Nachdem ich gestern und vorgestern ja bereits zwei „Seetage“ hatte (also Hafentage, an denen ich nicht an Land war), kommt heute eigentlich der erste richtige Seetag – leider zeigt sich der Himmel (noch) nicht von seiner besten Seite: es ist alles noch ein bisschen grau – und auch die Sonne weiß sich vor uns zu verstecken … aber laut Kapitän Mey soll sich das im Laufe des Tages ja noch ändern – schau’n mer mal …

Ich starte zumindest ganz normal in den Tag: mit einem leckeren Frühstück im Rossini – ich glaube, ich habe es schon einmal gesagt: das ist für mich wohl der schönste Clubvorteil (@AIDA: Bitte nichts dran ändern!). Inzwischen wird das übrigens auch gegen Aufpreis angeboten (neben den „Grünen“ genießen im übrigen auch Suitengäste den kleinen Luxus) – für 18 € pro Person (und Frühstück).

Und da die Sonne sich immer noch weigert, durch die Wolken durchzubrechen, starte ich auch heute mit dem Lesen im Innern des Schiffes, kann dann aber doch recht bald die ersten Schritte nach draußen wagen – zumal ja hier „keine Sonne sichtbar“ nicht gleichbedeutend ist mit „kalt“ 😉 Und da sich auch der Fahrtwind – zumindest auf der maßgeblichen Backbordseite – in Grenzen hält, kommt jetzt auch die Sonnenmilch (inzwischen von LSF 50 auf LSF 30 reduziert) zum Einsatz.

Was will man mehr: die Sonne hat offensichtlich die Sonnenmilch gerochen – zumindest ist sie jetzt mehr oder weniger dauerhaft zu sehen und hat nach dem Mittagessen sogar endgültig die Wolken vertrieben. Wie immer an den Seetagen gibt es auf den „kleinen“ Schiffen (damit meine ich aktuell noch Cara, Vita und Aura – ab 2015 werden das mit den großen Neubauten aus Japan dann wohl die „ganz kleinen“ sein und Diva & Co. zu den „kleinen“ Schiffen werden) den Poolbrunch – leckere Snacks unter freiem Himmel. Aber auch den lasse ich erneut links liegen – das Frühstück ist ja noch nicht soooo lange her.

Lieber nehme ich dann gegen halb vier ein Stückchen Streusel-Kirsch und einen Pott Kaffee als Zwischenmahlzeit bevor ich gegen 19.00 Uhr im Marktrestaurant zum Abendessen einlaufe.

Eigentlich hätte ich ja um 18.00 Uhr beim Clubtreffen sein sollen – aber nach den Erfahrungen der letzten drei Treffen seit Einführung des AIDA-Clubs ziehe ich die Sonne an Deck den überlaufenen Treffen vor. Da ja hier alle Mitglieder der Clubstufen rot, gelb und grün zusammenkommen, ist das dann doch eher eine Art „Massenauflauf“ geworden (auf der letzten Reise waren es über 150 Passagiere!) – also nicht mehr vergleichbar mit den eher „intimen“ Vielfahrer-II-Treffen der vergangenen Jahre (für Passagiere mit mindestens zehn Reisen innerhalb von fünf Jahren), zu denen der Kapitän eingeladen hatte und in deren Rahmen das eine oder andere sehr schöne Highlight stattgefunden hat (wobei man fairerweise sagen muss, dass ja neben dem Clubtreffen morgen exklusiv für die „Grünen“ das kulinarische Highlight angeboten wird).

Und damit geht es für mich also im Marktrestaurant weiter – das Thema heute ist hier „Asien“. Und heute erinnere ich mich auch daran, dass Japan in Asien liegt und damit hier Sushi zu finden sein sollte.

Und so ist es auch: damit ist die Vorspeise gesetzt. Harald trägt also einen Teller Sushi (samt Zubehör wie Wasabi &Co.) an seinen Tisch – lediglich das Essen mit Messer und Gabel ist gewöhnungsbedürftig. Nicht, dass ich das nicht könnte – aber bei Sushi passt es halt nun einfach mal nicht. Hier wäre evtl. zu erwägen mal eine Großverbraucherpackung Stäbchen zu erwerben und in einen der Container in Hamburg zu verlasten – die Passagiere von Cara, Vita und Aura würden sich freuen … und ich verspreche auch, es an dieser Stelle in meinem nächsten Reisebericht von einem dieser Schiffe lobend zu erwähnen (@AIDA: Topp, die Wette gilt!)

Nachdem das Sushi verdrückt ist, gibt es noch ein paar thailändische Hackfleischbällchen mit scharfer Chili-Sauce und etwas gebratenen Reis mit Hühnchen – lecker!

Ja, und dann geht es auch direkt zum nächsten Highlight: dem heutigen Aktiv-Bingo – einem der besten ever. Was ist passiert? – Nun, gewonnen habe ich leider nicht (obwohl ich die 200 € schon genommen hätte), aber heute ist das alles „bi-lingual“. Dank unserer nicht-deutschsprachigen Mitreisenden, die beschlossen haben, auch mal Bingo zu spielen, hat Tobi kurzerhand entschieden, heute zweisprachig aufzutreten … Und jetzt versucht mal, „Lochzahl“, „Ascha, ascha, …“ oder „Pfirsichzahl“ ins Englische zu übersetzen – da kommt sogar der Englischlehrer im Publikum ins Stottern …

Und nichts desto trotz klappt alles hervorragend – die „Pfirsischzahlen“ sind kurzerhand „Peachies“ und die „Lochzahlen“ werden zu „Hole numbers“ … die Stimmung steigt von Zahl zu Zahl – und der Gipfel ist der „Lochzahlspruch“: aus „Ooooh, schade, schade, schade, …“ wird ruck-zuck ein „Shit, shit, shit, …“

Hoffentlich machen die morgen wieder mit … 🙂

Aber alles hat ein Ende – so auch Bingo. Und wenn auch von den sechs Schnapszahlen immerhin vier zu einem Glas Sekt geführt haben, fehlen am Schluss halt doch noch drei Zahlen … aber gut – der Abend ist es wert gewesen 🙂

Ich entscheide mich daher auch, gleich hier zu bleiben, der musikalischen Untermalung in der Lambada-Bar zu folgen und den Abend mit intensiver Beobachtung meiner Mitreisenden gemütlich ausklingen zu lassen. Und das ist vielfach lustiger und spannender als manche Show im Theater … 😉

So gibt es z.B. auch auf dieser Reise einen „Günther“ – allerdings heißt er dieses Mal „Hermann“ (wer jetzt nicht weiß, was ich meine, muss noch mal in meinem Reisebericht vom letzten Jahr schauen – da beschreibe ich Günther…)

Und es gibt Herren, die die volle Verantwortung bei der Auswahl des Tisches übernehmen. Man erkennt diesen Typ Mann daran, dass sie vorneweg mit erhobenem Kopf die Bar entern, die freien Tische taxieren, abwägen und dann eine Entscheidung treffen. Sitzen sie erstmal, ist alles vorbei – spätestens bei der Auswahl des Getränkes brauchen sie dann Hilfe von ihrer besseren Hälfte.

Und dann gibt es noch den älteren Herren, der offensichtlich weibliche Begleitung sucht – zumindest wechselt er dreimal den Tisch, bis es endlich zu einem längeren Gespräch kommt – das endet dann allerdings recht abrupt als der Gatte der Dame etwa eine halbe Sunde später dazu stößt – er hatte noch Sport gemacht … 😉

Ich beschließe den Abend noch mit einem Cappu und ziehe mich dann – allerdings nicht, ohne meinen 3-km-Spaziergang auf Deck 6 zu machen – in meine Kabine zurück – es sind ja schließlich noch ein paar Erlebnisse auf Papier bzw. ins iPad zu bringen …

Glücklicherweise ist die Nacht heute ja ein Stündchen länger (Argentinien, wir kommen), so dass ich ja morgen ausschlafen kann …

… naja, hätte ausschlafen können, wenn die Sonne nicht um kurz vor sechs in die Kabine geschienen hätte … so kommt es, dass ich nun doch recht früh wach bin – aber gut, früher Vogel fängt den Wurm … also lese ich noch etwas bevor ich dann pünktlich um 7.30 Uhr zum Frühstück im Rossini erscheine …

Das ist aber nicht so tragisch, da wir (die „Grünen“) uns schon wieder um 11.00 Uhr zum kulinarischen Highlight treffen – und da „müssen“ wir bestimmt wieder was essen … 🙂

Bevor es aber so weit ist, bleiben ja noch zwei Stündchen zum „Anbraten“ in der Sonne – und die brennt heute mal wieder so heiß vom blauen Himmel, dass ich nach einer knappen Stunde in den Schatten wechseln muss – und auch da ist es noch heiß genug.

Jetzt ist es kurz vor elf – Zeit für das kulinarische Highlight. Ich gehe also zum Rossini, wo wir bereits von Clubdirector Susanne mit ihren Kolleginnen und Kollegen zu „einer süßen Überraschung mit Koffein“ empfangen werden.

Und „süß“ geht es zu … in einem „Schokoladen-Workshop“ erfahren wir viel über den langen Weg von der Kakaobohne (die übrigens eher nicht schmeckt) bis zur fertigen Schokolade, dass weiße Schokolade eigentlich gar keine Schokolade ist und dass aus Schokolade gewonnene bzw. mit Schokolade hergestellte Liköre hervorragend schmecken können.

Diese dürfen wir – nach einem kleinen Champagner-Empfang – denn auch alle probieren … gut, dass danach niemand mehr fahren muss … 😉

Um nach der alkoholhaltigen Einleitung im Magen wieder für etwas Ausgleich mit fester Nahrung zu sorgen, gibt es anschließend (wir sind immerhin im Rossini) natürlich auch noch eine Kleinigkeit zu essen – dem Thema entsprechend natürlich immer mit Bezug zu Schokolade: Meeresfrüchtesalat an Balsamico-Schokolade-Dressing, Truthahnbrustspieße mit Schokoladensauce und Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern. Hmmm – die sind ein Traum!

Den Abschluss findet die Veranstaltung dann an der AIDA-Bar mit einem Espresso (auf Wunsch mit einem Spritzerchen Schokoladenlikör) – und wer das mal nachkochen will, dem lasse ich gern die Rezepte zukommen (und freue mich auf die anschließende Einladung zum Testen … ;-))

Gut gesättigt verbringe ich den Nachmittag unseres zweiten Seetages daher wechselweise in der Sonne und im Schatten, genieße nachmittags – in thematischer Fortsetzung des Workshops – eine Eisschokolade auf dem Pooldeck und finde mich dann pünktlich um 18.30 Uhr im Marktrestaurant ein.

Denn hier ist heute Zurückhaltung fehl am Platz. Mein Lieblingsthema „Griechenland“ ist das heutige Motto – und da ist in der Tat kein Gericht dabei bei, dass ich nicht mag. Ich muss mich also schon sehr am Riemen reißen, es bei einer großen Vorspeisenplatte, einigen Lammbiftekis mit Schafskäse und etwas Gyros mit Krautsalat und vor allem viel Tsatziki bewenden zu lassen.

Irgendwann schreit aber auch der Magen mal „Stopp!“, so dass Guido, Michael und ich direkt zum Bingo überwechseln und ich dort – ergänzend zu meinem Verdauungscappuccino – versuche, meinen Magen mit einem Ramazotti zu besänftigen. Mit mäßigem Erfolg – erst der Verdauungsspaziergang nachher wird hier weiterhelfen …

Aber vorher muss ja noch Bingo gewonnen werden – von einer Dame aus der letzten Reihe. Und heute sind es dann auch schon über 300 EUR, die ausgezahlt werden. Wenn das mit dieser Steigerungsrate weitergeht, dürfte sich das Jackpot-Bingo der 1.000-€-Grenze nähern …Und da wir morgen Abend overnight in Buenos Aires liegen, geht’s hier also erst übermorgen weiter … wobei ein Bingogewinn an Silvester ja auch nicht zu verachten ist … 🙂

Ich beschließe den Abend nun mit Birga und Arndt an der Calypso Bar, versuche erneut meinen Magen mit einem Ramazotti in den Griff zu bekommen und gehe dann – nach meinem Verdauungsspaziergang auf Deck 6 – ins Bett.