Auf dem Weg nach Safaga (Ägypten) Jetzt ist erst einmal Erholung auf See angesagt: vier Seetage in Folge liegen vor uns bis wir am Ostersonntag in Safaga anlegen. Sowohl wetter- als auch seemäßig ist mit einer ruhigen Fahrt zu rechnen, sofern uns keine piratigen Überraschungen treffen – aber das ist ja bekanntlich nicht zu erwarten.

Ich beginne den Tag also ruhig mit einem ausführlichen Frühstück im Buffalo bevor es um 9.30 Uhr zur Ausflugspräsentation von Safaga geht – heute fällt die Entscheidung für oder gegen das Tal der Könige. Einerseits würde ich das jetzt natürlich gern mitnehmen (nachdem ich im Oktober ja darauf verzichtet habe), andererseits wollen natürlich die 14 Stunden absolviert werden …

Dann wird mir die Entscheidung aber doch schnell erleichtert. Während ich auf die Ausflugspräsentation warte, unterhalte ich mich im Whirlpool mit einem Ehepaar über dieses Thema. Dabei erfahre ich, dass der Ehemann als Jugendlicher in der Ex-DDR über das Tal der Könige in einer Zeitung gelesen hatte und sich vorgenommen hatte, das irgendwann mal in seinem Leben zu sehen – wohlwissend, dass dies zu DDR-Zeiten niemals möglich gewesen wäre. Und dann fällt die Mauer – und auf einmal wird vieles möglich was vorher undenkbar war … und eine der ersten Reisen in seinem Leben führten ihn dann in das Tal der Könige, wie er mit einem Tränchen im Augenwinkel berichtet … Und irgendwie ist mir in diesem Moment klar – Du machst diesen Ausflug.

Gesagt, getan. Ich höre mir die Präsentation zwar noch an, gehe danach aber direkt zum Buchungsschalter und buche die Tour. Leider wird es davon allerdings nicht viel im Fotoalbum zu sehen geben, da das Fotografieren im Tal der Könige strikt verboten ist – und man hat uns empfohlen, sich daran zu halten, wenn man seine Kamera auch mit zurück nehmen will … Aber man kann Eindrücke ja auch woanders speichern als auf SD-Karten …

Nachdem die wichtigste Entscheidung des Tages gefallen ist, geht der Rest des Tages dann seinen gewohnten Gang: Sonnen, Lesen, Erdbeerbowle mit Prosecco, Lesen, Sonnen, … In der Sauna nehme ich heute nur die ersten beiden Aufgüsse mit – um 18.00 Uhr hat der Club Director zum Club Treffen (dem Nachfolger des Vielfahrertreffs) in die Anytime Bar eingeladen – mal schauen was uns da jetzt erwartet.

Etwa 120 Leute sind hier versammelt; an Stehtischen werden wir mit Sekt, O-Saft und Häppchen von Club-Director Jörg und Entertainment Manager Andrea empfangen. Wir hören die eine oder andere Neuigkeit (die eigentliche keine mehr ist) und die eine oder andere Planung (über die wir allerdings nichts im Internet schreiben sollen) – und ansonsten ergeben sich nette Gespräche mit Mitreisenden.

Einen echten Unterschied zum Vielfahrer-Treffen sehe ich jetzt nicht … aber gut, ist jetzt ja eigentlich auch nicht zu erwarten gewesen, zumal der Teilnehmerkreis ja auch mehr oder weniger identisch ist.

Im Gespräch stellt sich übrigens gerade heraus, dass ich nicht der einzige bin, der heute Abend nochmal „Sushi satt“ an der Sushi-Bar als Alternative zum Abendessen angedacht hat … somit ergibt sich auch heute wieder ein interessanter Abend mit leckerem Sushi zwischendurch, der dann mit einem Ramazotti an der Diva-Bar seinen Abschluss findet.

Auch am zweiten Seetag geht’s mit dem inzwischen schon traditionellen „Buffalo-Frühstück“ los, bevor ich mal wieder einen Früh-Sauna-Tag einlege. Zu dieser Zeit ist es noch herrlich ruhig und man kann in der Sauna noch so richtig entspannen – spätestens nachmittags wird’s dann hier schon richtig voll und es ist ein ständiges Kommen und Gehen. Nicht, dass das jetzt schlimm wäre – aber Entspannung verlangt halt schon etwas nach Ruhe – also gehe ich mal wieder antizyklisch vor.

Heute Abend ist außerdem noch die „Karibische Saunanacht“, zu der ich mich angemeldet habe – durch die begrenzte Teilnehmerzahl und die Erweiterung des Saunabereichs auf die Wellness-Oase ist das dann doch immer nochmal ein Wellness-Highlight.

Das Wetter hält sich auch weiterhin an die Vorhersage: blauer Himmel ohne Wolken und rund 30°C (die in der Sonne dann auch schon eher in Richtung 50°C+ gehen) lassen die wenigen Schattenplätze an Bord ganz schnell rar werden. Wer um 8.00 Uhr nicht sich selbst (oder zumindest sein Handtuch) entsprechend platziert hat, verbringt den Tag in der Sonne. Grundsätzlich ist das ja nicht schlimm, es ist halt nur nicht auszuhalten. Beim Auftragen der Sonnenmilch beschleicht mich so ein bisschen das Gefühl, dass diese anstelle in die Haut einzuziehen viel eher direkt verdunstet … da ich aber trotzdem noch keinen Sonnenbrand habe (und auch nicht beabsichtige noch einen zu bekommen), scheint sie dann wohl doch irgendeine Wirkung zu haben.

Schwierig gestalten sich lediglich die zwingend notwendigen Abkühlungsphasen zwischendurch. Die beiden Whirlpools auf dem FKK-Deck sind hierfür nicht mehr zu gebrauchen (die sind ja standardmäßig schon beheizt und durch die permanente Sonneneinstrahlung muss man eher aufpassen, dass man sich nicht verbrennt beim Einsteigen), so dass ich zwischendurch in der Tat die Sauna zum Abkühlen nutze – OK, nicht die Sauna direkt (die nimmt man so mit) sondern den klimatisierten Ruheraum.

Parallel dazu läuft die „Liegenpolizei“ weiterhin Streife und räumt seit längerem unbenutzte (bzw. nur von sonnenden Handtüchern benutzte) Liegen erbarmungslos ab – richtig so. Obwohl man dem einen oder anderen Reisenden bei der Rückkehr schon anmerkt, dass die Sonneneinstrahlung vielleicht doch zu hoch ist … es ist schon unglaublich über was – und vor allem wie – sich manche Leute im Urlaub aufregen können („Ich bin gerade mal zehn Minuten weg gewesen.“ – Genau, und geschneit hat es vorhin auch noch … ;-))

Während ich die Flüssigkeitszufuhr mittels 1-l-Apollinaris-Flaschen sicherstelle (im Laufe des Tages werden es insgesamt sechs Stück davon werden), lasse ich das mit dem Mittagessen wieder sein. Bei dieser Hitze hat man ja eh keinen wirklichen Hunger (wobei das scheinbar nur mir so geht, wenn ich die Horden mittags in die Restaurants wandern sehe).

Den Nachmittag verlagere ich meine Position dann in Richtung Balkon – der liegt im Schatten, womit ich also nur noch mit den 30°C zu kämpfen habe. Ab und an fährt mal ein Kriegsschiff in weiter Entfernung vorbei und erinnert daran, dass wir uns noch im Golf von Aden befinden – das ist eigentlich auch schon die einzige Berührung mit der im Sicherheitskorridor doch wohl eher latenten Gefahr eines Piratenangriffs. Und auch der Kampfhubschrauber, der beim Frühstück für rund zehn Minuten über uns und um uns herum gekreist ist, war eher ein interessantes Fotomotiv.

Gegen 18.00 Uhr befällt mich dann aber doch ein kleiner Hunger, den ich auch umgehend im Marktrestaurant bekämpfe: ein paar Vorspeisen, zwei Fleischspieße und ein bisschen Käse müssen genügen – schließlich geht es nachher ja noch zur Saunanacht.

Im Vorfeld werde ich übrigens noch mal mit dem AIDA-Club konfrontiert: eine Mitteilung auf der Kabine bittet um Vorsprache beim Reise-Service-Manager. Na, das mache ich doch gern. Es geht um das „Kulinarische Highlight“, mit dem „Grüne“ auf jeder Reise verwöhnt werden. Ich darf mich entscheiden zwischen Sushi und Steak und wähle das Buffalo Steak House für Samstagabend – vielleicht ist ja noch ein Stück Kobe-Rind in der Küche 😉

Den Abend verbringe ich dann mit rund 30 Mitreisenden in der Wellness-Oase und der Sauna: „Karibische Saunanacht“ ist angesagt. Neben einem Begrüßungssekt gibt es hier leckere Fruchtbowle, karibischen Tee, Garnelen- und Fruchtspieße und natürlich zwei Saunaaufgüsse mit karibischen Düften. Ergänzt wird das Ganze durch ein Körperpeeling und eine Traumreise zum Abschluss.

Aber allein schon die Wellness-Oase macht einen solchen Abend zum Erlebnis: wenn man vom leichten Plätschern des Whirlpools umgeben auf seiner Liege liegt, durch das geöffnete Dach gen Himmel schaut und die Sterne sieht, dann müsste diese Nacht eigentlich endlos dauern – DAS ist Urlaub wie ich ihn mir wünsche.

Da aber bekanntlich alles ein Ende hat, geht es gegen 23.30 Uhr dann in Richtung Kabine. Die Temperatur liegt zwar „nur“ noch bei 28°C (das Wasser hat übrigens 29°C), aber mit Abkühlung hat das nichts zu tun. Erstmals schließe ich heute Nacht sogar die Balkontür (womit dann die Klimaanlage ihren Auftritt hat). Aber anders ist die Hitze nicht auszuhalten – zumal es immer noch 28°C sind …

Trotz der angenehmen Kühle wache ich am dritten Seetag erst kurz vor sechs Uhr auf – mehr oder weniger pünktlich mit dem Sonnenaufgang (vielleicht hätte ich doch mal die Vorhänge zuziehen sollen). Wie immer eigentlich nur, um danach weiter zu schlafen … dennoch sitze ich dann kurz vor acht Uhr im Buffalo zum Frühstück.

Latte Macchiato, Omelette und weichgekochtes Ei kommen inzwischen praktisch automatisch – ich gebe zu, dass ich mich an das Frühstück hier echt gewöhnt habe …

Bevor ich jetzt in die Sonne gehe (dieses Mal fange ich den Tag anders herum an – die Sonne scheint genau auf meinen Balkon, so dass ich erst mal hier bleibe), mache ich noch einen kurzen Ausflug ins Internet – Dank mitgeführtem Ethernet-Kabel direkt auf der Kabine. Zum einen habe ich den (subjektiven) Eindruck, das wäre etwas schneller als über WLAN, zum anderen ist die Zeit offensichtlich perfekt. Der Zugang ist früh morgens deutlich schneller als tagsüber oder abends – da merkt man dann wohl schon, dass die begrenzte Bandbreite von nur wenigen Nutzern in Anspruch genommen wird …

Gegen Mittag verschwindet die Sonne auf meinem Balkon so langsam – Zeit für einen Wechsel an Deck. Natürlich ist die Schlacht um die freien Liegen längst geschlagen, allerdings gibt es mittags dann doch schon einige, die aufgeben … von daher ist es also kein Problem ein freies Plätzchen in der Sonne zu bekommen (Schatten hätte ich jetzt ja auch auf dem Balkon gehabt). Ich arbeite weiterhin am vierten Buch und lasse mich eigentlich nur durch den einen oder anderen Ausflug an die Poolbar zu einem kühlenden Milchshake (meine Favoriten sind übrigens Erdbeere und Banane) ablenken.

Abgesehen natürlich von den Saunaaufgüssen – pünktlich um 4 nach 4 treffen wir uns zum ersten und um 5 nach 5 zum zweiten Aufguss … wobei es der zweite dieses Mal wirklich in sich hat. Das bisschen Wasser, was die Sonne noch nicht heraus gekitzelt hat, ist spätestens jetzt ausgeschwitzt … Also schnell wieder ein Fläschchen Wasser hineingeschüttet – und alles wird gut 🙂

Heute Abend ist übrigens wieder „Sushi satt“ angesagt – Grund genug, um die Buffetrestaurants zu ignorieren und den Abend – begleitet von netten Gesprächen mit meiner Saunabekanntschaft – wieder an der Sushi-Bar zu verbringen. Wir hatten zwar nicht reserviert und Platz ist eigentlich auch keiner mehr gewesen … aber was wird nicht alles für Stammkunden getan – und so finden wir uns dann doch kurz darauf an der Theke wieder.

Glücklicherweise ist es heute etwas kühler, so dass man es draußen durchaus aushalten kann (gegen Mitternacht wird es sogar frisch) – und so verbringen wir den Abend anschließend gemeinsam an der Ocean Bar, tauschen uns über vergangene Fahrten auf AIDA aus, stellen fest, dass wir schon gemeinsam auf der „Mein Schiff“ die Vorjungfernfahrt gemacht haben (und auch die gleichen Erfahrungen gemacht haben) und ich erfahre, dass ich mit MSC nicht so richtig glücklich werden würde – aber für die nächsten beiden Jahre habe ich ja auch alle Fahrten mit AIDA gebucht …. 🙂

Zurück in der Kabine stelle ich fest, dass mein Wasservorrat erschöpft ist, so dass ich mich doch noch mal auf den Weg zur AIDA-Bar machen muss … und so nach gut einer Woche stelle ich fest, dass die Lage der Kabine doch nicht soooo optimal ist. Aufgrund der Nähe zum Heck sind die Wege in die Buffetrestaurants zwar kurz – aber da muss ich ja maximal zwei Mal am Tag hin. Die Wege zu allen anderen Bereichen (Rezeption, Sauna, Pooldeck, Buffalo, AIDA-Bar, …) sind dafür ziemlich lang: zunächst geht es rund 200 m den Kabinengang entlang bis zum vorderen Treppenhau und, dann wahlweise nach oben oder unten (OK, dafür kann man den Aufzug nehmen) – aber spätestens auf dem Rückweg ist wieder der Kabinengang angesagt. Da ist man dann für eine Flasche Wasser schon mal einen halben Kilometer unterwegs … Vielleicht sollte ich mich – bei den Premium-Buchungen – doch für Kabinen im vorderen Drittel entscheiden …

Der letzte der vier Seetage am Stück bricht an … die Balkontür ist wieder offen und ich wache wenige Minuten vor 5 Uhr auf – genau passend für den Sonnenaufgang um 5.05 Uhr. Ein paar Fotos später liege ich auch schon wieder im Bett und setze die Nacht bis gegen 7.00 Uhr fort. Und auch das passt genau … ab 7.30 Uhr gibt es Frühstück im Buffalo …

Und heute wird der Service noch mal gesteigert … Latte Macchiato, Omelette und Frühstücksei kommen ja schon von selbst – aber heute bekomme ich gleich noch einen Obstteller. Den hatte ich mir in den letzten Tagen immer am Buffet zusammengestellt – und einem aufmerksamen Kellner entgeht bekanntlich ja nichts. Einfach nur gigantisch …

Wie gestern setze ich den Tag in der Sonne auf dem Balkon fort bevor ich gegen Mittag dann aufs Pooldeck wechsele. Im Gegensatz zu gestern ist es hier auch gut auszuhalten – der Wind wird heute nicht vom Fahrtwind kompensiert, so dass auf Deck 14 durchaus eine „stramme Brise“ weht … das eine oder andere Handtuch verlässt dadurch auch unbeabsichtigt seine Liege, so dass heute erstaunlich wenig reserviert ist 😉

Bis gegen 14.00 Uhr halte ich es noch aus – dann ruft der Schatten. Ich verschwinde in meine Kabine und lege mich zum Lesen aufs Bett … wo ich kurz nach 17.00 Uhr wieder erwache. Mist, beide Aufgüsse verpasst. Aber gut, man kann ja nicht alles haben … ich kontrolliere am iTV also mal mein Kabinenkonto (seit gestern sind die Bordguthaben auch alle aufgebraucht und ich habe jetzt ein Minus vor der Endsumme stehen) und zappe ein bisschen durchs lokale TV-Programm. Und siehe da: „Dubai Sports 1“ überträgt live das Bundesligaspiel zwischen der Eintracht und Bayern … auch nicht schlecht. Der Kommentar klingt zwar etwas merkwürdig, aber die Bilder sind ja die gleichen – jetzt hätten die Bayern halt nur noch ein Tor mehr schießen müssen … 😉

Ich springe noch kurz unter die Dusche bevor ich mich dann auf den Weg ins Buffalo mache – hier bin ich ja heute im Rahmen des AIDA-Clubs zum Abendessen eingeladen worden. Und was soll ich sagen? Das ist der Hammer. Ich werde zunächst an einen mit Rosenblättern dekorierten Tisch geführt, bestelle einen trockenen Sherry zum Aperitif und ordere ein Hefeweizen. Das wiederum veranlasst den Restaurantleiter zu der Bemerkung, dass ich mich ruhig auch an den Weinen oder an Champagner bedienen könne – auch wenn ich das eigentlich nicht anders erwartet hätte, wäre der Hinweis ja nicht wirklich notwendig gewesen. Sehr sauber.

Zum Essen serviert man – neben den fantastischen Zwiebelbrötchen – ein Drei-Gang-Menü bestehend aus Steakhouse-Salat, einem Filet Mignon mit Ofenkartoffel und Sauerrahm sowie ein Dessert (amerikanischer Schokokuchen mit Eis). Und selbstverständlich zum Abschluss noch meinen Latte Macchiato aus kenianischer Kaffeebohne. Sehr, sehr lecker … ich denke, das gibt noch einen weiteren Termin im Laufe der Woche – und dann ist das Kobe Beef an der Reihe …

An der Diva Bar gönne ich mir verdauungstechnisch noch einen Ramazotti und verschwinde dann auf meiner Kabine – schließlich ist morgen der 14-Stunden-Ausflug nach Luxor ins Tal der Könige angesagt … und dazu treffen wir uns bereits um 7.00 Uhr (nachdem wir ab 6.00 Uhr unsere Reisepässe auf dem Pooldeck abholen können) – und frühstücken sollte man vorher ja auch noch …