Neujahr oder nicht – die Sonne geht auf, Harald ist wach. Und das ist auch gut so, will ich Euch doch noch erzählen, was gestern so gewesen ist. Und außerdem geht doch nichts über ein gemütliches Neujahrsfrühstück im Rossini, bevor wir uns um 10.00 Uhr zu unserem Schnorchelausflug treffen.

Wir, das sind heute Arndt, Dennis und ich (und natürlich noch viele andere), die jetzt in der Nightfly Bar sitzen und auf den Abmarschbefehl warten. Der kommt dann auch mit etwas Verzögerung, aber wir haben ja Urlaub. Von daher geht es jetzt gesittet auf Deck 3 zum Ausgang. Hier betreten wir (wieder einmal) französisches Staatsgebiet (Martinique gehört – auch wenn es in der Karibik liegt – zu Frankreich und ist damit Bestandteil der EU). Und von daher sind hier – neben Englisch – natürlich die französische Sprache und auch der Euro anzutreffen.

Den brauchen wir aber heute nicht wirklich, haben wir doch lediglich eine etwa 40-minütige Bootsfahrt zur Fledermaushöhle vor uns, wo wir vor Anker gehen und etwa eine Dreiviertelstunde Zeit zum Schnorcheln haben.

Zuvor gilt es aber, jedem eine passende Schnorchelausrüstung zu verpassen. Und irgendwie müssen die Größen der Flossen hier anders ausfallen als die Schuhgröße zu Hause, zumindest passt nicht jedem alles das, was er da so bekommt. Und da neben den Flossen auch noch eine Maske, ein Schnorchel und – auf Wunsch – eine Weste dazu gehören, ist die Hinfahrt i.w. mit Kleideranprobe ausgefüllt.

Zum Schluss hat dann der Junge, der heute keinen blauen Pullover trägt, dafür ein rosa Schwimmleibchen an (Insider, muss nicht jeder verstehen) und sein Vater beendet den Ankleideprozess mit den Worten „Nennt mich Flipper!“ … Und so sehen dann auch alle irgendwie aus als ob sie die Hauptrolle – neben Flipper – im gleichnamigen Film übernehmen wollen.

Wir haben die Fledermaushöhle inzwischen erreicht und so nach und nach hat es auch jeder vom Boot ins Wasser (das mit 22°C-25°C jetzt nicht übermäßig warm ist) geschafft. Ein erster Blick mit der Brille unter Wasser zeigt auch gleich, dass wir hier nicht allein sind – wir teilen uns das Wasser mit vielen bunten (und weniger bunten) Fischen.

Wobei hier ja die Höhle die Hauptattraktion ist – und die ist in der Tat bewohnt: hunderte, wenn nicht tausende Fledermäuse hängen hier an der Decke und warten – auf was auch immer. Das ist in der Tat ein faszinierender Anblick … allein für die Höhle hätte sich der Ausflug schon gelohnt, wobei das Schnorcheln an sich ja auch noch gehörigen Spaß macht – insbesondere dann, wenn ab und zu auch der eine oder andre Fisch(schwarm) zu sehen ist.

Ich mache das eine oder andere Unterwasserbild (von denen das eine oder andere auch etwas wird) und lasse mich ganz ruhig an der Wasseroberfläche – den Blick ständig nach unten gerichtet – treiben. Wenn jetzt meine Maske noch zu 100% wasserdicht wäre (wobei das wohl weniger ein Problem der Maske sondern eher eins der Barthaare ist), wäre das Ganze noch mal eine Spur schöner … vielleicht muss ich vor dem nächsten Schnorchelausflug doch mal Veränderungen am Gesicht vornehmen …

Irgendwann ist die Zeit dann jedoch abgelaufen und einer unserer Guides bläst auf einer eigens dafür mitgeführten Muschel – der Ton, einem Schiffshorn nicht unähnlich, dringt selbst unter Wasser in den Gehörgang ein, so dass sich rund 50 Schnorchler auf den Weg zurück zum Boot machen.

Von hier geht es dann – begleitet mit einem Becher Wasser oder Fruchtsaft – weiter in die nächste Bucht. Hier erwartet uns ein kleiner Sandstrand, den wir anschwimmen können oder alternativ ein weiterer Schnorchelgang. Leider ist die Unterwasserwelt hier nicht ganz so spannend wie beim ersten Stopp – Fische sind nur mühsam zu finden. Lediglich eine Qualle wurde von Arndt und Dennis gesichtet – sicheres Zeichen für mich, dass ich genug gesehen habe und mich auf den Weg in Richtung Boot mache. Und das erreiche ich kurz vor dem Muschelsignal – von daher ist das auch ein gutes Timing …

Da die körperlich anstrengenden Tätigkeiten jetzt erledigt sind, wird das Getränkeangebot um Rumpunsch erweitert (das ist ein Becker Rum mit etwas Fruchtsaft) – schmeckt sehr süffig und gut … und der Rückweg langt genau für drei Becher davon.

Zrhck ahd dksl … sorry, das Zeug scheint schon ein bisschen zu wirken – also noch mal von vorn: zurück auf dem Schiff versuchen wir den Alkohol mit feststoffreicher Nahrung aufzunehmen und machen uns daher gleich auf den Weg ins Calypso. Hier treffen wir auf Guido und Michael, mit denen wir gemeinsam eine Kleinigkeit zu Mittag essen. Inzwischen kann ich auch schon wieder fast fehlerfrei schreiben (die Feinheiten bügelt dann Word aus), so dass ich schnell dusche, um mich dann den Rest des Nachmittags auf dem FKK-Deck in die Sonne zu legen.

Trotz intensiver Nutzung von Sonnenmilch muss ich dann nach etwa 1 ½ Stunden aber aufgeben – die Sonne brennt mir einfach zu sehr auf den Pelz. Ich verlagere mich daher mit meinem Buch in die Kabine, wo ich die Zeit bis zum 5-nach-5-Aufguss verbringen will. Um kurz vor sieben wache ich dann auf, mein Kindle liegt neben mir und so richtig viel gelesen habe ich (glaube ich) nicht mehr … die Nacht war dann wohl doch etwas zu kurz gewesen.

Auf der anderen Seite ist kurz vor sieben natürlich eine tolle Zeit, um noch rechtzeitig ins Marktrestaurant zu gehen und mit spanischen Tapas dort weiter zu machen, wo ich heute Mittag aufgehört habe. Ach ja, und falls jemand meint, hier würde ja nur gegessen werden – so falsch ist das irgendwie gar nicht. 😉 Ich beschränke mich aber in der Tat auf ein paar Vorspeisen uns ein bisschen Paella – ich habe auf dieser Reise eh schon wieder viel zu viel gegessen.

Der heutige Abend bringt dann noch zwei Programmpunkte mit sich – zum einen das obligatorische Bingo, zum anderen die Show „Es war einmal“ im Theater, bei der bekannte Märchen mit alternativem, unerwartetem Ausgang enden. Die Show kenne ich zwar schon, aber irgendwie ist sie immer wieder gut …

Fangen wir aber beim Bingo an – ich gehe nach dem Essen noch kurz in die Kabine und wechsele das Beinkleid (für das Abendessen ist ja die „langärmelige Hose“ gewünscht) gegen eins mit weniger Stoff am Bein aus, bevor ich in der Anytime die letzten Plätze für  Guido, Michael und mich ergattere.

Zwar gibt es heute wieder fast 350 € zu gewinnen, allerdings ist mein Schein wieder mal kaputt … zumindest fehlen am Schluss noch zwei Zahlen. Aber gut, eigentlich ist ja eh nur der Jackpot am Ende interessant und andererseits haben die Schnapszahlen heute drei Gläser Sekt eingebracht – von daher hätte es schlimmer kommen können.

Die Show im Theater ist wieder mal gut besucht (aber sie ist ja auch gut), so dass ich mich mit einem Platz in den hinteren Reihen begnügen muss, was aber nicht wirklich schlimm ist. Schlimm ist vielmehr, dass bei meiner Rückkunft an der Kabine an der Tür – neben der AIDA Heute für morgen – auch der berühmt-berüchtigte Zettel mit der Aufschrift „Infos zu Ihrer Abreise“ hängt. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass auch die schönste Reise irgendwann einmal zu Ende geht …

Ich beende den Abend also mit etwas wehmütigen Gefühlen, entscheide mich aber dennoch, die Infos mal durchzulesen – und siehe da, da gibt es doch tatsächlich etwas Neues. Der Check-In findet in La Romana bereits am Hafen statt (und zwar für meinen Flug von 10.30 – 11.30 Uhr), so dass ich einerseits mein Gepäck ab diesem Zeitpunkt nicht mehr sehe (sondern erst wieder in Frankfurt, so Gott und Condor will) und andererseits das mit meinem geplanten Ausflug an dem Tag eher nicht funktionieren wird (der würde nämlich schon gegen 8.00 Uhr beginnen).

Ich entscheide mich daher, diesen morgen zu stornieren und den Abreisetag dann bis zu meiner Transferzeit um 14.00 Uhr auf dem Schiff zu verbringen. Einziger Nachteil – alles was ich an diesem Tag noch brauche, muss ins Handgepäck (normalerweise hätte ich sonst meine Bordtasche mit meinem Badehandtuch da behalten, mich mittags noch mal geduscht und umgezogen und anschließend im Hafen vorm Check-In die Tasche in mein Gepäck umgepackt). Nun gut, das geht dieses Mal halt nicht …

Von daher lege ich die Abreiseinfos noch mal weit weg – es sind ja noch drei Tage bis dahin. Und die will ich ja auch noch in vollen Zügen genießen … und so recherchiere ich im Netz noch ein bisschen im Forum unter wasserurlaub.info was es noch zu St. Maarten zu wissen gibt bevor mich dann der Schlaf heute ein zweites Mal übermannt …

Weiter mit Tag 13: Philipsburg (St. Maarten)