Das frühe Ins-Bett-gehen rächt sich natürlich … gegen 4.30 Uhr wache ich auf, stelle fest, dass ich mich nicht wirklich wohl fühle (das geht gerade in die ganz falsche Richtung) und kann auch nicht mehr wirklich einschlafen. Super, das wird ja eine tolle Rückreise … L

Aber es hilft ja nichts – ich muss mich für den Tag heute mit zwei Optionen abfinden: entweder bleibe ich bis zum Transfer heute Abend um 19.00 Uhr auf dem Schiff (und lege mich irgendwo in die Ecke, da ich die Kabine ja bis 9.00 Uhr räumen muss) oder ich fahre wie geplant mit Arndt, Birga, Dennis und Niklas nach Pattaya ins Hard Rock Hotel, um am letzten Tag noch mal richtig zu entspannen, bevor wir dann abends zum Airport gebracht werden. Und ich muss sagen – aktuell tendiere ich eher zum Schiff … aber mal abwarten wie es nach dem Frühstück ist.


Hierzu haben wir uns noch einmal gemeinsam um 9.00 Uhr im Calypso verabredet – eigentlich schade, dass der Urlaub schon wieder vorbei ist … ich hätte durchaus noch ein paar Tage (Wochen) dranhängen können. Und die anderen auch 😉

Aber es nützt ja nichts – die Pflicht ruft. Und irgendwoher muss ja auch das Geld für den Urlaub kommen – also sehen wir die Sache positiv: irgendwann werden wir uns wieder auf einem Schiff treffen (Weihnachten 2014 könnte so ein Datum sein) bzw. natürlich sicherlich auch mal zwischendurch einfach so.

Wir verabschieden uns daher jetzt von Luzia und Jakob, die den Tag noch auf dem Schiff verbringen, bevor sie um 21.00 Uhr zum Flughafen fahren, um dann nach 1 Uhr mit vierstündigem Aufenthalt in Dubai zurück nach Wien zu fliegen.

Jetzt noch ein letztes Mal die Bordkarte einlesen lassen, auf AIDAsehen sagen und die Koffer zusammensuchen – das ist es dann gewesen. Naja, nicht ganz … nach dem Frühstück geht es mir nämlich deutlich besser – inzwischen ist abgehustet, was abzuhusten ist und auch die Nase lässt zwischendurch mal wieder Luft passieren. Und von daher steht jetzt dann doch noch der Tag in Pattaya auf dem Plan.

Wir werden von einem Van am Hafenterminal abgeholt und mitsamt Reiseleiterin einer örtlichen Agentur direkt nach Pattaya ins Hard Rock Hotel gebracht. Dort besteht – im Gegensatz zu den meisten anderen Hotels – die Möglichkeit, einen Tagesaufenthalt im Ressort ohne Zimmer zu buchen. Und von daher ist das genau das, was wir heute brauchen.

Nach etwa 40 Minuten Fahrt sind wir bereits da und können einchecken. 500 Baht (rund 11 €) kostet der Aufenthalt pro Person; für zwei Pavillons mit Liegen im Schatten, einem Kühlschrank mit zwei Cola, zwei Wasser und zwei Bier kommen jeweils weitere 500 Baht dazu – insgesamt also ein recht günstiges Vergnügen. Zumal die Anlage neben Wasch- und Umkleideräumen für den Abend einen großen Pool und einen Jacuzzi bietet – und neben den Liegen im Pavillon auch noch weitere Liegen in der Sonne bereit stehen.

Und wir kosten den Tag hier voll aus. Pool, Sonnen, eine leckere Pizza zum Mittag (oder wahlweise Sushi – dieses Mal aber mit weniger dramatischen Folgen als seinerzeit in Malaysia) – so könnte das noch wochenlang weitergehen. Wir sind uns einig: am liebsten würden wir nachher anstelle zum Flughafen direkt zurück nach Laem Chabang fahren und wieder aufs Schiff gehen.

Aber das geht natürlich nicht. Und so machen wir uns gegen 17.30 Uhr auf den Weg zum Ausgang, wo bereits unser Van mit dem Gepäck auf uns wartet, um uns zum Flughafen zu bringen. Drei Stunden Fahrzeit sind einkalkuliert, da nie genau abzusehen ist, mit welchem Verkehr in der Rush Hour zu rechnen ist. Und wie das so ist, wenn man genug „Angst“ einrechnet: es gibt weder Staus noch geht sonst irgend etwas schief, so dass wir bereits nach 1 ½ Stunden am Airport in Bangkok ankommen.

Es ist jetzt kurz nach 19.00 Uhr – und unsere Flieger gehen um 23.40 Uhr bzw. 23.50 Uhr. Wir haben also noch genug Leerlauf – wobei ich darüber gar nicht so böse bin, da ich auch für den Rückflug gern versuchen würde, ein Upgrade auf Business zu bekommen. Da aber schon seit Wochen alle drei Buchungsklassen ausgebucht sind, sind die Chancen dafür natürlich minimal … aber wenn überhaupt, dann sicherlich nur ziemlich früh.

Zunächst trennen sich aber unsere Wege, da ich zum Thai-Check-In muss und der Rest am Lufthansa-Schalter erwartet wird. Und ich habe Glück, die Schlange vor den Eco-Schaltern ist relativ kurz: höchstens zwanzig Personen warten hier – das sollte bei 16 Schaltern ja nicht so lange dauern. Leider geht es irgendwie doch nicht so voran wie gedacht … und bei näherem Hinsehen stelle ich fest, dass von den 16 Schaltern nur drei geöffnet sind. Na dann …

Zwischenzeitlich bekomme ich Besuch: der Check-In am First-Class-Schalter der Lufthansa ging wohl doch etwas schneller. Und dafür, dass der Schalter eigentlich noch geschlossen war, sogar richtig schnell. Da zahlt es sich halt aus, wenn man jemanden kennt, der jemanden kennt. Arndt hatte nämlich für die Pass-, Zoll- und Sicherheitskontrolle in Bangkok einen sog. „Fast-Track-Service“ gebucht (was es nicht alles so gibt) – damit wird man vorbei an den normalen Schaltern durch einen VIP-Raum geführt und ist mit allem in fünf Minuten fertig.  Und da man hierbei von einem Flughafenmitarbeiter begleitet wird, hatte unsere Reiseleiterin bei unserer Ankunft am Flughafen eben diesen Mitarbeiter angerufen und ihm Bescheid gesagt, dass wir da sind.

Und so wurde Arndt mit Familie von einem Herrn im braunen Anzug bereits zum Check-In begleitet. Als man dort feststellte, dass der Schalter erst in einer knappen Stunde öffnet, hat der Herr in braun kurz telefoniert – und fünf Minuten später war der Schalter offen und das Gepäck eingecheckt. Danach sind dann alle bei mir in der Schlange aufgetaucht – inklusive der Reiseleiterin und besagtem Herrn.

Inzwischen wissen auch beide von meinem Upgrade-Wunsch. Und jetzt geht alles ganz schnell. Im Gegensatz zu uns werden Upgrades nicht beim Check-In erfragt sondern am Ticket-Schalter – und dahin begleitet mich jetzt die Reiseleiterin während der braune Anzug auf mein Gepäck aufpasst. Die Dame am Ticketschalter wird durch die Reiseleiterin kurz eingeweiht (nehme ich zumindest mal an – so gut ist mein Thailändisch leider nicht), findet aber keinen freien Business-Platz mehr. Schade.

So schnell gibt die Reiseleiterin allerdings nicht auf. Sie telefoniert kurz mit dem braunen Anzug – und da der hier ja offensichtlich was zu sagen hat, fragt er noch mal am Check-In-Schalter nach. Dort steht er nämlich inzwischen mit meinem Gepäck – und hat den Schalter kurzfristig schließen lassen, da ich ja noch am Ticket-Schalter bin (womit es jetzt nur noch zwei Check-In-Schalter gibt). Und er hat mehr Glück – die Dame kann einen freien Business-Platz vorweisen, darf diesen jedoch nicht vergeben (wird vermutlich für Vielreisende, Senatoren, HON Circle Mitglieder, VIPs oder so was freigehalten).

Jetzt gäbe es also einen freien Platz – ich kriege ihn aber nicht. Noch nicht 😉 Denn der braune Anzug telefoniert schon wieder – soweit ich das verstanden habe, mit dem Chef-Chef der Check-In-Dame. Und siehe da – er kann nicht nur Schalter auf- und zu machen lassen, er kann auch Businessplätze besorgen … denn keine fünf Minuten später habe ich meine Bordkarte für 24B in der Business Class J

Jetzt ist alles gut. Ich muss zwar noch kurz einen weiteren Abstecher zum Ticket Schalter machen und das Upgrade bezahlen (das ist sogar noch etwas günstiger als das damals von Frankfurt nach Bangkok) bevor mein Gepäck über das Band verschwindet – aber der Check-In-Schalter ist aktuell ja sowieso noch wegen mir geschlossen. J

So macht Reisen Spaß … fehlt jetzt nur noch der eigentliche Fast Track durch die Kontrollen. Glücklicherweise darf ich da auch noch mit dran teilnehmen, so dass wir fünf Minuten später mit allem fertig und auf dem Weg in die Lounges sind.

Lediglich bei der Sicherheitskontrolle läuft es nicht so wie ich das gern gehabt hätte. Ich habe in meinem Rucksack nämlich immer so ein Erste-Hilfe-Päckchen dabei – und da ist offensichtlich so eine kleine Kinderschere (so eine mit abgerundeten Ecken) drin, um Pflaster oder Verbände abzuschneiden. Und die fällt wohl auf dem Röntgenbild auf – und liegt wenige Sekunden später im Müll. Dafür, dass ich gar nicht wusste, dass da so eine Schere drin ist und die bestimmt auch schon 20-30x irgendwo hin geflogen ist, ist das schon irgendwie ärgerlich – muss ich meine Pflaster jetzt wohl zerbeißen. Aber gut, es ist ja nicht zu ändern – wenn ich fliegen will, bleibt die Schere hier. Und ich will fliegen …

Aber weiter zu den Lounges. Die First Class Lounge (heißt bei Thai „Royal Orchid“) liegt direkt gegenüber der Business Class Lounge („Royal Silk“) – damit trennen sich unsere Wege zwar noch einmal, aber ich kann mich ja später von den anderen mal besuchen lassen (umgekehrt geht das leider nicht).

Ich suche zunächst mal einen freien Sessel und gönne mir eine Cola zero aus dem Kühlschrank (ich nehme zumindest mal an, dass es eine ist – sieht zwar farblich und vom Stil her aus wie eine, ist allerdings nur mit thailändischen Schriftzeichen versehen) bevor ich mal schaue, was die Küche zu bieten hat. Im Gegensatz zur First Class Lounge muss ich mich hier zwar am Buffet selbst bedienen anstelle im separaten „Familienspeisesaal“ à la carte zu bestellen – dafür finde ich hier sofort eine Tom kha gai, meine Lieblingssuppe beim Thailänder, bestehend aus Hühnchen und Kokosmilch. Und im Gegensatz zu meinem Thailänder zu Hause, dem „Suvadee“ in Frankfurt, ist die hier noch mal etwas besser gewürzt – und selbst die in Frankfurt brennt ja schon zwei Mal … das wird nachher was werden im Flieger, wenn dann die Schreie aus dem Waschraum kommen … 😉

Aber sie schmeckt einfach zu lecker, so dass gleich zwei Portionen im Harald verschwinden. Und fast ein Päckchen Tempo für das Schweißabwischen und Naseputzen draufgeht – die Nase ist dafür jetzt so frei wie seit drei Tagen nicht mehr … J

Und während ich noch die eine oder andere Kleinigkeit vom Buffet hole (ja, wirklich nur Kleinigkeiten – im Flieger gibt’s ja nachher noch das Abendmenü vorm Schlafengehen), kommt auch schon mal Dennis vorbei um nach mir (und dem Buffet zu schauen). Und so vergeht die restliche Zeit bis zum Boarding wie im Flug – zumal zwischendurch ab und an auch mal eine Thai-Mitarbeiterin mit Tablett vorbeischaut … und da sind dann immer leckere Drinks drauf. Jetzt zum Beispiel gerade ein Singapore Sling – hilft nachher bestimmt beim Einschlafen.

Nach dem Abendessen kommt auch Arndt noch mal auf einen Sprung rüber bevor es dann gegen 22.30 Uhr final Abschiednehmen heißt. Unser gemeinsamer zweiwöchiger Urlaub in Asien neigt sich jetzt endgültig dem Ende entgegen – es war eine absolut tolle Zeit, die viel Spaß gemacht hat … vielen Dank nochmal! Und ich freue mich schon aufs nächste Mal, egal ob an Weihnachten in Miami oder dann in 2015 vielleicht mal auf der Europa 2 … oder gern auch beides. 😉

Aber da wir zum Glück nur zwei Stunden auseinander wohnen, werden wir es bis dahin sicher auch das eine oder andere mal schaffen, uns außerhalb von AIDA zu sehen – zumal ja auch noch die Tischtennisrevanche von Dennis aussteht …

Vier Umarmungen später verschwinde ich zu meinem Gate, C7, wo auch kurz darauf das Boarding beginnt. Und im Gegensatz zu Economy-Flügen, wo ich so lange wie möglich am Gate verweile, steige ich bei Business-Flügen doch gern relativ früh ein. Zum einen kann man sich dann im Flieger schon mal ein bisschen einrichten, in Ruhe den Begrüßungschampagner genießen und schon mal ein bisschen in der Speisekarte für das Dinner blättern.

Pünktlich kurz vor Mitternacht geht es dann aber auch schon los … leise hebt der A380 in den Nachthimmel von Thailand ab und schwebt der Sonne, äh Frankfurt, entgegen. Wir haben jetzt noch gut zwölf Stunden Flugzeit vor uns – die ich aber Dank des „Lie flat“-Sitzes hoffentlich doch in wesentlichen Teilen verschlafen werde.

Ich nehme daher noch das Abendessenangebot an – hier gibt es als Hauptgang heute einen „Rheinischen Sauerbraten“ … typisch thailändisch halt 😉 Und der ist sogar richtig gut – lediglich die Rosinen habe ich vermisst … die bin ich aus meiner Kölner Zeit halt doch irgendwie gewohnt. Auf den begleitenden Wein verzichte ich jetzt besser – zuviel Alk ist jetzt vor dem Schlafen vielleicht doch nicht so gut.

Das Licht in der Kabine wird langsam gedimmt, die meisten Bildschirme verdunkeln sich und kurz darauf sind auch schon die ersten Schnarchgeräusche zu vernehmen. Und auch ich geselle ich mich dazu (natürlich ohne zu Schnarchen) und wache – unterbrochen von wenigen kurzen wachen Momenten – erst gegen 3.00 Uhr deutscher Zeit wieder auf.

Und da es eine knappe Stunde später schon Frühstück gibt und ich jetzt eh wach bin, lese ich noch ein bisschen im aktuellen Focus (den ich auf dem Schiff noch schnell heruntergeladen habe) bevor der erste Orangensaft gereicht wird. Jetzt noch ein bisschen Rührei, zwei Croissants mit Marmelade, einen Joghurt, ein bisschen Obst und zwei Tassen Kaffee – dann kann der Tag beginnen.

Gegen 6.00 Uhr landen wir sanft in Frankfurt, machen noch eine Flughafenrundfahrt von rund 20 Minuten Dauer bevor wir dann unsere endgültige Parkposition erreichen. Und während wir einmal quer durch den Flughafen bis zum Gepäckband laufen, machen sich auch die ersten Koffer auf den Weg dorthin. Wir gewinnen das Rennen, aber schon kurze Zeit später landen die ersten Taschen auf dem Band für First- und Businessclassgepäck.

Und so kommt es, dass ich bereits wenige Minuten später im Besitz meiner beiden Taschen bin und mich auf den Weg durch den Zoll mache. Ich nehme natürlich den grünen Ausgang – und scheine das so unauffällig zu machen, dass die beiden Zöllner mich ungehindert passieren lassen (sie hätten aber auch nichts finden können) und ich somit wenige Minuten darauf bereits im Taxi nach Hause sitze.

Punkt 7.00 Uhr komme ich zu Hause an – und damit endet ein toller Urlaub auf AIDA in Südostasien. Die Reise ist auch nach dem zweiten Mal eine meiner Lieblingsrouten, die unheimlich viel Abwechslung bietet: Tempel, Strand, Natur, asiatisches Lebensgefühl und Metropolen – auf dieser Reise gibt es alles … und somit für jeden etwas. Und ich bin mir sicher: diese Kreuzfahrt mache ich sicherlich irgendwann noch ein drittes Mal.