Pünktlich um 8.00 Uhr geht der Fernseher an und das Telefon klingelt … Zeit zum Aufstehen. Wir haben uns für 8.30 Uhr im Bella Donna zum Frühstück verabredet – und bis dahin wollen wir – im Rahmen der Möglichkeiten – zumindest ein bisschen hübsch sein. Also geht es zunächst durch die Nasszelle (in die bei geschickter Raumeinteilung auch zwei Personen passen) bevor wir pünktlich im Bella Donna einlaufen.

Hier genießen wir in aller Ruhe unser gemeinsames Frühstück bevor wir um 9.30 Uhr zu unserer Erkundungstour durch Tallin starten. Auf einen AIDA-Ausflug verzichten wir auf Grund der überschaubaren Größe der Stadt sowie der Nähe unserer Anlegestelle zum Stadtzentrum, so dass wir uns – bewaffnet mit einem Reiseführer für „Ostsee-Kreuzfahrer“ auf den Weg in die Stadt machen.


Bereits jetzt kann festgestellt werden, dass die Entscheidung richtig ist. Noch nicht einmal eine halbe Stunde dauert der Fußweg bis wir die „Dicke Margarethe“, den Eingang zur Altstadt erreichen. Entlang der historischen Hauptstraße, der Pikk, gelangen wir zu allen wesentlichen Sehenswürdigkeiten Tallinns wie dem Rathaus, dem Wachturm „Kiek in de Koek“, dem „Langen Hermann“, den „Drei Schwestern“ und der Alexander-Nevski-Kathedrale. Die notwendigen Informationen zu den einzelnen Stationen schnappen wir entweder bei den Reiseleitern der geführten AIDA-Ausflüge auf (die mehr oder weniger den gleichen Weg gehen) oder finden sie in unserem Reiseführer.

Für Tallinn kann die Empfehlung daher nur lauten, weder einen AIDA-Ausflug zu buchen noch einen der roten Hop-On-Hop-Off-Busse zu nutzen – mit gut 2,5 Stunden Spaziergang kann man alle Sehenswürdigkeiten im Altstadtbereich bequem zu Fuß erreichen, sieht viele interessante Ecken dieser schönen Stadt (z.B. einen Spielplatz, der aus Fitnessgeräten besteht) und ist rechtzeitig zum Mittagessen wieder auf dem Schiff zurück.

Aufgrund des üppigen Frühstücks haben wir heute allerdings nur eine Kleinigkeit zu uns genommen – ein paar Antipasti und ein bisschen Obst müssen bis zum Abend reichen. Und da das Wetter auch heute eher Ostsee-untypisch mit Sonnenschein und rund 25ºC aufwartet, verschwinden wir danach auch alle gleich auf dem FKK-Deck.

Hier gibt es zunächst mal eine (längere) Session im Whirlpool bevor wir vor einer vorwitzigen Regenwolke zunächst in die Sauna flüchten. Die Zeit reicht genau bis die Wolke ihres Weges gezogen ist, so dass die nächsten 1 1/2 Stunden Sonnenbaden angesagt ist. Während sich Stephan einen netten Sonnenbrand zuzieht, vertiefen sich Jakob und ich in eine „Fotoalbumsession“ – in fast 1 1/2 Jahren passiert halt einiges … 😉

Bevor wir dann wieder im Saunabereich verschwinden, testen wir erneut den Whirlpool – irgendwie kann man da gar nicht mehr aufhören …

Und dann ist jetzt mal wieder Zeit für etwas Kritik … 😉 Auf der Blu und der Sol sind der FKK-Bereich und der Saunabereich räumlich leider ebenso wenig verknüpft wie auf den anderen Schiffen (warum eigentlich – das müsste baulich doch eigentlich gehen?). Durch das halbe Deck mehr muss man jetzt vom FKK-Bereich jedoch zwei Decks nach unten und dann über das Pooldeck gehen, um wieder in den Saunabereich zu gelangen – so richtig überlegt scheint das nicht zu sein. Und ganz und gar unverständlich ist uns, warum die Tür zum Saunaruheraum nur nach außen auf geht aber nicht als Rückweg zur Verfügung steht – dann ist nämlich ebenso der Weg über das Pooldeck gefordert … Vielleicht lässt sich darüber ja noch einmal nachdenken …

Aber zurück zu uns … Stephan arbeitet weiter an seinem Sonnenbrand während wir Dampfbad und Biosauna testen und den 5-nach-5-Aufguss über uns ergehen lassen … ich weiß nicht, irgendwie werden die immer heißer: die Zahl derer, die nach der zweiten Aufgussrunde die Sauna verlassen steigt kontinuierlich an und übersteigt bald die derer, die noch die dritte Runde mitnehmen – dafür verteilt es sich danach in den Duschen etwas besser … 😉

Ich verlasse jetzt relativ zügig die Sauna, da um 17.45 Uhr ein weiterer Termin für Stephan und mich ansteht: das „kulinarische Highlight“ für die „grünen“ AIDA-Clubmitglieder. Hierzu wurden wir bereits beim Check-In eingeladen – dieses Mal ist es „Rossini einmal anders …“

Zunächst erleben wir das Auslaufen von der Anytime-Bar aus mit einem Gläschen Champagner, einem kalten Orangen-Karotten-Süppchen sowie kleinen Snacks (Entenstopfleber, Jakobsmuscheln, Garnelen, Roastbeaf, …) bevor es dann ins Rossini geht, um den Rest des Abends mit Essen zu verbringen.

Ein Fünf-Gänge-Menü steht an: Essenz von der Cherry-Tomate, fangfrische Lachsforelle auf violettem Kartoffelragout mit Safranschaum, Malibu-Pfirsich-Sorbet, getrüffelte Poulardenbrust mit Vanille aromatisiertem Sommergemüse und Thymian-Polenta, Mousse au Chocolate mit Mokka-Espuma und marinierten Beeren oder alternativ eine Käseauswahl.

Auch wenn jetzt nicht jeder weiß, was wir da gegessen haben (bis wir die Teller gesehen haben, wussten wir es auch nicht immer) – es war einfach grandios. Dazu hatte ich einen schönen chilenischen Rotwein gewählt und danach einen Verdauungs-Cappu geordert – ein absoluter Traum … der AIDA-Club gefällt mir immer besser 😉

Gut gesättigt geht’s für Stephan jetzt erst mal in den Shop, um ein After Sun zu besorgen – irgendwie müssen wir den Sonnenbrand ja in den Griff bekommen. Und anschließend ruft das Theatrium mit der „Movie Gala“ – eine musikalische Reise durch die besten Filme aller Zeiten bevor wir den Abend an der Sol Bar mit zwei Cocktails ausklingen lassen.

Schließlich sind wir morgen in St. Petersburg – und da wartet ein knapp zehnstündiger Ausflug auf uns … und da uns heute Nacht eine weitere Stunde „gestohlen“ wird („Bitte beachten Sie, dass die Borduhren heute Nacht um eine Stunde vorgestellt werden“), wird der Tag anstrengend genug. Für den Abend haben wir aber schon mal einen Tisch für Jakob, Luzia, Stephan und mich im Buffalo reserviert – hier wartet ein leckeres Steak auf uns … und Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude 😉

In diesem Sinne – gute Nacht …