Unser letzter Seetag ist auch gleichzeitig der letzte Reisetag – also auch die letzte Gelegenheit, alles das auszuprobieren, was noch fehlt … und da fehlen in erster Linie mal Tage 😉

Von daher lasse ich es morgens erst einmal gemütlich angehen, stecke das „Please do not disturb“-Schild in den Kartenschlitz an der Tür und schlafe erst einmal etwas länger. Anschließend schaue ich mal nach Mails und finde dann sogar eine Möglichkeit, meine Bankmails zu lesen, was aufgrund eines – in vielen öffentlichen WLANs gesperrten Ports – mit der normalen Anwendung hier nicht funktioniert. Hier hilft aber eine VPN-Umleitung über das heimische Netz (wer das jetzt nicht verstanden hat, darf das auch gern ignorieren). 😉


Und nachdem das geschehen und ich nach dem obligatorischen Badbesuch wieder vorzeigbar bin, stelle ich fest, dass die Frühstückszeit vorbei ist. Aber gut, macht nix – hier gibts ja Alternativen bis zum Mittagessen 😉 Ich gehe also auf den Boardwalk und nehme am Donut-Shop zwei Donuts und einen Becher Kaffee to-go, setze mich auf eine Parkband und beobachte, wie meine Mitreisenden ihren letzten Seetag verbringen.

Und wer noch unsicher ist, ob so ein Seetag an Bord nicht ggf. langweilig werden könnte, dem sei gesagt, dass das Bordprogramm für heute etwa 150 verschiedene Programmpunkte aufzählt – von Wasseraerobic über ein Minigolfturnier, einem Workshop „Handtuchfalten“, natürlich Bingo oder einem Tischtennisturnier bis zum Blackjack- oder Spielautomatenturnier ist alles dabei – und selbst ein Seminar „Geschwollene Augen“ könnte man besuchen … 😉

Zum Mittagessen wähle ich heute dann mal den 50er-Jahre-Diner „Johnny Rocket“ aus – für eine Cover Charge von $4,95 ist hier all-inclusive angesagt. Und wie nicht anders zu erwarten, sind es denn auch im wesentlichen Burger und Pommes frites sowie Zwiebelringe und Milchshakes, die die Speisekarte dominieren. Ich entscheide mich daher für zwei Burger (#12 und Double Rocket) sowie Chili Cheese Fries – und bin danach wieder mal pappsatt. Diese ständige Restauranttesterei hier auf dem Schiff hat in der Tat nicht nur Vorteile – ab Montag muss sich da wieder was gewaltig ändern in meinem Leben …

Auf dem Rückweg in meine Kabine nehme ich am Donut Shop noch einen Kaffee to-go mit bevor ich mich in meine Poolbekleidung werfe und mich mit Zeitschriften und Kindle bewaffnet in Richtung Sonnendeck auf den Weg mache – den letzten sonnigen Nachmittag für die nächsten Wochen will ich schon noch nutzen.

Und wie ich jetzt so auf dem Pooldeck liege (eine freie Liege ist wieder problemlos zu finden gewesen), stelle ich mir durchaus noch mal die Frage, ob man sich bei rund 6.000 Passagieren denn nicht dauernd auf die Füße tritt. Im Vorfeld der Reise ist das übrigens die meist gestellte Frage gewesen … Und, die Antwort ist einfach: Nein, macht man nicht. Das Schiff ist so gigantisch groß, dass es so viele Möglichkeiten gibt, was man unternehmen kann, dass sich selbst eine so große Zahl an Passagieren verteilt – gerade im Pooldeckbereich ist deutlich mehr Freiraum spürbar als dies auf den AIDA-Schiffen ist. Und auch das Liegenreservieren ist hier kein Problem … es wird einfach nicht gemacht – und ich habe auch jederzeit genügend freie Liegen in allen Bereiches des Decks finden können. Von daher wäre die große Passagierzahl nur dann ein Problem, wenn die Infrastruktur des Schiffes und das Angebot das nicht abdecken würde – das trifft hier aber in keinster Weise zu … eher im Gegenteil … 😉 Wer den Anspruch hat, hier alles auszuprobieren, zu sehen und zu besuchen, wird am Ende ziemlich frustriert feststellen, dass das einfach nicht geht.

Nachdem ich jetzt aber genug Sonne abbekommen habe, wird es Zeit, sich mit dem Thema „Abendessen“ zu befassen. Ich entscheide mich heute nochmals für den Windjammer Marketplace (alles andere wird mir heute einfach zuviel), packe im Vorfeld aber noch meine Tasche.

Blöderweise nimmt dreckige Wäsche ja irgendwie immer mehr Platz ein als saubere, so dass ich heilfroh bin, eine leere Reisetasche mitgenommen zu haben, die ich jetzt zum einen mitbenutzen kann (Dank Businessflug sind ja zwei Gepäckstücke frei), zum anderen morgen mit den Utensilien ergänzen kann, die ich heute Nacht bzw. morgen Früh noch brauche.

Und da das Packen im Urlaub immer schneller geht als zu Hause (klar, hier muss einfach alles eingepackt werden, was vor meiner Ankunft noch nicht da war), bin ich auch ruck-zuck fertig, so dass ich meine Reisetasche mit dem entsprechenden Anhänger versehen vor die Tür stellen kann.

Das Abendessen wird heute eher ein Quickie – ein kleines Steak mit Pfeffersauce, ein paar Chicken Nuggets mit Blue Cheese Sauce und Kartoffelwedges – das muss reichen … sonst passt mir morgen die Hose nicht mehr, die ich während der Anreise angehabt habe.

Anschließend gehe ich noch einmal auf den Boardwalk, trinke noch eine Cola und beginne mich beim Betrachten der Wasserspiele mit dem Gedanken anzufreunden, dass es morgen wieder zurück nach Deutschland geht. Viel zu schnell ging die Woche vorbei – und es waren so viele Eindrücke, dass ich froh bin, diesen Reisebericht geschrieben zu haben – dann kann ich morgen im Flieger noch mal nachlesen, was ich diese Woche alles erlebt habe.

Jetzt mache ich mich aber langsam auf den Weg in meine Kabine – der Tag morgen wird ja lang und anstrengend genug werden …

Weiter mit Tag 9: Rückflug nach Deutschland