Frühstück im Buffalo

Frühstück im Buffalo

Seit einigen Jahren gibt es ja nun schon den AIDA-Club für die „Vielfahrer“. Verschiedene Clubstufen, die durch die Anzahl der auf AIDA-Schiffen verbrachten Nächte innerhalb der letzten fünf Jahre erreicht werden konnte, haben den Passagieren unterschiedliche Vorteile und Vergünstigungen geboten.

Ab dem 1. Oktober 2015 wurde dieses System umgestellt – anstelle der Anzahl der Nächte auf AIDA-Schiffen sind jetzt „Seemeilen“ Basis für die einzelnen Clubstufen – eine ausführliche Beschreibung des neuen Systems und die Berechnung für die „Seemeilen“ findet sich hier und natürlich auf der AIDA-Homepage.

Neu ist jetzt die Clubstufe „Gold“, die die bisherige Clubstufe „Grün“ als höchste Stufe ablöst und die ab 150.000 „Seemeilen“ erreicht wird. Ergänzend hierzu sind jedoch bereits zu Beginn des „neuen Clubs“ zum 1. Oktober einige Passagiere der Clubstufe „Grün“ in die Clubstufe „Gold“ eingestuft worden – angabegemäß diejenigen, die „dunkelgrün“ gewesen sind.

Von daher möchte ich an dieser Stelle einfach mal kurz beschreiben, wie sich die Clubstufe „Gold“ auf meine letzte Reise mit der AIDAstella im östlichen Mittelmeer in der Praxis ausgewirkt hat.

Den ersten Berührungspunkt hat man als „Goldener“ beim Erhalt der Reiseunterlagen. Diese sind nämlich nicht blau sondern goldfarben eingefärbt – und signalisieren so schon von weitem, dass der Check-In etwas schneller gehen wird. Denn: für die Mitglieder der Clubstufen Grün und Gold gibt es einen eigenen Check-In-Schalter, eine Art „Fast Lane“ (bei AIDA „Überholspur“ genannt), so dass man an der Schlange vor den anderen Schaltern vorbei gehen kann und meistens nach wenigen Minuten auf dem Weg an Bord ist. Lebenswichtig? Nein, aber sehr angenehm … 😉

Weiter geht es mit dem Gepäck. Das will ja jeder möglichst schnell auf der Kabine haben, damit man seine Sachen einräumen kann – zumindest für mich ist das dann der Abschluss der Anreise und der Startschuss in den Urlaub. Und als „Goldener“ soll das in der Tat etwas schneller gehen als für alle anderen. Hierzu ist der Gepäckanhänger in den Reiseunterlagen mit der Aufschrift „Priority“ und fünf Sternen versehen. Jetzt ist es natürlich schwer zu beurteilen, wie es denn wäre, wenn ein „normaler“ Anhänger am Gepäck wäre – dennoch habe ich auf meinen letzten Reisen (als „Grüner“) subjektiv immer den Eindruck gehabt, dass mein Gepäck recht schnell vor der Kabine stand – oftmals auch mehr oder weniger allein auf dem Gang. Irgendwie schein das also zu funktionieren – sicher auch nicht lebenswichtig, aber ein netter Reisebeginn.

Spätestens auf dem Bett in der Kabine findet sich dann ein kleines Geschenk. Naja, stimmt so nicht mehr – das war früher so. Jetzt liegt da eine Information, dass man sich sein Geschenk im AIDA Shop abholen kann. Und das ist nicht nur eine Vereinfachung fürs Personal – das hat auch einen handfesten Vorteil: man kann sich sein Geschenk nämlich aussuchen. Und je nach Clubstufe gibt es da die verschiedensten Dinge zur Auswahl – bei „Gold“ kann man u.a. ein Basecap oder eine Fleecedecke wählen. Oder alles andere, was es auch für die anderen Clubstufen gibt. Und so wird demnächst von Zeit zu Zeit eine AIDA-Flagge meinen Fahnenmast im Garten schmücken … Und vor allem – das nächste Mal gibt es dann nicht das vierte Brillenetui oder das dritte Paar Badeschlappen – ich suche mir dann halt einfach etwas anderes aus.

Man kann zu diesem „Willkommensgeschenk“ stehen wie man will – ich finde es eine nette Geste und so, wie es jetzt ist, auch deutlich besser als vorher. Aber viel wichtiger ist natürlich die Information, die in der Regel direkt neben dem Gutschein für das Geschenk liegt: „Wir freuen uns Ihnen mitzuteilen, dass wir Ihrem Bordkonto 70 € gutgeschrieben haben.“ Ja, darüber freue ich mich auch … 🙂

Beim Check-In gibt es übrigens noch ein Begrüßungsschreiben vom General Manager – und Informationen zu zwei Veranstaltungen, die während der Reise an Bord stattfinden: das „Clubtreffen“ und die „Sternstunde mit dem General Manager“ (das war früher das „kulinarische Highlight“).

Und während das Clubreffen i.d.R. gemeinsam mit allen Clubstufen ab „Gelb“ veranstaltet wird – dieses Mal fand es mit etwa 50 Passagieren in der Anytime Bar statt – ist die „Sternstunde mit dem General Manager“ eine exklusive Veranstaltung für die „Grünen“ und die „Goldenen“. Abhängig von der Anzahl der Clubmitglieder auf der jeweiligen Reise und dem General Manager gibt es hier wohl verschiedene Alternativen – heuer auf der AIDAstella war es die Einladung zu einer „Kulinarischen Weltreise“ mit den Köstlichkeiten aus den Zielgebieten der AIDA-Flotte.

Hierzu hatte unser General Manager gemeinsam mit einem Teil seiner Offiziere in das Buffalo Steakhouse geladen. Und hier haben sich dann die Offiziere an die Tische mit den Passagieren verteilt und regelmäßig die Tische gewechselt, so dass sich während des rund dreistündigen Essens viele interessante und anregende Gespräche ergeben haben – und man u.a. feststellt, dass man irgendwann mal nicht nur den gleichen Arbeitgeber wie der Chief Purser hatte sondern auch noch mehr oder weniger Bürotür an Bürotür gearbeitet hat.

Aber ich schweife ab … nach einem Bellini als Aperitif geht es einmal rund um die Welt – sowohl was die Speisen als auch die Weinbegleitung betrifft:

Aus dem westlichen Mittelmeer
Duett vom Rind
Beef Tartar und Carpaccio mit marinierten Pilzen und Parmesan

Aus Nordamerika
Kürbisschaumsüppchen mit Vanille parfümiert und Flusskrebsen

Aus Norwegen
Gegrilltes Lachssteak
Fenchel-Orangen Salt, Safrancreme und Noilly Prat Sauce

Aus Spanien
Sorbet von der Blutorange mit Hibiscus und Vodka

Aus Frankreich
In Buttermilch konfierter Kalbsrücken
Mit Kartoffel-Kohlrabi-Gratin
Gemüse Ragout mit Kaiserschoten, Kirschtomaten, Mini Mais und Frühlingszwiebeln

Aus der Karibik
Tropical Island
Geschmorte Baby Ananas, Pina-Colada Eiscreme, Mango und Papaya

Espresso und Digestive
Kleine Süßigkeiten aus der Bordkonditorei

Hört sich gut an? War es auch … 😉

Für mich eine der Besonderheiten als „Goldener“ ist die Möglichkeit, im Buffalo Steakrestaurant zu frühstücken (auf den kleinen Schiffen im Rossini). Und auch wenn die Auswahl eher etwas eingeschränkt gegenüber den Buffetrestaurants ist, ist es einfach ein angenehmes Frühstücken mit Bedienung am Tisch, mit Kaffeespezialitäten (ich nehme da immer einen Cappuccino), einem frisch zubereiteten Omelette oder Minutensteak und vor allem frisch gepresstem Orangensaft (und nicht das dünne Konzentrat aus dem Buffetrestaurants) – das ist also mein persönliches Highlight. Nicht für jeden Morgen (bei frühen Ausflügen wird das sonst gern auch mal etwas hektisch) – aber gerade an Seetagen ist das ein grandioser Start in den Tag.

Und was gibt es sonst noch so? Nun, den kostenlosen Reisefilm hat man inzwischen abgeschafft – da gibt es nur noch 50% Rabatt (womit der Film jetzt hier bleibt). Weitere Rabatte gibt es auf Foto-Workshops und Body&Soul Spa Anwendungen, man kann den Express-Wäscheservice ohne Expresszuschlag nutzen und seine Kinder im dritten und vierten Bett kostenfrei mitnehmen (da ist leider immer noch unklar, ob das nur geht, wenn man wirklich zwei Kinder mitnimmt oder ob das auch schon bei einem gehen würde).
Und – einen Gutschein über 20 € für das Casino oder Bingo. Nun, eigentlich spiele ich auf den großen Schiffen ja kein Bingo – aber wenn’s nichts kostet, mache ich da wohl mal eine Ausnahme. Oder probiere doch mal mein Glück beim Roulette? Schau’n mer mal …

Ach ja, ein „Schmankerl“ gibt es noch – 250 MB Datenflat fürs Internet. Und das ist auch ganz nett … insbesondere, weil die Technik auf der Stella aktuell noch nicht umgerüstet ist und es hier daher nur die zeitbasierten Pakete gibt. Und da ist AIDA in der Tat richtig großzügig: anstelle des 250-MB-Pakets gibt es hier 12 (!) x das Happy Sixty Paket – also 12 Stunden Internet umsonst. Da kann man in der Tat nicht meckern!

Und – lohnt es sich jetzt? Nun, sagen wir mal so: ohne Clubstufe geht es auch. Mit geht es aber besser … 😉 Und zumindest das Frühstück im Buffalo, die Sternstunde, das Datenvolumen im Internet und das Bordguthaben nehme ich doch sehr gern mit. Und wenn es jetzt noch Rabatte auf Folgereisen gäbe – dann wären zumindest meine Wünsche vollumfänglich erfüllt.