Um es vorweg zu nehmen … nichts. Die Nacht war genauso ruhig wie die Nächte vorher auch. Zumindest habe ich nicht gemerkt, dass hier größere Schiffsbewegungen stattgefunden hätten. Und so bin ich gut ausgeschlafen gegen halb acht aufgewacht und gegen 8.00 Uhr schon mal in Richtung Atlantik Restaurant zum Frühstück gegangen.

Alle anderen haben den Schiffstag zum „Ausschlaftag“ auserkoren und so bekomme ich erst eine halbe Stunde später Gesellschaft von Dennis (dem es inzwischen wieder etwas besser geht) und Birga. Das Frühstück ist wie immer lecker – und auch die Bedienung am Platz ist für mich gerade an Schiffstagen der optimale Beginn in den Tag. Während ich mich auf dem iPad schlau mache, was auf der Welt um uns herum so passiert, genieße ich mein Omelette, leckeren Cappuccino und einen frisch gepressten Orangensaft.

Der kostet übrigens einen Aufpreis von 2,90 €, wobei das – wie man mir versichert hat – keine wirtschaftlichen Gründe hätte, sondern eher eine Art „Schutzgebühr“ sei. Würde man den frisch gepressten Orangensaft ohne Aufpreis anbieten, müsste man wohl alle anderen Lebensmittel zu Hause lassen, da alle Lagerräume nur mit Orangen gefüllt wären. Und irgendwie klingt das sogar ein bisschen logisch.

Nach dem Frühstück gehe ich gerade ein Stück weiter in die TUI Bar und setze mich an „meinen“ Schreibplatz, um bei einem weiteren Cappu über den gestrigen Tag zu berichten, wobei ich gegen 11.00 Uhr ins Klanghaus gehen will, um den zweiten Teil des Gedächtnistrainer-Vortrags zu hören: „Wie merke ich mir Namen?“. Leider bin ich so ins Schreiben vertieft, dass ich den Termin übersehe und von daher wohl auch in Zukunft ab und an „Herr … äh …“ sagen muss.

Dafür ist jetzt der gestrige Tag im Kasten und ich kann mich erst einmal wieder der Erholung widmen. Von daher bin ich den nächsten Stunden wechselweise in der Sauna, in der Sonne oder im Whirlpool zu finden.

Lediglich der Reiseberaterin statte ich vorher noch einen schnellen Besuch ab, um das Kabinenthema für die kommenden Reise zu klären – das Rumgehopse über der Kabine ist in der Tat nicht auszuhalten (inzwischen bin ich soweit, dass ich von der Buchung der direkt unter dem Kursraum liegenden Spa-Balkonkabinen definitiv abrate!).

Und siehe da – wir haben Glück. Es gibt noch fünf freie Spa-Balkonkabinen, die nicht in diesem Bereich liegen. Und von daher lasse ich mein Reisebüro jetzt mal eine Alternativkabine unter dem Friseur einbuchen – der wird beim Haareschneiden ja hoffentlich nicht rhythmisch um den Kopf herumhüpfen.

Gleichzeitig erfahre ich, dass ich wohl Glück habe und noch einen Platz im Transferbus bekommen kann. Final wird sich das am Montag klären, aber das reicht ja immer noch aus, um meinen prophylaktisch gebuchten privaten Transfer zu stornieren. Und 1 ½ Stunden vor Abflug sollten bei einem Businessflug ja reichen, wenn der Check-In schon vorher im Web erfolgt ist. Hoffe ich zumindest mal …

Das Mittagessen lasse ich heute mal ausfallen – zum einen war das Frühstück üppig genug, zum anderen wollen wir heute mal wieder ins Surf & Turf gehen – und im Steakhouse kann mich dann wieder nicht entscheiden und nehme dann meistens doch zwei Vorspeisen …

Stattdessen mache ich mich mal auf den Weg, um den Rest des Schiffes (also alles das, was über den Passagierkabinen ab Deck 12 liegt) zu erkunden. Also schau’n wir mal, was es hier alles so gibt.

Beginnen wir aber doch noch kurz auf Deck 11. Eigentlich ein reines Kabinendeck, lediglich im Bug befindet sich einer meiner Lieblingsplätze an Bord – der Saunabereich. Dieser ist über eine Treppe vom Sport & Spa Bereich auf Deck 12 zugänglich – oder mittels codierter Bordkarte über einen „Nebeneingang“, wenn man eine der Spa-Balkonkabinen gebucht hat.

Und deshalb gehen wir jetzt direkt von hier unten rein. Und finden neben der Finnischen Sauna, der Biosauna, einem Kräuterdampfbad und einem Rasul auch noch eine Salzsauna, eine Infrarotsauna und den großen Ruhebereich sowie das zum Saunabereich gehörende und nur durch diesen erreichbare Freideck.

Geht man von hier aus die bereits erwähnte Treppe nach oben, findet man direkt vor sich die Spa Rezeption. Hier können alle denkbaren Wellnessanwendungen und Massagen gebucht werden – und das sollte man dann auch frühzeitig tun, da insbesondere die Termine an den Schiffstagen schnell ausgebucht sind.

Im Bug des Schiffes, über der Brücke gelegen, ist dann die Himmel & Meer Lounge zu finden – ein kleiner Geheimtipp auf diesem Schiff. Auf bequemen Liegen kann man hier durch große Panoramafenster den gleichen Blick wie der Kapitän auf der Brücke genießen. Und durch die angeschlossene Bar muss man das noch nicht einmal durstig machen. Wer also in Ruhe entspannen will, nicht unbedingt einen Sonnenplatz sucht und dabei noch einen tollen Blick haben will, der ist hier genau richtig. Und vermutlich hat sich das mit dem Geheimtipp jetzt auch erledigt …

Der restliche Raum im vorderen Bereich des Schiffes gehört dann dem Sport. Zum einen befinden sich hier die Ausdauer- und Kraftgeräte (also Laufbänder, Ergometer, Crosstrainer sowie alle möglichen Geräte, die Muskelaufbau und –erhaltung dienen) und zum anderen der bereits erwähnte Kursraum. Und gerade sind wieder an die 20 Personen damit beschäftigt, die Kabinenbewohnern unter ihnen mit Zumba aus ihren Kabinen zu vertreiben …

Wir verlassen daher diesen Bereich und bewegen uns sukzessive in Richtung Heck. Hier betreten wir zunächst das eigentliche Pooldeck, also den Bereich des Decks, auf dem sich der große (25 m lange) (Schwimm)pool und zahlreiche Liegen in der Sonne für das Sommerfeeling finden. Zwei Whirlpools finden sich ebenso hier wie die „Eis-Bar“ – einer der am meisten frequentierten Plätze an Bord, zumal es neben den leckeren Eissorten hier auch Crêpes und Waffeln gibt (die man natürlich wunderbar auch mit einer Kugel Eis mit Sahne kombinieren kann). Auf dem Pooldeck befindet sich darüber hinaus noch die Showbühne sowie die „Unverzichtbar“ – ebenfalls einer der Plätze, an dem ich gern mal mit dem Notebook und einem Aperol Spritz beim Schreiben zu finden bin.

Im weiteren Verlauf betreten wir dann wieder den Innenbereich, in dem sich der überdachte Innenpool (das ist der „Aktivitäts- und Erlebnispool“) sowie weitere zwei Whirlpools befinden. Hier befinden sich auch ausreichend Liegen, der Bereich ist vor Sonneneinstrahlung im Wesentlichen geschützt, wird aber tendenziell (und manche mag das ja abschrecken) auch von vielen Kindern genutzt. Und wer sein Poolhandtuch gegen ein frisches austauschen will, der ist hier auch richtig …

Inzwischen sind wir auch schon im Heck des Schiffes angekommen – und finden hier das Buffetrestaurant „Anckelmannsplatz“ mit Backstube und Gosch Sylt. Das Restaurant hat einen kleinen Außenbereich, ist zu allen Mahlzeiten geöffnet und bietet ausreichend Platz. Die Anordnung der Speisen ist Dank mehrere kleinerer „Inseln“ so gelöst, dass man meistens ohne längeres Anstehen sein Lieblingsessen findet. Und genau wie auf dem Pooldeck befindet sich auch hier noch einmal ein Eisstand mit den gleichen leckeren Sorten – wer es also tagsüber nicht geschafft hat, ein Eis zu essen, kann das nach dem Abendessen hier drin problemlos nachholen.

Zu den beiden Hauptmahlzeiten gibt es hier dann auch den „Wok“, bei dem man sich aus verschiedenen Zutaten (Gemüse, Garnelen, Fisch, Fleisch) sein Wunschgericht zusammenstellen kann und dieses dann frisch im Wok zubereitet bekommt. Beim Frühstück ist an dieser Stelle der „Omelettestand“ – nach dem gleichen Prinzip kann man sich hier ein frisches Wunsch-Omelette zubereiten lassen.

Ach ja, erwähnenswert ist noch die „Kids-Theke“. Hier finden sich auf entsprechender Höhe typisch „kindgerechte“ Speisen, also so was wie Nudeln mit Tomatensauce, Chicken Nuggets, Schnitzel, Pommes und so. Und eine ganze Menge Erwachsener, die das offensichtlich auch mögen … 🙂

Und während man direkt am rechten Eingang zum Anckelmannsplatz die „Backstube“ findet, die von 6.00 – 22.00 Uhr frisches Brot, Brötchen, Paninis, Sandwiches, Stückchen/Teilchen anbietet (also für einen Snack zwischendurch hervorragend geeignet ist, so dass ich mir jetzt auch ein kleines Panini mit Schinken und Käse belegen und toasten lasse), ist am hinteren Ende das „Gosch Sylt“ zu finden.

Und erwartungsgemäß findet man dort im Wesentlichen alles das, was mit Fisch und Meeresfrüchten zu tun hat. Und so kann man zwischendurch auch mal ein paar Garnelen mit Knobisauce oder alternativ ein Brötchen mit Bismarckhering essen.

Gehen wir nun über die Außentreppe erneut ein Deck weiter nach oben, so landen wir in der „Außenalsterbar & Grill“, die nachmittags ebenfalls kleine Snacks wie Burger, Hotdogs, Steaks und Salate bereithält und den ganzen Tag über alles an Getränken, was die Karte so zu bieten hat. Wobei es Kaffeespezialitäten auch hier leider nur aus dem Automaten gibt, so dass für einen vernünftigen Kaffee nur der Weg an die TUI Bar oder in die Café Lounge bleibt.

Und wer ein bisschen den Nervenkitzel liebt, wird links und rechts der Außenalsterbar fündig – hier befinden sich die beiden sog. „Blauen Balkone“. Diese ragen jeweils über die Bordwand hinaus, sind mit einem Glasboden versehen und erlauben den freien Blick nach unten aufs Meer. OK, theoretisch weiß man natürlich, dass Glas durchaus haltbar sein kann, aber irgendwie muss man sich an den Blick durch die Glasscheibe dann doch erst einmal gewöhnen.

Ich setze meinen Weg nach vorne fort und komme als nächstes an der „Arena“ vorbei – dem Bereich, in dem man entweder Sport macht oder anderen dabei zusieht. Ein großes Spielfeld, das sowohl für Fußball als auch für Basket- oder Volleyball genutzt werden kann, ist hier ebenso vorhanden wie ein Tribüne, die auch den Blick auf den Großbildschirm erlaubt. Und wenn man hier aktuell eine Satellitenverbindung hätte, hätte man gestern Abend beispielsweise auch das Qualifikationsspiel zur Fußball-EM sehen können. Aber vielleicht klappt das dann ja beim nächsten Spiel …

Ansonsten finden wir hier noch den Kids-Club und das „Nest“, den Babyraum des Schiffes, bevor wir mit freiem Blick aufs Pooldeck an einer weiteren Bar, der „Überschaubar“, Halt machen. Hier genehmige ich mir jetzt eine Cola light bevor es dann am Bug in die X-Lounge geht. Wobei es genau genommen nicht IN die X-Lounge geht – denn die steht ja nur den (Junior)suitengästen zur Verfügung. Und von daher bleibe ich an der Tür stehen. Aus sicherer Quelle weiß ich aber, dass es da drin – neben Ruhe und einigermaßen bequemen Sesseln – den ganzen Tag über kleine Häppchen und Champagner gibt. Und auch einen schönen Blick nach draußen – liegt die X-Lounge doch direkt über der „Himmel & Meer Lounge“ und somit ebenfalls über der Brücke.

Beim Blick auf das Pooldeck merkt man jetzt im Übrigen doch, dass wir etwas Seegang haben. Der Pool ist mittels Trennwand inzwischen geteilt worden (es sind jetzt also zwei 12,5 m-Pools) und das Wasser schwappt doch schon recht deutlich von der einen auf die andere Seite … Größere Ausfälle sind aber nicht wirklich zu beobachten …

Bleibt jetzt also noch Deck 15. Hier dreht sich noch mal alles um die Sonne: neben dem „X-Sonnendeck“ (der Name sagt es schon – ein Deck nur für die Bewohner der (Junior)suiten) finden sich hier auch mehrere Entspannungslogen (die man gegen Gebühr stundenweise anmieten kann) und noch ein weiteres Sonnendeck sowie – als höchster Punkt des Schiffs – der „Ausguck“. Von hier aus hat man dann den perfekten Blick nach hinten …

So, damit haben wir nun alle öffentlichen Bereiche des Schiffes gesehen … und damit habe ich auch mein Trainingsprogramm für heute beendet. Bei einer Schiffslänge von knapp 300 m sind da dann doch mehrere Kilometer zusammengekommen – und so verbringe ich jetzt dem restlichen Nachmittag auf dem Balkon und lasse mir noch ein bisschen aus meinem Hörbuch vorlesen …

Wobei da gar nicht so richtig viel Zeit bleibt, da wir uns ja schon um 19.30 Uhr wieder zum Abendessen treffen. Allerdings wird das jetzt auch langsam Zeit – so ohne Mittagessen fängt mein Magen nun doch langsam an zu knurren. Vielleicht gehe ich doch mal schnell aufs Pooldeck – da gibt’s heute ab 18.00 Uhr nämlich den „Afrikanischen Abend“ mit einem Buffet mit typisch afrikanischen Spezialitäten. Da könnte man die Vorspeise ja auch schon mal hier vorwegnehmen …

Im Surf & Turf haben wir heute mal einen ganzen normalen „A-la-carte-Termin“, so dass ich die freie Auswahl aus der Speisekarte nutzen kann … und das auch tue. Und so gibt es heute vorweg „Shrimps Ying Yang“ (das sind zweierlei Krabbencocktails, klassisch und mit Curry), dann einen Caesar Salad und als Hauptgang ein 250g-Filetsteak vom Pommernrind mit einer Ofenkartoffel und Sour Cream.

Interessanterweise werden wir beim Bezahlen nach Gutscheinen aus dem Gourmet Paket gefragt – die haben wir natürlich nicht. Allerdings hat die Frage unser Interesse geweckt – und so haben wir uns im Anschluss mal schlau gemacht. Und siehe da – das hätte sich in der Tat gelohnt. Oder andersrum: das wird sich noch lohnen.

Das „Gourmet Paket“ , das 75 € kostet, beinhaltet drei Gutscheine für ein 6-Gang-Menü im Richard’s – Feines Essen sowie jeweils ein 4-Gang-Menü im Surf & Turf und im Hanami, wobei man die Gutscheine aber nicht in allen drei Restaurants einlösen muss sondern auch auf ein oder zwei Restaurants beschränken kann (also beispielsweise einmal im Hanami und zwei Mal im Surf & Turf essen kann). Außerdem sind die 4-Gang-Menüs aus der Speisekarte frei zusammenstellbar (im Surf & Turf ist lediglich das Wagyu-Rind ausgenommen). Rechnerisch kostet das Menü daher nur 25 € – und das ist (natürlich abhängig von der Auswahl) deutlich günstiger als der Normalpreis gemäß Speisekarte. Klingt gut … und wird somit gleich über das Bordportal geordert.

Und damit klingt der heutige Abend jetzt aber wirklich aus – da unser erster Ausflug morgen in Dakar bereits um 7.45 Uhr beginnen wird, müssen wir noch vor 7.00 Uhr beim Frühstück sein– da bleibt heute nicht mehr viel Zeit für einen Absacker …

Obwohl – hätte ich geahnt, was mich in meiner Kabine erwartet, hätte ich noch den einen oder anderen Absacker getrunken. Ich habe mich ja inzwischen damit abgefunden, dass die Kabine insbesondere nachmittags aufgrund der Übungen im Kursraum direkt über uns nicht wirklich zu nutzen ist. Dass jetzt, weit nach 22.00 Uhr, das Ganze aber in die nächste Runde geht, übersteigt das Erträgliche. Ich schaue kurzerhand nach – und stelle fest, dass die Crew einen Tanzkurs absolviert und somit die Lärmbelästigung erst gegen 23.30 Uhr aufhört. Dass somit vorher überhaupt nicht an Schlaf zu denken ist, geht so einfach nicht. Da wird es morgen wohl noch mal einen Termin mit der Bordreiseleitung geben müssen.

10. Oktober 2015: Dakar (Senegal)