Und das heißt es in der Tat sehr früh: bereits vor 5.00 Uhr legen wir auf Malta an. Und da kurz danach die Sonne aufgeht, bin ich mehr oder weniger live dabei. Zum Glück bleiben mir noch rund zwei Stunden, so dass ich zunächst noch ein bisschen weiterschlafe, bevor es dann kurz vor 7.00 Uhr auch für mich „Aufstehen“ heißt.

Zunächst drehe ich die obligatorische Runde im Bad, um anschließend mit dem Packen zu beginnen. Und da in einer guten Stunde schon mein Transfer zum Flughafen ansteht, wird es jetzt in der Tat auch mal Zeit. Aber gut, das ist ja in wenigen Minuten gemacht – das Zusammensuchen zu Hause ist wesentlich aufwändiger.

Beim Öffnen meiner Kabinentür fallen mir dann zwei Dinge auf: zum einen hängt an der Tür eine Plastiktüte mit der ausgedruckten Ausgabe der Welt am Sonntag (womit das mit dem Zeitungsabo also auch geklappt hätte) und zum anderen steckt ein Umschlag von TUI im „Kabinenbriefkasten“ (das ist ein schmaler Schlitz hinter der Kabinennummer) – vermutlich mit der Bordrechnung. Im Gegensatz zu AIDA bekommt man seine Rechnung hier also noch auf Papier an die Kabine geliefert – dort gibt es die Rechnung ja nur noch als Selbstausdruck an den Internetterminals oder alternativ zu Hause in MyAIDA.

Aber gut, damit befasse ich mich dann erst später – jetzt geht es erst mal zum Frühstück ins Atlantik. Und da ist es noch leerer als sonst – außer mir sind nur noch zwei weitere Passagiere da. Also entweder gehen alle anderen erst später – oder sind weiterhin in den Buffetrestaurants anzutreffen.

Für mich ist das hier jedenfalls die richtige Wahl: während mich einer der Gastgeber an „meinen“ Tisch führt, besorgt der andere bereits den Cappuccino. Und im Hintergrund sehe ich den Buffetwagen schon anrollen. Lediglich den frisch gepressten O-Saft gibt es heute leider nicht – da „die Abrechnungen schon alle fertig gestellt sind.“

OK, scheint dann also so zu sein, dass nach Buchungsschnitt keine weiteren Ausgaben mehr möglich sind – aber gut, da fällt bei Premium Alles Inklusive ja eigentlich auch nichts mehr an. Oder doch – ich würde ja gern noch die Bild am Sonntag als PDF lesen (und jetzt bitte keinen Shitstorm lostreten – natürlich will ich die nur wegen dem Sportteil lesen … und der ist heute am Finaltag der Fußball-WM natürlich extra dick). Und während ich eigentlich davon ausgehe, dass das nichts wird mit meiner Zeitung, wird sie im Hintergrund schon runtergeladen. Also irgendwie müssen Abrechnungen nach der Abrechnung also doch noch gehen – oder die Zeitung ist heute ein Geschenk des Hauses, äh Schiffes.

Auf diese Art und Weise kann ich dafür übrigens feststellen, dass auch der „normale“ Orangensaft sehr gut schmeckt – klar, er ist nicht frischgepresst, aber der Wasseranteil ist hier doch deutlich niedriger als bei AIDA in den Buffetrestaurants. Von daher gibt es an dem O-Saft nicht nur nichts auszusetzen, nein, er schmeckt sogar gut.

Und dann ist es final so weit: es ist gegessen, was zu essen da war – und die Uhr zeigt 8.20 Uhr: Zeit für den Abschied. Zunächst von den Servicemitarbeitern im Atlantik, dann vom Schiff selbst – ich hole noch schnell meine Reisetasche aus der Kabine und dann geht es über das hintere Treppenhaus auf Deck 2. Noch einmal die Bordkarte vorzeigen und noch einmal winken – eine tolle Woche auf einem tollen Schiff liegt hinter mir. Und auch wenn ich mich auf die anstehenden Fahrten mit AIDA freue – so ein bisschen sehne ich mir dann im nächsten Sommer schon die Mein Schiff 4 bei. Zumindest deutlich mehr als ich das vor dieser Reise vermutet hätte …

Der Ablauf im Hafen ist dann der altbekannte – die Gepäckstücke, die nachts vor den Kabinen eingesammelt wurden, stehen nach Decks sortiert in einem Gepäckzelt, von wo sie nun sukzessive abgeholt und in die Transferbusse zum Flughafen verladen werden. Da ich meine Tasche ja bei mir habe, führt mich mein Weg direkt zu den Bussen. Meine Tasche wird eingeladen, mein Transfervoucher eingesammelt und 20 Minuten später stehe ich schon am Flughafen von Malta.

Hier geht es nun zu Schalter 3 zum Check-In (ein Web-Check-In war im Vorfeld bei Germanwings leider nicht möglich, da ich die Buchungsnummer nicht kenne und TUI diese auch nicht herausgibt). Die Reservierung meines Sitzplatzes im Vorfeld hat geklappt und so bekomme ich nach etwa 30 Minuten Anstehen meine Bordkarte für 16A – natürlich in der Notausgangsreihe.

Meine Tasche wiegt jetzt übrigens 20,5 kg – und es ist immer noch das gleiche drin wie beim Hinflug (OK, Dreckwäsche ist ggf. minimal schwerer als saubere) – also irgendwie scheinen alle Wagen, mit denen meine Tasche zu tun hat, nur so eine Art ungefähres Gewicht anzeigen. Meine Tasche sollte also irgendwo zwischen 17 und 23 kg wiegen … so lange dafür aber niemand Geld sehen will, ist mir das ehrlich gesagt auch vollkommen egal.

Als ich beim Check-In meinen Personalausweis aus dem Portmonee nehme, fällt mir da übrigens meine Handtuchkarte entgegen. Stimmt, da war ja noch was … aber irgendwie hat die niemand sehen oder gar einsammeln wollen. Ich habe keine Ahnung, ob ich da jetzt was falsch gemacht habe – ich hebe sie mal auf, falls irgendwann mal einer Geld für ein blaues Handtuch von mir haben will. Kann aber natürlich auch sein, dass damit nur sichergestellt werden soll, dass jeder nur ein Handtuch benutzt und nicht unendlich viele Handtücher hortet.

Ist jetzt aber auch egal – ich kann’s ja jetzt eh nicht mehr ändern. Und so mache ich mich mit meinem Rucksack auf den Weg zum Gate – natürlich nicht ohne Stopp bei der Sicherheitskontrolle. Und siehe da: hier muss ich meinen Gürtel ausziehen – und prompt piepst da auch nix mehr als ich durch die Torsonde gehe. Gibt also doch noch Checks, bei denen wirklich was gecheckt wird. Ob die natürlich auch ein Keramikmesser in einem iPad-Clone gefunden hätten? Man weiß es nicht …

Hab’ ich ja aber eh nicht dabei … Von daher geht’s jetzt weiter in Richtung Gate (von dem die Anzeigetafel jetzt aber nur verrät, dass sie es in vierzig Minuten verrät). Hier findet sich eine Hard Rock Bar, bei der ich mir erst einmal eine große Cola und ein Wasser to go für den Flieger hole – und danach zumindest an einem Tisch sitzen und ein bisschen schreiben kann. Interessant ist auch, dass beides zusammen nur 4,60 € kostet – dafür hätte es in Frankfurt am Flughafen ja gerade mal den halben Liter Cola gegeben …

Etwa eine halbe Stunde vor Abflug erfahren wir dann, dass wir an D10 abfliegen – wird durchaus auch Zeit, denn wir haben ja alle heute Abend noch einen Termin J Wobei das Einsteigen dann aber doch recht schnell geht – unsere Maschine ist nämlich eine Bombardier CRJ-900 mit gerade mal 90 Plätzen. Immerhin keine Propellermaschine, aber doch irgendwie beengt. Und das werde ich später noch merken, als ich mal kurz die Bordtoilette benutze – hier ist in der Tat rückwärts eintreten angesagt, drehen ist da nicht so wirklich möglich. Und man sollte maximal Schuhgröße 45 haben – sonst passen die Füße nicht zwischen Toilette und Tür …

Aber es ist zum Glück ja nur ein knapp dreistündiger Flug bis nach Düsseldorf – und mit einem Kaffee, einer 0,2-l-Flasche Wasser und einem halben belegten Brot (immerhin gibt es sowohl Salami als auch Käse zur Auswahl) verhungert man wenigstens nicht unterwegs.

Und so landen wir mit nur rund zehn Minuten Verspätung in Düsseldorf – wenn sich jetzt nicht noch einer auf die Bahngleise gelegt hat, sollte einem spannenden Fußballabend zu Hause ja nichts mehr im Weg steht.

Naja, fast. Denn noch fehlt meine Reisetasche. Und die fehlt auch noch als alle anderen Koffer mit ihren Herrchen schon längst die Heimreise angetreten haben. Das musste ja so kommen – gerade dann, wenn man nicht nur keine Zeit hat sondern das Gepäck auch morgen schon wieder auf die Reise zur nächsten Kreuzfahrt schicken will …

Aber es hilft ja nichts – ich orientiere mich schon mal, wo denn der Gepäckermittlungsschalter von Germanwings ist als ich bei einem letzten Blick aufs Band meine Tasche einsam vor sich hin fahren sehe. Also entweder ist die wirklich eben erst gekommen oder sie hat sich beim ersten Mal zwischen den anderen Koffern versteckt, so dass ich sie erst jetzt bei der zweiten Runde sehe. Ist mir aber auch egal – ich schnappe mir die Tasche und mache mich auf den Weg durch den Zoll.

Wie immer sehe ich offensichtlich seriös genug aus, um nicht ins Separee gebeten zu werden – und so kann ich mich schon mal auf den Weg zum Bahnhof machen.

Und dazu habe ich bei meinem letzten Flug nach Düsseldorf etwas gelernt – nämlich dass man nicht mit dem Skytrain zum Flughafenbahnhof fahren muss sondern dass man direkt am Terminal den Schildern „S 11“ nachlaufen kann – die führen nämlich direkt bei McDonald’s in den Keller zum Terminalbahnhof – und von dort fährt regelmäßig die S 11 in rund zehn Minuten zum Hauptbahnhof. Und das auch noch umsonst, da das Rail & Fly Ticket diese S-Bahn einschließt (und das ist nicht nur eine Vermutung sondern durch eine Fahrkartenkontrolle bestätigtes Wissen). Ach ja, gelernt habe ich das mit der S 11 übrigens durch einen Leser meines Blogs, der meinen letzten Bericht entsprechend kommentiert hat – vielen Dank dafür!

Am Hauptbahnhof habe ich dann noch eine Viertelstunde Zeit bis mein ICE zum Frankfurter Flughafen fährt. Das reicht für den Kauf zwei belegter Brötchen und den Weg ans Gleis. Dort sehe ich allerdings schon von weitem, dass außer dem Fahrtziel noch irgendein Hinweis auf der Anzeigetafel steht. Und jetzt dürft Ihr drei Mal raten, was es ist … Richtig, die Wagen sind in der falschen Reihenfolge angehängt. 😉

Dummerweise besteht der ICE aus zwei Teilen, wobei die erste Klasse jeweils außen ist – das heißt rund 400 m auseinander. Und in welchem Teil jetzt Wagen 29 hängt – das steht da natürlich nirgendwo. Und auch der Typ mit der roten Schirmmütze und dem DB-Logo vornedrauf zuckt nur mit den Achseln: „Warten Sie bis er einfährt, dann sehen wir es.“

Jupp – und ich sprinte dann mit meiner Reisetasche und meinem Rucksack 400 m zum anderen Ende des Zugs? Super – und warum kommt mir wohl gerade jetzt das Lied von den Wise Guys („Deutsche Bahn“) in den Kopf?

Ändert ja aber nix daran, dass da jetzt eine Entscheidung her muss – und die treffe ich, indem ich mich in den Abschnitt A stelle. Und schau mal einer guck: da hab’ ich echt Glück – direkt vor meinen Füßen hält Wagen 29. OK, hätte auch schief gehen können – aber wie immer gilt: no risk, no fun.

Ich finde meinen Sitzplatz, bestelle nach der Fahrkartenkontrolle einen Cappuccino und rolle gemütlich in einer guten Stunde bis zum Frankfurter Flughafen. Dort erwartet mich bereits Tanja (vielen Dank für den Fahrservice), so dass ich eine weitere halbe Stunde später zu Hause ankomme.

Tja, und damit endet eine ereignisreiche Woche auf einem ganz tollen Schiff. Ich bin mehr als positiv überrascht worden und werde ganz sicher weitere Reisen auf der Mein Schiff Flotte buchen. Und vielleicht kriegen die Schiffe in Zukunft auch noch mal vernünftige Namen – denn diese alberne Durchnummerierung haben die Schiffe (und ganz besonders die Mein Schiff 3) wirklich nicht verdient.

Ich packe jetzt jedenfalls mal schnell meine Reisetasche aus, lasse die Waschmaschine ein paar Runden drehen und bereite dann die Tasche für morgen vor – da holt TEFRA die nämlich für meine nächste Kreuzfahrt mit der AIDAcara (Kiel, Shetland Inseln, Island, Spitzbergen, Nordkap, Norwegen, Kiel) ab.

Ach ja, und Weltmeister werden müssen wir nachher ja auch noch … wird sicher nicht einfach – aber ein 1:0 sollte schon drin sein … 😉

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