Eigentlich sollte es diesen Reisebericht ja gar nicht geben. Aber irgendwie hab‘ ich doch das Gefühl, ich müsste mir ein paar Notizen machen, was denn alles so passiert ist in diesen gut zwei Wochen, die wir auf der AIDAdiva unterwegs sind von Dubai bis nach Antalya.

Diese Reise ist nämlich etwas ganz Besonderes. Ganz besonders deshalb, weil die meisten etwas ganz anderes gebucht haben als das was sie jetzt tatsächlich geboten bekommen. Einige sind vorher noch abgesprungen, andere haben die Reise von Premium auf Vario zu deutlich günstigeren Preisen umgebucht und wieder andere haben sich erst kurzfristig aufgrund der ständig fallenden Preise für diese Reise entschieden.

Ursprünglich war neben den arabischen Zielen Ägypten ein weiteres Highlight auf dieser Reise und viele wollten natürlich die Pyramiden sehen. Durch die Unruhen zu Beginn dieses Jahres kam dann aber alles anders. Spätestens mit der Teilreisewarnung durch das Auswärtige Amt musste AIDA Cruises umdisponieren und hat Ägypten durch Haifa in Israel und Marmaris in der Türkei ersetzt. Ich selbst fand das sogar ganz gut, da ich die Pyramiden ja im vergangenen Jahr bereits sehen durfte und ich einen Ausflug nach Jerusalem damit als die für mich bessere Alternative angesehen habe.

Und die weiteren Highlights, Dubai, Abu Dhabi, sechs Seetage am Stück und die Suezkanaldurch-fahrt sind ja im Programm geblieben – für mich gab es also keinen Grund die Reise zu stornieren (außer der beschriebenen Umbuchung meiner ursprünglichen Premium- in eine Variobuchung, um von den zwischenzeitlich günstigeren Preisen zu profitieren).


Heute geht es los. Fünfzehn Tage AIDAdiva, viele interessante Ziele, viele Seetage und voraussichtlich Sonnenschein pur – was kann man sich mehr für die Osterfeiertage wünschen?

Mein Flieger nach Dubai soll um 22.30 Uhr ab Frankfurt starten – es ist weder mit einem Wintereinbruch noch mit einem Streik zu rechnen, so dass die Anreise wohl planmäßig erfolgen wird. Aber beginnen wir von vorn. Wie immer gestaltet sich das Kofferpacken schwierig – nicht so sehr das Packen an sich, sondern die zeitliche Komponente. Ich nehme mir das zwar immer frühzeitig vor, schaffe es dann aber doch meistens erst in der letzten Stunde vor der Abreise – keine Ahnung woran das liegt. Auch wenn ich zwischenzeitlich eine gewisse Routine entwickelt habe, gelingt es mir wie immer nicht, die 20-kg-Grenze einzuhalten: 22,5 kg bringt die Tasche auf die Waage – und weglassen kann ich eigentlich nichts mehr. Also riskieren wir’s … TUIfly ist ja glücklicherweise etwas großzügiger als AirBerlin in letzter Zeit.

Den Weg nach Frankfurt lege ich wie beim letzten Mal mit dem Auto zurück, mache noch einen klei-nen Abstecher in die Bank und lasse das Auto gleich da. Mit dem Taxi mache ich mich auf den Weg zum Flughafen und treffe dort gegen 19.00 Uhr ein. TUIfly fliegt wie immer vom Terminal 2, so dass ich mich gleich auf den Weg zu den Check-In-Schaltern mache. Mangels einer Buchungsnummer ist ein Web-Check-In ja leider nicht möglich und so stelle ich mich notgedrungen in die Schlange, die sich bereits vor den Countern gebildet hat.

Warum man spätestens drei Stunden vor Abflug da sein soll, wenn die Schalter erst drei Stunden vor Abflug öffnen, erschließt sich ja auch nicht sofort. Da hätte man auch eine Stunde später fahren können – ich stünde in der gleichen Schlange (OK, ein bisschen weiter hinten), hätte meinen Koffer aber auch noch ‘ne Stunde später packen können … 😉

Aber egal, ein bisschen Zeitpuffer schadet ja nie (wobei man den erstaunlicher Weise immer nur dann braucht, wenn man ihn nicht hat), so dass ich bereits eine Viertelstunde nach Öffnung der Check-In-Schalter meine Bordkarte in der Hand halte. Sogar die vorherige Sitzplatzreservierung über AIDA hat funktioniert (dass ich gern an den Notausgängen sitze, hatte ich wohl schon mal erwähnt).

Die Wartezeit habe ich übrigens genutzt, um mich mal ein bisschen über meine Mitreisenden zu informieren. Da ja jeder schon seinen bunten AIDA-Kofferanhänger befestigt hat, auf dem neben der Kabinennummer auch der Name steht, schau ich mal in Facebook, wie gut die jeweiligen „Privatsphäre-Einstellungen“ sind 😉 Kurz zusammengefasst – nicht gut. Die Dame vor mir freut sich schon „narrisch“ auf die Reise, und das Mädchen hinter mir ist „jetzt erst mal weg“ – die Fotos der letzten Party verraten übrigens, dass das wohl auch erst mal besser so ist … Facebook ist schon was Tolles … 😉

Jetzt gilt es also, noch gut zwei Stunden bis zum Boarding rumzubringen. Ich beschließe also zunächst eine Kleinigkeit zu essen (wer weiß, ob es in den nächsten Wochen was gibt) und mache mich auf den Weg in die 1. Etage zu McD. Sicherlich kein Feinschmeckermenü, dafür aber vertraut 😉

Aber irgendwie sind immer noch 1 ½ Stunden zu überbrücken. Ich mache mich also auf den Weg zum Gate, passiere die Sicherheitskontrolle (an der natürlich überhaupt nichts los ist) und darf wieder mal zum Sprengstofftest (dieses Mal ist es kein Buch, das Aufmerksamkeit erregt sondern meine Kamera). Inzwischen kenne ich ja das Prozedere und die Räumlichkeiten – auch wenn mit der Sicherheitsmitarbeiter versichert, dass das alles per Zufallsgenerator ausgelost wird, bleiben Zweifel … Dass da zufällig immer ich überprüft werde … Und – heißt das im Gegenzug, dass Sprengstofffunde auch nur auf dem Ergebnis eines Zufallsgenerators basieren …? Ich bin verwirrt …

Aber wie auch immer: wenig überraschend hat die Maschine grünes Licht gegeben, so dass ich mich in den Wartebereich setze. Ich wähle einen Platz an einer Steckdose, stöpsele mein iPhone noch einmal zum Nachtanken ein, chatte derweil ein bisschen und erfahre die neuesten Neuigkeiten …

So nach und nach füllt sich der Warteraum, das eine oder andere bekannte Gesicht taucht auf (ir-gendwie sind dann doch immer dieselben auf den Schiffen) und dann geht’s auch schon los. Wir fahren mit dem Bus zu einer Vorfeldposition und werden ungeordnet auf die Maschine losgelassen. Das hätte TUIfly mal besser nicht tun sollen: irgendwie gibt’s wohl immer noch genügend Leute, die mit der Sitzplatznummerierung nicht vertraut sind und Reihe 3 über den hinteren Eingang errei-chen wollen. Umgekehrt finden sich dafür Bordkarten für Reihe 28 auch in den Händen von Passagieren auf der vorderen Treppe. Die treffen sich dann mit ihren Handgepäckstücken vor der Brust ungefähr auf Höhe der Reihe 16 (das ist übrigens die Notausgangreihe) … Von daher ist schon vor dem Abflug für Bordunterhaltung gesorgt 😉

Ich stehe mittlerweile in meiner Sitzreihe, schaue mir das Getümmel im Gang an (das sich ganz langsam legt) und bin erstaunt, dass der Satz „Boarding completed“ fällt ohne dass sich noch jemand auf die beiden Plätze in meiner Reihe setzt. Der Typ hinter mir ist wohl auch erstaunt, hat aber ganz schnell kapiert, dass hier ein Platz mit Beinfreiheit zu haben ist. Und ruckzuck wirft er sich in den Sessel am Fenster. Da die Armlehnen in dieser Reihe sowieso nicht zu bewegen sind, ist das auch unproblematisch – der Mittelsitz bleibt tatsächlich frei, so dass wir mal nicht gezwungen sind abwechseln zu essen oder zu schlafen. Und die Beinfreiheit ist sowieso optimal hier. Von daher: Volltreffer!

Der Flug an sich gibt nicht viel her: „Pasta oder Beef?“ lautet die Frage nach dem Abendessen („Beef“ ist die Antwort), danach noch einen Kaffee und einen Film am iPad – und dann wird’s auch schon dunkel in der Kabine. Naja, mit Ausnahme der Monitore, die unbedingt einen Film zeigen wollen (den eigentlich niemand sehen will). Von daher flackert es ständig durch die geschlossenen Augenlider – an Schlaf ist so nicht zu denken. Das wird dann erst mit Schlafbrille ein bisschen besser – aber auch damit ist das mehr so ein „Dahinruhen“ als Schlafen.

Und dennoch merke ich erst kurz vor Dubai wieder etwas um mich herum – selbst das Frühstück ist an mir vorübergegangen (ist aber der Verpackung meines Sitznachbarn nach auch nur ein eingeschweißtes Stück Kuchen gewesen) – lediglich den Kaffee hätte ich schon genommen. Aber gut – was hier nicht ist, kann ja auf der Diva noch werden … Wir landen pünktlich in Dubai und ich erkenne auch gleich alles wieder … lange Wege zum Ausgang stehen uns bevor – ein bisschen wie in Frank-furt, wenn man nach A65 muss oder so … Aber so ein bisschen Bewegung nach rund sechs Stunden Flug schadet ja nun auch nicht …

Als erstes fallen die AIDA-Schilder auf … noch vor der Passkontrolle werden wir abgefangen und in die richtigen Bahnen gelenkt (jetzt weiß ich wieder, was ich in Südamerika vermisst habe …). Dort stehen wir zwar noch einmal etwas an – schließlich will hier jeder Pass genau geprüft sein. Als ich an der Reihe bin, werde ich auch gleich in ein Gespräch verwickelt („You are the first time in the Emirates?“). Hm, Fangfrage … er hat längst in meinen Pass geschaut, die Seite mit den Stempeln aus dem Vorjahr gesehen und auch schon den maschinenlesbaren Teil auf den Scanner gelegt – wenn er da die Antwort nicht kennt, sollte er den Job wechseln. Ich antworte also passend zu den Stempeln in meinem Pass. Die nächste Frage nach dem Hotel beantworte ich wahrheitsgemäß mit „AIDAdiva“ – er lächelt, drückt zwei weitere Stempel in den Pass und wünscht mit eine gute Reise … na also, geht doch 🙂

Obwohl mein Gepäck ja grundsätzlich als letztes kommt, mache ich mich auf den Weg zum Gepäckband – man kann ja nie wissen. Und dann passiert das Unfassbare: ich schaue auf das Band und genau in diesem Moment fährt meine Reisetasche an mir vorbei. Gerade noch rechtzeitig erteilt mein Gehirn der rechten Hand den Befehl, die Tasche zu packen – und mit Mühe wuchte ich die 22,5 kg (die TUIfly übrigens nicht beanstandet hat) vom Band. Ich bin begeistert …

Der Weg nach draußen ist mit AIDA-Schilder-Trägern gesäumt (so kennen wir das und so wollen wir das haben), so dass man sich eigentlich nicht verlaufen kann … Draußen stelle ich mein Gepäck zu den anderen Koffern (die werden separat mit einer Art Lastwagen zum Schiff gebracht), stelle aber fest, dass die Tasche sofort weggenommen wird. Offensichtlich habe ich doch ein überraschtes Gesicht gemacht, denn einer der Gepäck-auf-den-LKW-Lader verrät mir, dass die Gepäckstücke mit dem Aufdruck „Priority Luggage“ einen anderen Weg gehen … Das ist jetzt also meine erste Berührung mit dem „AIDA-Club“, dem neuen Vielfahrerprogramm … doch dazu später mehr.

Inzwischen werden wir zu einem der bereitstehenden Busse geleitet und machen uns auf den Weg zum Hafen. Alles eigentlich wie gehabt – auch im Bus. Die Klimaanlage läuft auf Hochtouren, der Schweiß ist kurz vorm Gefrieren. Mein Strickjäckchen im Handgepäck darf also wieder mal ran …

Und dann sehen wir sie auch schon – die AIDAdiva. Wartend liegt sie im Hafen, der Kussmund lächelt uns an. Gleich sind wir zu Hause …

Doch zuvor ist noch das Einchecken angesagt – eine lange Schlange an den Schaltern ist die Folge von drei Flügen, die mit wenigen Minuten Abstand aus Frankfurt in Dubai angekommen sind. Noch während ich mich auf eine längere Wartezeit ein-stelle, werde ich von einer AIDA-Mitarbeiterin abgefangen. Sie hat festgestellt, dass meine Reiseunterlagen eine andere Farbe aufweisen als die der meisten anderen Mitreisenden. Während die Tickethefte normalerweise blau sind, hat meins einen eher goldenen Schimmer – und das ist die Eintrittskarte an den Schalter „VIP-Check-In“ (immerhin ohne Schlange). Wow, das ist jetzt das zweite Mal, dass mir der AIDA-Club positiv auffällt … fünf Minuten später bin ich nämlich bereits an Bord, ausgestattet mit AIDA-PIN, gold-blauem AIDA-Lanyard und einer Einladung zum „Club-Treff“.

Die Kabinen sind zwar noch nicht bezugsfertig (es ist ja gerade auch mal kurz vor halb neun), aber mein Magen signalisiert sowieso, dass es Zeit für die Nahrungsaufnahme ist. Also mache ich mich auf den Weg ins „Bella Vista“ auf Deck 11 (erfah-rungsgemäß das Restaurant mit dem wenigsten Betrieb) und frühstücke erst einmal in Ruhe bevor ich mich um kurz vor neun Uhr auf den Weg zum Ausflugsschalter mache.

Die meisten Ausflüge habe ich wie immer bereits von zu Hause gebucht, lediglich der Ausflug zur Formel 1-Rennstrecke in Abu Dhabi ist ausgebucht gewesen. Wenn überhaupt gibt es also jetzt eine kleine Chance auf Restplätze. Und siehe da – Glück gehabt. Einen Platz für ABU13 gibt es noch (bzw. gab es noch – denn den hab jetzt ich :-))

Ich mache mich also auf den Weg auf das Sonnendeck, um die Zeit bis zur Kabinenfreigabe zu überbrücken. Wobei – so viel gibt es da gar nicht zu überbrücken. Wenige Minuten nach 10 Uhr sind die Kabinen bereits bezugsfertig – da hat sich das Housekeeping aber mal richtig ins Zeug gelegt. Und was stelle ich fest – im langen Gang auf Deck 8 (meine Kabine ist ziemlich weit am Heck) stehen lediglich zwei Gepäckstücke: ein Koffer in der Mitte und meine Reisetasche – jetzt weiß ich auch was „Priority Luggage“ bedeutet.

Also rein in die Kabine, schnell frisch gemacht, das Gepäck aus der Tasche in den Schrank geräumt und dann auf den Balkon zur Siesta – bis zum Mittagessen bin ich erst einmal außer Betrieb.

Dieses Mal hat es bei der Vario-Lotterie übrigens recht gut geklappt. Ich habe Kabine 8163 – eine Balkonkabine auf Deck 8 steuerbords. Auch wenn der Balkon hier nicht so groß ist wie bei den Balkonkabinen auf Deck 6, kann man es hier gut aus-halten. Rückblickend betrachtet würde ich die Kabine jedoch nicht aktiv buchen – auf dem Balkon der Nachbarkabine verläuft ein Abflussrohr, das auch rege genutzt wird … zumindest ist hier mehr oder weniger ständig fließendes Wasser zu hören. Im Endeffekt stört es nicht so sehr wie es sich anhört – aber es gibt zum gleichen Preis ja auch Kabinen ohne solche Rohre auf dem Balkon … 😉

Um 13.30 Uhr meldet mein iPhone, dass es Zeit für den Lunch ist. Auch wenn mein Magen nicht andeutet, dass er es auch so sieht, gehe ich trotzdem kurz ins Weite Welt Restaurant, um ein paar Antipasti und ein kleines Steak zu essen – ich will ja für meinen ersten Ausflug heute Nachmittag gut gestärkt sein.

Der fängt um 14.45 Uhr mit dem Treffen an der Pier-3-Bar an. Allein der Treffpunkt deutet schon auf eine kleine Gruppe hin – und siehe da, wir sind nur acht Personen. Aber: größer ist das Wasserflugzeug auch nicht, das wir gleich besteigen werden. Neben dem Ausflugticket wird noch eine Kopie des Reisepasses benötigt – aber selbst die hat AIDA zwischen Check-In und Ausflugstart bereits automatisch gemacht und dem zuständigen Scout gegeben … diese Organisation begeistert mich jedes Mal aufs Neue.

Und jetzt geht’s los. Wir gehen gemeinsam vor das Schiff, wo verschiedene Busse auf Ausflugsgäste warten. Allerdings trägt keiner ein Schild für unseren Ausflug … sollte da was schiefgegangen sein? Nein, natürlich nicht. Hinter dem letzten Bus steht eine Stretch-Limousine mitsamt Fahrer, der uns bereits die hintere Tür aufhält. Und was soll ich sagen – hinter verdunkelten Scheiben wartet eine lange Ledercouch auf uns. Wir haben zu acht bequem Platz und los geht’s zum Startplatz unseres Wasserflugzeugs.

Bereits wenige Minuten später werden wir von unserem Piloten empfangen, der neben seinem Wasserflugzeug auf uns wartet. Wir nehmen auf be-quemen Einzelsitzen Platz (alles Fensterplätze), lassen uns von ihm kurz anhand eines Stadtplans erklären, welche Route wir fliegen werden und was wir zu sehen bekommen und dann geht’s auch schon los. Die Sicherheitsregeln sind sehr zügig erklärt (das Flugzeug hat vier Notausgänge, in der Tasche vor uns sind Schwimmwesten, eine Flasche Wasser und naja, Ihr wisst schon …) und dann geht’s auch schon los.

Wir sitzen ja mit dem Pilot zusammen, so dass wir ihm bei seiner Arbeit direkt über die Schulter gucken können … das ist nicht uninteressant. Gefühlte hunderte von Hebeln und Knöpfen sind da, genauso viele Anzeigen und Monitore – und es hat den Anschein, als ob er immer die richtigen davon drückt oder zieht.

Irgendwann dreht sich der Propeller vor uns und das Flugzeug beginnt mit „Taxi“, also dem Weg zur Startbahn. Nun ist „Startbahn“ bei einem Wasserflugzeug wohl eher relativ – aber auch ein Wasserflugzeug muss sicherlich bestimmte Regeln einhalten.

Wie auch immer, den Übergang zwischen Schwimmen und Fliegen merkt man nicht wirklich – irgendwann ist das Wasser halt immer weiter weg gewesen. Und der Blick aus dem Fenster ist grandios. Man merkt im Prinzip nichts vom Flug – außer beim Blick aus dem Fenster. Das Flugzeug scheint in der Luft zu stehen – lediglich der Propeller (bzw. der zugehörige Motor) gibt ein monotones Geräusch von sich.

Wir nähern uns inzwischen der „Welt“ (das ist die aus über 300 künstlichen Inseln geschaffene Inselgruppe, die wie eine Weltkarte aussieht) – im Gegensatz zum Ausblick aus dem Burj al Arab im vergangenen Jahr kann man sie jetzt auch deutlich als solche erkennen. Aber wir sind jetzt ja auch 600 m hoch und nicht „nur“ im 27. Stockwerk 😉

Weiter geht’s auch schon zum nächsten Ziel – der Palme (das ist eine weitere Inselgruppe, die wie eine Palme aussieht) und dem Burj al Arab – das von hier oben natürlich noch mal ganz anders aussieht als von unten.

Unser Rundflug führt uns dann vorbei an Hochhäusern von Dubai – und da merkt man dann schon, dass der Burj Khalifa mit seinen 828 m doch recht hoch ist – zum einen im Vergleich zu den anderen Hochhäusern neben ihm (die nach allem aussehen nur nicht nach „Hochhaus“), zum anderen im Vergleich zu uns (denn wir fliegen ja auch „nur“ 600 m hoch). Nach einer langen Schleife (wenn man jetzt aus dem Fenster schaut oder auf den künstlichen Horizont am Armaturenbrett merkt man jetzt auch, dass wir in einem Flugzeug sind, das gerade ziemlich auf der Seite liegt) geht es dann die gleiche Strecke wieder zurück – damit hat dann auch die jeweils andere Flugzeugseite den richtigen Ausblick.

Eine knappe halbe Stunde nach unserem Abflug setzen wir wieder sicher auf dem Wasser auf (das merkt man übrigens überhaupt nicht) und schwimmen zurück zum Anlegeplatz. Wow, das hat sich in der Tat gelohnt – als Abrundung zu den Besichtigungen von unten ist der Rundflug absolut zu empfehlen. Und natürlich auch die Rückfahrt mit der Stretch-Limousine – das hat schon was, wenn man dann am Schiff mit diesem Teil vorfährt … 🙂

Zurück auf dem Schiff bleiben mir jetzt 20 Minuten Zeit. Dann startet nämlich der nächste Ausflug: „Dubai Lichterfahrt“. Eigentlich hatte ich diesen Ausflug ja gar nicht geplant, habe dann aber zufällig die Ausflugspräsentation mitbekommen und dabei festgestellt, dass der Ausflug u.a. auch einen abendlichen Stopp an der Dubai Mall beinhaltet, so dass hier die Möglichkeit besteht, die „Dubai Fountains“, die höchsten Wasserfontänen der Welt, zu erleben. Und eifrige Leser meiner Berichte wissen ja, dass das im vergangenen Jahr nicht wirklich geklappt hat, da die Fontänen nach wenigen Sekunden wegen eines technischen Defekts außer Betrieb genommen wurden.

Und so kommt es, dass ich mich bereits wenige Minuten nach Rückkehr mit frisch gepacktem Rucksack (Nachtaufnahmen bedingen halt andere Objektive als Luftaufnahmen) erneut am Ausflugstreffpunkt einfinde. Dieses Mal wird das allerdings nix mit der Limo – jetzt ist wieder ein ordinärer Reisebus angesagt. Und mit dem geht es zu unserem ersten Ziel – dem Burj al Arab. Natürlich nur von außen, dafür aber mit Fotostopps an allen drei Seiten. OK, ganz nett … aber nicht wirklich neu 😉 Seit Dubai 2010 kennen wir den ja schon – und sogar von innen.

Also weiter im Text … äh, Ausflug. Der Souk Madina ist der nächste Stopp – dieses Mal mit 60 Minuten Aufenthalt. Hat zwar auch nichts mit Lichterfahrt zu tun (zumal es ja immer noch hell ist), aber immerhin gibt’s da drin ‘nen Starbucks. Und neben den auch bei uns üblichen Kaffeevarianten („White Choccolate Mocca“) gibt’s auch ein kostenloses WLAN – was will man mehr … 🙂

Um 18.25 Uhr treffen wir uns wieder am Bus, den unser indischer Busfahrer rechtzeitig wieder vorfährt (nachdem er zwischenzeitlich woanders parken musste). Eigentlich wollte er ja von der Reiseleiterin angerufen werden, wenn wir wieder vollzählig sind, aber unsere Reiseleiterin hat ihm zu verstehen gegeben, dass wir um 18.25 Uhr vollzählig da sein werden, wenn das so ausgemacht wird, denn „They are Germans“. Und „Germans“ sind pünktlich. Und genauso ist es natürlich auch – eine Minute vor Abfahrt stehen alle bereit und warten auf den Bus. Na also, wieder mal ein Vorurteil bestätigt … 😉

Jamal, unser Busfahrer, kämpft sich durch die Feierabendstaus vor dem arabischen Sonntag (der hier ja ein Freitag ist), so dass wir kurz vor 19.00 Uhr die Dubai Mall erreichen. Jetzt heißt es eine Entscheidung treffen – entweder der Reiseleiterin zuhören, wie man zu den Fontänen findet und diese dann zu spät erreichen oder gleich loslaufen (in der Hoffnung, dass der Orientierungssinn das Gesehene vom letzten Jahr noch zuordnen kann). Ich entscheide mich für Variante 2, nehme die Beine unter den Arm und laufe los. Unterwegs wechsele ich noch schnell das Objektiv (hätte ich eigentlich auch im Bus in Ruhe machen können) und erreiche mit den ersten Tönen der Fontäne das Szenario. Sehr sauber.

Und was soll ich sagen … die Fontänen muss man in der Tat gesehen haben. Das Spiel aus Licht, bis zu 150 m hohe Wassersäulen und die zugehörige Musik lassen Gänsehaut aufkommen. Gut, dass ich den Ausflug noch entdeckt habe – das hätte man zwar auch mit dem Taxi machen können, ob das dann aber für eine einzelne Person soooo viel billiger gewesen wäre…? Da wir uns erst um 19.40 Uhr wieder treffen wollen (Hm, wo eigentlich? Vielleicht hätte ich doch noch einen Moment länger zuhören sollen…), suche ich mir einen schönen Platz für die nächste Fontänen-Session um halb acht. Zufälligerweise treffe ich noch ein paar Mitausflügler (meistens gut zu erkennen an den um den Hals baumelden Bordkarten), die mir den Weg zum Bus zeigen, so dass ich auch gute Chancen habe, heute Abend noch aufs Schiff zu kommen.

Die Zeit bis zur nächsten Fontäne überbrücke ich mit ein paar Nachtaufnahmen vom Burj Khalifa, den sie pfiffigerweise genau vor die Dubai Mall gestellt haben – 828 m sind ja schon hoch …

Die nächste Fontänen-Show ist dann in meinen Augen noch spektakulärer – allein schon wegen der gewählten Musik, die – im Gegensatz zum klassischen Stück um 19.00 Uhr – jetzt eindeutig rockiger ausfällt. Aber auch dieses Mal ist das Ganze nach knapp fünf Minuten vorbei, so dass ich den Weg zum Bus antrete und wir pünktlich zum Hafen zurückfahren.

Hier springe ich noch schnell ins Marktrestaurant, um eine Kleinigkeit zu essen – ein paar Vorspeisen, ein Stück Fleisch, ein bisschen Gemüse und etwas Obst und Käse zum Dessert finden den Weg in den Harald bevor sich dieser auf‘s Pooldeck zum Welcome Sekt und zur Begrüßung durch Club-Director Jörg und Entertainment Manager Andrea macht. Die Welcome Show im Anschluss findet dann aber ohne mich statt – ich will jetzt nur noch ins Bett … die nächtliche Anreise und die Zeitumstellung (da fehlen ja auch noch mal zwei Stunden) fordern ihren Tribut.