HeckwelleUpdate vom 19.04.2015 · 14.07 Uhr

Auch wenn es von der diesjährigen Transatlantikreise von La Romana nach Mallorca mit der AIDAbella keinen ausführlichen Reisebericht gibt, gibt es doch das eine oder andere von dieser Reise zu berichten. Und von daher gibt es hier immer wieder mal ein Update zu besonderen Ereignissen an Bord …

15 Tage auf dem Schiff und davon neun Seetage – das ist schon mal eine Hausnummer. Das muss man mögen … wer ständig auf der Suche nach Neuem, Action und Unterhaltung ist, wird damit vermutlich nicht glücklich. Wer aber – wie ich – auf die Frage, was man denn an so vielen Seetagen macht, mit „Nichts“ antwortet und sich genau darauf freut, der wird sich hier wohlfühlen.

Natürlich hängt bei so einer Reise auch viel vom Wetter ab – die sechs Seetage Atlantiküberquerung am Stück machen mit Sonnenschein natürlich deutlich mehr Spaß als mit Sturm, Regen und massivem Seegang. Und von daher haben wir (bislang) Glück – auch am jetzt dritten Seetag in Folge erfreuen uns Temperaturen um die 25°C-Marke und mehr oder weniger durchgängiger Sonnenschein.

Balkon auf 6167Und so sitze ich aktuell auf meinem Balkon (Kabine 6167) in der Sonne, genieße den Blick auf die Wellen (zugegeben, mehr gibt es da draußen seit drei Tagen auch nicht zu sehen – und das wird auch noch drei Tage so bleiben) und verbringe den Tag bei einem Sonnenbad mit Lesen. Ach ja, wer bei dem Bild den Eindruck gewinnt, der Balkon sei größer als normal – ja, das stimmt. Aber die Kabine hat auch den einen oder anderen Nachteil – bevor man die bucht, sollte man sich also darüber im Klaren sein, ob man das tatsächlich so will …

PedelecIn der Karibik (hier wurden vor der Atlantiküberquerung noch St. Lucia, Grenada und Barbados angelaufen) habe ich auf St. Lucia noch einen Pedelec-Ausflug gemacht bevor wir uns dann auf unseren Weg in Richtung Europa machen.

Auf unserem Weg nach Osten durchqueren wir dabei im Übrigen pro Tag in etwa eine Zeitzone, so dass jetzt jeder Tag nur 23 Stunden hat. Und wer an seinem Smartphone oder Tablet die Zeit entsprechend korrigieren will, macht dies ja normalerweise durch Auswahl der jeweils aktuellen Zeitzone (und nicht durch manuelle Korrektur der Uhrzeit) – aber das ist gar nicht so einfach, da man ja nicht immer so genau weiß, welche Stadt oder welches Land denn gerade das richtige ist, wenn man außer (hell)blauem Himmel und (dunkel)blauem Wasser nichts sieht … daher hier der ultimative Guide für die passenden Zeitzonen auf dem Weg von Amerika nach Europa:

  • Santo Domingo (Dominikanische Republik) [-6 Stunden]
  • Rio de Janeiro (Brasilien) [-5 Stunden]
  • Nuuk (Grönland) [-4 Stunden]
  • Praia (Kapverdische Inseln) [-3 Stunden]
  • Ponta Delgada (Azoren) [-2 Stunden]
  • London (UK) [-1 Stunde]
  • Berlin (Deutschland)

An den Seetagen genieße ich übrigens immer wieder gern mein Frühstück – mit einer aktuellen Tageszeitung, einem schönen Latte Macchiato  und einem frischen Omelette gelingt der Start in so einen Seetag doch gleich viel besser. Und eigentlich bietet sich dafür ja das „Grünen-Frühstück“ an … zumindest solange es das für die Clubstufe „Grün“ noch gibt (ab Oktober wird es das dann ja nur noch für „Gold“ geben). Und wenn man das hier so sieht, scheint eine Restrukturierung des AIDA-Clubs aber auch dringend notwendig – sind doch hier über 200 (!) Clubmitglieder in Stufe „Grün“ an Bord.

iKiosk auf AIDAUnd deshalb gibt es das „Grünen-Frühstück“ im Restaurant „Bella Vista“, das komplett hierfür gesperrt ist. Und was auf den ersten Blick nach einem Nachteil gegenüber dem Frühstück im Rossini oder Buffalo aussieht, erweist sich eigentlich als Vorteil: man kann im Außenbereich sitzen, hat das komplette Buffet zur Auswahl (und nicht nur eine kleine Selektion), kann dennoch auf alle Eierspeisen, Minutensteak und Obstteller mit Bedienung am Platz zurückgreifen und findet den frisch gepressten Orangensaft sowie das Gläschen Sekt ebenso vor wie alle Kaffeespezialitäten, die es auch im Buffalo gegeben hätte. Von daher ist das für mich das beste „Grünen-Frühstück“ bisher.

Und da ich gerade von Zeitungslektüre gesprochen habe – auch das hat sich auf AIDA jetzt wohl final durchgesetzt (nachdem es das auf Mein Schiff ja schon länger gibt). Über das Bordportal kann man gängige Zeitungen und Zeitschriften ohne Internetgebühren als PDF-Datei aufrufen und downloaden – zum Kioskpreis. Eine wirklich gute Anwendung – so komme ich zum Frühstück auf dem iPad kostengünstig an tagesaktuelle Informationen.

Hier auf der Bella wird übrigens auch schon das neue Entertainmentkonzept umgesetzt, das kürzlich auf der Mar getestet wurde. Hierbei gibt es jeden Abend eine Hauptshow von 45 Minuten Dauer, die einmal um 19.00 Uhr und einmal um 21.00 Uhr aufgeführt wird. Das kann mal etwas Musikalisches sein, eine künstlerische Darbietung oder auch Auftritte eines Gastkünstlers (aktuell haben wir beispielsweise einen Magier an Bord) – damit soll wohl i.w. eine Entzerrung der Essenszeiten in den Restaurants erreicht werden.

Parallel dazu gibt es auf der Bella auch kein AIDA-TV mehr sondern die tägliche Primetime Show mit dem Entertainment Manager um 20.00 Uhr im Theatrium, in der dieser im Stil einer Late-Night-Show Personen interviewt (z.B. den Kapitän, den Chief Engeneer, den General Manager usw.), über aktuelle Dinge vom Tage berichtet oder über bevorstehende Ereignisse spricht.

Eigentlich ist das gar keine so schlechte Idee – das Publikum teil sich dann (zumindest theoretisch) in zwei Schichten auf, die entweder von 19.00 – 20.30 Uhr im Theatrium sind oder alternativ ab 20.00 Uhr – und zu den jeweils anderen Zeiten im Restaurant. Und auch wenn sich nicht alle an den Plan halten 😉 … für ein bisschen Entzerrung sorgt das durchaus …

Nachdem wir gestern Abend gegen 22.30 Uhr Ortszeit „Bergfest“ feiern konnten (die Hälfte der transatlantischen Strecke zwischen Barbados und Funchal haben wir nun hinter uns), ist heute der Tag des „Kulinarischen Highlights“ gewesen (zumindest für mich – bei mehr als 200 „Grünen“ gab es das nämlich fünf Mal). Hierzu wurden wir zum Mittagessen ins Buffalo Steakhouse eingeladen und konnten uns an einem leckeren 4-Gang-Menü mit Weinbegleitung erfreuen:

Haus gebeizter Lachs mit Gurke und Schmand
Passionsfrucht-Sorbet
Filet Mignon mit Bohnencassoulet, Kartoffelstampf und Rosmarin-Jus
Karottenkuchen mit Joghurt-Limetten-Eis

Wie immer war alles sehr lecker, das Steak war auf den Punkt gebraten und die Tischgesellschaft sehr angenehm – also in der Tat ein gelungenes Highlight.

Bergfest AIDAbellaUnd dann wurde es 17.00 Uhr – und anlässlich des Bergfestes hat AIDA auf dem Pooldeck zu Sekt und Häppchen eingeladen. Oh Mann – so was habe ich ja noch gar nicht erlebt. OK, zur Restaurantöffnungszeit ist vor den Restaurants ja immer ein bisschen was los – aber das heute auf dem Pooldeck war echt der Wahnsinn. Als ob es die letzte Woche nichts zu essen und zu trinken gegeben hätte … dass die Passagiere nicht über das Buffet hergefallen sind und die Absperrungen umgerannt haben, war alles. Und dabei hatte sich AIDA soviel Mühe mit dem Anrichten des Buffets gegeben … wobei ich nicht wirklich sagen kann, wie es geschmeckt hat – bis ich nach den Fotos zum Buffet kam, war das bereits leer gefr….

Viele hatten die Hoffnung ja schon aufgegeben 😉 Und dann erwischt es uns doch noch: am Abend vor dem letzten Seetag auf dem Weg nach Funchal holt uns dann doch noch die Dünung ein. Die Tüten werden in die Treppenhäuser gehängt, die Restaurants sind leerer als sonst – und wir spüren erstmals richtig, dass wir eine Kreuzfahrt machen …

Aber im Laufe des morgigen Tages soll sich das Ganze dann ja schon wieder etwas beruhigen – dann kann ich auch den Schlaf nachholen, an den im Moment nicht so wirklich zu denken ist … dafür ist hier am Schiffsheck einfach zu viel Bewegung im Bett. Aber gut – so komme ich wenigstens mit meinem Buch ein bisschen weiter … 😉

Und so kommt es dann auch … nach einer unruhigen Nacht wird es morgens dann zunehmend ruhiger und spätestens am Nachmittag werden dann auch die Tüten aus den Treppenhäusern entfernt. Die Normalität hat uns wieder … wobei: soooo schlimm war es ja nun auch nicht (OK, wer empfindlich ist, wird das sicherlich anders sehen).

Aber so nähern wir uns langsam aber sicher Funchal und damit unseren erstem Hafen nach der Atlantiküberquerung. Und während manch einer froh ist, nach einer Woche auf See sich mal wieder die Beine zu vertreten (und der eine oder andere scheint dann in der Tat an der „Landkrankheit“ zu leiden, bei der man das Gefühl hat, der Boden würde schwanken), nutze ich den Tag auf dem (fast) leeren Schiff …

An Land kann ich dann ja auch in Cádiz noch gehen – und genau das mache ich dann auch. Bereits kurz nach neun führt mich mein Weg in Richtung des Torre Tavira mit der berühmten „Camera Obscura“ – denn obwohl dies mein vierter Aufenthalt in Cádiz ist, habe ich es bislang noch nicht geschafft, hier einmal vorbei zu schauen (einmal habe ich einen Segway-Ausflug gemacht, einmal bin ich nach Grenada gefahren und einmal hat es wie aus Eimern geschüttet). Und so wird es Zeit. Der Turm öffnet um 10.00 Uhr, so dass ich rechtzeitig losgehe, um pünktlich (das heißt vor den AIDA-Ausflüglern) dort zu sein – da nur etwa 15-20 Personen gleichzeitig eingelassen werden und Gruppen ab 10 Personen feste Reservierungen haben.

Cadiz - Torre TaviraUnd der Plan geht auf. Knapp 15 Minuten dauert der Spaziergang vom Hafen zum Torre – geführt durch die Navigation meines iPhone (oder hilfsweise geht auch die Hafeninfo von AIDA), so dass ich etwa um 9.45 Uhr eintreffe. Bis gegen 10.00 Uhr werden wir dann rund 15 Personen sein (alle von AIDA), so dass wir zunächst den Turm besteigen können und die Aussicht von der Dachterrasse genießen können (das sind übrigens 161 Stufen – für diejenigen, die nicht so gut zu Fuß sind, wäre das ggf. zu berücksichtigen). Hier werden wir zwar noch von Dunst empfangen, das soll sich aber zügig legen … schau’n mer mal.

Um 10.30 Uhr haben wir dann unsere Vorführung in der Camera obscura – und das ist schon beeindruckend. Das Ganze findet auf Deutsch statt, es muss also niemand seine Spanischkenntnisse hervorkramen … glasklar können wir Cádiz auf der Leinwand erkennen und selbst kleinste Details wie Fußgänger sind gestochen scharf zu erkennen. Das lohnt sich wirklich.

Nach der Vorführung geht es dann noch mal aufs Dach … und siehe da: der Dunst hat sich weitestgehend verzogen, die Sicht ist klar und der Rundblick über die Dächer von Cádiz beeindruckend.

Der Rückweg zum Schiff führt mich dann noch kurz über die sehenswerte Markthalle von Cádiz, durch die Altstadt und in ein kleines Café mit WLAN (in dem ich einen echten Cortado trinke).

Der Abend auf dem Schiff dient dann wieder der Erholung. Hier gibt es heute „Spa unter Sternen“, im Prinzip eine Saunanacht mit zwei Aufgüssen, Obst und Tee, aber ohne Massage. Von daher ist es heute etwas weniger hektisch (bei der großen Saunanacht ist die Zeit doch ziemlich durchgetaktet), so dass hier mehr Zeit für die Nutzung der Wellness Oase, der Wasserbetten, des Whirlpool bleibt. Das ganze kostet übrigens 20 € (19.30 – 22.30 Uhr), wobei „Spa unter Sternen“ kostenfrei ist, wenn man an diesem Tag die Wellness Oase (ebenfalls für 20 €) bucht. Von daher macht eigentlich nur das richtig Sinn – die Kosten sind die gleichen und die Wellness Oase ist praktisch kostenfrei mit dabei (auch wenn ich sie aufgrund des herrlichen Wetters heute nicht wirklich gebraucht habe) – aber das weiß man ja vorher nicht unbedingt. Ach ja, während der Veranstaltung gilt abends in der Weelbess Oase übrigens „Clothing optional“ – also jeder zieht an oder aus, was er will … dieser Trend ist ja auch in Thermen und Erlebnisbädern (zumindest tageweise) immer öfter zu sehen – und scheint auch anzukommen …

Voice of the OceanWas gab es noch? Nun am letzten Seetag fand das Finale zu „Voice of the Ocean“ statt – angelehnt an die gleichnamige Fernsehsendung von Sat.1 wurde hier die beste Stimme der Reise gesucht – und gefunden. Und auch diejenigen, für die es bei der Publikumsabstimmung nicht gereicht hat, haben eindrucksvoll bewiesen, dass einige ganz große Talente hier an Bord waren …

HandtuchhundUnd dann ist diese tolle Reise, bei der es eigentlich nur Sonnentage gegeben hat, leider auch schon wieder vorbei. Mein Kabinensteward verabschiedet sich mit einem kleinen Handtuchhund von mir, das Farewell-Menü wartet auf uns (leider immer noch mit kaltem Hummer – warm wäre der eine echte Spezialität) und der letzte Sonnenuntergang der Reise lässt mich Abschied von meinem Balkon nehmen, der mir auf dieser Reise (die ja praktisch komplett von West nach Ost ging) zu einer zweiten Heimat geworden ist.

GetränkepaketAch ja, ein Thema habe ich noch: die „Getränkepakete“. Neuerdings kann man ja im Voraus auf MyAIDA Getränkepakete (mit oder ohne Alkohol) buchen. Da erhält man dann für 70 € beispielsweise alkoholfreie Getränke für 85 €. Abgerechnet wurd das dann über eine Guthabenkarte, die gemeinsam mit der Bordkarte beim Bezahlen vorgelegt werden muss. Soweit – so gut. Wird die Karte nicht komplett benötigt, werden Restguthaben bis 70 € wieder erstattet, ein evtl. Rest (bis 85 €) verfällt am Reiseende. Somit geht man mit der Karte kein Risiko ein. Aber: man sollte sich genau informieren, wo die Karte überall gilt – denn: nicht jedes Getränk an jeder Bar kann von der Karte abgebucht werden. So zählt das Wasser auf der Kabine nicht dazu. Oder der Cappu an der Spa-Rezeption. Wohl aber die Wasserflasche oder der Cappu an der Bella-Bar … Also: je nach Abteilung auf dem Schiff können selbst gleichartige Getränke mal über die Karte auf das Guthaben angerechnet werden und mal nicht. Ich habe mir daher angewöhnt, vor der Bestellung zu fragen – alles andere hat für mich was von Lottospiel…

Morgen habe ich übrigens noch einen tollen Urlaubstag vor mir …Mein Flieger geht erst gegen 20.00 Uhr – und bei der Wettervorhersage wird das dann wohl im wesentlichen auf dem FKK-Deck sein …