Da wir overnight in New York liegen und erst heute Abend ablegen, haben wir heute noch einmal einen ganzen Tag in New York zur Verfügung. Wir werden morgens allerdings von einem bewölkten Himmel und einem frischen Wind begrüßt – hoffentlich wird das noch besser.

Von daher beginnen wir erst einmal mit einem leckeren Frühstück. Als Mitglied des AIDA Clubs der Clubstufe „Grün“ (im folgenden schreibe ich wieder „Grüner“ – das geht schneller) kann ich ja jeden Morgen im Buffalo Steakhouse frühstücken – mit Bedienung am Tisch, Auswahl aus Kaffeespezialitäten, Eierspeisen und vielem mehr … das ist einfach nur einer schöner Start in den Tag …


Hier treffe ich auch auf Ela, Bernd und Jannik, die sich vor ihrem Biking-Ausflug auch erst einmal stärken wollen. Ich wollte für heute eigentlich einen Segway-Ausflug buchen (mit dem Segway durch New York wäre schon genial gewesen) – aber leider haben sich neben mir nur noch zwei Interessierte gefunden … und die Mindestteilnehmerzahl wäre vier gewesen 🙁

Von daher habe ich mich kurzerhand entschieden, heute einen „Seetag“ an Bord einzulegen und mich von den Strapazen der vergangenen drei Tage zu erholen (meine Füße haben auch entsprechende Meldungen an das Gehirn gesendet). Ich beobachte also noch eine Weile wie ein Passagier nach dem anderen das Schiff verlässt – und das hört gar nicht mehr auf … wahrscheinlich gehen die alle auf der anderen Seite wieder rein …

Nachdem ich dann aber auf dem Pooldeck stehe, sehe ich sofort, dass die tatsächliche alle weg sind … bin zum Mittag laufen mir hier keine fünf Passagiere über den Weg – das Schiff gehört uns! Ich verschwinde mit meinem Kindle also in den Saunaruheraum (draußen ist es doch noch recht bewölkt) und genieße die Ruhe.

Gegen Mittag kann ich aber dann die Location wechseln: die Sonne hat gewonnen, die Wolken sind woanders und gut 20°C laden zum Sonnenbad auf Deck 14 ein – ich hole mir noch einen Cocktail an der Beachbar und läute damit endgültig und final den Urlaub ein (in Facebook habe ich gerade übrigens gelesen, dass man zu Hause das erste Mal die Autoscheiben freikratzen musste – scheint ein gutes Timing gewesen zu sein).

Gegen 14.00 Uhr meldet sich mein Magen und berichtet von einem kleinen Hungergefühl – ich gebe dem nach und mache mich auf den Weg ins Bella Vista (ich habe noch im Kopf, dass heute Mittag nur das eine Restaurant offen hat – bei der hohen Anzahl an Passagieren lohnt sich aber wahrscheinlich noch nicht einmal das; uns hätte man in der Crewmesse mit versorgen können (zumal es dort ja auch nicht schlechter schmeckt)).

Blöderweise habe ich mir aber nur gemerkt, wo es etwas zu essen gibt und nicht wann 🙁 Um 14.00 Uhr war hier nämlich Schluss – und jetzt ist es viertel nach. Also doch Plan B: Pizzeria Mare. Liegt ja passenderweise gerade gegenüber. Zwar gibt es meinen Favoriten von gestern Abend nicht (wahrscheinlich haben sich doch einige Gäste beschwert), aber ein frisch belegter Bagel und einige Stücke von der Pizza Hawaii sind ja auch OK.

So langsam laufen übrigens die ersten Passagiere wieder ein, so dass sich hier dann doch an jedem Tisch (das meiste sind 4er- oder 6er-Tische) ein bis zwei Personen befinden (heißt im Umkehrschluss, dass noch mehr als die Hälfte der Plätze frei sind). Und trotzdem kommen immer wieder Leute rein und stellen fest, dass „kein Platz mehr frei ist.“ Hier hat man das AIDA-Konzept wohl noch nicht verstanden …

Und während sich im Laufe des Nachmittag die restlichen Passagiere sukzessive wieder an Bord begeben (man kann förmlich sehen, wie sich das Schiff langsam füllt), nehme ich um 5 nach 5 den ersten Aufguss dieser Reise – Eukalyptus – mit. Wie immer zu Beginn der Reise ist die Sauna nur halbvoll, aber das wird sich schnell legen – am Ende gibt’s dann wahrscheinlich wieder Stehplätze …

Jetzt steht ein Highlight dieser Reise an: das Auslaufen aus New York, vorbei an Midtown und Lower Manhattan und der Freiheitsstatue. Zeitlich passt das hervorragend zum Sonnenuntergang gegen 19.00 Uhr – besser geht es eigentlich nicht. Dazu haben wir einen praktisch wolkenfreien Himmel, also beste Voraussetzungen für das eine oder andere nette Foto.

Das denken sich allerdings auch die anderen Passagiere: an der Reling ist praktisch kein freier Platz mehr zu finden – hunderte von Kameras machen tausende von Fotos. So auch der Herr neben mir, der auf die Aufforderung seiner Frau „Knips das doch mal“ mit den Worten „Ich knipse nicht, ich fotografiere!“ auf erweiterte technische und handwerkliche Fähigkeiten hinweist. Sprichts – und blitzt beim „Fotografieren“ Manhattan an … wahrscheinlich hat die Gattin doch Recht gehabt … 😉

Im Hintergrund läuft jetzt „Orinoco Flow“ von Enya und das typische Gänsehautfeeling stellt sich ein. Das ist jetzt schwer zu beschreiben und jemand, der das noch nie erlebt hat, wird nicht verstehen können, wie man sich jetzt fühlt – ich für meinen Teil kann nur sagen, dass es wenig Vergleichbares gibt. „Sail away“, das Ertönen des Typhons, das langsame Herausgleiten aus dem Hafen, winkende Leute am Ufer … einfach nur geil (ich bitte die Formulierung zu entschuldigen – es gibt aber keine andere, die passt).

Ich gehe jetzt erst mal eine Kleinigkeit im Marktrestaurant essen, führe ein nettes Gespräch mit vier jungen Damen, dass das Nichtvorhandensein von Weißwein auf den Tischen (im Gegensatz zu Rotwein) keinerlei Sparprogramm von AIDA ist sondern einfach damit zusammenhängt, dass Weißwein üblicherweise nicht bei Zimmertemperatur getrunken wird – und daher erst auf Wunsch gebracht wird.

Den Abend beschließt dann die Welcome Poolparty mit Willkommenssekt und Lasershow … und obwohl sich bei vielen ja der Jetleg noch bemerkbar machen sollte, geht’s bis weit nach Mitternacht …

Wir schließen daher zuerst die Pizzeria zu (und die Pizza „hot“ gibts auch jetzt nicht) und anschließend die Beach Bar – naja, und dann geht’s halt ins Bett … 😉