Heute gibt es gleich zwei Premieren: die Mein Schiff 3 legt zum ersten Mal in Brindisi an – und ich bin auch zum ersten Mal da (AIDA steuert auf dieser Route immer Bari an – das liegt aber nicht wirklich weit weg).

Doch von vorn: um kurz vor sechs ist heute Sonnenaufgang. Und damit auch meine „Wachwerdzeit“. Wie immer mache ich erst einen Abstecher auf die Toilette und einen auf den Balkon. Schöne Sonnenaufgänge (so wie der heutige) werden dann fotografisch festgehalten – und dann geht es wieder ins Bett.

Denn der Tag heute in Brindisi bietet prinzipiell drei Optionen für mich: zum einen könnte ich einen Ausflug machen und mir die Höhlen von Materna ansehen, zum anderen die Trulli-Häuser besichtigen oder alternativ einen halben Tag am Strand verbringen. Nun, die Höhlen habe ich mir damals mit AIDA schon angeguckt, die Trulli-Häuser sind zwar reizvoll, kommen aber gegen Plan B nicht an und für den Strand ist es mir etwas zu bewölkt. Und von daher kommt die vierte Option (Plan B) zum Tragen: ich mache einen Schiffstag J

Und das bedeutet in erster Linie mal Erholung – und von daher reicht es völlig aus, wenn ich gegen 8.00 Uhr aufstehe. Da fängt es nämlich an, etwas lauter zu werden. Wir liegen hier nämlich nicht in der Stadt sondern in einem ziemlich hässlichen Industriehafen. Und der gibt halt die Geräusche von sich, die Industriehäfen mit ihren Lastkränen so von sich geben (im wesentlichen ein ständiges Piepsen und Hupen).

Ich stehe also auf, ziehe meine Badehose an und mache mich mit meinem Poolhandtuch auf den Weg zum Sportpool. Der ist heute erstaunlicherweise fast leer, so dass die 40 Bahnen in einer knappen halben Stunde geschwommen sind – aber wir wollen es ja auch nicht übertreiben an diesem Schiffstag.

Ich wasche mir noch das Salz unter der Dusche ab (ist natürlich übertrieben, der Pool ist ja nicht das Tote Meer), mache mich aber dennoch etwas frisch und gehe dann auf direktem Weg in das fast leere Atlantik Restaurant zu meinem A-la-carte-Frühstück.

Warum das so wenige Leute nutzen, ist mir ehrlich gesagt gar nicht so klar. OK, die Auswahl am Buffetwagen ist natürlich geringer als am Buffet im Anckelmannsplatz, aber dafür genieße ich den Luxus der Bedienung am Platz, trinke einen Cappuccino, der nicht aus dem Automaten kommt und kann in Ruhe meine Zeitung lesen ohne zwischendurch ans Buffet zu müssen, nur weil ein Brötchen fehlt. Hat aber natürlich auch einen Vorteil: die Servicekräfte haben mehr Zeit für mich und meine Wünsche … J

Wie immer esse ich eigentlich zu viel (ich gebe zu, das habe ich hier irgendwie nicht so richtig im Griff – ich hoffe, dass das nächste Woche auf der Cara wieder besser wird), so dass ich mich gut gesättigt erst einmal auf dem Nicht-FKK-Sauna-Außenbereich in die Sonne lege und ein bisschen was lese. Die Sonne verschwindet zwischendurch immer mal wieder hinter vorwitzigen Wolken, aber tendenziell ist es dennoch ein schöner Tag mit rund 28°C.

Hier ist es heute – wie auf dem ganzen Schiff – relativ leer; aber auch das ist ja Bestandteil der Schiffstage im Hafen, dass man das ganze Schiff mehr oder weniger für sich hat – zumindest bis die ersten Ausflügler wieder zurückkommen.

Ach ja, eine fünfte Alternative habe ich ja ganz unterschlagen – ich hätte auch mit einem Shuttlebus in die Stadt fahren können. Dieser wird heute ganztägig angeboten und kostet pro Person 7 € bzw. für Kinder bis 14 Jahre 5 € (dafür kann der Bus allerdings so oft genutzt werden wie man mag). Da ich vorher aber schon mal recherchiert hat, was Brindisi so zu bieten hat, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass das Angebot auf dem Schiff größer ist.

So gibt es in der Backstube ja die leckeren Paninis, von denen ich mir heute mal wieder eins zum Mittagessen machen lasse. Schinken, Käse, Tomaten und Mozzarella verschmelzen dabei zu einem Geschmackserlebnis der besonderen Art. OK, ist übertrieben – aber schmecken tut es. Und genug ist es auch …

Inzwischen hat auch kurzfristig der Wolkenanteil zugenommen, so dass ich erst einmal in meine Kabine zurückkehre, um mich mal ein bisschen mit der Abarbeitung meiner To-Do-Liste zu befassen. Da steht eh schon einiges drauf und anderes kommt fortlaufend per Mail rein – von daher sind so zwei, drei Stunden am Rechner ganz hilfreich, um den Arbeitsanfall zu Hause in Grenzen zu halten. Denn so richtig viel Zeit habe ich da ja auch nicht bevor es dann schon auf die nächste Kreuzfahrt mit der AIDAcara geht.

Was ich übrigens noch erzählen wollte .. als ich in meine Kabine gekommen bin, habe ich ein Schreiben auf dem Bett gefunden, in dem sich das „Mein Schiff Team“ bei mir bedankt, dass ich mich „erneut für eines der Wohlfühlschiffe entschieden habe“. Guck mal einer an – auch wenn es hier (noch) kein Vielfahrerprogramm gibt, hat man zumindest registriert, dass ich schon mal da war. Und schenkt mir dafür den „exklusiven Mein Schiff Pin des Jahres 2014“, der ausschließlich für Wiederholer konzipiert wurde. Nette Geste …

Danach geht es dann wieder in die Sauna und die Sonne – nur arbeiten ist ja auch nicht gut im Urlaub. Und hier kann ich mich dann wieder in Ruhe meinem Buch widmen, wobei ich leider die beiden Aufgüsse verpasse. Vielleicht wäre es eine gute Idee, im Saunabereich noch eine Uhr an die Wand zu dübeln – dann könnte man sich ein bisschen darauf einstellen.

Da fällt mir übrigens noch was ein (wenn ich an dübeln denke) … überall im Saunabereich sind Haken für die Bademäntel in die Wand gedübelt – aber leider sind die nicht mit Nummern versehen. Und das hat zur Folge, dass mancher Bademantel unfreiwillig vertauscht wird. Was ja nicht so schlimm wäre (außer es lässt mir jemand einen in Größe S da) – aber blöderweise haben die meisten ja auch ihre Bordkarte in der Tasche … und das ist dann schon ärgerlicher, wenn man dann erst mal nicht mehr in seine Kabine kommt.

Ich habe daher auf früheren Reisen immer einen farbigen Gürtel in den Bademantel gezogen (womit dann jeder gemeint hat, ich hätte im Judo (nur) den Gelbgurt), das System dann aber mit einer grünen Wäscheklammer ersetzt (mit der ich heute den Aufhänger des Mantels zusammendrücke). Wenn den also einer vom Haken nehmen will, muss er erst die Klammer abmachen – und spätestens dann müsste einem normal intelligenten Menschen ja eigentlich auffallen, dass es der falsche Bademantel ist.

Warum ich das schreibe? Drei Mal dürft Ihr raten … Zum Glück bin ich gerade unter der Dusche gewesen und habe den Vorgang beobachtet – und unterbunden. Und was sagt der Typ dazu? Seine Frau habe ihm den Mantel aufgehängt – daher habe er das nicht gewusst. Aber grüne Wäscheklammern hätte er zu Hause auch schon mal gesehen. Na dann – grüne Wäscheklammern sind ja auch eine echte Seltenheit … die hat bestimmt keiner außer Mutti …

Aber nicht dass Ihr jetzt alle auf der nächsten Reise grüne Wäscheklammern dabei habt – dann klappt das auch nicht mehr … 😉

Doch zurück zum Schiffstag … der ist jetzt auch bald vorbei – es ist nämlich Zeit fürs Abendessen. Heute habe ich irgendwie keine Lust auf langwieriges Essen – ich gehe daher gegen 19.30 Uhr in den Anckelmannsplatz und lasse mir am Wok wieder mal ein bisschen Rind mit Sambal Olek anbraten und mit gebratenem Reis servieren. Das ist wirklich immer wieder lecker hier.

Plätze finden sich hier übrigens genug – keine Spur von Gedränge oder besetzten Tischen. Hier ist alles ganz entspannt – obwohl 19.30 Uhr für das Abendessen sicher die Prime Time ist. Und gerade das erlebe ich bei AIDA in letzter Zeit immer wieder mal anders. Ab 17.45 Uhr stehen die Schlangen vorm Restaurant, um kurz nach 18.00 Uhr sind die Tische besetzt und am Buffet gibt es – nicht immer, aber immer wieder mal – kein Durchkommen. Da macht sich hier die großzügigere Gestaltung schon bemerkbar. Und auch Premium Alles Inklusive spielt da sicherlich eine Rolle – gehen die meisten doch nach dem Essen an die Bar, um dort gemütlich etwas zu trinken (jetzt ernte ich wahrscheinlich wieder Proteste, dass die vielen Sitzenbleiber bei AIDA das nicht wegen des kostenlosen Tischweins machen sondern weil es „halt gerade so gemütlich ist“. Hier macht das keiner – die Gäste hier finden es alle an den Bars gemütlicher …

Ich lasse mir zum Abschluss noch zwei Kugeln Eis in einen Becher geben und gehe damit auf den Blauen Balkon … das ist für mich einer der schönsten Plätze geworden, um allabendlich mein Eis zu essen – und dabei den Blick in die Ferne schweifen zu lassen.

Danach gibt es dann noch einen Ramazotti an der Außenalsterbar bevor ich mit einem alkoholfreien Weizenbier zunächst mal auf meine Veranda gehe. Hier wartet jetzt noch ein bisschen Schreibtätigkeit auf mich bevor ich heute mal etwas früher ins Bett gehe.

Zumal die nächste Nacht eine Stunde kürzer ist: auf meinem Bett lag nach dem Abendservice nämlich eine Karte, die auf die Zeitumstellung hinweist. Ob ich das allerdings so befolge weiß ich noch nicht genau – heißt es doch: „Bitte stellen Sie heute Nacht Ihre Uhr um eine Stunde vor!“ direkt neben der Abbildung einer Uhr, bei der ein Pfeil von 2 Uhr nach 3 Uhr zeigt. Vermutlich mache ich das wie immer – vorm Schlafengehen 😉

Ach ja, und noch etwas liegt auf meinem Bett: ein Wäschebeutel und eine Information, dass ich diesen bis morgen um 14.00 Uhr füllen darf und in meiner Kabine bereitstellen soll – dann würde ich die Wäsche noch vor (!) der Heimreise gewaschen und gebügelt zurückbekommen. Der Service wird für 19,90 € angeboten – die Menge ist nur durch die Größe des Beutels (und nicht wie bei AIDA auf acht Wäscheteile) begrenzt. Das heißt konkret, dass ich hier die Hosen, T-Shirts und Hemden auch noch mit Socken und Boxershorts anreichen kann (die nehmen ja nicht viel Platz weg), und ich somit zu Hause eigentlich alles direkt wieder in den Schrank legen kann.

Da muss ich echt mal drüber nachdenken, ob das nicht gut investierte 20 € sind – zumal ich ja zu Hause eh nur einen Tag Zeit habe, bis mein Koffer für die nächste Kreuzfahrt von TEFRA abgeholt wird (das teste ich nämlich mal, bevor ich mit zwei Koffern und einem Rucksack mit der Bahn quer durch Deutschland fahre). Ich checke morgen mal meinen Wäschebeutel …

Das Theaterstück im Klanghaus um 22.30 Uhr wollte ich mir zwar ansehen, habe jetzt aber doch irgendwie keinen Zug mehr, mich nochmal anzuziehen und bis nach vorn zu laufen … da lese ich lieber noch etwas bevor ich mich dann der kurzen Nacht hingebe – wohlwissend, dass hier das Wetter deutlich besser ist als zu Hause … hier kommen die Warnmails und –SMS des Deutschen Wetterdienstes aktuell nämlich im Minutentakt an …

Weiter mit Tag 6: Korfu (Griechenland)