Wie immer wache ich gegen 6.00 Uhr auf – warum weiß ich nicht, aber vielleicht beginnt es draußen dann hell zu werden. Das ist aber gar nicht so schlimm, dann kann ich die Zeit bis zu meinem Ausflug ja noch sinnvoll nutzen. Ich mache also den üblichen Abstecher ins Bad bevor ich mich kurz mal meinen Mails und den Tagesnachrichten widme. Und werde gleich positiv überrascht: AIDA lädt wieder zur Clubnacht ein, dieses Mal auf der Stella (klar, wo auch sonst), und wieder geht es von Emden nach Hamburg, dieses Mal aber schon im März. Naja, wann und wo ist ja eigentlich egal, ich buche sofort online.


Zwischenzeitlich macht sich mein Magen bemerkbar und weist darauf hin, dass es Zeit wäre, über das Frühstück zumindest mal nachzudenken. Recht hat er – ich denke daher nicht nur darüber nach sondern mache mich auf den Weg. Und zwar ins Park Café im Central Park, in dem ich gestern Mittag ja schon so lecker gegessen habe. Und ich werde nicht enttäuscht – das wird wohl mein neuer Favorit hier an Bord: Bagels, die auf Wunsch belegt werden, leckere Paninis, verschiedene Muffins, so etwas ähnliches wie den „McMuffin Bacon&Egg“ von McD, frischen Joghurt, Obstsalat und vieles mehr … Einfach nur lecker!

Dazu einen O-Saft (den ich hier selbst zapfen und daher zumindest das Eis weglassen kann) und einen Becher Kaffee. Und praktischerweise gibt es alternativ dazu auch Pappbecher mit Deckel, so dass ich nachher gleich noch einen Kaffee mit auf die Kabine nehmen kann – dann ist es beim Schreiben nicht so trocken … 😉

Im Übrigen findet sich auch hier das Plastikgeschirr wieder – und inzwischen ist mir auch klar, warum das so ist. Im Gegensatz zu AIDA, wo in den Restaurants gegessen wird, tendieren hier offensichtlich viele dazu, ihr Essen – wohin auch immer – mitzunehmen. Zumindest begegnen einem hier ständig Leute, die etwas zu Essen und zu Trinken mit sich herumtragen – und das ist nicht nur auf den Cola-Becher beschränkt. Und da das Geschirr, das der Roomservice bringt, aus Porzellan besteht, vermute ich mal, dass im Hauptrestaurant und den Spezialitätenrestaurants dem Niveau angemessen auch „echtes“ Geschirr verwendet wird (vermutlich wird hier aber auch niemand den Hummer oder das Steak mitnehmen) und das Plastikgeschirr eher dort zum Einsatz kommt, wo „to-go“ zumindest denkbar ist.

Zurück in der Kabine fasse ich noch ein bisschen die Ereignisse zusammen bevor ich mich dann kurz vor zehn Uhr (haben wir eigentlich schon angelegt?) auf den Weg zu meinem Tagesausflug „Sensational Jamaica Sightseeing“ mache. Wenn ich jetzt übrigens „10 Uhr“ schreibe, dann ist die Schiffszeit gemeint – und die ist hier immer „Eastern Standard Time“. Hier macht man sich also nicht die Mühe (oder will es den Passagieren nicht zumuten), sich der jeweiligen Zeitzone (die in Jamaica bzw. Mexico ja abweichend ist) anzupassen … auch anders als auf AIDA („Heute Nacht um 2.00 Uhr werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt.“) Ob das für diejenigen, die auf eigene Faust unterwegs – und damit ja den örtlichen Zeitangaben ausgeliefert – sind, allerdings eine Vereinfachung darstellt, sei einmal dahingestellt.

Ich drücke im Aufzug also den „Gangway-Knopf“ und werde – wieder ohne nennenswerte Wartezeit, obwohl wir offensichtlich gerade erst angelegt haben, auf die Pier geleitet, wo ich in Richtung der „Bus Starting Area“ gehe (ich nehme mal an, das ist da, wo die Schilder „Transportation“ hinführen).

Auch hier in Jamaica ist offensichtlich alles auf Touristen ausgelegt – in weniger als einer Minute erreicht man vom Schiff ein Einkaufszentrum, das sich i.w. auf hochwertige Luxusgüter wie Uhren, Schmuck und Diamanten spezialisiert hat – entsprechende „Shoppingführer“ sind schon gestern Abend mit dem Tagesprogramm verteilt worden.

Und für viele Mitreisende scheint das auch eine gelungene Erweiterung der Möglichkeiten an Bord zu sein – ob wir da jetzt in Jamaica, auf Haiti oder sonstwo sind … Ich weiß ja nicht wie hoch die Freibeträge für Duty-Free in den USA sind – als Einreisender in Europa komme ich da jedenfalls nicht wirklich weit. Die Amerikaner(innen) sind von den Möglichkeiten aber absolut begeistert …

Aber irgendwie deckt sich das auch mit meinem Eindruck von dieser Reise – ich glaube viele wissen gar nicht so genau, wo wir überall hinfahren; wenn das Schiff eine Woche in Fort Lauderdale liegen würde, würden das einige wohl gar nicht merken – insbesondere, da auf dem Schiff ja auch alles getan wird, um den Eindruck eines Schiffes gar nicht erst aufkommen zu lassen … so findet man im Bord-TV noch nicht mal Kamerabilder vom Schiff. Und wenn man – wie ich – den Balkon nach innen hat, sieht man auch maximal den Himmel. Oder morgens im Park Café sitzt, aus dem Fenster guckt und gegenüber, getrennt von einer Flaniermeile, ein weiteres Restaurant sieht.

Doch zurück nach Jamaica: da einige Mitreisende offensichtlich aber doch Ausflüge gebucht haben, geht es gemeinsam weiter ans Ende des Einkaufszentrums. In einer großen Halle stehen hier etwa dreißig Jamaikaner(innen) in weißen Hemden bzw. Blusen und halten Schilder mit den Namen der Ausflüge hoch – und da stellt man sich einfach dahinter auf. So wie in der Grundschule: 1a, 1b, 1c, … nur zu Zweit an den Händen halten müssen wir uns nicht.

Etwa 15 Minuten später geht es dann für uns wohl los – die Dame mit unserem Schild sagt „Follow me!“ und läuft los. Wir folgen Ihr – was sollen wir sonst auch machen – und gelangen kurz darauf zu einem Minibus (so etwas wie ein VW-Bus). Mich schiebt sie mit den Worten „You are the Co-Driver“ auf den Fahrerplatz und alle anderen hinten rein. Nun, jetzt passt der Fahrerplatz ja nicht zum Co-Driver … das klärt sich aber kurz darauf: in Jamaica gibt es Linksverkehr – und deshalb fehlt mir auch das Lenkrad. Glück gehabt.

Und da wir – wie sich aus der Größe des Autos ja schon ergibt – eine kleine Gruppe sind, gehts auch gleich los: mit der Vorstellungsrunde! Ich habe ja schon viele Ausflüge mitgemacht, und auch solche in Kleingruppen, aber das habe ich noch nicht erlebt. Wahrscheinlich setzen wir uns nachher auch noch in einen Stuhlkreis … 😉

Aber wie auch immer – nach John aus New York kommt halt „Harald from Germany“. „Ah, German Beer and Oktoberfest…“ Ja, genau – da haben wir es wieder … Was tun uns die Bayern da eigentlich an? Obwohl – immer noch besser, als auf den verrückten Österreicher reduziert zu werden … 😉

Und nachdem das geklärt ist und auch die Kanadierin aufgeklärt wurde, dass ich zwar ein bisschen Französisch spreche, die große Mehrheit in Deutschland aber normalerweise ihre eigene Sprache nutzt (ja, so etwas haben wir tatsächlich!), kann es endlich losgehen. Gebucht ist heute „FY48 – Sensational Jamaica Sightseeing“: Ride onboard a 90 foot yacht to Dunn’s River Falls where you can climb the falls and then to a snorkeling location to explore the underwater world of Jamaica. Lunch included.“

Wir fahren jetzt also rund eine Stunde nach Ocho Rios, erfahren unterwegs etwas zum jamaikanischen Alltag und bekommen einen Einblick in die Art und Weise wie man hier Auto fährt (im wesentlichen bekomme ich den – und fände es gut, wenn der werksseitig eingebaute Gurt nicht demontiert worden wäre). Aber das muss ich wohl unter „no risk, no fun“ verbuchen …

In Ocho Rios besteigen wir dann eine etwa 30 m lange Yacht (nach jamaikanischem Standard), werden von unserem Kapitän mit „Joh Man“ (oder so ähnlich) begrüßt und erfahren wie es jetzt weiter geht.

Zunächst fahren wir zu den Dunn’s River Falls, die wir – wenn wir wollen – hinaufklettern können. Viele wollen das auch, ich eher nicht. Wäre zwar gewiss lustig gewesen, aber mir ist ein bisschen unwohl dabei, mein komplettes Gepäck allein auf dem Schiff zurück zu lassen. Das wäre zwar „no problem“; wenn nachher die Kamera oder die Kreditkarte weg ist, ist es dann aber doch „my problem“. Daran würde aber kein Weg vorbeiführen, denn alles was man mit zum Wasserfall nimmt, wird unweigerlich nass. Also dieses Mal andersrum: „no fun, no risk“.

Ich nutze die Zeit daher zum Fotografieren und zu einem Sonnenbad in der jamaikanischen Sonne – das hat ja auch was … zumal nachher ja auch noch Schnorcheln auf dem Programm steht.

Und „nachher“ ist dann eigentlich schon jetzt – nachdem alle wieder an Bord sind, geht es weiter zu einem Riff, an dem wir eine gute halbe Stunde Pause zum Schnorcheln machen. Das Wasser ist absolut klar und das Riff nur rund 50 cm unter uns. Ideale Voraussetzungen also – und viel zu wenig Zeit.

Dafür werden wir an Bord schon erwartet – jetzt wäre nämlich Zeit für Alkohol. 😉 Und wenn ich schon mal hier bin, ignoriere ich Bier (auch wenn es jamaikanisches, und damit das „Beste der Welt“ sein soll) und „Champagner“ (was dann auch immer in der Flasche wäre) und wähle Cola-Rum. Und die Mischung stimmt – 4/5 weißer Jamaica-Rum, 1/5 Cola … 😉

Da wird es jetzt Zeit, dass wir langsam zum Mittagessen kommen – es ist immerhin gleich 15.00 Uhr (Schiffszeit). Und als ob unser Kapitän es gehört hätte, geht es zurück in Richtung Ocho Rios – und die karibische Aussicht wird durch die Reggae-Musik, die sein iPod zu Gehör bringt, zum Barcardi-Feeling. Da bekommt man richtig Lust, mal wieder Cashmahoody zu hören – gibt’s die eigentlich noch?

Zurück an Land werden wir wieder von unserer Reiseleiterin eingesammelt, die mit unserem „Bus“ auf uns wartet, um uns ins Shaw Park Hotel zu bringen, wo unser Lunch droht kalt zu werden. Es gibt ein Buffet mit karibischen Spezialitäten – doch halt, zunächst muss zur Begrüßung ein Rumpunsch getrunken werden. Irgendwie ist das heute sehr alkohol-lastig hier … aber nicht schlecht. 😉

Doch zurück zum Buffet – ich kann das „spicy chicken“ empfehlen … da wurde beim Zubereiten nicht am Gewürz gespart – ich würde mal „C“ oder vielleicht sogar „D“ schätzen … Und wer jetzt nur Bahnhof versteht, googelt mal nach „Best Worscht in Town“ …

Zwei Buffetgänge und einen Blue Mountain Kaffee später („Der beste der Welt“) dann der Aufruf, zum Bus zurückzukehren … es geht wieder zum Schiff. Hier kommen wir rund eine Stunde später an, so dass ich noch eine halbe Stunde Zeit für Shopping habe. Die Uhren und Diamanten ignoriere ich dabei mal und konzentriere mich auf die „handmade“ Souvenirs („handmade“ mag ja stimmen, aber vermutlich von chinesischen (Kinder)händen). Und finde dabei gleich etwas buntes, rundes … mehr verrate ich noch nicht, sonst ist ja die Überraschung zu Hause weg … 😉

Und obwohl auch dieses Mal hunderte von Passagieren gleichzeitig das Schiff entern wollen, dauert es nur wenig mehr als zehn Minuten, bis ich wieder an Bord bin. Jetzt noch ein kleiner Treppenhausmarsch von Deck 3 auf Deck 11 – und schon stehe ich vor meiner Kabine. Ich schließe die Tür auf und werde von einem großen Obstteller überrascht: „We sincerely hope that you are enjoying your cruise vacation with us …!“ Wow – ich bin absolut überrascht – und ja, ich genieße die Fahrt sehr. Und noch etwas, jetzt mal an die Adresse von AIDA Cruises, mit so etwas habt Ihr mich noch nicht überrascht … weder als Kreuzfahrtneuling, noch auf dem Weg zum Vielfahrer, noch als „Grüner“. Ich wollte es ja nur mal gesagt haben …

Also wandert gleich mal eine Banane in den Harald bevor es kurz unter die Dusche geht und ich mich zum Abendessen vorbereite. Mal schauen, wohin es mich heute so verschlägt, ich bin da noch etwas unentschlossen …

Aber eigentlich wird es ja mal Zeit, das Hauptrestaurant auszuprobieren – vielleicht habe ich ja Glück und es ist ein Tischchen frei. Doch mal kurz vorweg, wie das mit dem Hauptrestaurant hier eigentlich funktioniert. Vom Grundsatz her findet hier „echte Kreuzfahrt“ statt, d.h. es gibt zwei Sitzungen, von denen man im Vorfeld eine auswählen kann – zu dieser Zeit isst man dann jeden Tag am gleichen Tisch mit den gleichen Menschen. Mir wäre das jedoch zu unflexibel – außerdem sind ja nicht alle Menschen zueinander kompatibel, da würde ich ungern sieben Mal mit den „falschen“ zusammensitzen wollen.

Von daher gibt es hier die passende Alternative dazu: „My Time Dining“. Hierbei esse ich auch im Hauptrestaurant, allerdings wann ich will und – wenn platzmäßig machbar – mit wem ich will. Und das an jedem Tag anders … oder auch gar nicht. Und genau deshalb habe ich das gebucht, allerdings im Vorfeld keine Termine reserviert (dazu wollte ich erst einmal an Bord sein und das Essensystem hier überhaupt verstehen).

Und so kommt es, dass ich zwar grundsätzlich im Hauptrestaurant speisen darf, aber ich darauf hoffen muss, dass es freie Plätze gibt. Aber ich habe Glück – ich bekomme noch einen netten kleinen Tisch für mich allein. Dann bin ich ja mal gespannt.

Ach ja, Kleidungsempfehlung für heute ist „informell“, d.h. jeder zieht zumindest irgendwas an, wobei hier mindestens Schuhe erwartet werden – und ärmellose Shirts und Kappen eher nicht getragen werden sollen. Nun, das lässt Spielraum – und der wird auch genutzt: Shorts mit Flip-Flops und T-Shirt (mit Ärmelchen) sind nicht ungewöhnlich, aber vereinzelt sind auch Chinos und legere Hemden zu sehen – also eigentlich wie im Windjammer – nur ohne die Caps.

Ich werde am Eingang von „meinem“ Kellner abgeholt und zu meinem Tisch geführt. Zunächst wird mein Stuhl zurückgezogen, dann schiebt er mich samt Stuhl unter den Tisch und legt die Serviette auf meinen Schoß. OK, hätte ich auch selbst gekonnt – aber vielleicht traut er seinen Gästen hier nicht unbedingt … 😉

Zunächst gibt es ein Glas Eiswasser, die Weinkarte, die Speisekarte, sowie eine Brötchenauswahl (er hält ein Tablett mit Brötchen vor mich hin, ich wähle aus). Dann berichtet er noch über das heutige Menü (Lamm-basierend) und fragt schon mal, ob ich eher ein Glas oder eine Flasche Wein wünsche. Ich wünsche ein Glas, weiß aber noch nicht von welchem. Dabei fällt mir auf, dass er auf seinem Namensschild eine kleine französische Flagge hat – offensichtlich spricht der Mann Französisch. Das ist ja interessant – vielleicht ist es für rein auf Deutsch kommunizierende Menschen doch nicht so schwierig hier? Doch, ist es … ich habe dann nämlich mal ein bisschen darauf geachtet – es gibt kaum jemanden mit Flagge auf dem Schild, und wenn doch, dann ist es die französische oder spanische. Aber ich achte da mal weiter drauf – vielleicht sehe ich auch noch jemanden mit deutscher Flagge …

Ich bekomme jetzt erst einmal Zeit zum Studieren der Karten – und hab‘ natürlich meine Lesebrille vergessen. Glücklicherweise ist der Text nicht kleiner als die Arme lang sind, geht also gerade so … Neben dem Tagesmenü gibt es auf der Karte die Auswahl zwischen etwa zehn Vorspeisen und ebenso vielen Hauptspeisen – und die Dessertkarte wird nachher auch noch einmal soviel Dessertvariationen offerieren.

Ich entscheide mich heute mal für den Shrimpscocktail vorneweg, um dann mit einem Steak, medium gebraten, fortzufahren. Dazu gibt es einen kalifornischen Rotwein. Klingt vielversprechend – und schmeckt auch so. Das Steak steht dem Buffalo hier in nichts nach … nur die Ofenkartoffel ist etwas kleiner, dafür ist der Sauerrahm besser. So what, hier gibt es nichts zu meckern.

Als Dessert wähle ich dann zweierlei – eine Käseauswahl und einen warmen Schokoladenkuchen mit weichem Kern an Vanilleeis. Die Käseauswahl fällt dabei erwartungsgemäß aus – nichts aufregendes, das könnte ich notfalls bei mir zu Hause im Kühlschrank auch finden. Der warme Schokoladenkuchen ist dagegen ein Traum – da kenne ich ja nun auch schon mehrere Varianten, aber der ist eindeutig der Beste (@Jannik: Besser als der damals im Buffalo und auch besser als der im Brooklyn Diner in NYC!). Das muss ich unbedingt noch mal wiederholen – ist jetzt allerdings physikalisch nicht mehr möglich.

Zusammengefasst kann man sagen, dass das Essen im Hauptrestaurant sehr lecker ist und im entsprechenden Rahmen (stilvoller Speisesaal, Geigenklänge im Hintergrund) eine echte Alternative ist. Zeitlich bin ich dabei eine gute Stunde beschäftigt gewesen, also auch ein guter Wert. Das Hauptrestaurant dürfte dabei am ehesten noch mit dem „Atlantik“ auf der Mein Schiff zu vergleichen sein – an das Rossini kommt es allerdings bei weitem nicht ran (aber dafür gibt es hier ja auch das „150 Central Park“).

Preislich fällt außer dem Wein hier nichts an – unabhängig von der Anzahl oder Art der Gänge ist das Essen komplett im Reisepreis inkludiert. Und wenn ich statt Wein jetzt eine Cola o.ä. gewollt hätte, wäre das auch ohne Mehrpreis aufgrund des Soda Packages gegangen – entweder, in dem ich meinen gefüllten Becher mitnehme (haben manche sogar gemacht) oder einfach ein Glas bestelle.

Zeitlich bin ich gut im Rennen – steht doch heute wieder eine Show an: „Beatlesmania“ im Theater. Reserviert hatte ich ja bereits von zu Hause, so dass ich am Eingang nur kurz meine Bordkarte scannen lassen muss, schon bin ich drin. Und habe Glück – da gibt es einen absolut genialen Platz … und der ist frei. Genau gegenüber den Bühne, direkt an der Treppe gelegen, in der ersten Reihe der erhöht angebrachten Sitzplätze – und der Platz rechts davon existiert nicht, da dort ein Pfosten steht. Also Platz rundherum, Ablagefläche für Foto und Getränkebecher en masse und niemanden der zwischen dem Platz und der Bühne im Weg sitzen kann. Den nehme ich jetzt immer …

Und so enttäuschend die Sail Away Show war, so begeisternd ist das hier heute. Wie beim gestrigen Musical sind auch hier absolute Profis am Werk, die eine Stunde lang alles live zum Besten geben, was die Beatles berühmt gemacht hat … eine Wahnsinnsstimmung im Theater, einfach nur großartig.

Moderiert wird das Ganze übrigens von unser Cruise Direktorin Amy – und im Gegensatz zu AIDA ist sie mir noch nie in Uniform aufgefallen (wie auch ansonsten Uniformen eigentlich nur bei den nautischen Offizieren zu finden sind). Royal Caribbean trennt da also offensichtlich ziemlich genau zwischen Nautik und Hotel (und nicht nur durch goldene bzw. silberne Streifen) – und das passt durchaus zur Vermutung, dass man dem Passagier hier eigentlich nicht „zuviel Schiff“ zumuten mag. Manch einer hat inzwischen ja vielleicht sogar schon vergessen, dass er auf einem Schiff ist.

Nachdem „Yesterday“ verklungen ist, verlasse auch ich das Theater, fülle meinen Becher noch einmal nach und beobachte die Leute auf der Royal Promenade. Ist schon spannend wie da manche gekleidet sind … teilweise ist man sich nicht wirklich sicher, ob das zum Programm gehört oder sich Leute freiwillig so anziehen wie sie es tun … ich befürchte Zweiteres.

Aber wie auch immer – jeder wie er mag und sich wohlfühlt. A propos Wohlfühlen … das will ich jetzt auch – und von daher verschwinde ich jetzt ins Bett. Morgen haben wir unseren zweiten Seetag und da habe ich viel vor – ich stelle dann einmal die sieben „Neighborhoods“ vor, die es hier auf dem Schiff gibt. Jetzt aber erst einmal gute Nacht …

Weiter mit Tag 6: Seetag – Auf dem Weg nach Mexiko