Mein Schiff 4 und AIDAsol

Nachdem ich im vergangenen Sommer ja die neue Mein Schiff 3 auf ihrer Reise durch die Adria „auf Herz und Nieren“ getestet habe und damals in meinem Fazit festgestellt hatte, dass TUI – zumindest mit dem ersten eigenen Neubau – eine ernstzunehmende Konkurrenz zu AIDA geworden ist, sitze ich gerade auf dem Pooldeck der neuen Mein Schiff 4, genieße bei einem Aperol das Auslaufen durch die Schärenlandschaft von Helsinki und vergleiche wieder einmal Mein Schiff mit AIDA. Dieses Mal allerdings mit einem anderen bzw. noch deutlicheren Ergebnis.

Um es vorweg zu nehmen: ich würde TUI Cruises eigentlich nicht mehr als Konkurrenz oder Mitbewerber zu AIDA ansehen – TUI hat AIDA zwischenzeitlich mit deutlichem Abstand überholt. Allerdings muss man fairerweise eine Einschränkung machen – das gilt nur bei mehr oder weniger vergleichbaren (Katalog)preisen, d.h. dem Premiumpreis von AIDA im Vergleich zum Wohlfühlpreis von TUI Cruises. Bucht man eine Reise mit AIDA zum Vario- oder gar zum Justpreis, muss man das Preis-/Leistungsverhältnis natürlich unter einem anderen Blickwinkel sehen (und seine Erwartungen ggf. etwas zurückschrauben).

Doch schauen wir mal auf die Details …

TUI Cruises nennt seine Schiffe auch „Wohlfühlschiffe.“ Und da ist der Name wirklich Programm – hier fühlt man sich in der Tat jederzeit wohl. Das fängt in erster Linie natürlich einmal damit an, dass bei TUI das „Alles-Inklusive“-Konzept gilt, so dass sich die Nebenkosten an Bord auf Ausflüge, Shopping, Fotoarbeiten, die Bezahlrestaurants bzw. zwei exklusive Bars beschränken. Alles andere ist mit dem Reisepreis bereits bezahlt. Und mal unabhängig von der finanziellen Seite ist es einfach angenehm, nicht jederzeit seine Bordkarte einem Kellner geben zu müssen, nur weil man mal eine Cola oder einen Cappuccino trinken will (wobei ja von wenigen exklusiven Cocktails oder Champagner abgesehen auch alles andere mit „inklusive“ auf der Barkarte gekennzeichnet ist).

Und das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Restaurants – die werden hier nämlich in der Tat im wesentlichen zum Essen genutzt. Der Smalltalk nach dem Essen findet hier tendenziell nämlich in einer der Bars statt (und nicht bei kostenlosem Wasser und Tischwein in den Restaurants wie so oft bei AIDA). Und von daher sind überfüllte Restaurants hier auch nicht zu finden. Und wenn es doch mal zu einer kurzen Wartezeit in einem der Bedienrestaurants kommt, erhält man eine „Wartemarke“, kann in der „Schaubar“ einen Aperitif zu sich nehmen, erhält vorab schon mal einige Häppchen serviert und wird dann abgeholt, wenn ein Tisch frei geworden ist.

Restaurant Atlantik auf der Mein Schiff 3

Restaurant Atlantik auf Mein Schiff

Bleiben wir aber bei den Restaurants. Auch hier unterscheidet sich das Konzept völlig von AIDA. Während man bei AIDA auf Buffetrestaurants setzt (vom Brauhaus auf den vier großen Schiffen mal abgesehen), sind auf der Mein Schiff Flotte A-la-Carte-Restaurants angesagt. Gleich drei Stück davon gibt es ohne Zuzahlung – das Atlantik Klassik, das Atlantik Mediterran und das Atlantik Eurasia (MS 3) bzw. die Atlantik Brasserie (MS 4). Dort stehen jeweils zwei Menüs zur Auswahl, die auch untereinander kombiniert werden können (leider allerdings nicht restaurantübergreifend). Aber bei zwei Vorspeisen, zwei Suppen, zwei Zwischengerichten, vier Hauptgängen und vier Desserts je Restaurant sollte eigentlich jeder etwas finden können – zumal man ja je nach Lust und Laune auch jeden Gang mehrfach essen oder einfach auslassen kann.

Das Ambiente in den Restaurants ist dabei übrigens als „gehoben“ zu bezeichnen (durchaus ähnlich zum Rossini) und die Getränke sind – von den Weinen aus der Weinkarte einmal abgesehen – auch hier allesamt inkludiert. Ach ja, kleidungstechnisch muss hier niemand Angst haben – Jeans und Poloshirt sind hier vollkommen ausreichend.

Austern auf der MS 4

Austern auf der MS 4

Und wenn man jetzt mal gar nichts findet – nun, dann gibt es noch das Buffetrestaurant, den „Anckelmannsplatz“. Und auch das muss sich in keinster Weise verstecken. Durch die intelligente und großzügige Raumaufteilung entsteht hier praktisch kein Gedränge. Und auch hier überzeugen die Speisen sowohl von der Quantität als auch von der Qualität. Die Auswahl ist riesig, allein das Käsebuffet dürfte mindestens dreimal so groß sein wie das auf AIDA. Die Desserts werden allesamt in kleinen Gläschen serviert, so dass niemand in großen Schüsseln herumkratzen muss und auch eher außergewöhnliche Speisen wie Austern oder Kaviar finden sich hier – und das nicht nur beim Farewelldinner. Dass es für die kleineren Gäste ein separates „Kidsbuffet“ gibt (in kindgerechter Höhe und mit entsprechenden Speisen) sei nur am Rande erwähnt – obwohl man gar nicht glaubt, bis zu welchem Alter sich manche Leute hier als „Kids“ fühlen und zu den Chicken Nuggets greifen 😉

Shabu Shabu im Hanami

Shabu Shabu im Hanami

Analog zu AIDA gibt es an Bord dann noch drei zuzahlungspflichtige Restaurants – das „Richards – feines Essen“, das „Surf & Turf Steakhouse“ und das „Hanami – japanisches Restaurant“. Und alle bieten das an, was man dort so erwartet – wobei man hier schnell feststellt, dass „japanisches Essen“ nicht nur „Sushi“ umfasst sondern viel mehr (ich erwähne beispielsweise mal das japanische Fondue „Shabu-Shabu“). Und auch im Steakhouse gibt es immer mal Sonderaktionen wie z.B. einen „Hacienda-Abend“ (angelehnt an das brasilianische Rodizio), selbstverständlich mit all-you-can-eat oder – mein Highlight – den BBQ-Abend. Hier sitzt man am Heck des Schiffes im Außenbereich im Halbkreis mit bis zu sechs Personen um einen Grill, auf den der Grillmeister nach Wunsch und Belieben auflegt – natürlich auch hier wieder all-you-can-eat. Fisch, Fleisch, Garnelen, Würstchen, … – praktisch alles, was man auf den Grill legen kann, findet sich hier wieder. Ebenfalls ergänzt um Vorspeise, Suppe und unbegrenzt Beilagen und Saucen. Ein Grillabend auf hoher See, die Heckwelle im Blick – kann man sich viel Schöneres vorstellen? Kommen wir noch kurz zum „Richards“. Benannt nach dem TUI Cruises Gründer Richard Vogel, ist das Restaurant vergleichbar mit dem Rossini. Und analog zum Rossini (beispielsweise zu „Rossini einmal anders“, das parallel zum Auslaufen angeboten wird) gibt es auch hier ab und zu besondere Aktionen wie z.B. ein Krimidinner.

Backstube

Backstube

Immer noch Hunger? Nun, dann wird’s bei AIDA schon schwer. Bis um Mitternacht gibt es da ja die Pizzeria Mare oder den California Grill. Und dann ist erst einmal Schluss bis zum Frühstück. Anders hier an Bord. Zum einen gibt es tagsüber noch die Außenalsterbar (mit Burgern, Hotdogs und anderen kleinen Snacks), die Eisbar (Crêpes, Waffeln und mehr als 15 Sorten Eis), die Backstube (eine Bäckerei mit Brot, Brötchen, Stückchen/Teilchen sowie individuell belegten Sandwiches und Paninis) und rund um die Uhr das „Tag und Nacht Bistro“ mit Pizza, Schnitzeln, Salaten, Obst, Kuchen, … halt mit allem, was man so zwischendurch oder nach der Disco braucht.

Ebenso rund um die Uhr ist übrigens die Diamantbar besetzt. Die Bar ist zwar nicht Bestandteil des Alles-inklusive-Konzepts, hat dafür aber auch außergewöhnliche Drinks wie z.B. Molekularcocktails im Angebot – und sie liefert ohne „Liefergebühr“ alle Getränke rund um die Uhr auf die Kabine.

Kurz zusammengefasst: die Auswahl beim Essen ist (viel) größer, die Qualität deutlich besser (lauwarmes oder gar erkaltetes Essen ist mir hier bislang noch nicht untergekommen) und das Ambiente ist einfach mehr zum „Wohlfühlen“ und weniger auf „Kantine“ getrimmt als ich dies bei AIDA in der letzten Zeit wahrnehme.

Und wer davon noch nicht überzeugt ist, der lässt sich vielleicht vom Frühstück überzeugen. Das gibt es hier nämlich ebenfalls wahlweise als Buffet oder a la carte. Und während das Buffet mit dem von AIDA im wesentlichen vergleichbar ist (zumindest fast – Lachs gibt es beispielsweise täglich in allen Restaurants und nicht nur abwechselnd wie aktuell bei AIDA und auch ein Gläschen Sekt am Eingang zum Restaurant wird hier täglich angeboten), gibt es das A-la-carte-Frühstück in dieser Form bei AIDA nur für ausgesuchte Gäste – und zwar diejenigen, die aktuell in Clubstufe Grün (bzw. ab Oktober in Gold) sind oder eine Suite gebucht haben. Auf der Mein Schiff kann das jeder Gast genießen: im Restaurant „Atlantik“ auf Deck 4 gibt es den Service am Platz. Steaks, Würstchen, Eierspeisen, Getränke aller Art, Brötchen, Brot, Wurst, Schinken, Käse, Lachs vom Buffetwagen am Platz, individuell zusammengestellte Obstteller, Quark, Müsli und Säfte stehen zur Auswahl – und auch das ohne jeden Aufpreis.

Auch wenn ich jetzt viel übers Essen geschrieben habe – für viele ist das nun einmal einer der wichtigsten Aspekte einer Kreuzfahrt. Und wie man den einschlägigen Diskussionsforen zu AIDA entnehmen kann, aktuell auch einer der häufigsten Kritikpunkte – von daher ist das sicherlich ein nicht unwichtiges Kriterium bei der Entscheidung für ein bestimmtes Schiff.

Theater auf der Mein Schiff 3

Theater auf der Mein Schiff 3

Aber natürlich nicht das einzige. Von daher schauen wir uns hier doch noch mal etwas um. Und finden auch Deck 4 und 5 ein richtiges Theater. Ich will jetzt gar nicht beurteilen, ob das besser oder schlechter als das Theatrium auf den AIDA-Schiffen ist – es ist in jedem Fall ruhiger und von weniger Hektik geprägt als das Theatrium, bei dem ein ständiges Kommen und Gehen herrscht. Ach ja, und hier gibt es – wie in einem Theater zu erwarten – auch richtige Sessel mit Lehne und so … viele kommen ja mit den teilweise lehnenlosen Sitzbänken im Theatrium nicht so wirklich klar.

Neben dem Theater gibt es dann noch das Klanghaus, eine Philharmonie auf See. Für rund 250 Zuschauer gebaut, lassen sich hier klassische Konzerte, Lesungen oder Comedyauftritte realisieren – klein, aber fein. Und mit einer Wahnsinnsakustik.

Aber auch wenn sich die Qualität der Shows auf der Mein Schiff gegenüber der Vergangenheit deutlich gebessert hat, kommen diese m.E. vielfach noch nicht an die Qualität der Shows auf AIDA heran; diese setzen für die deutschen Schiffe wohl nach wie vor die Maßstäbe.

Schaut man auf das Pooldeck, stellt man zunächst mal fest, dass eigentlich immer irgendwo freie Liegen zu finden sind. Eine Situation wie man sie bei AIDA ja nicht immer so vorfindet. Und selbst wenn dort mal eine Liege frei ist, liegt meistens ein Handtuch drauf und sonnt sich. Das ist mir hier jetzt nicht wirklich so intensiv aufgefallen (gibt es aber sicherlich auch – sind ja auch fast alles Deutsche an Bord). Aber vielleicht machen sich da auch die 50 Meter mehr Schiffslänge bei gleicher Passagierzahl bemerkbar – zumindest gefühlt ist der Platz pro Passagier hier deutlich größer. Außer bei der Seenotrettungsübung (da sind ja alle immer ein bisschen aufgeregt) ist mir hier zumindest nirgendwo mal eine Menschenmenge aufgefallen – und das ist bei AIDA doch immer wieder mal irgendwo so.

Außenpool auf der Mein Schiff 3

Außenpool auf der Mein Schiff 3

Verlieren wir noch ein paar Worte zum Pooldeck. Hier heißt das nämlich nicht nur so, hier ist das auch eins. Die Mein Schiff 3 und 4 hat nämlich jeweils einen Innenpool, vier große Whirlpools (mit warmem Wasser!) sowie einen Außenpool mit 25 m (!) Länge. Und auf einmal kann man auf einem Kreuzfahrtschiff auch schwimmen und nicht nur planschen.

Zum Sport gehört übrigens auch die Erholung. Und die kann man u.a. in der Sauna finden. Dass die hier größer sind als auf AIDA ist aber nur ein Aspekt – der nicht minder wichtige ist dabei, dass es hier einerseits einen großen Außenbereich mit zahlreichen Liegen gibt (und nicht nur einen kleinen Balkon bzw. gar keinen mehr wie auf den vier großen AIDA-Schiffen) sowie einen Ruheraum, der auch eine zur Passagierzahl adäquate Größe aufweist.

Braucht man abends einen Abdeckservice auf der Kabine? Sicher nicht – aber toll ist es trotzdem, wenn man abends von der Bar zurückkommt, das Tagesprogramm auf dem zurückgeschlagenen Bett liegt, die Vorhänge geschlossen sind und man von einem Betthupferl auf dem Kopfkissen angelacht wird …

Ich stelle gerade fest, dass ich noch endlos weiter schreiben könnte … aber ich glaube, es lässt sich schon nachvollziehen, warum ich mich aktuell hier sehr wohl fühle.

Und natürlich wird jetzt jeder fragen, ob es denn nun gar nichts gibt, was schlechter als bei AIDA ist. Nun, da fallen mir – neben den bereits erwähnten Shows – noch vier Dinge ein.

Zum einen das fehlende FKK-Deck – sicherlich nicht für jeden ein entscheidendes Kriterium, für diejenigen, die gern nahtlos braun werden, aber durchaus ein Argument pro AIDA.

Und dann der Kids-/Teensclub. Dazu höre ich aus berufenem, weil altersmäßig zur Zielgruppe gehörenden, Mund, dass das Angebot in diesem Bereich auf AIDA besser wäre. Wobei das ggf. auch damit zusammenhängen kann, dass aktuell nur ein Bundesland Ferien hat und daher die Aufteilung nach Altersgruppen nur recht grob erfolgt ist – mag sein, dass das in den Hauptferienzeiten auch hier anders/besser ist.

Stichwort: „Party“. Wer das Kreuzfahrtschiff als Partylocation ansieht, wird sich auf TUI sicherlich nicht so wohl fühlen wie auf AIDA. Sowohl die Polopartys auf AIDA als auch die Abende in der Anytimebar oder das legendäre „Alpenglühn“ wird man dieser Form auf Mein Schiff vergeblich suchen. Klar, auch hier gibt es mal eine Poloparty – diese habe aber zumindest ich immer als etwas „lahmer“ als die Parties auf AIDA empfunden. Aber auch das ist sicherlich Ansichtssache …

Last but not least müssen wir über den Preis reden. Und dieses Mal nicht über Premium und Vario sondern über die Preisgestaltung an sich. Die ist bei AIDA nämlich familienfreundlicher. Während bei AIDA Kids bis 16 Jahre nur 65% des Reisepreises zahlen und Teens bis 24 (!) Jahre 75%, zahlt bei TUI jeder über 14 Jahre den vollen Preis. Das ist dann insbesondere für Familien mit älteren Kindern, die u.U. eine eigene Kabine belegen wollen, durchaus eine Ansage. Und auch der Einzelbelegungszuschlag liegt hier mit 80% noch einmal 10%-Punkte über den auch nicht gerade günstigen 70% von AIDA.

Fassen wir also zusammen: bei vergleichbaren Katalogpreisen ist das Angebot auf Mein Schiff eine Klasse besser als bei AIDA auf den vergleichbaren Schiffen, so dass sich TUI m.E. klar zwischen AIDA und beispielsweise der MS Europa 2 positioniert, ohne preislich aber auch nur in die Nähe der MS Europa 2 zu kommen (OK, dafür ist dort alles auch noch mal eine Spur exklusiver). Bei vergleichbaren Rahmenbedingungen (Reisezeitraum, Reiseziele, Kabinenkategorie) würde ich heute jedenfalls immer TUI gegenüber AIDA vorziehen.

Außer … ja, außer, ich kann die Reise bei AIDA zum Vario- oder gar Justpreis buchen. Dann habe ich zwar immer noch einen deutlichen Leistungsunterschied, muss diesen dann aber ins Verhältnis zum Reisepreis setzen. Und damit verschiebt sich das Preis-/Leistungsverhältnis natürlich in Richtung AIDA. Oder anders ausgedrückt – wer für unter 500 € einen Woche Kanaren bei AIDA bucht, bekommt hier sicherlich einen entsprechenden Gegenwert für sein Geld – da muss dann jeder für sich entscheiden, ob der Aufpreis bei TUI das „Mehr“ an Leistung rechtfertigt.

Aber genau darin steckt natürlich auch die Gefahr für AIDA. Da es auf den Schiffen ja für alle Reisenden das gleiche Angebot gibt, befindet sich auf besagter Kanarenreise sowohl der 500-€-Vario-/Justbucher (der für sein Geld auf AIDA einen adäquaten Gegenwert erhält) als auch der 2.500-€-Premiumbucher (der für das gleiche Geld auch eine Reise auf Mein Schiff buchen könnte). Und je mehr Premiumbucher diesen Schritt gehen, desto mehr freie Kabinen muss AIDA zu günstigen Preisen verkaufen. Mit dem Ergebnis, dass irgendwie die Ausgabenseite der Einnahmenseite folgen muss und die angebotenen Leistungen bei AIDA ggf. noch weiter reduziert werden könnten – eine Abwärtsspirale wäre die Folge.

Aus meiner Sicht müsste AIDA hier den Schritt gehen, und eine Segmentierung vornehmen. Dies könnte z.B. bedeuten, dass die drei kleinen Schiffe nach einem Werftaufenthalt mit entsprechender Aufwertung (größere Kabinen, bessere Ausstattung) als „Premium-Schiffe“ in See stechen, kleinere und exklusivere Häfen anlaufen, längere Liegenzeiten haben, ggf. Streckenabschnitte anstelle von Rundreisen fahren) und die größeren Schiffe den „Massenmarkt“ abdecken. Dann würde jeder das für seine Bedürfnisse passende Schiff zum passenden Preis finden und von einem entsprechenden Preis-/Leistungsverhältnis profitieren. Denn so wie sich das m.E. im Moment entwickelt, wird die Zahl der unzufriedenen Reisenden bei AIDA weiter ansteigen und diese werden eine neue Heimat auf Mein Schiff finden.

Aber vielleicht wird mit der AIDAprima im Oktober dann ja alles anders … ich werde live berichten.

Ach ja, um Missverständnisse zu vermeiden (wie sie teilweise in den Kommentaren zu diesem Artikel in den sozialen Medien zu lesen waren): AIDA ist kein schlechtes Produkt und auch keine schlechte Wahl für eine Kreuzfahrt (sonst hätte ich ja nicht noch weitere Kreuzfahrten mit AIDA gebucht). Das ganze relativiert sich natürlich dann, wenn AIDA mit Vario- und/oder Justangeboten preislich deutlich niedriger liegt – dann muss man natürlich das abweichende Preis-/Leistungsverhältnis mit berücksichtigen. Bei mehr oder weniger gleichen Katalogpreisen (Premiumbuchung vs. Wohlfühlpreis) müssen sich die Produkte aber schon mit einander vergleichen lassen – und da hat m.E. TUI im direkten Vergleich die Nase deutlich vorn.