Das erste, was heute passiert, ist eine Zeitumstellung. Die Borduhren werden an die griechische Zeit angepasst, d.h. eine Stunde vorgestellt. Natürlich mache ich das noch vor dem Zubettgehen – schließlich will ich ja pünktlich beim Frühstück im Rossini sein, zu dem ich mich mit Danny und Herbert verabredet habe.

Und wenige Minuten später versinke ich dann auch schon in das Land der Träume bevor mich mein Wecker um Viertel vor acht aus dem Schlaf holt. War offensichtlich mal wieder notwendig, ein paar Stunden zu schlafen … 🙂

Ich springe aus dem Bett, naja, fast, und mache mich auf den Weg ins Bad. Dort passiert, was dort passieren muss und dann geht’s auch schon auf Deck 8 in Richtung Rossini. Ich mache vorher noch einen Abstecher an die Rezeption, um meine PIN für den Internetzugang zu holen, damit ich noch schnell die aktuelle WELT auf mein iPad laden kann – leider ist hier auf See kein Landnetz zu erreichen, so dass mein Weekpass von T-Mobile heute Pause hat.

Und jetzt kommt der Punkt, wo das mit der Zeitumstellung wichtig wird. Ich warte nämlich vergeblich auf meine Gäste vor dem Rossini, weiß aber jetzt noch nicht, warum. Da man das aber auch später klären kann, entere ich erst einmal das Restaurant, besetze einen freien Tisch und freue mich über ein leckeres Frühstück mit Omelette, Lachs, Latte Macchiato und einem Obstsalat. Dazu die aktuelle Zeitung auf dem iPad – wie kann ein Tag entspannter starten?

Kurz bevor ich gehen will, erhalte ich dann Besuch am Tisch: Danny und Herbert laufen ein. Und zwar ziemlich gehetzt … Irgendwie hatte Danny den Wunsch, wieder an prominenter Stelle in meinem Reisebericht zu erscheinen – und den erfülle ich ihr natürlich gern. 🙂 Also: wenn man morgens zur richtigen Zeit aufstehen will, muss man abends die Uhren umstellen – und so intelligent ein iPhone auch sein mag, alles macht das Ding dann halt doch nicht automatisch ,,, 🙂

Und so kommt es, dass das mit dem gemeinsamen Frühstück heute dann doch nichts wird, denn in 20 Minuten gibt es die Ausflugspräsentation über Korfu und Bari – und da wollen wir dabei sein. Von daher haben die beiden jetzt ein Turbo-Frühstück im Marktrestaurant während ich noch etwas Zeit zum Lesen habe.

Während sich das Theater langsam füllt, stöbere ich noch ein bisschen im Fotoshop und finde derweil unser Einschiffungsbild – und das ist richtig gut gelungen. Also, gleich gekauft – und damit ist ein weiterer Erinnerungsrahmen mit Willkommensfoto und Bordkarte an der heimischen Wand gesichert.

Im Theater treffe ich dann wieder auf Danny und Herbert – mal schauen, was wir heute über die Ausflüge erfahren. Ich habe bereits zu Hause den Ausflug „Mit dem Kaiki zu den Stränden Korfus“ gebucht, bin aber mit meiner Wahl nicht mehr sooo zufrieden, da der Wetterbericht für Korfu anstelle der geplanten 29 Grad bei Sonnenschein nur noch Bewölkung mit 22 Grad ansagt – und ob das das richtige Wetter für ein Strandtag mit Schnorcheln ist, darf bezweifelt werden.

Noch bin ich mir allerdings über die Alternative unsicher … aber vielleicht bin ich ja nach der Präsentation schlauer. Zunächst jedoch stellen die Biker erst einmal sich und dann ihre Aktivtour in Korfu vor: 60 km und 1.000 Höhenmeter sind zu bewältigen. Hm, das passt dann doch nicht so ganz zu meiner Vorstellung von Urlaub – und wenn ich mich hier im Theater so umschaue … ich denke mal, die fahren morgen allein.

Also weiter im Text … wenn man mal die reinen Klöster- und Kirchenausflüge weglässt bleibt da nicht mehr viel: entweder die Halbtagestour „Korfus schöne Aussichten“ (machen Danny und Herbert) oder der Ganztagesausflug „Die große Inselrundfahrt“. Irgendwie scheint beides geeignet zu sein, einen ersten Eindruck von Korfu zu bekommen – aber dann gewinnt doch die Inselrundfahrt. Hier ist nämlich zum einen noch ein Besuch in Makrades vorgesehen, wo man wohl hervorragendes Tzatziki-Gewürz kaufen kann (und da könnte ich mir vorstellen, dass da ein Tütchen in meiner Küche ganz hilfreich wäre und ein weiteres unsere Jugendfeuerwehr-Zeltlager-Küche bereichern könnte) und zum anderen gibt es ein typisch griechisches Mittagessen in einer Taverne – und da kann ich nicht „Nein“ sagen. Also sage ich „Ja“ und buche den Ausflug um.

Das hilft übrigens noch an anderer Stelle – zugegeben, das ist ein Luxusproblem, aber trotzdem muss es ja gelöst werden. Es nennt sich „Bordguthaben“. So etwas können einem liebe Freunde (oder Kollegen) schenken, so etwas kann man aber auch von AIDA bekommen. Dann muss man das allerdings auf der Reise auch ausgeben. Und jetzt fängt das Problem an: zunächst einmal gewährt AIDA allen Carnival-Aktionären (Carnival ist ja die Muttergesellschaft von AIDA), die mindestens einhundert Aktien besitzen, ein Bordguthaben in Höhe von 40 – 200 € (abhängig von der Reiselänge). Bei dieser Reise sind es 75 €. Dann gibt es ja das Bordguthaben für „Clubmitglieder der Stufe GRÜN“, womit weitere 50 € auszugeben wären. Und schlussendlich bedankt sich AIDA noch für einen neu geworbenen Kunden mit weiteren 50 € – somit muss ich in dieser Woche also mindestens 175 € ausgeben … und das ist gar nicht so leicht, wenn man die Ausflüge bereits zu Hause gebucht (und bezahlt) hat, es keine Sushi-Bar und kein Steakhaus gibt und man – zusätzlich zum Bordguthaben – von AIDA auch noch zu einem 3-Gänge-Menü ins Rossini eingeladen wird (als „kulinarisches Highlight“). Von daher ist das mit der Ausflugsumbuchung hilfreich – der stornierte Betrag kann nämlich am Ende der Reise sehr wohl erstattet werden, während die Kosten des neu gebuchten Ausflugs vom Bordguthaben abgehen.

Und da ich auch für Bari noch einen Ausflug buche (da hatte ich zu Hause noch keine Idee, was ich mir ansehen will) und es in Dubrovnik abends noch eine Saunanacht gibt, wäre das „Bordguthaben-Problem“ damit gelöst – so ein bisschen was braucht man ja auch noch für die Abende an der Bar …

Das Wetter an diesem Seetag lässt im Übrigen zu wünschen übrig – es ist zwar nicht unbedingt kalt und es regnet trotzt starker Bewölkung auch nicht, dafür weht aber ein ziemlich frischer Wind über das Deck. Von daher verlagere ich mich für den heutigen Tag in den Saunabereich, wärme mich dort regelmäßig auf (danach kann man sich übrigens durchaus ein halbes Stündchen aufs FKK-Deck wagen bis es wieder zu kühl wird), lese etwas und hole noch ein bisschen Schlaf nach – schließlich hat mir heute Nacht ja eine Stunde gefehlt.

Das Mittagessen ignoriere ich nach dem ausgiebigen Frühstück im Rossini wieder einmal, obwohl es heute – wie immer an den Seetagen auf den „kleinen“ Schiffen – einen Poolbrunch auf dem Pooldeck gibt. Aber gut, ich habe ja noch ein paar Wochen auf der Vita und der Aura vor mir – da wird sich das mal wieder ergeben… 🙂

Die nächste Mahlzeit ist daher erst ein Muffin zum Kaffee um halb vier, bevor es dann gleich zum ersten Saunaaufguss der Reise, um 4 nach 4, geht. Und – das ist nicht nur der erste unserer Reise sondern auch der erste in der neu renovierten Sauna … das ist dann praktisch die zweite Saunaeinweihung diesen Monat nachdem wir vor zwei Wochen auf der Fanreise ja schon die Sauna der AIDAmar einweihen durften.

Den zweiten Aufguss schenke ich mir heute und auch die Ausflugspräsentation über Dubrovnik findet ohne mich statt – da weiß ich nämlich schon, dass ich auf der Stadtmauer spazieren gehe … Von daher habe ich noch etwas Zeit, an diesem Bericht zu arbeiten und mich auf das Abendessen um 18.00 Uhr einzustellen.

„¡Viva España!“ ist das heutige Thema im Marktrestaurant – und wer mich und/oder meine Berichte kennt, weiß ja auch, das das mein Lieblingsthema ist (neben „Griechenland“, das im Übrigen morgen an der Reihe ist). Von daher brauchen wir auch die kompletten 1 1/2 Stunden bis zum Ende der ersten Sitzung, um uns durch die einzelnen Gänge zu arbeiten: Paella, Chorizo, Serano-Schinken, Oliven, Tortilla, Meeresfrüchtesalat, Lammkotelette und vieles mehr musste zumindest probiert werden … einfach nur lecker!

Aber irgendwann geht halt nichts mehr rein – und außerdem wollten die Kellner für die zweite Sitzung neu eindecken … das gibt uns dann auch die Gelegenheit, vom Marktrestaurant in die Anytime-Bar zu wechseln: AIDA Aktiv-Bingo mit Franzi und Marco ist angesagt. Wobei es mir ein Rätsel ist, warum das in der Anytime-Bar stattfinden muss – für Nichtraucher ist das nicht wirklich die beste Location auf dem Schiff … 🙁 Aber es hilft ja nichts …

Ich nehme wie immer drei Scheine und stelle – wie so oft – fest, dass meine Zahlen wohl nicht die richtigen sind – zumindest sind bei mir noch nicht alle markiert als der erste was von Bingo erzählt. Und bei Danny und Herbert sieht es auch nicht anders aus … das muss noch besser werden. Obwohl wir ja nicht ganz leer ausgegangen sind: immerhin hat es für jeden von uns zu einem „Schnapszahl-Sekt“ gelangt …

Im Übrigen fällt auf, dass die Reise praktisch außerhalb der Ferienzeiten liegt (wenn man mal von den Pfingstferien in Sachsen-Anhalt absieht) – das Durchschnittsalter liegt mal wieder deutlich über meinem … und irgendwie hat das auch Einfluss auf den „aktiven Teil“ des Bingos – auch da geht noch was. Mal schauen, ob sich das in der restlichen Woche noch steigern lässt. Andererseits scheint das anwesende Publikum finanziell durchaus potent zu sein: 200 € am ersten Abend – das habe ich noch nicht erlebt.

Den restlichen Abend teilen wir uns dann auf – während Herbert die Welcome Show und die Kapitänsvorstellung im Theater besucht, zieht sich Danny auf die Kabine zurück und ich gehe wieder in die Nightfly Bar, trinke noch ein alkoholfreies Hefeweizen und vervollständige die Chronik dieser Reise (zumal ich sowohl Kapitän als auch Welcome Show bereits kenne).

Und dann ist es auch schon wieder morgen und somit Zeit für eine neue Überschrift – und bis dahin verschwinde ich in die Koje …
Meer angekommen ist … 🙂