Pünktlich mit dem Sonnenaufgang werde ich aus meinen Träumen gerissen – aber so ist ja auch der Plan.

Ich beginne den Tag wie immer: ein paar Erinnerungen aufschreiben (das ist praktisch live jetzt), einen Badbesuch absolvieren, einen Zwischenstopp auf Deck 6 einlegen (und die aktuelle Zeitung sowie die neusten E-Mails über WLAN herunterladen) und dann im Rossini gemütlich frühstücken.

Heute ist hier auch mal wieder ein kleines Steak angesagt – das ist aber auch zu gut hier (und zumindest potenziell nicht sooo ungesund) …

Und der Rest vom Tag ist dann eigentlich auch schnell erzählt … bis zu unserem Einlaufen in Buenos Aires gegen 16.00 Uhr lädt der blaue Himmel mit viel Sonne und Temperaturen von knapp 30°C dazu ein, sich einen gepflegten Sonnenbrand einzufangen. Und das blöderweise nur linksseitig, da rechts ein Vordach im Weg ist … Da muss ich dann heute Abend mal mit „After Sun“ nacharbeiten – so siehts jedenfalls doof aus …

Ab etwa 14.30 Uhr nähern wir uns dabei Buenos Aires, was man der immer brauner werdenden Färbung des Wassers des Rio de la Plata deutlich entnehmen kann. War es heute beim Frühstück nur ein brauner Schleier, so ist das Wasser jetzt komplett schlammig-braun. Zum Ausgleich nähert sich die Skyline von Buenos Aires immer mehr an – und während in Rio der Zuckerhut und die unberührte Natur das Einlaufen zum Erlebnis machen, ist es hier eher die Faszination an Hochhäusern (wobei man jetzt nicht den Eindruck haben sollte, das wäre auch nur ansatzweise mit einer Stadt wie New York vergleichbar). Trotz allem – auch diese Einfahrt hat ihren Reiz …

Kurz vor Buenos Aires gibt es dann den täglichen Pott Kaffee auf dem Pooldeck (der Kuchen bleibt aber nach dem umfangreichen Essen von gestern heute wo er ist – auf dem Blech).

Da ich morgen einen weiten Ausflug ins Umland vor mir habe, wäre heute die einzige Möglichkeit, sich noch etwas von Buenos Aires anzusehen – und so war eigentlich auch der Plan … ursprünglich wollten wir heute Abend eine Tango-Show mit Abendessen besuchen – allerdings wären wir dann erst nach 1 Uhr zurück auf dem Schiff gewesen. Und da unser Ausflug morgen bereits um 5.45 Uhr startet (der Wecker also um 4.30 Uhr klingelt) macht das nicht so richtig viel Sinn …

Ich verbringe den Abend also auf dem (fast leeren) Schiff, esse im Marktrestaurant (Thema: „Orientexpress“) gemütlich zu Abend, drehe noch 16 Halbrunden auf Deck 6 (ein Teil ist wegen des Ausgangs und der Platzierung der Gangway gesperrt) und gehe dann relativ früh ins Bett.

Zuvor empfiehlt mir das Kabinentelefon allerdings noch Suizid zu begehen (was ich jedoch ignoriere) – nach dem Stellen des Weckers sagt die Computerstimme doch glatt zu mir: „Sie werden um Null-Vier-Drei-Null Uhr geweckt. Bitte bestätigen Sie mit Eins.“ Und danach: „Vielen Dank. Bitte aufhängen!“ Warum denn dann überhaupt noch der Wecker klingelt ist auch nicht ganz so klar … aber vielleicht klingelt er ja auch gar nicht … 😉 Ich berichte morgen dazu …