Unser dritter Seetag liegt vor uns, die Sonne scheint vom Himmel, es sind bereits um 8.00 Uhr 28°C – was will man mehr. Dazu kommt ein leichter atlantischer Seegang – unser Kapitän wird später sagen, dass wir uns so „langsam in Richtung Karibik“ schaukeln. Und das trifft es ziemlich gut, haben wir doch den ersten Teil unserer Kreuzfahrt, das Amazonas-Gebiet, abgeschlossen und sind nun auf dem Weg zu Teil 2 unserer Reise, der Karibik.

Von daher lasse ich den Tag erst mal wieder ruhig angehen; nach dem Aufstehen und einem schnellen Frühstück nutze ich den Sonnenschein auf dem FKK-Deck. Und unterschätze dabei zweierlei … zum einen lassen sich UV-Strahlen von vereinzelten Wolken nicht wirklich abhalten, zum anderen bin ich zu müde, um mich nur in die Sonne zu legen. Und da ich ja nur ein halbes Stündchen bleiben will, lasse ich die Sonnenmilch einfach mal weg …

Als ich nach 1 ½ Stunden dann in den Saunabereich wechsele, ahne ich irgendwie schon, dass das keine gute Idee gewesen ist – und gegen Abend wird es zur Gewissheit: die karibische Sonne kann sich hier in Äquatornähe gegen die Wolken ganz gut durchsetzen – und ohne Sonnenschutzmilch hat man keinen Sonnenschutz. Und von daher ähnele ich jetzt partiell einem Hummer nach dem Warmwasserbad im Kochtopf. 🙁

Ist jetzt aber nicht mehr zu ändern. Also entscheide ich mich erst einmal für einen schnellen Burger zum Lunch (ich hatte glaube ich schon mal erwähnt, dass mit der Poolgrill gut gefällt, oder?) bevor ich mich zum Leiden in meine Kabine zurückziehe.

Obwohl – sooo schlimm ist es eigentlich auch (noch) nicht. Sieht zwar teilweise recht rot aus, scheint aber ansonsten eher oberflächlich zu sein. Zumindest tut (noch) nichts weh. War also doch eine gute Idee, mal das After Sun einzupacken – und damit kühle ich mich jetzt wieder runter und warte auf dem Bett ab bis das Zeug eingezogen ist (und da das ein bisschen dauert, kann ich auch meinen Krimi zum Abschluss bringen und mich meinem nächsten Buch („Vollidiot“ von Tommy Jaud) widmen) – das soll ja richtig witzig sein.

Inzwischen wird mir auch bewusst, dass die Hälfte der Reise tatsächlich schon vorbei ist – meine Internetanmeldung schlägt fehl, das Wochenpaket ist ausgelaufen … und da sich das bewährt hat, buche ich halt für die zweite Woche auch noch mal eins … 😉

Die Saunaaufgüsse lasse ich genau wie die Äquatortaufe heute Nachmittag ausfallen (wobei ich die Äquatortaufe sicher auch ohne Sonnenbrand ignoriert hätte) und widme mich dann erst um 18.00 Uhr wieder einem offiziellen Programmpunkt: dem Abendessen. Im Marktrestaurant gibt s heute „Afrika“ oder, besser gesagt, afrikanischen Themenabend. Und den habe ich von früheren Reisen in guter Erinnerung – und das bestätigt sich jetzt auch noch mal.

Beim anschließenden Bingo schaffe ich es immerhin an den Tisch derjenigen, denen nur noch einen Zahl fehlt – aber leider war’s das dann auch schon. Die letzte Zahl ist dieses Mal nicht meine … also wechseln die 265 € zwar den Besitzer aber leider nicht an mich. Aber gut, der Weg ist der richtige – wird schon noch mal klappen …

Leider ist das hiesige Club-Team aber alles andere als der Brüller. Ich schließe mal nicht aus, dass man sich Mühe gibt – aber aus einer vollbesetzten Anytime-Bar voller Aktiv-Bingo-Spieler kann man durchaus mehr Stimmung herausholen. Und auch die Restriktionen beim Sektausschank (bloß kein Glas zu viel ausgeben) helfen da nicht unbedingt weiter – insbesondere dann, wenn bei den Schnapszahlrunden so lange gefragt oder gespielt wird, bis die Zahl der Gewinner kleiner ist als die Zahl der vorgesehenen Sektgläser. AIDA, das war schon mal besser …

Und da es aktuell wieder mal einen dieser tropischen Regenschauer gibt, lasse ich auch den geplanten Besuch der Ocean Bar ausfallen und ersetze diesen durch eine weitere Runde mit meinem After Sun im Bett …

Weiter mit Tag 9: Île Royale (Franz Guyana)