Auch der heutige Tag beginnt mit strahlendem Sonnenschein – bislang hatten wir auf dieser Reise ja noch keinen Moment Regen. Mal sehen, ob das auch so bleibt …

Aber heute sind wieder mal 28°C angesagt – bestes Schiffstagwetter also. Und so beginnen wir mit einem Frühstück auf der Terrasse des Anckelmannsplatz bevor sich jeder so seinen Sonnenplatz auf dem Schiff sucht. Dass das nicht so einfach ist, hatte ich ja gestern schon festgestellt – und daher passt es ganz gut, dass ich für heute Mittag eine der Entspannungslogen auf Deck 14 reserviert habe.

Eine zweistündige Nutzung ist nämlich Bestandteil des Wellness-Pakets, das zu den Spa-Balkonkabinen gehört – und so komme ich in den kostenfreien Genuss dieses exklusiven Sonnenbereichs. Hierzu meldet man sich zum gebuchten Termin an der Spa-Rezeption und wird dann von einem Mitarbeiter zu „seiner“ Loge geführt. Diese hat eine Größe von etwa 5-6 m2, beinhaltet ein Daybed für zwei Personen sowie eine Markise, mit der man sich bei zu starker Sonneneinstrahlung (so wie heute) ein bisschen Schatten verschaffen kann.

Zum Paket gehört dann wahlweise noch ein Fläschchen Weiß- oder Rotwein (auf das ich wetterbedingt heute verzichte), eine Flasche Wasser und ein paar Cracker und Käsespieße. Nette Geschichte – und ein schöner Platz mit einem tollen Blick auf das (überfüllte) Pooldeck. Da kann man es in der Tat gut aushalten. Allerdings nur, wenn die Sonne nicht genau in dem Winkel in die Loge scheint, der von der getönten Glasscheibe vor der Loge nicht abgedeckt ist und auch von der Markise nicht erreicht werden kann. Dann ist es bei knapp 30°C nämlich keine zwei Stunden aushaltbar. Und so unterbreche ich nach einer knappen Stunde mein Sonnenbad für einen Whirlpoolgang im Schatten bevor ich die letzte halbe Stunde in der Sonne noch kurz trockne.

Den restlichen Tag verbringe ich dann lesend im Schatten bzw. später noch auf dem Balkon bevor ich mich zum „Vielfahrertreff“ im Theater einfinde. Um 19.30 Uhr sind hier alle Wiederholer zu einem Treffen eingeladen, wobei man bei TUI ab der dritten Reise als „Wiederholer“ gilt. Und davon gibt es auf dieser Reise immerhin 775 Mitreisende – und selbst ich bin jetzt schon das fünfte Mal auf der Mein Schiff … das hätte ich nach der (eher missglückten) Vorpremierenfahrt 2009 auch nicht wirklich gedacht…

Bevor wir allerdings ein paar (nicht wirklich neue) Infos zu den Plänen von TUI Cruises erhalten, gilt es zunächst, das zu Gehör gebrachte Musikstück zu genießen. Und dann erfahren wir, dass die Mein Schiff 5 und 6 aktuell in Turku gebaut werden und auch die 7 und 8 bereits bestellt sind (dass im Gegenzug die 1 und 2 die Flotte verlassen, verschweigt man jedoch).

Detaillierter wird es dann aber in Bezug auf die Mein Schiff 5: so wird es auf dem Pooldeck eine „Dönerbude“ geben, das „Tag & Nacht-Bistro“ wird die Seite wechseln und damit Platz für das „Cucina“, ein italienisches Restaurant, machen. Das „Hanami“ wechselt dadurch ebenfalls seinen Platz und wird dann die Fläche im Diamanten einnehmen (bedauerlicherweise vermutlich zu Lasten der Café Lounge). Eine weitere Änderung wird das Richard’s betreffen – das wird einem österreichischen Restaurant („Schmankerl“) weichen. Damit wiederum kann ich gut leben … jetzt bräuchte ich nur noch etwas Platz im Urlaubsplan für eine passende Reise auf der MS 5 … 🙂 Naja, vielleicht 2017 …

Nach einem weiteren Musikstück wird dieser Teil des Treffens beendet, allerdings gibt es eine Fortsetzung – in der „Waterkant Bar“ stehen jetzt die Offiziere zum gemütlichen Gespräch bereit.

Das „schwänzen“ wir allerdings – Arndt und Birga treibt der Hunger in den Anckelmannsplatz … und mich zieht es in die Kabine, irgendwie fühle ich mich heute nicht so. Vielleicht wird es in der Tat mal Zeit, essenstechnisch einen Gang zurück zu drehen – zumal das ja nicht die letzte Kreuzfahrt in diesem Monat ist …

Und so bin ich nicht böse drum, dass wir inzwischen wieder nördlich genug sind, um ein Satellitensignal empfangen zu können – und ich somit mal wieder durchs Fernsehprogramm zappen kann. Und auch eine Nachrichtensendung wie heute oder die tagesschau gewinnt durchaus wieder an Bedeutung, wenn mangels ständiger Internetverbindung die News nicht minutenaktuell aufs Smartphone gepusht werden wie zu Hause. Irgendwie verliert man da doch recht schnell den Überblick, was sich so tut in der Heimat.

Ich finde, da merkt man dann erst mal wieder, wie sich unser Umgang mit dem Internet in den letzten Jahren verändert hat. Früher war es verpönt, während der tagesschau um 20.00 Uhr bei jemandem anzurufen, das war ein ungeschriebenes Gesetz. Und heute – da kommen die News den ganzen Tag über auf dem Smartphone oder inzwischen gar der Smartwatch an. Nachrichtenseiten im Netz bieten rund um die Uhr Infos und Videos, feste Zeiten spielen keine Rolle mehr.

Und dann – dann ist man für mehrere Tage auf einem Schiff mit keiner bzw. nicht zu bezahlender Internetverbindung. Und erst dann merkt man so richtig, dass man da von den Geschehnissen in der Welt abgeschnitten ist – und selbst die Alternative „TV“ findet nicht statt. Klar, man kann auch mal eine Woche ohne Nachrichten auskommen – aber irgendwie fehlt (zumindest mir) was. Und so bin ich froh, heute Abend mal wieder ein Update zu bekommen … und morgen wieder in Europa zu sein (zumindest mobilfunktechnisch) – und damit wieder online zu sein …

13. Oktober 2015: Santa Cruz (Teneriffa)