Der letzte Tag unserer Reise ist angebrochen. Und wohl aufgrund der Zeitumstellung bin ich bereits kurz vor sieben wach. Macht aber nichts, da lege ich einfach noch mal eine Runde „Frühsauna“ ein. Finnische Sauna, Kräutersauna und zum Abschluss noch in den Whirlpool – so kann ein Tag durchaus anfangen. OK, alternativ wäre auch Sport eine Option gewesen … aber das verschiebe ich jetzt final auf Montag zu Hause.

Gegen 8.00 Uhr schaue ich mal im Yacht Club vorbei, esse noch einmal ein Paar Weißwürstchen, treffe nach und nach auf Birga und Dennis, genieße noch einmal das Fischbuffet (der marinierte Hering schmeckt übrigens auch exzellent) und schließe mit etwas Obst und Quark ab.

Bis zum Mittagessen lege ich mich dann in die Sonne, lese etwas, gehe noch mal in den Pool, mache ein Update des Reiseberichtes und schaue mal, welche Fotos vom Schiff mir noch fehlen.

Und damit fällt mir auf, dass ich die eine oder andere Einrichtung an Bord noch gar nicht erwähnt habe. Nämlich alle die, die auf Deck 9 liegen – vom Pool und dem Yacht Club mal abgesehen. Dort ist nämlich noch eine Bibliothek zu finden, die auch als Spielzimmer dient oder auch ein sehr guter Ort zum Schreiben ist sowie das Auditorium, in dem Vorträge des Lektors oder auch Lesungen stattfinden. So liest aktuell beispielsweise gerade Heiner Lauterbach aus seiner zweiten Biographie …

Natürlich darf auf einem Schiff wie der Europa 2 eine Kunstgalerie nicht fehlen – regelmäßige Ausstellungen oder Treffen mit dem Künstler sind natürlich auch im Bordprogramm zu finden.

Den Abschluss macht eine perfekt ausgestattete Kochschule – und seit dem auch im Fernsehen immer mehr gekocht wird, haben ja auch die Herren der Schöpfung Gefallen am Kochen gefunden. Immer mehr Männer fühlen sich inzwischen ja nicht mehr nur für den Grill im Garten verantwortlich sondern tauschen auch im Haus gern mal die Krawatte gegen die Kochschürze. Und so ist das auch hier – viele der Teilnehmer sind in der Tat Männer.

Bleibt noch das 3D-Kino, in dem an jedem Abend ein Film vorgeführt wird – in der Regel auf Deutsch mit englischen Untertiteln für das internationale Publikum. Denn das findet man in der Tat vereinzelt an Bord … und so ist auch Englisch eine der beiden Bordsprachen neben Deutsch. Wobei sicherlich mehr als 90% der Gäste aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen.

Das Mittagessen plane ich als Quickie … wird aber leider dann doch etwas mehr. Direkt am Eingang gibt es ein Sushi-/Sashimi-Buffet, an dem ich natürlich nicht vorbeigehen kann. Und auch das Roastbeef kann (will) ich nicht ignorieren … aber lecker ist es natürlich trotzdem. Und von daher gibt es auch nur eines der kleinen Gläschen vom Dessertbuffet – nämlich das mit dem Kirschtiramisu.

Spätestens um Mitternacht muss der gepackte Koffer vor der Tür stehen – von daher muss der heute im Laufe des Tages gepackt werden. Ich will noch mal in die Sonne, das Abendessen beim Italiener dauert wohl auch zwei, drei Stunden und ein gemeinsamer Abschiedscocktail zum Abschluss unseres Urlaubs muss dann ja auch noch drin sein.

Und so kommt dann kurz vor Schluss doch noch ein bisschen Termindruck auf … von daher geht es zunächst mal mit einer Waffel los bevor ich mich ein wenig in die Sonne lege. Das Außendeck der Sauna ist heute gut besucht, so dass ich mich für die Liege auf unserer Veranda entscheide. Den Koffer verschiebe ich erst einmal auf 23.00 Uhr … wird schon irgendwie passen. Mal schauen, wann die ersten Koffer vor den Türen auftauchen … 😉

Gesagt, getan – uns so ist der letzte Tag an Bord doch noch ein echter Urlaubstag. Insbesondere, weil sich die Sonne heute nochmals mit praktisch wolkenlosem Himmel und rund 27°C von ihrer schönsten Seite zeigt.

Und dann ist es auch schon so weit – das letzte Abendessen an Bord steht vor der Tür. Oder besser gesagt: im Serenissima, dem italienischen Spezialitätenrestaurant an Bord. Die Karte ähnelt der vom letzten Mal und so gönne ich mir heute ein Rindercarpaccio, einen Brotsalat, Tagliatelle mit Riesengarnelen, Kalbsschulter und Mascarpone zum Dessert. Natürlich heißt das alles irgendwie viel raffinierter – so in der Form „Carpaccio vom Rind, serviert auf Avocado-Irgendwas mit Sowieso-Schaum“ oder so ähnlich. Wobei – es schmeckt ja nun wirklich richtig gut … wir wollen das also mal nicht kleinreden, was hier so gezaubert wird.

Und nachdem die letzte Praline gegessen ist (die lassen einen hier nicht raus, ohne mindestens eine Praline gegessen zu haben), machen wir uns auf den Weg in unsere Suiten. Ich muss jetzt final mal an meine beiden Koffer gehen, da die in einer guten Stunde vor der Tür stehen müssen.

Und auch wenn man sich jetzt an Bord keine Gedanken mehr machen muss, was man alles einpacken muss, ist Kofferpacken nicht wirklich meine Lieblingsbeschäftigung. Zumal dreckige Wäsche immer deutlich mehr Platz braucht als saubere – und somit die beiden Koffer, die bei der Anreise schon ziemlich voll waren, jetzt an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit sind. Ich muss unbedingt mal bei amazon.de vorbeischauen und mir mal so einen richtig großen Hartschalenkoffer oder so was in der Art zulegen …

Trotz allem gelingt es zum Schluss, die beiden Teile irgendwie zu schließen – ich hoffe nur, dass die Schlösser und Reißverschlüsse bis morgen Mittag halten und die Ein- und Umladeprozeduren an den Flughäfen überstehen.

Und damit geht es jetzt zum letzten Mal auf der Europa 2 ins Bett … aber in rund einem Jahr sehen wir uns ja wieder – in Südafrika.

3. Januar 2015: Auf dem Weg zurück nach Hause