Ja, was soll ich sagen … es ist mal wieder soweit: die AIDA ruft! Nachdem die letzte Reise jetzt ja auch schon wieder über zehn Wochen her ist 😉 wird es mal wieder Zeit für ein neues Reiseziel: die Ostsee.

Für zehn Tage geht unsere Reise mit der AIDAsol von Warnemünde über Tallin in Estland, St. Petersburg in Russland, Helsinki (Finnland), Stockholm (Schweden), Danzig in Polen und Kopenhagen in Dänemark zurück nach Warnemünde.


Doch los geht’s natürlich erst einmal in Frankfurt. Vom Hauptbahnhof fährt unser ICE um kurz vor sieben Uhr nach Hamburg, von wo es dann mit einem InterCity weiter bis nach Rostock geht. Eric hat uns auch freundlicherweise um 6.00 Uhr nach Frankfurt gefahren, so dass die Anreise entspannt beginnen kann.

Durch unsere zeitlich unterschiedliche Buchung haben wir nur Reservierungen für unterschiedliche Waggons und da der Zug auch ziemlich voll ist, lässt sich dies auch nicht kurzfristig ändern, so dass die gemeinsame Anreise getrennt erfolgt 😉 Da wir unterwegs i.w. aber sowieso nur schlafen, ist das zu vernachlässigen.

Ohne Verspätung (keine Aschewolke, kein Schneetreiben, kein Lokführer-Streik) erreichen wir kurz vor elf den Hamburger Hauptbahnhof, von dem aus in etwa zwanzig Minuten unser Anschlusszug nach Rostock abfährt – es bleibt also Zeit genug für ein Fischbrötchen beim Gosch 😉 Aber da nach Murphy ja schief geht, was schief gehen kann, kommt unser Zug auf einem anderen Gleis an, hat fünf Minuten Verspätung und – und das ist das dümmste – unterwegs den Wagen 8 verloren … das wäre der Wagen gewesen, in dem Stephan gesessen hätte. Glücklicherweise erwischt er noch einen freien Platz im Bistro – der Zug ist nämlich randvoll … und die AIDA-Anhänger an den Koffern verraten auch genau, warum … 😉

Ach ja, Murphy. Meine Kamera habe ich eingepackt, allerdings vergessen, dass man vorher die Akkus hätte laden und das Ladegerät hätte einpacken sollen. Beides ist durchgerutscht (vielleicht sind 24 Stunden zwischen zwei Urlauben auch ein bisschen knapp kalkuliert gewesen), so dass ich jetzt dringend ein neues Ladegerät brauche. Ich frage also Google, wie ich das Problem in Rostock lösen kann und werde an den örtlichen Saturn verwiesen. Glücklicherweise haben wir ja genug Zeit bis zum Check-In, so dass sich das sicher lösen lässt …

Zunächst einmal kommen wir aber in Rostock an (mehr oder weniger pünktlich). Auf dem Weg zum Ausgang werden wir dann auch gleich von den bekannten AIDA-Schildern begrüßt, die uns den Weg zum Koffer-LKW weisen – schon haben wir nur noch unser Handgepäck, so dass der Weg in die Innenstadt problemlos ist.

Trotz allem liegen rund zwei Kilometer zwischen uns und dem Saturn – also nehmen wir ein Taxi. Das heißt, wir würden eins nehmen, wenn es denn eins geben würde – zumindest in Rostock scheint es jedoch nicht üblich zu sein, dass am Hauptbahnhof Taxen stehen. Also rufe ich eins (man stelle sich das vor – ein Taxi zum Bahnhof bestellen …) – aber auch das kommt nicht.

Allerdings stellen wir fest, dass der Bahnhof sowohl einen Nord- als auch einen Südeingang hat – und wir stehen natürlich an dem, an dem i.d.R. keine Taxen stehen. Also wechseln wir die Seite, finden mehrere Taxen und machen uns auf den Weg zum Saturn. Unterwegs erfahre ich auch, warum auf der anderen Seite keine Taxen stehen: „Da will eh‘ niemand ein Taxi …“ – ah, ja …

Wie auch immer – knapp zehn Minuten und sechs Euro später sind wird beim Saturn. Und während ich erfahre, dass man keine Original-Nikon-Netzteile hätte, macht sich Stephan auf den Weg zur örtlichen Volksbank, um sich noch mit ein bisschen Geld einzudecken. Im Saturn erfahre ich mittlerweile, dass die Original-Netzteile eh niemand nachfragen würde (ah, ja …) und man mir daher ein Fremd-Ladegerät offerieren könnte … so what – wenn’s meinen Akku lädt, soll es mir Recht sein. Ich teste es im Laden (mein Handgepäck habe ich ja dabei) – und siehe da … es geht. Bezahlt, eingepackt, Problem gelöst …

Den Rückweg zum Schiff treten wir jetzt mit der Straßenbahn an – die Haltestelle „Hauptbahnhof“ ist ja nicht zu übersehen. Die Fahrkartenautomaten an der Haltestelle sind im Übrigen alle kaputt (aber so richtig verstanden, welche Art von Fahrkarte man da jetzt braucht, hat man eh nicht) – fahren wir also schwarz. Oder doch nicht … in der Straßenbahn findet sich ebenfalls ein Automat – und der geht sogar. Also kaufen wir zwei Fahrkarten – und als der Automat mit Wechselgeldrückgabe und Drucken fertig ist, sind wir auch schon da …

Inzwischen kennen wir ja auch den Unterschied zwischen Nord- und Südausgang, so dass wir den Halteplatz der Shuttlebusse sofort finden – leider ist der leer und der nächste Zug aus Hamburg kommt erst in dreißig Minuten. Also warten wir, bevor es dann kurz vor drei in Richtung Warnemünde geht – AIDA, wir kommen.

Die Aufregung bei Stephan steigt so langsam an je näher wir unserem Urlaubsziel kommen – und dann erscheint sie vor uns: die AIDAsol. Um ein halbes Deck höher als die „kleinen“ Schwestern AIDAdiva, AIDAbella und AIDAluna ragt sie im Hafen auf – gleich ist es soweit. Der Check-In geht erfreulich schnell (Dank „Clubschalter“), so dass in wenigen Minuten die notwendigen Formalitäten abgewickelt, das Welcome-Foto gemacht und wir an Bord sind. Endlich wieder zu Hause … 🙂

Zunächst machen wir uns auf den Weg zu unserer Kabine – die 5250. Das ist die letzte Balkonkabine auf Deck 5 Backbord, also ruhig am Ende des Ganges gelegen. Dafür ist der Balkon ein bisschen abgesetzt (aber dadurch absolut uneinsehbar) und ein bisschen kleiner als auf den kleinen Schwestern die letzte Balkonkabine (die dort aber 5249 heißt). Da scheint es also „Effizienzgewinne“ bei der Konstruktion der AIDAblu und der AIDAsol gegeben zu haben … 😉

Nichtsdestotrotz ist die Kabine für zwei Personen vollkommen ausreichend – und der etwas größere Balkon als bei den Nachbarkabinen entschädigt ja auch ein bisschen.

Unser Gepäck kommt praktisch zeitgleich mit uns an, so dass wir – natürlich erst nach einigen Fotos der aufgeräumten Kabine – gleich mit dem Auspacken und Einräumen beginnen können. Und dann geht’s jetzt endlich richtig los …

Zunächst meldet sich das Gehirn mit einer Hungermeldung. Wir können es aber beruhigen – auf Deck 11 ist ja der California Grill, der mit leckeren Burgern auf uns wartet: zwei Mal Baconburger mit Cheese ist angesagt. Rund zehn Minuten später sind sie dann fertig – frisch zubereitet und mit Pommes serviert … sehr lecker!

Und dann gilt es natürlich erst einmal das Schiff zu erkunden … weniger für mich, aber umso mehr für Stephan, der als „First-Timer“ aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Hinter jeder Ecke befindet sich ein neues Highlight – im Rahmen einer „privaten“ Schiffsführung zeige ich ihm die wichtigsten Plätze auf dem Schiff … in erster Linie natürlich die Restaurants (von denen es auf der Sol ja genügend gibt) und die Bars. Aber auch der Wellness-Bereich mit Sauna kommt natürlich nicht zu kurz.

Um diesen „Schnelldurchlauf“ noch etwas intensiver wirken zu lassen, teilen wir uns anschließend auf – während ich die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf dem FKK-Deck wirken lasse (wer weiß, wie das Wetter in den nächsten Tag wird – auf der Ostseeroute ist ja alles möglich), erkundet Stephan das Schiff ein weiteres Mal … dieses Mal allerdings verbunden mit einer fotografischen Dokumentation für die Daheimgebliebenen – angabegemäß sind es 150 Fotos geworden.

Pünktlich zur Essenszeit treffen wir wieder zusammen und entscheiden uns für das Abendessen im Brauhaus. Zum einen gibt’s da für Harald ein leckeres Bierchen, zum anderen wird das WM-Spiel Frankreich-England übertragen, von dem wir die Verlängerung und das Elfmeterschießen sehen – begleitet von einem Holzfällersteak (im Gegensatz zur Reise mit der Blu im vergangenen Jahr sind jetzt übrigens alle Gerichte im Brauhaus im Preis eingeschlossen – lediglich die Getränke sind jetzt noch aufpreispflichtig).

Hier treffen wir im Übrigen auch auf Luzia und Jakob aus Österreich, die ich letztes Jahr auf der Dubai-Route kennengelernt hatte … es ist doch immer wieder schön, nette Menschen auf AIDA kennen zu lernen und auch später noch Kontakt zu halten und sich dann mal wieder zu einer gemeinsamen Reise zu verabreden …

Gemeinsam machen wir uns daher auf den Weg aufs Pooldeck zum Welcome-Sekt – aufgrund „grenzwertiger Temperaturen“ verlagern wir uns danach jedoch in die AIDA-Bar (ohne Jacke oder Pulli ist es gegen 22.00 Uhr dann draußen doch ein wenig frisch) und tauschen noch die wesentlichen Ereignisse des letzten Jahres aus bevor wir uns nach einem langen Tag ins Bett begeben.