Auch heute wäre ich wieder von der Sonne aufgewacht – da bin ich ganz sicher. Aber dieses Mal kam mir einer zuvor: unser aller Kapitän Nico Berg hat die Passage durch die Singapur-Straße zum Anlass genommen, uns ausführliche Informationen zukommen zu lassen, was man gerade wo sieht.

Und da ich direkt vor der Kabine einen Lautsprecher habe, beginnt mein Tag mit seinen Ausführungen über die Größe von Containerschiffen. Die sind allerdings interessant – und so finde ich das gar nicht störend. Und alles, was an Backbord zu sehen ist, kann ich auch richtig gut sehen. Die Sachen auf der Steuerbordseite (zum Beispiel die Skyline von Singapur) entgeht mir dabei allerdings – da wir aber in wenigen Tagen die Strecke ja noch einmal anders herum fahren, lässt sich das dann ja nachholen. Und Singapur sehen wir ja sowieso noch mal ganz genau …

Bezüglich des Seegangs hat unser Kapitän im Übrigen Recht behalten – in der Straße von Singapur wird es deutlich ruhiger – und so ist heute morgen auch nichts mehr von Wellenbewegungen zu spüren. Dumm nur, dass er auch schon angekündigt hat, dass das auf dem Rückweg von Singapur nach Ho-Chi-Minh-City noch mal anders werden kann … Aber warten wir’s mal ab – ist dann ja eh nicht zu ändern und gehört zu einer Seereise eigentlich ja auch dazu …

Wach wie ich jetzt nun mal bin, entscheide ich mich aufzustehen und Jakob zwecks Rossini-Frühstück anzurufen. Vermutlich schläft er aber noch, zumindest ignoriert er meinen Anruf. Ich entscheide mich daher kurzerhand für ein Single-Frühstück und mache mich auf den Weg. Und – da zeigt sich einer der Vorzüge von kleineren Schiffen – ich laufe ihm direkt über den Weg. Da in einer Innenkabine weder Back- noch Steuerbord zu sehen ist, hat er sich für den Weg aufs Pooldeck entschieden, so dass er von dort alles fotografieren konnte – in der Tat, wäre auch eine Alternative gewesen.

So geht es aber erst einmal zum Frühstück – und heute ist es wieder richtig gut. Latte, Omelette, Lachs und Minutensteak – und alles hervorragend zubereitet. So mag ich ein Seetagsfrühstück – sich gemütlich und ohne Hektik in angenehmer Atmosphäre bedienen lassen … und so ist wohl auch der Plan. Schön, dass das heute so gut geklappt hat.

Über den Tag selbst lässt sich heute eigentlich nicht wirklich viel Schreiben – außer, dass wir mit rund 30°C gesegnet sind, dass es sich in der Sonne nur begrenzt lange aushalten lässt und dass das Pooldeck heute mal an seine Kapazitäten stößt – auch wenn viele Liegen wieder mal nur von gelb-weißen Handtüchern belegt sind. Schade eigentlich, dass sich das nicht lösen lässt – aber im Moment ist derjenige, der seine Liege freigibt in der Tat auch derjenige, der später dann vor einem Meer von Handtüchern steht ohne eine freie Liege finden zu können. Da bin ich mal gespannt, ob/wie das mal zu lösen sein wird.

Um 4-nach-4 geht es für uns dann erst mal wieder zu einem Aufguss (bei dem wir wieder mal unseren Club Director in seiner Funktion als „Aufgießer“ begrüßen können) bevor es dann um 18.00 Uhr in der Anytime Bar zum Clubtreffen geht.

Hier treffen sich alle Clubmitglieder der Stufen rot, gelb und grün zu einem netten Plausch mit den Offizieren an Bord. Manche Kapitäne lassen es sich nicht nehmen, dabei zu sein (so auch unser Kapitän) und so ergeben sich viele nette Gespräche mit den Offizieren bzw. mit alten und neuen AIDA-Freunden.

Ganz im Zeichen von „Speed Dating“ steht übrigens die Idee, mit der unser Club Director die Gespräche gestaltet – er hat kurzerhand die Kapitänsglocke mitgenommen und läutet damit regelmäßig den Offizierswechsel zwischen den einzelnen Bistrotischen ein. Eine wirklich gute Idee, kommt man so doch mit mehr als einem Offizier ins Gespräch.

Und auch wenn es nicht wirklich etwas Neues gibt (also geben wird es bestimmt etwas, aber so richtig verraten will einem das niemand), ist das doch immer eine nette Gelegenheit für ein Erinnerungsbild – dieses Mal auf dem Volleyballfeld, da die Teilnehmerzahlen bei diesen Treffen gefühlt jedes Mal ansteigen.

Da es beim Clubtreffen außer Sekt und kleinen Häppchen nichts gibt, was nachhaltig den Hunger stillt, ist der nächste Programmpunkt dann das Abendessen – heute im Marktrestaurant (Thema: „Portugal“). Und auch wenn wir zur Öffnung um 20.00 Uhr relativ pünktlich da sind, ist es heute irgendwie richtig voll. Kurz darauf wissen wir auch warum: draußen geht gerade ein ordentlicher Tropenregen runter – es regnet wie aus Eimern. Das Schöne daran: so etwas dauert meist nur wenige Minuten – davon reicht allerdings ein Bruchteil aus, um einen komplett zu durchnässen (und das wäre dann das Schlechte).

Aber was soll’s – wir sind drin und der Regen draußen … könnte schlimmer sein. Und so gibt es jetzt erst einmal ein gemütliches Abendessen mit einer Vorspeisenauswahl, zwei kleinen Rinderfilets zum Hauptgang und einem Käseteller zum Schließen des Magens. Sehr sauber.

Den Abend lassen wir danach zunächst in der Ocean Bar, dann in der AIDA Bar (hat was mit dem Wetter zu tun), ausklingen, wobei wir die Ausflugsplanung in den kommenden Häfen noch einmal besprechen (bzw. modifizieren) – nach einem Badeausflug morgen in Penang sind in Kuala Lumpur die Batu-Höhle und die Petrona Twin Towers angedacht und in Singapur stehen der Singapore Flyer bei Nacht, die Aussichtsplattform auf dem Marina Bay Sands Hotel sowie eine Bootsfahrt auf dem Singapore River auf dem Programm. Auf eigene Faust wird es dann noch einen Abstecher zum Sushi Tei (mein Lieblings-Sushi-Restaurant) und eine Seilbahnfahrt über die AIDAaura (wenn sie denn da liegt wo ich gern hätte, dass sie liegt) geben. Unser letzter Stopp in Ho-Chi-Minh-City wird dann eine Mischung aus Kultur (die Highlights von Saigon) und Natur (Bootsfahrt auf dem Mekong) werden. Jetzt müssen wir nur noch zusehen, dass wir das morgen früh entsprechend so (um)gebucht bekommen.

Und meine Weihnachtsreise 2014 muss ich auch noch buchen – ich glaube ich muss morgen mal mit der Reise-Service-Managerin einen Cappuccino trinken gehen … 😉

Mein Mac teilt mir übrigens gerade mit, dass es jetzt 3.30 Uhr ist – von daher höre ich jetzt auf, wünsche eine gute Nacht und melde mich nachher wieder, wenn wir in Penang in Malaysia sind.

Weiter mit Tag 6: Penang (Malaysia)