Der letzte Urlaubstag steht vor der Tür – und Wolken hängen am Himmel. So war ja nun nicht der Plan … Es ist zwar nicht wirklich kalt (gut 20°C), allerdings stark bewölkt und ab und an fällt auch mal ein Regentröpfchen – man merkt also doch, dass wir nicht mehr in Arabien sondern wieder im Mittelmeer sind.

Glücklicherweise wollte ich heute eh‘ noch mal an Bord entspannen und habe keinen Ausflug gebucht … von daher bleibe ich erst mal lange im Bett liegen, lese ein bisschen und mache mich erst gegen 10.30 Uhr zum Frühstück ins Weite-Welt-Restaurant auf. Inzwischen schmeckt es mir ja soweit auch wieder und auch die weiteren körperlichen Prozesse, die im Zusammenhang mit der Nahrungsverarbeitung stehen, haben sich normalisiert. 🙂

Dabei beobachte ich übrigens eine ganz typische Situation … einer der philippinischen Kellner, der gerade einen Schwung Teller in Richtung Küche trägt, wird von einem kleinen Kind umgerannt. Es ist nichts passiert, er konnte die Teller noch ausbalancieren – lediglich das kleine Mädchen hat sich erschrocken und zu weinen begonnen. Und was macht unser Kellner? Er lächelt das Kind an, tröstet es und streichelt ihm beruhigend über den Kopf, um dann weiter lächelnd in der Küche zu verschwinden. Und warum ist das bemerkenswert? Nun, in einschlägigen Foren lässt sich aktuell immer mehr der Trend entdecken, dass sich viele über die Freundlichkeit der Mitarbeiter auf den Schiffen beschweren – und das ist für mich Anlass, da mal ganz genau drauf zu achten … allerdings ohne die gleiche Feststellung machen zu können … Im Gegenteil – die Situation mit dem Kind ist bezeichnend – ich kann nicht feststellen, dass sich in dieser Beziehung irgendetwas zum Negativen verändert hätte … aber vielleicht gilt da ja auch: wie es in den Wald hinein schallt …

Gegen Mittag geschieht dann aber doch noch ein Wunder … es klart auf und innerhalb weniger Minuten ist die Wolkendecke einem strahlend blauen Himmel gewichen. Und die Sonne hat auch genug Kraft, um sofort wieder Sommergefühle zu wecken. Also schnappe ich mir mein Buch und wechsele ein letztes Mal aufs Sonnendeck … ein schönes Ende für diesen Urlaub.

Um 5 nach 5 bin ich dann auch seit Tagen wieder mal beim Aufguss dabei … und erfahre gleich, dass ich vermisst worden bin. Und nach kurzer Erklärung erfahre ich dann noch mehr: ich bin nach Luxor wohl nicht der einzige gewesen, der mit Darmproblemen außer Betrieb war … aber gut, das ist halt allgemeines Risiko in diesen Ländern …

Mit Paulo und seiner Familie verabrede ich mich dann für kurz nach sechs zum gemeinsamen Abendessen, so dass ich noch kurz auf die Kabine gehe, mir etwas passendes anziehe und schon mal grob überlege, wie ich das mit dem Packen mache (bleibt aber bei der Überlegung).

Auf meinem Bett stapelt sich dafür die Post von AIDA: die Rechnung vom Hospital ist da (140,10 € – nicht schlecht für zwei kurze Gespräche mit dem Doc), aber auch das Gruppenfoto vom Clubtreffen und die Reise-DVD „Unvergessliche Momente“ – eine schöne Geste für „grüne Clubmitglieder“.

Im Weite-Welt-Restaurant verbringen wir dann noch einen schönen Abend (natürlich auch mit dem obligatorischen „Farewell-Hummer“, von denen im übrigen über 1.100 Stück den Weg ins heiße Wasser gefunden haben), bevor wir nach einem kurzen Abstecher in die AIDA-Bar aufs Pooldeck zum Abschiedssekt gehen.

Hier erfahren wir dann auch gleich die Verbrauchszahlen für die letzten beiden Wochen: 18 Tonnen Fleisch und Wurst, 8,5 Tonnen Fisch und Schalentiere, 24 Tonnen Früchte und 23 Tonnen Gemüse und Kartoffeln haben genauso ihren Weg in die Passagiere gefunden wie 92.000 Eier (OK, es war ja auch Ostern). Das erklärt dann natürlich auch die 450 km Toilettenpapier … 😉

Nachdem es jetzt aber doch langsam frisch an Deck wird, nehmen wir noch einen letzten Cocktail an der AIDA-Bar bevor wir zum Packen in unseren Kabinen verschwinden – und damit neigt sich ein toller Urlaub wieder seinem Ende entgegen.

Das Packen selbst ist dann relativ schnell erledigt (ist ja auch einfach: alles in der Kabine, was nicht AIDA gehört, wird eingepackt), so dass ich dann kurz vor halb eins das letzte Mal die Balkontür auf und das Licht aus mache.