Der vorletzte Hafen unserer Reise ist erreicht: Cadiz in Spanien. Gegen 8.00 Uhr machen wir fest, nachdem die heutige Nacht gefühlt etwas ruhiger war – obwohl mein Milka-Hase auch heute Morgen wieder auf der Seite gelegen hat. Vielleicht gewöhnt man sich auch einfach immer mehr daran …

Wie auch immer: draußen regnet es, so dass nicht viel dafür spricht, das Schiff zu verlassen. Zumal ich Cadiz ja schon mal mit dem Segway abgefahren bin. Und so entscheide ich mich heute für einen „Seetag im Hafen“ – die meisten sind auf irgendeinem Ausflug unterwegs oder schauen sich in Cadiz um, so dass es heute hier sehr ruhig zugeht.

Ich frühstücke also eine Kleinigkeit im Marktrestaurant, beschlagnahme einen Tisch in der AIDA Bar, mache das mit der Latte so wie gestern und befasse mich mal intensiv mit all den Dingen, von denen ich mir vor dem Urlaub vorgenommen hatte, sie im Urlaub zu erledigen. Und das klappt auch sehr gut – zumindest solange bis der Akku von meinem MacBook signalisiert, dass jetzt gleich Feierabend ist.

Und da es inzwischen draußen etwas aufgerissen ist und der Regen durch Sonne ersetzt worden ist, teilen wir uns auf. Mein MacBook geht an die Steckdose und ich in den Saunabereich. Ein bisschen Schwitzen in der finnischen Sauna und danach raus aufs FKK-Deck. Und da gilt das gleiche wie gestern: wenn man direkt im Sonnenschein liegt und ein windstilles Plätzchen gefunden hat, klappt das hervorragend. Und es ist eigentlich auch nicht wirklich kalt. Naja, vielleicht ein kleines bisschen … aber 15°C sind trotzdem noch besser als die winterlichen Temperaturen zu Hause.

Inzwischen ist es Zeit fürs Mittagessen – und eine Kleinigkeit (und das meine ich auch so) geht ja immer. Dafür fällt dann heute Nachmittag Kaffee und Kuchen aus; stattdessen gibt es eine Pepsi Light (hab ich übrigens schon mal erwähnt, dass ich es befürworten würde, wenn AIDA sich in dieser Sache für den anderen Anbieter entscheiden könnte?) während ich an diesen Zeilen arbeite.

Und während sich das Schiff so langsam wieder füllt und der Kids Club zum organisierten Cocktail Trinken in der AIDA Bar einfällt, entscheide ich mich dafür, zu meinem Standardprogramm zu wechseln und mich auf die beiden Aufgüsse dieses Tages zu konzentrieren.

Dort treffe ich auf Paulo und Miguel, die den Tag heute gemeinsam mit Tina und Laura in Cadiz mit Shopping und Bummeln verbracht haben (also eigentlich haben i.w. die Damen geshoppt). Und da das Wetter ja gegen Mittag deutlich besser geworden ist und sogar die Wettervorhersage Lügen gestraft hat, hat sich der Tag draußen wohl auch gelohnt. Insbesondere die Damen sind gut bepackt zurück aufs Schiff gekommen – unter einem oder zwei Paar Schuhen und mindestens einer Handtasche ging da heute wohl gar nichts … J

Auch höre ich Berichte über meinen Ausflug nach Gibraltar (also den, den ich gebucht und dann wetterbedingt storniert hatte). Natürlich ist auch dort das Wetter viel besser gewesen als vorhergesagt (genau genommen hat es nur während der Busfahrten geregnet), so dass sich die Fahrt dorthin ebenfalls gelohnt haben soll. Insbesondere der Affenfelsen muss schon eine echte Attraktion sein … aber gut, es ist ja auch schön, noch Ziele im Leben zu haben. Ich muss dann mal schauen, ob ich Cadiz bei einer der kommenden Fahrten nochmal in der Hafenliste finde – wenn nicht, muss ich das mal im Hinterkopf behalten.

Aber zurück in die Sauna … heute ist es gar nicht mal so voll, offensichtlich nutzen da noch einige die Landgangszeit voll aus. Die endet heute nämlich erst um 18.30 Uhr, da wir erst um 19.00 Uhr in Cadiz ablegen und unsere Fahrt durch die Straße von Gibraltar in Richtung Mittelmeer fortsetzen werden.

Und nachdem wir für den letzten Aufguss morgen um 6-nach-6 noch einen Eisregen aus vier Kübeln versprochen bekommen haben, beenden wir den heutigen Saunatag geschwitzt und zufrieden.

Wie immer findet sich die Fortsetzung kurz darauf in den Restaurants. Wir beginnen im Marktrestaurant mit „Spanien“, beschränken uns hier aber im Wesentlichen auf die Tapas, da der Rest nicht unbedingt unsere Geschmacksnerven befriedigt (@Lothar: an Deine Paella kommen die hier sowieso nicht ran).

Und so geht es danach im Calypso weiter mit der „Fiesta Ranchero“ – so eine Tex-Mex-Mischung, bei der neben Tortilla Chips und Tacos auch argentinische Rinderfilets auf dem Speiseplan stehen. Und – das wollen wir mal nicht vergessen – zum Nachtisch leckere Teigbällchen, mit Rum verfeinert, in die Fritteuse wandern.

Wohl genährt wenden wir uns anschließend der AIDA Bar zu, wo „Mister Harald“ seinen Ramazotti bekommt. Der Service hier ist wirklich phänomenal. Die Bedienungen merken sich hier praktisch jeden Namen und die passenden Getränke dazu – selbst als ich mal allein an einem anderen Tisch saß, wurde ich mit „Mister Harald, wieder Ramazotti?“ begrüßt. Sowohl die Freundlichkeit als auch die Aufmerksamkeit verdienen hier in der Tat eine glatte 1+.

Und dann ist heute mal wieder Theater angesagt: „Es war einmal …“ steht auf dem Programm – und wer das schon mal gesehen hat, weiß auch, warum man sich das noch einmal ansieht. Naja, ansehen will. Denn kurz nach dem geplanten Beginn tritt unser Entertainment Manager auf die Bühne und teilt mit, dass sein jetziger Auftritt zu den Aufgaben gehört, die er nicht so mag.

Er muss uns „leider mitteilen, dass die geplante Aufführung nicht stattfinden kann“. Denn: der heutige Seegang (der aus einer Mischung aus Rollen und Stampfen besteht und den Theatervorhang in den letzten Minuten regelmäßig um mehrere Meter verschiebt) lässt eine sichere Aufführung des Stückes sowie die notwendigen Bühnenumbauten nicht zu – das Risiko für die Mitarbeiter sei einfach zu groß.

Diese Entscheidung – so sehr wir sie bedauern – verdient Applaus. Zumal wir uns jetzt morgen Abend darauf freuen können … wollen wir mal hoffen, dass sich das Thema „Seegang“ im Mittelmeer, nachdem wir die Straße von Gibraltar passiert haben, dann entsprechend bessert und die Aufführung dann morgen wie geplant auch stattfinden kann. Und auch der eine oder andere Passagier scheint sich das zu wünschen (also nicht unbedingt das mit der Aufführung sondern eher das mit dem Seegang) … 😉

Also greift heute dann Plan B: ein weiterer Drink in der AIDA Bar und dann noch in die Anytime zum Alpenglüh’n. Da die Anytime Bar allerdings auch die einzige Bar ist, in der geraucht werden kann, verwerfen wir den Gedanken recht schnell – das ist da oben dann doch recht extrem – und uns ist heute nicht wirklich nach passiv rauchen. Schade eigentlich – warum kann man solche Veranstaltungen denn nicht beispielsweise in der AIDA Bar machen (wie auf den großen Schiffen) … dann könnte dort jeder dabei sein?

Wie auch immer … wir entscheiden uns irgendwann für den Gang ins Bett, wobei ich mir zuvor aber noch die Fahrt durch die Straße von Gibraltar anschauen will. Zwischen 0.30 Uhr und 1.00 Uhr ist die Passage geplant – und da passt der Balkon auf Backbord ja genau. Bin mal gespannt, ob es da was zu sehen gibt … und vielleicht reguliert sich das mit dem Seegang danach auch ein bisschen – dann haben viele vielleicht noch Spaß am letzten Tag dieser Reise auf See. Das Wetter soll ja angeblich auch noch mal mitspielen – wäre natürlich traumhaft, wenn es morgen nochmal einen Tag zum Sonnenbaden geben würde.

Ich lese jetzt also noch ein bisschen und warte auf Gibraltar.  Und vielleicht wäre das bei Tageslicht auch irgendwie interessant gewesen – so sieht man zwar die Küste durch die Beleuchtung ziemlich in der Nähe, aber das ist es dann auch schon. Also zumindest nachts wenig spektakulär.

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