Auch wenn ich heute Nacht sehr gut geschlafen habe, merke ich beim Aufstehen immer noch, dass wir auf See unterwegs sind (ein gut Indikator dafür ist die Tür zum Bad – wenn sie offen stehen bleibt, haben wir ruhige See – heute bleibt sie es nicht).
Macht aber nix, haben wir ja mit gebucht (zumal es nicht so schlimm und in Schiffsmitte kaum zu spüren ist). Ich gehe also durchs Bad und dann ins Rossini zum Frühstück, nicht jedoch ohne vorher im Saunabereich meine Utensilien für den Tag einzuschließen. Beim Überqueren des Pooldecks finde ich auch schon drei Leute, die in der Morgensonne liegen – und 32 Handtücher, die sich vorsorglich auch schon mal sonnen … die Deutschen machen Urlaub! 🙂 Ach ja, wir haben jetzt 7.40 Uhr – wann auch immer die ihre Handtücher geparkt haben … Einfach nur unglaublich!
Ich gehe also erst einmal zum Frühstück, treffe Guido und Michael, lese ein bisschen Zeitung und bereite mich geistig auf den Tag vor – hoffentlich ziehen die dunklen Wolken schnell wieder weg … heute ist nochmal Sonnenbaden angesagt – ich muss ja meine neue Sonnenmilch noch einmal nutzen … 🙂
Auf dem Pooldeck haben die Handtücher inzwischen gewonnen – die Liegen sind mehrheitlich gelb-weiß gekleidet … wie findet man eigentlich „seine“ Liege, wenn die jetzt alle gleich angezogen sind? Naja, ist ja nicht mit mein Problem. Im FKK-Bereich sind noch fast alle Liegen frei (das ist mir schon öfter aufgefallen, dass hier deutlich zurückhaltender reserviert wird), so dass ich jetzt auch erst einmal die Sonne ausnutze bevor sie vielleicht doch noch einen Rückzieher macht.
Ich unterbreche meinen Aufenthalt nur mal kurz für die Abreiseinformationen im Theater – mal schauen, was jetzt in Santos/Sao Paulo tatsächlich mit uns geschieht …
Guck mal an, und schon ist alles geklärt – die Gäste mit Flug ab 20.00 Uhr haben einen „großen“ Ausflug mit Abendessen, alle anderen (also auch ich) einen „kleinen“ Ausflug ohne Abendessen, wobei „Ausflug“ bedeutet, dass eine Stadtrundfahrt in Sao Paulo gemacht wird, deren Umfang abhängig ist von der Fahrzeit von Santos nach Sao Paulo (die zwischen zwei und fünf Stunden betragen kann). Na also, das geht dann ja – und das Abendessen hole ich dann im Flieger nach …
Jetzt geht es aber erstmal wieder in die Sonne … wobei, Sonne? Naja, eher Wolken … und wie wir von Kapitän Mey gerade erfahren, fahren wir wohl am Rande eine Sturmtiefs, dessen Ausläufer uns mit rund zwei Meter Dünung aus Steuerbord in Richtung Land drücken – im Theater ganz vorn hat man das eben schon gemerkt … und auch sonst läuft es sich ein bisschen wie unter Alkoholeinfluss – ich find’s witzig … 😉
Inzwischen sind übrigens auch die Handtuchbesitzer auf dem Pooldeck angekommen und haben sich ihrer allein gelassenen Handtücher angenommen – und man glaubt es kaum … da liegt tatsächlich eine Dame am Pool, die in ein richtig gutes Buch vertieft ist – sie liest meinen Reisebericht über die Südostasienkreuzfahrt … es gibt also doch Leute, die dafür Geld ausgeben … 🙂
Und während auf dem Pooldeck alles für den Poolbrunch aufgebaut wird, kümmere auch ich mich um ein gutes Buch – also, zumindest hoffe ich, dass es ein gutes Buch geworden ist, wenn ich fertig bin mit Schreiben … 😉 Und vielleicht sehe ich dann ja auf der nächsten Kreuzfahrt wieder jemanden, der dann diese Zeilen liest …
Da könnte man sogar einen kleinen Deal daraus machen: wen ich auf einer meiner AIDA-Kreuzfahrten in 2012 mit einem meiner Bücher sehe, bekommt einen Cocktail an der AIDA-Bar von mir – da hätte sich dann der Kaufpreis praktisch schon amortisiert … Topp, die Wette gilt!
Und da der heutige Poolbrunch praktisch der letzte ist, den es auf dieser Reise gibt, leiste ich mir heute auch mal ein paar leckere Kleinigkeiten vom Buffet … zumal jetzt auch die Sonne so langsam wieder Oberhand bekommt – zumindest auf Backbord …
Und so wird es dann doch noch ein schöner Tag auf See. Zwischendurch gibts noch ein kleines Tischtennismatch mit einem Mitreisenden (bei dem ich aber leider auch nicht gewinnen konnte – ich glaube, ich muss da doch mal ein bisschen trainieren) und zwei Saunagänge in der Biosauna (das Dampfbad ist irgendwie nicht heiß genug gewesen …)
Gegen 19.00 Uhr geht’s dann ins Calypso – hier geben sich Michael, Guido und ich heute dem Thema „Russland“ hin bevor es dann wieder heißt: „Aktiv-Bingo mit Tobi“. Aber leider ist mir auch heute das Glück nicht hold – so langsam würde es jetzt aber Zeit werden …
Im Theater läuft anschließend die neue Mitmach-Show „Zack-Zack“ – eine Art „Dalli Dalli“ mit verschiedenen musikalischen Einlagen des AIDA Cara Show Ensembles … und wir sind der Meinung: „Das war Spitze!“
Für’s Alpenglühn in der AIDA-Bar bin ich heute eindeutig zu müde … von daher bringe ich mein iPad in die Kabine, um noch meinen 3-km-Spaziergang zu absolvieren. Ich laufe also noch ein bisschen im Kreis und schaue auf die unendliche Weite des Atlantik hinaus, bevor ich mich dann gegen Mitternacht in den Schlaf wiegen lasse – so ganz weg sind die Schiffsbewegungen hier vorne ja doch noch nicht …