Einen Wecker habe ich mir nicht gestellt (macht an einem Seetag ja auch keinen rechten Sinn); dennoch wache ich wieder mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Wobei „Sonnenstrahlen“ übertrieben ist; es ist ziemlich bewölkt am Himmel und windig scheint es den Wellen nach auch noch zu sein. Hm, eigentlich geht Seetag ja anders.

Ich entscheide mich daher spontan, den heutigen Tag mit dem Frühstück zu beginnen und mache mich auf den Weg ins Calpyso. Dort treffe ich auf Birga und Niklas, die bereits beim Frühstück sind und mir berichten, dass Dennis um 9.00 Uhr an der Tischtennisplatte auf mich gewartet habe. Irgendwie bin ich mir zwar sicher, dass wir 10.00 Uhr vereinbart haben, aber gut … man wird ja auch älter. Aber siehe da – es hat gar nichts mit dem (meinem) Alter zu tun gehabt, sondern eher mit der fehlenden Zeitumstellung von Dennis’ iPhone … 😉

Ich frühstücke also erst einmal in Ruhe fertig, bevor es dann um 10.00 Uhr an der Platte losgeht. Und ich will das hier auch gar nicht in allen Details beschreiben – es ist ziemlich windig da oben und so gelingt es mir auch heute (noch) nicht, die Platte als Sieger zu verlassen – zumindest nicht gegen Dennis. Aber ich arbeite weiter daran …

Nach dem harten Match genießen Niklas und ich daher zunächst mal etwas Entspannung in den Saunen des Schiffes bevor ich versuche, auf dem FKK-Deck etwas Sonne zu erhaschen. Das funktioniert allerdings nicht so richtig, zumal der Wind heute doch recht intensiv ist hier oben – da geraten sogar die Wäscheklammern, mit denen ich mein Handtuch auf der Liege fixiere, an ihre Grenzen.

Von daher verlagere ich mich mal ans Pooldeck – hier gibt es seit 11.30 Uhr den obligatorischen „Seetags-Poolbrunch“, heute mit „Bayern“ als Thema. Die Idee haben leider auch andere, so dass die Schlange relativ lang ist und – viel, viel schlimmer – der süße Senf für die Weißwurst aufgebraucht ist. Und selbst auf Nachfrage ist außer einem „auf dem ganzen Schiff gibt es keinen mehr“ nichts Hilfreiches aus den Köchen herauszubekommen. Aber alternativ habe man „normalen Senf“ bereitgestellt. Hallo! Normalen Senf. Zur Weißwurst. Geht’s noch?

Ist das jetzt Jammern auf hohem Niveau? Ja, ist es … aber ohne süßen Senf schmeckt die Weißwurst halt nun mal nicht. Und deswegen darf ich da jetzt ein bisschen jammern. Hilft aber leider nichts. Ich muss die Wurst also ohne Senf essen. Gut, geht natürlich auch, aber …. ja, ist ja schon gut, ich sag ja schon nix mehr … 😉

Stattdessen treffe ich einige Bekannte auf dem Pooldeck, so dass die nächste Stunde im Zeichen der Kommunikation steht. Natürlich geht es auch wieder um die Weihnachtsreise im kommenden Jahr, bei der ich wohl auf eine stattliche Anzahl Bekannter treffen werde.  Die Miami-Reise scheint zu Weihnachten wohl so der Renner in diesem Jahr zu werden – gleiches höre ich übrigens auch von der Reise-Service-Managerin, die auf nur noch wenige freie Kabinen verweist.

Das Wetter hat sich immer noch nicht wesentlich gebessert; den leichten Seegang (also ab und zu mal so ein bisschen Stampfen) spürt man kaum noch (wobei ich höre, dass es wohl doch einige gibt, die regelmäßig zwischen Kabine und Hospital pendeln), aber die Sonne weigert sich nach wie vor, hinter den Wolken hervorzukommen. Aber gut, es könnte ja auch kalt sein und regnen.

Ich entscheide mich also für ein leichtes Nachmittagsprogramm, besteht aus Sauna, einem Nickerchen und Lesen – nur unterbrochen von einem „Spätnachmittagsburger“ am Poolgrill. Beim anschließenden 5-nach-5-Aufguss treffe ich dann auf Jakob und Birga, die den Nachmittag bei dem Edutainer Frank Wilde verbracht haben und Anregungen zur Problemlösung erhalten haben.

Und zu lösen wäre in der Tat das Abendessen-Problem. Wer geht wann mit wem wohin – zumal bereits um 20.15 Uhr wieder „Mutter-Sohn-Tanzen“ auf dem Programm steht. Und auch bei den Themen bin ich unsicher … „Antillen“ (Marktrestaurant) ist ja noch klar – aber „Fleischlos glücklich in Frankreich“ (Calypso) … ich weiß ja nicht.

Bevor ich das allerdings entscheide, gehe ich noch kurz in den Whirlpool (der ist zwar im Textilbereich, da aber um diese Zeit dort in der Regel niemand mehr ist, wird der von den Saunagästen mehr oder weniger vereinnahmt). Doch was ist das? Das ist mehr ein Tauchbecken als ein Whirlpool – das Ding ist eiskalt … Hier sollte also dringend mal einer im Keller Holz in den Ofen schieben.

Aber gut, erfrischend ist das schon … aber so ist da ja eigentlich nicht der Plan. Und von daher beende ich das Experiment auch recht schnell und mache mich auf den Weg ins fleischlose Marktrestaurant.  Zunächst stelle ich fest, dass da wohl viele unsicher sind – das Marktrestaurant ist so leer wie bisher noch nicht auf dieser Reise. Obwohl ich zugeben muss, dass es schon gut geschmeckt hat. Wobei ich aber immer noch finde, dass auf den Teller nicht nur Beilagen gehören sondern auch irgendwas, was mal Eltern hatte … 😉

Satt werde ich aber trotzdem, so dass ich mir den Gang ins Calypso schenke. Stattdessen trinke ich einen Ramazotti an der Ocean Bar, genieße das leichte Schaukeln und den Blick auf die Heckwelle – es ist halt doch die schönste Bar auf dem Schiff.

Den Rest der Truppe sehe ich heute nicht wieder – vermutlich ist man mit Tanzen dann doch noch etwas länger beschäftigt. Aber das macht gar nichts – so kann ich mich heute Abend mal intensiv mit meinen Mails der vergangenen Woche auseinander setzen und das eine oder andere aufarbeiten, was so angefallen ist.

Außerdem muss ich mich für meinen Weihnachtsurlaub im kommenden Jahr ja noch um die Flüge und das Hotel in Miami kümmern, da ich sicherheitshalber einen Tag vorher anreisen will. Wobei das mit dem Hotel schnell gelöst ist – da nehme ich wieder das Hilton am Airport, das ist sehr gut und trotzdem bezahlbar … und außerdem gibt’s dort für Goldkarteninhaber u.a. kostenfreie Zimmerupgrades (das letzte Mal gab es sogar eine Suite), kostenlose WLAN-Nutzung und kostenfreies Frühstück …

Da wird das mit dem Flug wird schon schwieriger. Flüge gibt es natürlich genug – allerdings würde ich halt gern einen gegen Bonusmeilen buchen … das ist dann einfach billiger. Leider bekomme ich für diesen Termin bei Auswahl „Business“ keine freien Flüge angezeigt … aber das kann sich bis dahin ja noch ändern. Ich checke für alle Fälle mal „Eco“, ob es denn überhaupt Meilenflüge an diesem Tag gibt – und ja, die würde es geben.  Aber bei einem Flug gegen Meilen lohnt sich Eco nicht wirklich – der „Aufpreis“ an Meilen für Business ist ja nicht so hoch.

Spaßeshalber gebe ich auch noch mal „First“ ein … aber da ist ja in der Regel sowieso nichts zu bekommen. Wobei „in der Regel“ in diesem Fall nicht stimmt. Es gibt tatsächlich einen Firstclass-Platz am richtigen Tag in der richtigen Maschine. Und da der „Aufpreis“ an Meilen zwischen Business und First zu verkraften ist, klicke ich nach (sehr) kurzem Zögern auf „Buchen“.  Wow, das habe ich auch noch nicht gehabt … da bin ich ja echt mal gespannt: Lufthansa A380, Reihe 1, Platz A. Ich glaube, das wird ein toller Urlaub. J

Jetzt muss ich nur noch auf freie Plätze auf dem Rückflug hoffen – die werden aber erst in einigen Tagen freigeschaltet … mal schauen, was es da so gibt 😉

Zum Abschluss schaue ich noch mal kurz an der Ocean Bar vorbei, trinke noch eine Latte und mache mich dann auf den Weg ins Bett …

Weiter mit Tag 12: Ho-Chi-Minh-City (Vietnam)