Bereits früh morgens sind wir heute in Salalah eingelaufen (Dank Balkonkabine mit offener Tür bekommt man so etwas dann – trotz früher Stunde – live mit); aber auch heute werde ich den Tag an Bord verbringen. Einen ersten Eindruck von Salalah habe ich ja bereits im Oktober bekommen, einen zweiten brauche ich im Moment nicht (obwohl der Oman ein interessantes und faszinierendes Land ist).
Ich frühstücke vielmehr in Ruhe im Buffalo und ziehe mich anschließend zum Schreiben ins Café Mare zurück (hier ist eine Steckdose fürs Netbook vorhanden und offen hat es auch schon). Den bestellten Cappu bekomme ich sogar kostenfrei (da wir noch Frühstückszeit im Buffalo nebenan haben und ich ein „Grüner“ bin – wow, da habe ich ja nun gar nicht mit gerechnet).
Hier mache ich übrigens noch eine ganz interessante Beobachtung … im Buffalo „dürfen“ ja die „Grünen“ und die Suitenbewohner frühstücken – und wenn man sich die Leute so anschaut, die da ins Buffalo gehen, kann man auch ganz schnell feststellen, wer zu den „Grünen“ gehört und wer eine Suite bewohnt – naja, zumindest in den meisten Fällen … 😉 Die Zeit, die die eine oder andere Suitenbewohnerin morgens offensichtlich damit verbringt, sich für den Tag zu gestalten, verbringe ich die ganze Reise nicht im Bad (und ich bin da auch jeden Tag drin) … ehrlich, wenn wir noch fünf Finger mehr hätten, hätten manche noch fünf Ringe mehr an – ein geschmückter Weihnachtsbaum ist nichts dagegen …
Parallel findet eine große Sicherheitsübung der Crew statt (und zwar der kompletten Crew) – über eine Stunde werde ich Zeuge was passiert, wenn was passiert. Und das was ich nicht sehe, lasse ich mir hinterher von einem Mitarbeiter erklären. Allerdings bittet er mich auch, darüber nicht zu detailliert zu schreiben (insbesondere die Bedeutung der „Codes“ für die Crew, die über die Lautsprecher durchgesagt werden) – und daran halte ich mich natürlich auch. Eins kann ich aber schreiben (und auf dem Gebiet habe ich ja durchaus auch ein bisschen Erfahrung): die Organisation für Notfälle auf dem Schiff scheint mir nahezu perfekt zu sein …
Noch gesättigt vom Frühstück lasse ich auch heute das Mittagessen wieder ausfallen und verschwinde zunächst mal in die Sonne … Und da bleibe ich auch mehr oder weniger bis zum Abend – natürlich unterbrochen durch die beiden nachmittäglichen Aufgüsse … wer weiß, wann die Sauna wieder kaputt geht 😉
Das Abendessen findet heute mal wieder ganz normal im Marktrestaurant statt. Einem umfangreichen Antipasti-Gang folgen Knödel und Wildschweingulasch sowie Obst und Käse zum Abschluss. Gerade rechtzeitig, um unserem Kapitän bei seiner allabendlichen Ansprache zu lauschen – natürlich ist auch heute noch einmal der Golf von Aden das Thema: wir verlassen kurz nach Mitternacht Salalah und erreichen dann morgen gegen 10 Uhr die Einfahrt in den Sicherheitskorridor – und dann geht es erst einmal mit kontinuierlich 18 Knoten in Richtung Rotes Meer.
Aber er hält auch noch eine Neuigkeit für uns parat: die Route unserer Reise hat sich erneut geändert (siehe meine einleitenden Worte zum Thema „Überraschungsreise“): jetzt ist Safaga in Ägypten wieder drin – dafür ist Marmaris in der Türkei wieder gestrichen worden. Israel ist (noch) drin, allerdings jetzt einen Tag später als ursprünglich geplant.
Für die Aufnahme von Safaga gibt es spontanen Applaus im Restaurant (vermutlich kann der Kapitän das auf der Brücke allerdings nicht hören) – erstaunlich ist allerdings, dass diejenigen, die jetzt eine Woche lamentiert haben, dass Ägypten gestrichen wurde, genau die gleichen sind, die sich jetzt darüber aufregen, dass Marmaris dafür jetzt aus dem Programm herausfällt. Ich selbst sehe das emotionslos – ich kenne beide Städte bereits, muss mir jetzt allerdings Gedanken machen, ob ich in Safaga den 14-Stunden-Ausflug ins Tal der Könige mitmache … ursprünglich hatte ich das ja vorgehabt – aber 3 ½ Stunden Busfahrt (einfach!) haben natürlich auch nur begrenzten Erholungswert. Naja, mal schauen. Morgen gibt’s dazu eine Ausflugspräsentation – die schaue ich mir mal an … vielleicht wähle ich ja auch die kurze Fahrt nach Hurghada und lege mich dort an den Hausstrand eines Hotels. Ach ja, Kairo wird aufgrund der angespannten Sicherheitslage in Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt weiterhin nicht angefahren – ich denke, da ist Safaga schon mal besser als nichts.
Den heutigen Abend verbringe ich übrigens ganz entspannt in der Diva Bar … hier gibt es nette Lounge-Musik mit Klavier und Bass und man hat einen guten Blick ins Theatrium, das heute mit der einen oder anderen netten Show aufwarten kann – wobei sich manche Sachen inzwischen wiederholen (und zwar nicht nur, wenn man mehrmals im Jahr reist – manches kenne ich (gefühlt) schon aus 2009).
Und wie ich hier mit meinem Cocktail so an der Bar sitze, stelle ich fest, dass es mir (uns) eigentlich richtig gut geht … und unsere „Probleme“ meistens eigentlich gar keine sind sondern wir sie nur als solche ansehen. So, auch das musste mal gesagt werden …
Ansonsten ist die Nacht heute eine Stunde länger – wir nähern uns zeitzonenmäßig wieder der Heimat an und dürfen die Uhren heute Nacht von 3.00 Uhr auf 2.00 Uhr zurückstellen. Das ist fein.