Das Thema mit dem Jetlag scheint sich erledigt zu haben – zumindest bin ich heute Nacht nur einmal kurz aufgewacht und ansonsten erst mit dem Wecker um 7.30 Uhr wieder in diese Welt zurückgekehrt. Gut so 🙂 Und wer sich jetzt fragt, warum man um Urlaub einen Wecker braucht … nun, daran ist 9/11 Schuld. Zumindest indirekt …

Doch von vorn: bei meiner Urlaubsplanung habe ich mir fest vorgenommen, auch das erst im September eingeweihte „9/11 Memorial“ zu besuchen – also die Gedenkstätte für die Opfer des Terroranschlags vom September 2001. Der Eintritt hierfür ist frei, es müssen lediglich kostenlose Besuchstickets im Internet bestellt werden, um eine Überfüllung zu vermeiden. Dummerweise waren die nächsten freien Termine erst im November zu finden 🙁


Was also tun? Eine E-Mail-Anfrage („Firefighter from Germany …“) hat leider – erwartungsgemäß – nicht geholfen, allerdings habe ich dann in einem NY-Forum noch einen Tipp gefunden: es gibt eine „Hop-On-Hop-Off“- Tour mit einem Boot (New York Watertaxi), die ein Ticket für das 9/11 Memorial beinhaltet. Also habe ich sofort mal gegoogelt – und siehe da: die gibt es tatsächlich. Für rund $25 kann man den ganzen Tag mit dem Boot zwischen Pier 84, Battery Park, South Street Seaport und Brooklyn pendeln – und eben das 9/11 Memorial besuchen 🙂 Gebucht!

Und so kommt es, dass ich um 9.00 Uhr zur Abfahrt an Pier 84 sein muss (das ist übrigens nur vier Piers neben der Pier, an der die AIDAluna nachher anlegen wird), um von dort zum Battery Park zu fahren, von wo aus das 9/11 Memorial in etwa 15 Minuten zu Fuß zu erreichen ist. Tja, und da vorher noch etwas Essbares in den Harald muss und auch ein kurzer Badaufenthalt nicht schadet, klingelt halt um 7.30 Uhr der Wecker …

Ich beginne meinen Spaziergang also mit einem „Tarragon Chicken Salad Sandwich“ und einem White Choccolate Moccha bei „meinem“ Starbucks eine Straße weiter und setze ihn dann auf der 44th Street in Richtung Hudson River fort. Eine gute Viertelstunde durch nicht ganz so belebte Straßen in New York führt mich mein Weg, bis ich an der 12th Avenue angekommen bin – und direkt am Pier 84 lande. Gemeinsam mit vielen anderen stelle ich mich am NY Watertaxi Stand an und warte, bis ich meinen Gutschein (den ich übrigens bei Viator für 18,36 € erworben habe) gegen ein Ticket und die Eintrittskarte für das 9/11 Memorial eintauschen kann.

Und dann geht es auch schon los – mit einem der auffälligen gelben Boote führt die Fahrt den Hudson River entlang, wobei man – sozusagen als Nebeneffekt – auch noch einen tollen Blick auf Midtown Manhattan hat bis wir dann eine gute halbe Stunde später am Battery Park ankommen.

Von hier aus führt ein ausgeschilderter Weg direkt zum Eingang des 9/11 Memorials, das ich gegen 10.00 Uhr erreiche (das Ticket ist für 10.15 Uhr ausgestellt – passt also genau). Wie immer bei solchen Attraktionen ist erst einmal „queuing“ (also „Schlangestehen“) angesagt, wobei das hier doch relativ schnell vorwärts geht. Eine kurze Sicherheitskontrolle später, die nichts gefährliches zu Tage bringt, stehe ich auch schon dort, wo seinerzeit die Türme standen. Direkt an Stelle der beiden Türme wurden 1:1 zwei Wasserbecken errichtet, an deren vier Seiten riesige Wasserfälle in die Tiefe rauschen – die größten jemals von Menschenhand erbauten Wasserfälle. Auf den Rändern sind die Namen der rund 3.000 Opfer der Anschläge angebracht.

Ich könnte jetzt noch viel über das 9/11 Memorial schreiben … aber irgendwie ist es mit der sachlichen Beschreibung nicht getan. Obwohl das Ganze wie eine große Touristenattraktion aussieht, von hunderten von Menschen gleichzeitig besucht wird und irgendwie einen friedlichen Eindruck macht, spürt man innerlich, dass man sich an einem Ort der Trauer und der Erinnerung befindet. Ich kann das nicht wirklich beschreiben, aber es ist irgendwie ergreifend.

Da liegt beispielsweise ein einsamer Blumengruß an einem eingravierten Namen eines Feuerwehrmannes mit einem kleinen USA-Fähnchen befestigt – und irgendwie meint man, die Geschichte dahinter zu erkennen … eventuell gibt es eine Familie, gibt es Kinder, die ohne ihren Vater aufwachsen müssen … zumindest gibt es jemanden, der jemanden Geliebten verloren hat – und genau das spürt man auf dem gesamten Gelände.

Während ich das eine oder andere Foto mache, werde ich von einem älteren Herrn angesprochen. Er würde gern ein Foto von sich vor einem der Becken haben – ob ich ihn kurz fotografieren könnte. Klar, ist ja kein Problem. Und dann der Hinweis: im Hintergrund steht das gerade im Bau befindliche 1 WTC, also das erste der sieben neuen Gebäude, die hier errichtet werden. Am Baugerüst weht eine USA-Fahne – und die müsse unbedingt mit auf das Bild … denn „United we stand – wir halten zusammen.“ Das beeindruckt mich dann doch irgendwie – zumal er mir hinterher erzählt, dass sein Sohn (er war Polizist) hier für Amerika gestorben wäre …

Ich verlasse das Gelände, nachdenklich, aber auch froh, hier gewesen zu sein … das ist schon sehr beeindruckend, die Namen zu lesen und sich dabei klar zu machen, dass hinter jedem ein Schicksal steht … und es macht nachdenklich – sehr nachdenklich.

Trotzdem setze ich meine Tour fort – ich gehe jetzt zu Fuß an der Trinity Church vorbei, gehe durch die Wallstreet, an der NYSE vorbei, fotografiere kurz die Fahne vor 60 Wall Street und gehe weiter bis zum South Street Seaport – einer weiteren Station meines Wassertaxis.

Hier mache ich einen Sprung in den Restroom (irgendwie kann ich mich da nicht so richtig daran gewöhnen, dass die Türen der Boxen unten mindestens dreißig Zentimeter Luft haben und auch oben nicht wirklich bis an die Decke gehen sondern bei etwa 1,75 m aufhören – sie erfüllen zwar ihren Zweck, trotz allem fühlt man sich immer irgendwie beobachtet … Aber: andere Länder, andere Sitten …

An einem Straßenstand kaufe ich mir noch eine Cola Zero (gibt es hier nicht überall, hier steht man nach wie vor mehr auf „Diet Coke“, also unserer „Cola light“ entsprechend), bevor ich für die nächste Runde ins Boot steige. Die nächste Station ist Brooklyn, so dass ich jetzt ein paar schöne Fotos von der Brooklyn Bridge machen kann – den ursprünglichen geplanten Spaziergang über die Brücke schenke ich mir allerdings zunächst – das geben meine Füße heute nicht mehr her.

Ich fahre also gleich weiter bis zu meinem Startpunkt am Pier 84, wobei wir noch eine Runde (mit Fotostopp) um die Freiheitsstatue drehen – unser Kapitän hat zwar gesagt, dass er erst mit der rechten Seite anhält, dann dreht und dann den Fotografen auf der linken Seite eine Chance für Nahaufnahmen gibt – hat aber nichts genutzt: alle stürzen erst nach rechts und dann nach links – naja, dafür wissen wir jetzt, dass das Boot auch dann nicht sinkt, wenn alles Gewicht auf einer Seite versammelt ist. 🙂

Es ist jetzt kurz vor 12.00 Uhr – also halte ich schon mal Ausschau nach der AIDAluna, die ja um 13.00 Uhr am Pier 88 anlegen soll – zeitlich könnte sie jetzt in etwa hier sein. Aber da ist weit und breit nichts zu sehen … Naja, vielleicht hat sie ja Verspätung oder kämpft irgendwo noch mit einem Hurrikan 🙂 Hauptsache, sie ist morgen rechtzeitig hier … 😉

Wir fahren jetzt also den Hudson River nordwärts in Richtung unseres Ausgangspunktes heute morgen – und siehe da, zwischen den anderen Kreuzfahrtschiffen leuchtet dann doch der Schornstein mit dem AIDA-Schriftzug heraus … von wegen Verspätung – sie war zu früh da … Aber besser so als anders.

Ich entscheide daher kurzfristig, nach dem Aussteigen noch einen kurzen Bummel zu Pier 88 zu machen und schon mal ein Begrüßungsfoto aufzunehmen. Und da direkt neben mir ein Bus mit der Aufschrift „Free WLAN on board“ steht, nutze ich die Chance, es gleich per WhatsApp zu verschicken. Blöderweise fährt der Bus genau jetzt los, so dass ich ihm noch einige Meter hinterherlaufen muss, bis das Bild verschickt ist – und die Verbindung abreißt. Das hatte ich auch noch nicht – das Internet fährt weg … 😉

Apropos Laufen – das Thema ist für heute durch. Meine Füße geben mir unmissverständlich zu verstehen, dass ab sofort andere Fortbewegungsmittel angesagt sind. Glücklicherweise hat New York da ja etwas zu bieten – zum einen natürlich die Subway, zum anderen die Taxen. Und genau so ein Yellow Cap spuckt gerade vor mir einen Kreuzfahrtpassagier aus, so dass ich umgehend das Taxi besetze und mich zum Times Square an die Kreuzung Broadway/42th Street fahren lasse – hier befindet sich der „Dallas BBQ“, den ich heute zum Lunch ausgewählt habe.

Ich betrete den riesigen Laden, werden empfangen und nach der Information, dass ich allein zu speisen wünsche, mit der Rolltreppe in die erste Etage geschickt. Per Funk angekündigt werde ich dort an einen schönen Tisch am Rand geführt und mit der Speisekarte ausgestattet. Hm, ziemlich klein gedruckt – und ziemlich schlechtes Licht hier – irgendwie doch gut, dass ich mir so langsam angewöhne, mich altersgerecht zu verhalten und meine Lesebrille mitzunehmen … 🙂

Ich entscheide mich für eine Diet Coke (large, ich habe nach dem Programm heute Vormittag viel Durst), eine Portion hausgemachten Cole Slaw (Krautsalat) und einen Chili Burger mit Ofenkartoffel. Inklusive Trinkgeld hat das Ganze dann rund $20 gekostet – und ich bin pappsatt. Die Portionen in USA sind halt doch irgendwie immer eine Nummer größer als bei uns … Die Erfahrung hat übrigens auch der Typ am Nebentisch gemacht – sein Essen wird auf einem, sagen wir mal, sehr großen Teller geliefert. Er weist auch gleich darauf hin, dass er den Burger in „small“ bestellt habe – und erfährt, dass er ihn auch in „small“ bekommen habe … 😉

Da mein nächster Termin erst um 15.00 Uhr das Rockefeller Center ist und ich bis dahin noch rund 1 1/2 Stunden Zeit habe, entscheide ich mich zu einem erneuten Abstecher in den Apple Store – vielleicht hat jetzt ja jeder sein iPhone 4S und man kann wieder in der Store reingehen ohne in der Schlange zu warten.

Und da das mit dem Laufen ja für heute kein Thema mehr ist, entscheide ich mich für einen erneuten Trip mit der Subway bis zu 59th Street – Linie Q fährt direkt vom Times Square dorthin … bequemer geht es also kaum. Schnell ein Ticket aus dem Automaten geholt und los geht’s auch schon.

Leider ist die Glaskuppel des Apple Store aktuell verhüllt, da diese neu gestaltet wird, aber der Store selbst ist natürlich „weiterhin 24/7“ geöffnet – klar, in einer Stadt, die niemals schläft … 😉

Es gibt zwar auch heute wieder eine Schlange vor der Tür – allerdings stehen da nur die, die ihr vorbestelltes iPhone 4S abholen wollen … alle anderen können gleich rein. Eigentlich brauche ich ja nicht wirklich was, aber das ist ja eigentlich auch egal – in einen Apple Store kann man ja auch gehen, wenn man nichts braucht. Machen andere ja auch – und so sieht man überall Leute stehen, die mir ihren iPhones im Internet surfen … hier gibt es nämlich ein freies (und schnelles!) WLAN. Ob da allerdings nur Apple-Hardware reinkommt, weiß ich nicht – zumindest habe ich keine anderen Smartphones gesehen … 😉

Das führt mich aber gerade mal zu einem kleinen Exkurs in Sachen „freies WLAN in NY“. Das ist in der Tat nicht so trivial wie es sich anhört. Man hat zwar praktisch an jeder Stelle zwischen 30 und 100 WLANs zur Auswahl – allerdings sind da nur sehr selten frei zugängliche dabei. Meine Erfahrungen der letzten drei Tage helfen aber vielleicht etwas weiter: problemlos geht es im/am/um den Apple Store – hier ist immer ein schnelles WLAN verfügbar. Außerdem findet man in den Starbucks-Filialen freie Zugänge, wobei die Sitzplätze hier erfahrungsgemäß mit Leuten besetzt sind, die neben ihrem Kaffee auch ihren Laptop aufgebaut haben – hier ruft man also besser nur mal schnell Mails mit dem iPhone ab oder aktualisiert seinen Facebook-Status. Eine freies WLAN habe ich auf dem Rockefeller Center („Top of the Rocks“) gefunden – da das allerdings keinerlei Anmeldeseite zu Tage brachte (was eigentlich ungewöhnlich ist, da man hier üblicherweise irgendwelchen „Terms und Conditions“ zustimmen muss), könnte es sich hier aber auch um eine Fehlkonfiguration handeln oder einen nett gemachten Angriff auf fremde Rechner … Und last but not least ist der komplette Times Square mit einem freien WLAN ausgestattet – hier kann man sich also irgendwo in Ruhe hinsetzen und surfen oder mailen. Ich gehe allerdings davon aus, dass hier sicherlich auch zwielichtige Gestalten unterwegs sind, die den Netzverkehr mitprotokollieren – ohne VPN oder zumindest SSL-Verschlüsselung würde ich hier nichts machen …

Doch zurück zum Apple Store … nachdem ich eigentlich keine Hardware brauche, wollte ich zumindest mal nach einem Hardcase für das 4S schauen. Und schau mal einer an – da hör ich doch, dass das iPhone 4 und 4S äußerlich doch nicht zu 100% identisch sind – die Lautstärkeregler sind wohl wenige Millimeter tiefer positioniert, so dass nicht alle Taschen und Cases des 4er passen … also verschiebe ich das Thema doch bis zu Hause …

Und außerdem ist es jetzt bereits Viertel vor Drei – also Zeit, zum Rockefeller Center zu gehen, da ich ja für 15.00 Uhr das neue Ticket habe. Das Wetter ist zumindest so gut, dass es heute „visibility“ hat und so hoffe ich wenigstens auf ein bisschen Aussicht, wenn das mit dem Sonnenuntergang schon nicht geklappt hat.

Da man hier sowieso nicht vorher reingelassen wird („Please come back at three“), schaue ich noch mal auf der anderen Seite, was die Eisbahn macht. Aber auch hier hat der Winter noch nicht Einzug gehalten – es ist zwar alles vorbereitet, lediglich das gefrorene Wasser fehlt noch. Aber gut, wir haben ja auch gerade mal Herbst – dass es zu Hause bereits Lebkuchen und Schoko-Weihnachtsmänner gibt, wollen wir mal nicht überbewerten.

Ich mache mich jetzt also auf den Weg nach oben in die 67. Etage – vorher muss ich zwar wieder die obligatorischen drei 4-Minuten-Filme anschauen, aber das wusste ich ja. Trotz allem geht es relativ schnell – so richtig viele Leute wollen heute nicht nach oben. Ich ignoriere nach dem Aussteigen daher auch gleich mal die Aussicht durch die Glasfenster und fahre gleich mit der Rolltreppe weiter nach oben. Immerhin gibts in der 70. Etage die gleiche Aussicht – nur ohne Fenster und Gitter … Das weiß man aber auch erst beim zweiten Mal – oder wenn man meine Berichte liest … 😉

Die Sicht ist allerdings problemlos – man hat freie Sicht bis zur Südspitze und bis weit hinter den Central Park – und auch der Himmel lässt teilweise blaue Stellen durchleuchten … also eigentlich ist alles gut – nur der Sonnenuntergang fehlt halt. Was übrigens immer mal gefragt wird – geht man lieber aufs Empire State Building oder auf das Rockefeller Center? Nun, ich bevorzuge Top of the Rocks – das hat nämlich zwei Vorteile: zum einen sieht man den Central Park (da ist beim Empire State Buildung das Rockefeller Center im Weg), zum anderen sieht man das Empire State Building – und das ist sehenswerter als das Rockefeller Center. Ich würde daher immer – wenn ich nur Zeit für eins hätte – Top of the Rocks wählen.

Ich mache also meine Fotos und mich danach auf den Weg zurück ins Hotel … zum einen brauchen meine Füße jetzt eine finale Pause, zum anderen steht heute Abend ja noch Sister Act an – da schadet ein bisschen Ruhe im Vorfeld auch nicht.

Da es nur zwei Blocks bis zum Hotel sind, schenke ich mir die Subway – auch wenn meine Füße (wenn sie denn was zu sagen gehabt hätten), anders entschieden hätten – die hätten ein Taxi genommen. Aber die beiden haben ja nix zu melden … 🙂

Ich nehme noch eine Cola Zero aus dem 24-Stunden-Shop mit und frage gleich mal, ob der Check-Out morgen von 12.00 Uhr auf 14.00 Uhr verschoben werden kann – dann kann ich vermutlich ohne Wartezeit auf der Luna einchecken … glücklicherweise ist das kein Problem. Ich muss nur morgen meine Zimmerkarte neu codieren lassen, damit ich nach 12.00 Uhr noch die Tür öffnen kann. Sehr sauber.

Ich lege mich aufs Bett und zappe durch die Kanäle – hm, über 40 Sender sind empfangbar, aber überall gibt’s nur News, Sports oder Weather. Spielfilme und Serien gibt es nur „on-demand“. Ich denke mal, dass das wohl auch die Zukunft des Fernsehens sein wird: Liveberichte von aktuellen Ereignissen zu senden. Alles andere wird wohl über kurz oder lang über das Internet kommen – gegen Geld und „on demand“.

Zu Hause würde ich jetzt in der Sauna liegen und „Schlag den Raab“ gucken. Gut, Sauna ist hier nicht (das muss noch bis morgen warten), aber „Schlag den Raab“ geht – freies WLAN lässt grüßen. Ich verbinde mein iPad kurzerhand mit meiner Slingbox im Wohnzimmer zu Hause – und schon bin ich mittendrin statt nur dabei … Internet ist schon was Tolles … 🙂

Bevor es dann nachher aber zu Sister Act geht, muss ich ja auch noch was zu Abend essen. Heute ist mir nach italienischem Fast Food (= Pizza), so dass ich ins „Famiglia“ („Best Italian Restaurant in Town“) gehe. OK, mit dem Spruch werben die hier alle und „Restaurant“ ist für mich auch was anderes – aber „Mc Donald’s“ nennt sich ja auch so.

Was ich übrigens hochinteressant finde: hier stehen an jeder Ecke Geldautomaten herum. Und zwar nicht nur bei Banken sondern in jedem Shop, in jedem Restaurant, eigentlich überall. Wenn jemand eine Steckdose und einen Internetanschluss hat, scheint das als Voraussetzung zu langen, sich so ein Ding zuzulegen. So auch hier – ob ich da allerdings eine meiner Karten reinstecken würde? Ich bin skeptisch …

Also wende ich mich dem eigentlichen Grund meines Besuchs zu: ich esse zwei Stücke Pizza (wobei die aus einer Familienpizza stammen und damit fast so groß sind wie eine normale Pizza bei uns), bevor ich dann in Richtung Broadway Theatre laufe. Das ist zwar nicht ganz so einfach, da sich die Demonstrationen heute Abend von der Wall Street („Occupy Wall Street“) zum Times Square verlagern („Occupy Times Square“) und die Polizei sich entsprechend aufstellt. Da ist dann leider nicht mehr überall freies Durchkommen – und ein Samstagabend am Times Square ist ja sowieso schon eine Sache für sich … wenn da noch tausende Demonstranten dazu kommen, wird’s nicht gerade übersichtlicher.

Aber wie auch immer – ich bin rechtzeitig im Theater und sitze um kurz vor Acht auf meinem Platz. Leider sind auch hier die Plätze eher für Asiaten gemacht und nicht für tendenziell eher kräftige Menschen, aber dieses Mal habe ich einen Gangplatz – da ist’s dann nur rechts ein bisschen kuschelig.

Wer den Film kennt weiß ja in etwa, was einen in Sister Act erwartet – und wer ihn nicht kennt, bekommt es ganz schnell mit. Da geht die Post ab – auch wenn nicht Whoopie persönlich auf der Bühne steht … Rund 2,5 Stunden dauert das Musical und davon ist keine Minute zuviel – einfach Wahnsinn.

Dann reicht es aber zugegebener Maßen auch … der Tag in NY, das Musical am Abend – jetzt ist Ausruhen angesagt. Ich laufe also zurück zum Hotel (hatte ich schon erwähnt, dass das strategisch günstig liegt?) und verschwinde sofort in meinem Bett.

Allerdings ist die Ruhe nur von kurzer Dauer … direkt neben dem Hotel liegt eine Feuerwache. Und die Jungs vom FDNY rücken ab und zu auch mal aus – und wer schon mal in New York war, weiß auch, dass das so geschieht, dass alle was davon haben. Dummerweise hatte ich mein Fenster nicht zu gemacht als ich mich hingelegt habe – das hole ich dann doch noch nach … ansonsten ist hier an Schlaf nicht zu denken.

Aber auch heute Nacht wache ich kurz auf – und wundere mich, dass neben mir jemand schnarcht. Nun, als ich ins Bett gegangen bin, war da noch niemand … hm, ich bin verwirrt. Ich schaue kurz nach – aber das ist immer noch keiner … Dann kommt das Schnarchen wohl doch aus dem Nebenzimmer. Unglaublich – aber warte nur, bis ich eingeschlafen bin … 😉