Punkt acht öffnet die Sauna – und Punkt acht treffen sich Jakob und ich zur „Früh-Sauna“ während Luzia sportliche Übungen vollbringt (auf den Crosstrainer muss ich heute Nachmittag aber auch noch, sonst geht da was ganz fürchterlich schief …).

Und da wir erst um 10.00 Uhr in Varna anlegen und auch keinen Ausflug gebucht haben, haben wir anschließend noch genügend Zeit, im Rossini in aller Ruhe zu frühstücken. Das klappt inzwischen übrigens richtig gut … es hat da wohl personelle Veränderungen gegeben und die wirken sich durchaus positiv aus 🙂


Da wir inzwischen – zumindest aus Sicht von T-Mobile – wieder europäische Länder erreicht haben, kann ich jetzt auch wieder einen Weekpass buchen, mit dem ich 100 MB mit HSDPA innerhalb von sieben Tagen zur Verfügung habe – damit kann man jetzt auch iPhone und iPad wieder vernünftig nutzen ohne ständig auf das (doch recht teure) Schiffs-WLAN angewiesen zu sein.

Und so können wir beim Frühstück auch gleich die Planung für Varna vornehmen – eine Fahrt mit dem Hop-On-Hop-Off-Bus, zunächst für rund zwei Stunden an den Goldstrand, danach zur Kathedrale und dann zurück zum Schiff, soll es sein. Abfahrt wäre um 11:01 Uhr direkt vor dem Hafenterminal, 23 Lev (rund 11,50 €) soll das 24-Stunden-Ticket kosten.

Hört sich richtig gut an, klappt nur in der Praxis leider nicht, da am Hafenterminal zwar viel passiert, aber kein Hop-On-Hop-Off-Bus vorbeikommt. Also greift nun Plan B. Haben wir zwar nicht, aber wir tun halt mal so als ob wir einen hätten. Wir laufen also los in Richtung Innenstadt. Und bereits nach knapp 15 Minuten kommen wir an einem Stadtstrand vorbei – sieht gar nicht mal so schlecht aus. Den merken wir uns für den Rückweg – jetzt gehts erst mal weiter zur Kathedrale Mariä Himmelfahrt.

Dank einer kopierten Straßenkarte von AIDA werden wir weitere 15 Minuten später fündig: die Kathedrale taucht vor uns auf. Das war ja einfach – den Bus hätte man zumindest dafür nicht gebraucht. Also werfen wir einen kurzen Blick hinein (meine knielange Hose trage ich halt mal kurz im Baggie-Style, womit dann auch die Knie bedeckt wären) und sind begeistert. Nicht nur die Klimaanlage gefällt uns sondern auch die Wandmalereien sind überzeugend.

Auf dem Rückweg machen wir dann noch einen kurzen Stopp in einem Café – und werden von den Preisen positiv überrascht. Ein Cappuccino und zwei Bitter Lemon schlagen mit 7,20 Lv zu Buche – für 3,60 € gäbe es bei uns in dieser Lage gerade mal den Cappu …

Und während wir auf dem Weg zum Strand noch die alten römischen Thermen suchen (hätte man sich schenken können), verdunkelt sich zum ersten Mal auf dieser Reise der Himmel. Noch haben wir zwar kein Regenproblem, aber lange wird es ggf. nicht mehr dauern. Umso schneller machen wir uns auf den Weg zum Strand – schließlich wollen wir ja zumindest einmal im Schwarzen Meer schwimmen.

Ein Liegeplatz ist schnell gefunden und schon geht es in die kühlen Fluten (wobei „kühl“ jetzt auch eine falsche Vorstellung vermittelt) … die ersten fünf Meter sind zwar stark mit Algen bewachsen (die den Weg ins Wasser etwas eklig machen), danach finden wir aber relativ klares Wasser, so dass der Abkühlung nichts im Wege steht,

Naja, fast nichts … etwa eine halbe Stunde später hat sich die Sonne komplett verflüchtigt, die Straßenhändler packen ihre Sachen zusammen und in der Ferne sind vereinzelt Blitze zu sehen.

Wir schließen uns daher den Straßenhändlern an und packen ebenfalls unsere sieben Sachen und machen uns auf den Weg zurück zum Schiff. Und da die Aura nur gut zehn Minuten entfernt liegt, kommen wir dem Gewitter (das dann doch nur mit einigen Tropfen kommt) zuvor und erreichen somit trockenen Fußes das Schiff.

Hier ist dann zunächst mal Duschen im Saunabereich (und damit verbunden gleich ein Saunagang) angesagt bevor wir dann das ausgefallene Mittagessen in Form von Kaffee und Kuchen ersetzen – schließlich geht es ja erst um 18 Uhr mit „Frankreich“ weiter …

Und genauso kommt es dann auch – wir futtern uns durch die komplette französische Speisekarte … Raclette, Coq au vin, Entenbrust („Brust von d’r Anten“), Crêpes und eine Super-Käseauswahl finden den Weg in den Harald (und natürlich auch in die anderen) …

Der restliche Abend steht dann ganz im Zeichen von Party … die Schlagerpoolparty steht an. Mehr als zwei Stunden Poolparty hinterlassen dann auch ihre Spuren: irgendwie bin ich doch ein bisschen heiser geworden … 😉 Ein genialer Abend findet damit auch sein Ende – naja, fast: ein Stückchen Mitternachtspizza muss dann doch noch sein …

Und da die kommende Nacht um 5.15 Uhr zu Ende ist (gegen 5.30 Uhr fahren wir in den Bosporus ein), gehe ich dann langsam aber sicher auch ins Bett – aber Schlaf wird ja sowieso überbewertet; da müssen vier Stunden halt mal reichen …

Weiter mit Tag 11: Seetag – durch den Bosporus ins Mittelmeer