Der letzte Reisetag ist gekommen – Kopenhagen ist unser Ziel. Da wir erst gegen 11.00 Uhr in Kopenhagen festmachen, haben wir durchaus noch ausreichend Zeit für das Frühstück.
Vorher nutze ich aber noch einmal die Gelegenheit, direkt nach Saunaöffnung um 8.00 Uhr im leeren Dampfbad etwas zu schwitzen. Im Anschluss nehme ich noch eine Runde in der Biosauna bevor ich mich dann für das Frühstück vorbereite.
Heute gehen Luzia, Jakob und ich ins Buffalo essen, damit es für die beiden gleich noch einen Anreiz auf den Clubstatus „Grün“ gibt. Und da ich ja mit Begleitung dort frühstücken kann, spricht ja auch nichts dagegen, Gattin und Sohnemann mit zu bringen. Und in der Tat – es ist kein Problem.
Und während die beiden noch über die Frühstückskarte schauen, lasse ich schon mal das Minutensteak anbraten und eine Latte aus dem WMF-Automat im Café Mare kommen … und – auch das wird nicht überraschen – die beiden finden das Frühstück hier „extrem gut“ …
Gut gesättigt trennen wir uns nach dem Anlegen dann in die individuelle Gruppe (ohne mich) und die Segway-Gruppe (das wäre dann mit mir). Und während die drei einen Ausflug mit einem Hop-On-Hop-Off-Bus in Kopenhagen machen schwinge ich mich auf den Segway und fahre mit den anderen vier Ausflüglern etwa 30 Kilometer in und um Kopenhagen herum … und das ist einfach Fun pur.
Wir fahren dabei vom Hafen aus rund um die Kopenhagener Innenstadt, besichtigen dabei die verschiedenen Schlösser (Amalienborg, Rosenborg, Christiansborg), die ehemalige Börse, die Innenstadt, den Rathausplatz, machen eine Kaffeepause am Nyhavn und beschließen den Reigen mit der Kleinen Meerjungfrau, die seit meinem letzten Besuch auch nicht gewachsen ist und ihrem Namen damit immer noch alle Ehre macht.
Ach ja, und wenn eine deutsche Stadt sich irgendwann mal Gedanken macht, wie eine fahrradfreundliche Innenstadt aussieht – ich empfehle den Blick nach Kopenhagen zu richten. Wir können die Strecke fast ausnahmslos auf Radwegen zurücklegen, die praktisch überall parallel zu den PKW- und Busspuren angelegt, mit eigenen Ampelanlagen ausgestattet sind und ein mehr oder weniger sicheres Vorankommen ermöglichen. Einfach super.
Nach rund sechs Stunden erreichen wir jetzt wieder unser Schiff – ein toller Tag mit noch tollerem Wetter geht vorüber. Die Wettervorhersage hat heute glücklicherweise komplett Unrecht behalten – anstelle Regen und kühlen 19 Grad haben wir Sonne und angenehme 23 Grad … vermutlich muss der Wetterfrosch von Capt. Out jetzt doch den Weg ins Rossini antreten …
Zum Wetter lässt sich übrigens sagen, dass wir in den letzten zehn Tagen wahrlich Glück gehabt haben: außer dem Wolkenbruch in St. Petersburg und dem nebligen Tagesstart in Stockholm hatten wir durchweg Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Und das ist für die Ostseeroute nicht die Regel, wie uns das AIDA-Personal versichert. In der bisherigen Saison haben wir wohl mit Abstand das beste Wetter gehabt … naja, wenn Engel reisen … 😉
Doch zurück zu unserem heutigen Tag … es ist jetzt 16:48 Uhr – also noch 17 Minuten bis zum 5-nach-5-Aufguss. Ich beschließe, den Weg in die Kabine auszulassen und fahre gleich in den Wellnessbereich hoch … kurz vor fünf sitze ich dann schon in der Sauna und treffe auf Luzia und Jakob, die auch erst vor kurzem von ihrer Stadtrundfahrt zurückgekommen sind.
Sie haben heute eine Rundfahrt mit einem Hop-On-Hop-Off-Bus (genau genommen heißt das hier in Kopenhagen: Jump-On-Jump-Off-Bus) gemacht, in die auch eine einstündige Bootsfahrt eingeschlossen ist. Und sie ziehen ein positives Fazit … für alle Nicht-Segway-Fahrer wäre das dann evtl. die Alternative zum AIDA-Ausflug.
Wir genießen jetzt jedenfalls erst einmal das wohltuende Wärmebad und die anschließende Abkühlung bevor wir noch ein halbes Stündchen im Whirlpool vor uns hin blubbern (und nein, die einzelnen Bläschen kommen nicht von mir, Jakob …). Jetzt noch das Auslaufen um sechs aus der Biosauna beobachten und dann geht’s auch schon zum letzten Abendessen der Reise – dem Farewell Dinner.
Wir verhalten uns heute mal antizyklisch und gehen ins East Restaurant … hier ist es ziemlich ruhig und wir genießen sowohl unseren Hummer (lecker!) als auch andere thailändische (das heutige Thema) Köstlichkeiten. Und – das sei an dieser Stelle mal hervorgehoben – das thailändisch marinierte Rinderfilet ist ein Traum. Ein absolutes Gedicht. Wer das auch immer in der Küche gezaubert hat, hat mindestens einen Stern verdient. Wir sind uns einig – dieses Rinderfilet ist das kulinarische Highlight der ganzen Reise, Buffalo und Rossini eingeschlossen. Ein Feuerwerk für den Gaumen.
Aber irgendwann geht halt nun mal nichts mehr rein … satt nennt man das wohl. Da wir noch ein bisschen Zeit bis zum Farewell Sekt haben, verstauen wir erst einmal unser Gepäck in den Taschen (warum braucht dreckige Wäsche eigentlich immer mehr Platz als saubere?) … und so ein bisschen Wehmut kommt dann schon auf (das Auspacken zu Beginn der Reise ist irgendwie schöner).
Und dann der letzte offizielle Programmpunkt: Farewell Sekt, Verabschiedung mit Farewell Show und eine letzte Lasershow (heute sogar zwei). Und wie immer erfahren wir, was wir (wobei sich „wir“ auf alle rund 2.000 Passagiere bezieht und nicht nur auf uns vier) in den zehn Tagen denn alles so vertilgt haben. Ich will hier nicht langweilen, deshalb nur ein paar Highlights: gut vier Tonnen Kartoffeln, 83.450 Eier (macht für jeden rund vier Eier am Tag!), mehr als 5.000 Liter Milch, sieben Tonnen Fisch und 15 Tonnen Fleisch, aber auch 17 Tonnen Früchte und zwanzig Tonnen Gemüse. 3.000 Burger, 2.500 Liter Eis, mehr als 16.000 Liter Tischwein und 13.000 Liter Bier ergänzen die Aufzählung, die mit 7.284 Rollen Toilettenpapier abschließt (wobei ich zumindest keine 3 1/2 Rollen gebraucht habe…)
Tja, und das ist es dann jetzt wirklich. Wir verabreden uns noch zum Frühstück am kommenden Morgen bevor es zum letzten Mal „Gute Nacht“ heißt …