Jetzt ist es aber wirklich so weit: der Abreisetag ist gekommen. Für die einen früher, für die anderen später. Wir treffen uns daher alle noch einmal zusammen um 7.30 Uhr zum Frühstück im Marktrestaurant – zuvor versuche ich allerdings noch, mein Gepäck irgendwie unterzubringen … und das so, dass ich das, was ich für den heutigen Tag an Bord brauche noch auf dem Schiff behalte, der Rest im Hafenterminal auf mich wartet und ich dennoch einen Satz frischer Wäsche für die Heimfahrt an Bord habe.

Und das ist gar nicht so trivial wie es sich anhört, zumal TUIfly nur 20 kg Freigepäck zulässt (auch irgendwie antiquiert). Zum einen stelle ich – wieder einmal – fest, dass schmutzige Wäsche mehr Platz braucht als saubere und dazu auch noch schwerer ist. Zumindest Ist die Reisetasche voll und noch nicht alles verstaut …


Jetzt kommt daher die große Stunde der merkwürdigen AIDA-Tasche 😉 Die Größe passt genau für einen Satz Kleidung inkl. Schuhe für die Heimfahrt und – das stelle ich allerdings erst nachher fest – sie passt ganz genau in eines der Schließfächer im Umkleideraum des Saunabereichs. Soweit also schon mal gut – allerdings brauche ich ja noch etwas Stauraum für meine Tageskleidung und mein Badehandtuch … und das gibt die Reisetasche weder gewichtsmäßig noch platzmäßig her. Was also tun?

Und jetzt macht es sich positiv bemerkbar, dass ich nicht ganz allein unterwegs bin – bei Herbert, Tanja, Danny, Katharina und Martina ist noch ein Freigepäckstück übrig … und das wird jetzt meine Decktasche. Zugegeben, ein wirklicher Koffer ist das nicht – aber für ein bisschen Wäsche, das Badetuch und die Reisemitbringsel für die Abteilung reicht es … wenn sie beim Beladen in den Flieger nicht übermäßig leidet.

Jetzt aber in der Tat zum Frühstück … ein letztes Mal Spiegeleier mit Speck, ein Brötchen mit Lachs, etwas Obst und zwei Waffeln – das reicht dann aber auch für den Tag (von gut 5 Litern Wasser mal abgesehen). Pünktlich um acht schließe ich meine Wechselkleidung im Saunabereich ein (da bin ich übrigens nicht der Einzige, so dass das eigentlich kein Geheimtipp mehr ist) – wirklich frech ist aber ein Mitreisender, der sein komplettes Handgepäck auf sage und schreibe acht (!) Schließfächer verteilt. Aber A… muss es halt immer und überall geben …

Auf dem Rückweg ins Calypso nehme ich noch schnell meinen Reisepass in der AIDA Bar mit (da ist jetzt ein türkischer Einreisestempel drin) und dann geht es auch schon ans Verabschieden. Luzia und Jakob müssen bereits mit dem Transferbus um 9.00 Uhr zum Flughafen, so dass ihnen der 42-Grad-Tag erspart bleibt … 😉

Zum Glück ist ein Abschied aber nicht nur traurig, denn er bietet ja auch die Chance, dass man sich wieder sieht. Schau’n mer mal, wann und wo … – ich hätte da spontan durchaus schon eine Idee … 😉

Bevor ich um 9.00 Uhr meine Kabine geräumt haben muss, bringe ich meine Reisetasche noch ins Hafenterminal, stelle sie direkt unter das Deck-6-Schild (da finde ich sie heute Abend dann sofort) und verabschiede mich von unserem Club Director Arne (dabei stellen wir auch gleich fest, dass wir uns demnächst auf der Vita im Amazonas wieder sehen).

Bevor die Sonne die 40-Grad-Marke reißt, mache ich mich jetzt auf den Weg zum FKK-Deck – bei den Wetteraussichten zu Hause ist das auf Sicht wohl die letzte Chance für ein bisschen Urlaubsbräune … und die will genutzt werden.

Obwohl – länger als eine Stunde ist nicht drin … zwischendurch muss ich immer mal wieder für eine kurze Pause in den Saunabereich – einerseits zum Wassernachfüllen, andererseits zum Erholen. Blöd nur, dass der Bereich heute als Wartesaal von später abreisenden Gästen missbraucht wird. Und nicht nur, dass damit die Liegen zum Ausruhen nach dem Saunagang nicht zur Verfügung stehen, einer beschwert sich tatsächlich, dass man hier nackt herumläuft … das müsse ja nun nicht sein. Aber das mit den A… hatten wir ja schon.

Inzwischen ist übrigens der erste Flieger aus Frankfurt eingetroffen, so dass ich Arndt, Birga und Niklas treffe. Leider hat es sich terminlich nicht einrichten lassen, dass wir die Fahrt gemeinsam machen – so habe ich dann also die „Vortour“ gemacht und kann den einen oder anderen Ausflugs-/Landgangstipp geben …

Wir nutzen daher die kurze Zeit, die wir gemeinsam an Bord sind, um uns ein bisschen über die aktuelle Reise auszutauschen, über die nächste gemeinsame Fahrt am Amazonas zu sprechen und mich davon zu überzeugen, dass ich mit meiner geplanten Reise im kommenden Jahr an das Nordkap, nach Island und Spitzbergen genau die richtige Entscheidung getroffen habe (auch wenn es dort ein bisschen kälter ist als hier).

Gegen 16.00 Uhr gehe ich dann noch ein letztes Mal in die Kräutersauna, mache mich frisch (so frisch es bei diesen Temperaturen eben geht) und ziehe die langärmelige Hose an … zu Hause erwarten uns immerhin Temperaturen im 10er-Bereich 🙁

Genau passend zum Aufruf für den Transfer bin ich reisefertig, so dass es zwangsweise mal wieder „Auf AIDAsehen“ heißt … mehr als fünf Monate Pause bis dahin sind aber in der Tat eine echte Herausforderung … 😉

Jetzt schnell ins Hafenterminal, die Tasche geholt und dann ab zum Bus. Hm, mit „schnell“ ist da allerdings nichts, Die Tasche ist nicht da, Kann ja wohl nicht wahr sein – die hat doch wohl keiner mitgenommen …? Aber sie ist weit und breit nicht zu finden … Doch halt, da fällt mir noch was ein – die Tasche hat ja noch den pinkfarbenen „Priority-Anhänger“ … und siehe da, irgendjemandem ist das wohl aufgefallen, so dass die Tasche umplatziert wurde. Aber egal – Hauptsache sie ist da.

Damit wäre der erste Teil der Abreise schon mal geschafft. Jetzt geht es weiter zum Flughafen – rund 30 Minuten Fahrt später stehen wir vor dem Terminal 2. Und wie in Antalya üblich, beginnt die Odyssee mit der ersten Röntgenkontrolle jeglichen Gepäcks sowie einer Personenkontrolle direkt am Flughafeneingang. Ich warte fast eine halbe Stunde, muss mir dabei das Genörgele der Frau hinter mir anhören, dass das ja alles so lange dauert und ergänzend dazu das Geschimpfe ihres Mannes, dem das Genörgel seiner Frau auf den Geist geht. Und um das Ganze abzurunden fährt er mir dafür mit seinem Gepäckwagen ständig von hinten in die Beine. Ich bin begeistert.

Eigentlich würde ich sagen, dass es jetzt nur noch besser werden kann … Stimmt aber nicht – jetzt steht der Check-In an. Ich habe zwar heute Vormittag schon im Web eingecheckt (der Sitzplatz war eh schon im Voraus reserviert), so dass ich eigentlich nur an den Baggage Drop Off Counter gehen muss – den gibts aber leider nicht. Und somit führt der Weg gemeinsam mit den anderen Passagieren zum Check-In-Counter. Und wieder ist eine Dreiviertelstunde Zeitvertreib gesichert.

Dieses Mal ist es zwar nicht ein Gepäckwagen, der mich malträtiert, dieses Mal ist es ein ungeduldiger Mitreisender. Wie üblich bewegt man sich in so einer Schlange ja immer dann nach vorn, wenn an der Spitze eingecheckt wurde und die Pole Position frei wird. Manchmal bewegt sich die Schlange aber auch in sich – dann allerdings nur 20 – 30 Zentimeter. Und ich wage es, meine Reisetasche nicht sofort genau diese Länge nach vorn zu bewegen … Junge, regt der Typ sich auf – ob ich denn nicht nach Hause wolle … Und ich glaube, er regt sich noch mehr darüber auf, dass ich ihn völlig ignoriere … 😉 „Hallo … es geht weiter … – der reagiert einfach nicht“ (zu seiner Frau). Bevor er jetzt aber völlig kollabiert, schiebe ich meine Tasche ein Stück weiter – schließlich ist vorn gerade wieder ein Platz frei geworden.

Und irgendwann stehe auch ich ganz vorn. Und es kommt wie es kommen muss – 22,8 kg. Ich hab ja gleich geahnt, dass die Waage in Frankfurt nicht ging. Und natürlich kann der Typ am Schalter kaum Deutsch … aber „Übergepäck“ und „20 €“ beherrscht er. Hilft ja nichts – wegwerfen kann (will) ich nichts, also zahle ich. Gut, dass die nächsten Flüge Business bzw. Comfort Class sind – da passt es dann wieder … 🙂

Immerhin hat das mit der Sitzplatzreservierung geklappt … ich sitze wie geplant am Gang in der Exitrow – das ist ja schon mal was.

Bevor es jetzt allerdings zum Gate geht, steht mal wieder eine Sicherheitskontrolle an (hatten wir ja auch schon lange nicht mehr) … Dieses Mal werden mein Handgepäck durchleuchtet (das andere ist ja auch schon weg), Flüssigkeiten aussortiert (hab ich aber eh nicht mehr) und ich befummelt (hat der Typ wohl mal wieder gebraucht).

Eine weitere Viertelstunde später ist auch das vorbei – jetzt kommt nur noch die Passkontrolle. Und die geht tatsächlich schnell … aber vielleicht auch, weil der Typ nicht kontrolliert sondern nur stempelt … 🙂

Und somit bleibt mir tatsächlich noch eine gute Viertelstunde für ein Update der Homepage in der Lounge. Der Loungefinder des Priority Pass zeigt mir an, dass die passende Lounge auf der Galerie über den Gates zu finden wäre – und siehe da, stimmt. Wenige Minuten später bin ich drin, habe die Formalitäten erledigt (mit diesen Ritsch-Ratsch-Teilen am Eingang wird man immer an die Anfangstage der Kreditkartenzahlung erinnert) und sitze bei einer Cola light auf dem Ledergestühl.

Das einzige, was es hier nicht gibt, ist ein WLAN – „It’s a security risk“ erfahre ich. Erstaunlich, dass es das sonst auf der Welt tendenziell eher wohl nicht ist – zumindest habe ich noch keine andere Lounge ohne Internetzugang gefunden.

Aber egal, trinke ich halt noch ‘ne Fanta, esse zwei Thunfischsandwiches und ein Stück Rosinenkuchen – dann gehe ich wenigstens gestärkt in den Flieger … da wird’s vermutlich eh nichts geben.

Mehr oder weniger pünktlich komme ich gerade zum Beginn des Boarding an unserem Gate 63 an. Wie immer lasse ich die anderen Passagiere vor (vermutlich haben die noch Termine, so wie sie an Bord strömen) bevor ich dann gegen Ende in Ruhe zu meinem Sitzplatz strebe. Wie auch bei meinen vorherigen Flügen ist er noch frei … 😉

Ich richte mich häuslich ein – soweit das die nichtvorhandene Sitztasche sowie das Minieinsteckfach (das mit Katalogen, Sicherheitsflyer und Kotz…. äh, Spuckbeutel bereits randvoll ist) zulassen und bereite mich auf den Start vor.

Der Typ links von mir nutzt die Armlehne recht großzügig (auch wenn „Knigge“ sagt, dass die Armlehnen dem am Mittelplatz sitzenden Passagier „gehören“, heißt das ja noch lange nicht, dass die Ellbogen dann über meinem Sitz, besser gesagt in meinem Bauch, abzulegen sind). Das kann ja heiter werden …

Wird es dann auch – der Typ ist nämlich recht renitent, was den Platzbedarf angeht … aber gut, das kann ich auch … und nach kurzer Zeit sind die Ellbogen da, wo sie hingehören – zumindest nicht mehr in meinem Luftraum.

Zur Aufheiterung der Passagiere wird ein kleines Abendessen („Chicken oder Pasta“) geliefert – und zugegeben, die Pasta war sogar recht lecker. Hat halt nichts mit einem Abendessen zu tun sondern würde eher so als Vorspeise im Rossini durchgehen (mengenmäßig, nicht geschmacklich!).

Über den Flug gibt es sonst nicht wirklich was zu sagen. Turbulenzen haben wir keine und auch sonst passiert nichts, was uns davon abhalten wird, pünktlich in Frankfurt zu landen (und das ist bei einem Flug, der rund 15 Minuten vor Beginn des Nachtflugverbotes in Frankfurt ankommen soll, nicht ganz unwichtig – die Alternativen Köln oder Stuttgart hätten mir da jetzt heute eher nicht mehr so gefallen).

Aber es geht ja alles gut – wir landen planmäßig, werden mit dem Bus zum Terminal 2 gefahren, dort finde ich meine Reisetasche auf dem Band und Eric vor dem Ausgang (Danke!).

Ein toller Urlaub auf der AIDAaura in einem fantastischen Fahrtgebiet mit vielen Freunden geht zu Ende – wie immer viel zu schnell. Und trotzdem hat auch das sein Gutes – denn nur nach einem Ende kann es einen Anfang geben … und das wäre dann die nächste Reise, die mich in die westliche Karibik führen wird. Und dieses Mal nicht mit AIDA sondern mit der „Oasis oft the Seas“ – ich bin jetzt schon gespannt, wie eine „amerikanische Kreuzfahrt“ geht … Stay tuned!