Als ich zwei Minuten vor meinem Wecker aufwache, sehe ich ein merkwürdiges Dach vor meinem Kabinenfenster. Und da das vorhin beim Einschlafen noch nicht da war und so etwas tendenziell auf dem Meer eher nicht zu sehen ist, ist zu vermuten, dass wir in Penang angekommen sind.


Ich schwinge mich aus dem Bett, schaue mal im Bad vorbei und mache mich dann auf den Weg zum Reiseschalter, an dem ich mich mit Birga zum fröhlichen Ausflugsumbuchen treffe. Mangels freier Kapazitäten wird da allerdings nicht so viel draus – die von uns gewünschte Kombination in Ho-Chi-Minh-City (1. Tag: Bootsfahrt auf dem Mekong und 2. Tag: Überblick über die Stadt) gibt es leider nicht mehr zu buchen, so dass wir die umgekehrte Variante wählen. Lediglich den Städteausflug buchen wir auf einen kürzeren ohne Mittagessen um – aber fünf Stunden müssten ja ausreichen, um einen ersten Überblick zu bekommen.

Anschließend lasse ich über die Rezeption nach der Reise-Service-Managerin suchen – ich würde gern meine Planung für Weihnachten 2014 noch einmal korrigieren. Aktuell hatte ich ja nur an eine Woche Dubai gedacht – das ist mir aber zugegebenermaßen doch ein bisschen zu kurz, so dass ich mich zunächst einmal für zwei Wochen Karibik auf der AIDAluna entscheide. Die RSM bucht mir die Reise zunächst mal ein – und ich habe jetzt bis Mitte Januar Zeit, das final zu entscheiden oder vielleicht doch eine der beiden anderen Karibikreisen (mit AIDAbella oder AIDAvita) zu nehmen … wobei das auch noch ein bisschen vom Buchungsverhalten verschiedener Mitreisender abhängt …

Aber gebucht ist erst einmal gebucht – weiter geht es mit dem Frühstück. Ich gehe auf die Schnelle ins Marktrestaurant, treffe dort auf Birga und Niklas und lasse mir zunächst mal das eine oder andere vom Buffet schmecken. Zwar fehlt mir hier wieder der frisch gepresste O-Saft (@AIDA: das hatte ich schon mal erwähnt, oder?), der Rest ist dafür exzellent.

Später kommen dann auch noch Arndt und Dennis dazu, mit denen ich im Anschluss dann gleich den Ausflug an den Strand mache (PEN 11: „Strandtag im Golden Sands Resort“). Wir frühstücken gemeinsam zu Ende, freuen uns für Birga und Niklas, die gleich bei über 30°C auf die Fahrräder dürfen und machen uns langsam auf dem Weg zum Treffpunkt an den Ausflugsschaltern.

Von hier geht es dann zum Ausgang auf Deck 6, von wo aus wir von den Scouts den Weg zu unserem Bus (Nummer 13 – hoffentlich ist das kein schlechtes Zeihen) gewiesen bekommen. Und wie immer in asiatischen Ländern ist dieser Bus gut klimatisiert – will heißen: es ist eiskalt im Bus. Jetzt käme der Zeitpunkt für meine Strickjacke (oder alternativ einen blauen Pullover) – leider ist beides nicht verfügbar. Die Strickjacke habe ich vorgestern erst aus dem Rucksack genommen, da ich Platz für die Handtücher gebraucht habe – und jetzt fehlt sie halt. Daher Memo an mich: zukünftig an die Strickjacke denken, wenn es in asiatische Reisebusse geht.

Unsere Fahrt an den Strand dauert eine gute Stunde, in der uns unser indischer Reiseleiter auf Englisch die Details über Malaysia im Allgemeinen und Penang im Besonderen erzählt – zum Leidweisen vieler Reisender allerdings in Englisch. Und zu unserem Leidweisen haben dann die, die kein Englisch sprechen, untereinander in lautem Deutsch gesprochen – frei nach dem Motto: wenn ich es nicht verstehe sollen es auch die anderen nicht verstehen. L Hier wäre tendenziell daher eher „Klappe halten“ angesagt gewesen.

Zumal die Erläuterungen unseres Reiseleiters sehr interessant sind. Spannend ist so beispielsweise, dass die verschiedenen Religionen hier friedlich nebeneinander existieren – egal ob Christentum, Hinduismus, Buddhismus oder Islam, jeder darf hier glauben, was und an wen er will. Und zwar ohne, dass die Malayen deswegen ständig auf einander eindreschen. Da könnte man sich in anderen Staaten durchaus mal eine Scheibe von abschneiden.

Und so erfahren wir noch deutlich mehr über unseren aktuellen Hafen bevor wir eine gute Stunde später am Golden Sands Resort ankommen. Hierbei handelt es sich um eine 5-Sterne-Anlage mit eigenem Strandzugang, Pool, Liegewiese und vielem mehr – und alles steht uns in den nächsten vier Stunden zur freien Verfügung.

Naja, „alles“ trifft es nicht ganz. Zum einen sollte für jeden eine Liege und ein Handtuch zur Verfügung stehen. Und aktuell stehen weder Liegen noch Handtücher bereit, so dass Sam, unser Reiseleiter, im Moment ein bisschen hektisch über die Anlage rennt, Liegen einsammelt und Handtücher verteilt. Und siehe da – eine Viertelstunde später liegen wir auch schon auf unserer Liege. Naja, eigentlich nicht – wir machen uns auf den Weg zum Strand. Ins Meer gehen wollen wir eigentlich nicht – da haben die Warnschilder „Beware of the Jellyfish“ doch schon ganze Arbeit geleistet. Und wenn es auch nur eine Qualle ist, die da vor sich hingleitet – keiner von uns drei mag sie kennenlernen.

Und so machen wir uns nach einem kurzen Überblick über den Strand auf den Weg zum Hotelpool. Der ist angenehm temperiert und so lassen wir es uns die nächste Stunde im Wasser einfach mal gut gehen. Die Sonne scheint die meiste Zeit bei rund 30°C – so mag ich das wenige Tage nach Weihnachten.

Gegen 13.30 Uhr haben wir dann einen Termin im Strandrestaurant: das Mittagessen steht an. In Buffetform gibt es ein typisch malayisches Essen: Knobibrot, verschiedene Pizzen, Calamares, Spaghetti Bolognese und Salat. Und wer sich jetzt über die fehlende malayische Komponente wundert: das ist (leider) schon typisch für malayische Fünf-Sterne-Hotels … und schlecht schmeckt es ja nicht (laut Dennis schmeckt es sogar richtig gut – woraufhin etwa die Hälfte des Buffets im Dennis verschwindet).

Die Zeit rinnt uns durch die Finger … wir unterhalten uns noch ein bisschen und machen uns danach rasch auf den Weg zu den Liegen bzw. zurück in den Pool. Dort mache ich noch ein paar Fotos von der Anlage und vom Pool, bevor unser Ausflug gegen 15.45 Uhr final zu Ende geht.

Wir treffen uns in der Hotelhalle, besteigen unseren Bus, suchen unsere Plätze (das ist ja auch so typisch deutsch: „Jeder auf seinen alten Platz!“. Ein Ehepaar hat sich versehentlich eine Reihe zu weit nach vorn gesetzt – da ist was los …!) und machen uns bereit für die Rückfahrt zum Schiff. Die Fahrt geht deutlich schneller als die Hinfahrt – das kann am Straßenverkehr gelegen haben oder an dem kleinen Nickerchen, das wir alle drei gerade machen. Wie dem auch sei – wir sind zurück im Hafen, so dass unser Ausflug pünktlich um 16.30 Uhr am Schiff endet.

Auf die Saunaaufgüsse verzichte ich heute, da ich um 18.00 Uhr schon den nächsten Termin habe – die „Grünen“ treffen sich an der Nightfly Bar zum „Kulinarischen Highlight“. Luzia und Jakob begleiten mich und so freuen wir uns alle auf die „Tour de Gourmet einmal anders“. Aufgeteilt auf zwei Gruppen beginnt die Tour in der „Cold Galley“, der kalten Küche, in der uns der Küchenchef Rede und Antwort steht. Apropos stehen: ein kleines Antipasti-Buffet und einige Flaschen Sekt stehen hier auch schon bereit – und so kommt es, dass ich zum ersten Mal nicht im Restaurant sondern in der Küche auf AIDA esse. Ist aber lecker …

Danach wechseln wir mit der anderen Gruppe, so dass wir uns nun im Bereich des Lebensmittellagers befinden. Der Provisionmaster zeigt uns „sein Reich“ und klagt uns sein Leid, wenn er zu viel oder zu wenig bestellt – aktuell müssen wohl noch einige Getränke getrunken werden, damit es Platz gibt für den bestellten Nachschub (das passiert übrigens in etwa drei Monate (!) im Voraus). Aber wir haben natürlich versprochen, ihm zu helfen.

Und genau das machen wir auch, nachdem wir die Kühlräume und den Abfallzerkleinerer besichtigt haben – wir nehmen jetzt nämlich Platz im Rossini, wo die restlichen Gänge des 8-Gang-Menüs auf uns warten. Und lassen neben ein paar Flaschen Mineralwasser auch ein bisschen Rot- und Weißwein einschenken. Und so kommt es, dass ich nun das zweite Mal auf dieser Reise im Rossini esse – und zwar absolut vorzüglich. Konkret bedeutet das

Geräucherte Entenbrust
auf Papayasalat

Zitronengrasschaum mit Kokos

Jakobsmuschel auf Sesampüree

Limonenblatt-Sorbet

Brust vom Schwarzfederhuhn
mit zweierlei roter Beete

Valrhona Schokoladenschnitte
mit Mascarpone

Aufgrund der Platzierung an zwei großen Tafeln kommen wir auch mit zwei netten Herren ins Gespräch, so dass der Abend – trotz der zeitintensiven Speisenfolge – sehr kurzweilig wird. Leider verpassen wir dadurch allerdings den Mentalisten Harry Sher, der auf dieser Reise einen Gastauftritt hat – aber gut, man kann ja nicht alles haben.

Wir beschließen das Dinner mit einer Kaffeespezialität – wahlweise Cappuccino mit Koffein, Cappuccino ohne Koffein oder Latte Macchiato bevor wir uns auf den Weg ins Bett machen … schließlich beginnt um 8.00 Uhr schon unser Ausflug zu den Petronas Twin Towers und der Batu Höhle.

Bei der Verabschiedung von den am anderen Tisch sitzenden AIDA-Fans (man kennt sich ja nicht nur von Bord sondern auch durch das AIDA-Fans-Forum) stellen wir jedoch noch gesteigerten Redebedarf fest, so dass wir uns zunächst noch eine Runde Ramazotti kommen lassen bevor es dann doch noch eine ganze Weile um das spannende Thema „AIDA“ in all seinen Facetten geht.

Eine der spannenden Fragen ist dabei zum Beispiel die Weihnachtsreise 2014 – nachdem ich heute morgen die Karibiktour mit der Luna gebucht habe, steht jetzt auf einmal die Fahrt mit der AIDAvita ab Miami (leider aber erst am 25.12.) wieder hoch im Kurs … echt schwierig. Ich hoffe, dass mir morgen dazu die Erleuchtung kommt …

Jetzt kommt aber erst mal die Müdigkeit … ich mache mich also auf den direkten Weg in die Kabine, ignoriere die Ocean Bar für einen letzten Absacker (eigentlich hatte ich den ja vorhin schon im Rossini), schreibe noch ein paar Zeilen und mache mich dann auf den Weg ins Bett … wie gesagt: um 8.00 Uhr ist die Nacht spätestens vorbei …

Weiter mit Tag 7: Kuala Lumpur (Malaysia)