Vorbei … naja, fast. Noch steht mir ja die fast 36-stündige Rückreise bevor … mal schauen, wie das wird.

Der erste Teil hat schon mal geklappt – als ich um kurz vor neun zum Frühstück aus der Kabine komme, sind meine Taschen nicht mehr da … dafür hängt an der Tür ein lieber Brief von der Rezeption – überschrieben mit „Bordrechnung“. Das ist dann der Teil der Reise, auf den ich problemlos verzichten könnte … es sei denn, ich suche irgendwann meine berufliche Zukunft doch im Purser-Bereich auf den AIDA-Schiffen – dann sehe ich das vermutlich anders 😉

Noch bin ich allerdings als Gast hier – und nutze daher die Zeit bis zum Flughafentransfer um 10.15 Uhr mit einem letzten ausgiebigen Frühstück im Marktrestaurant.

Gegen 10.00 Uhr erfolgt dann auch schon der erwartete Aufruf für den Transfer – ein letzter Blick zurück auf die Cara … und die Vorfreude auf die nächste Reise im April auf der Diva beginnt 😉

Zunächst muss ich aber erst mal wieder nach Hause kommen. Die Busse stehen bereits vor dem Schiff und auch der Transfer zum Flughafen bereitet keine Probleme. Rund 50 Minuten dauert die Fahrt zum internationalen Flughafen in Buenos Aires (kurzer Hinweis an alle Individualreisenden – nicht fälschlicherweise zum falschen Flughafen, dem Inlandsflughafen, fahren), an dem wir von zwei AIDA-Scouts empfangen werden. Unser Gepäck wird aktuell aus einem LKW entladen und kann dann auch gleich von uns in Empfang genommen werden …

Dann geht’s zum Check-In. Meinen Sitzplatz (ihr ahnt es, einen XL-Seat) hatte ich ja bereits zu Hause bei Iberia reserviert und eingecheckt habe ich mobil bereits im Bus auf der Fahrt zum Flughafen. Damit sollte es jetzt eigentlich recht schnell gehen, da ich – mit elektronischen Bordkarten im Gepäck – nur zur Gepäckabgabe muss.

Blöderweise hat man das hier so organisiert, dass sich erst einmal alle in eine lange „Iberia-Schlange“ stellen – und erst auf den letzten 20 m trennt man dann in die fünf Check-In-Schlangen und die Gepäckabgabe-Schlange auf – obwohl dieser Schalter mehr oder weniger die ganze Zeit leer war. Das wäre besser gegangen …

Aber egal – warten müsste ich eh irgendwo … Die Gepäckabgabe läuft dann wie in Berlin – als erstes erhalte ich gedruckte Bordkarten (vermutlich wissen die auch hier nicht, wo sie sonst die Gepäckaufkleber anbringen sollen), dann verschwinden meine Taschen auch schon im Bauch des Flughafens … ein Wiedersehen sollte dann in Berlin auf dem Gepäckband stattfinden – da bin ich mal gespannt.

Die Sicherheitskontrolle ist dann überraschend problemlos … ich muss weder den Laptop herausholen noch interessiert sich jemand dafür, dass es (wie immer bei mir) im Metalldetektor piepst … „adelante“ – na dann …

Und dann heißt es wie immer am Flughafen: warten. Man müsste mal ausrechnen wie viel Lebenszeit die Menschheit insgesamt mit Wartezeiten an Flughäfen verbringt. Zumindest kann ich die Zeit nutzen und ein bisschen über meine Erlebnisse berichten – richtig gut wäre natürlich ein freier Internetzugang und eine Steckdose … hier findet man aber beides nicht.

Das Einsteigen geht erstaunlich schnell – das liegt aber vielleicht auch daran, dass hier wirklich darauf geachtet wird, dass nach Zonen eingestiegen wird. Also nicht so wie bei uns, wo auch nach Zonen sortiert aufgerufen wird, dann aber doch jeder einsteigt wann er will … hier wird man gnadenlos aussortiert, wenn man noch nicht an der Reihe ist. Gut so.

Im Flieger dann das bekannte Bild: ich habe 22C, den gleichen Platz wie mein Hinflug. Viel Beinfreiheit macht den fast zwölfstündigen Flug einigermaßen erträglich – wobei das schon eine echt lange Zeit ist. Ich bin wirklich froh, mich für das iPad entschieden zu haben – als Zeitvertreib an Bord ist das einfach nur genial … egal ob Video, Spiele, Musik oder eBook (jetzt hab ich doch wieder Apple-Werbung gemacht …)

Wir sind pünktlich um 14.20 Uhr gestartet – nach Umstellung meiner Uhr stelle ich fest, dass es in Europa 18.20 Uhr ist … Zeit fürs Abendessen. Allerdings müssen wir darauf noch bis gegen 20.00 Uhr warten. Wie auf dem Hinflug gibt es Hühnchen oder Pasta – wobei ich dieses Mal die Pasta wähle … und für ein Flugzeugessen ist das gar nicht mal so schlecht.

Während mein Sitznachbar sofort in einen Tiefschlaf fällt, vertreibe ich mir noch die Zeit mit meiner Technik, bis gegen Mitternacht die Kabine verdunkelt wird und jeder versucht, etwas Schlaf zu finden. Jeder? Nein … eine einsame Leselampe ist an – die meines Sitznachbarn. Arrgh! Der ist jetzt putzmunter …

Von daher wird das mit dem Schlaf nicht wirklich was. Es hätte aber wohl auch sonst nicht geklappt – ständig werden die Anschnallzeichen an- und ausgeschaltet, begleitet von der Durchsage auf Spanisch und Englisch, dass man aufgrund von Turbulenzen angeschnallt sitzen bleiben möge. Wenn man von den Turbulenzen (die zwar nicht schlimm aber doch irgendwie dauerhaft waren) nicht wach wird, dann zumindest von den Durchsagen.

Ich habe bis zum Frühstück um kurz nach 4.00 Uhr auch maximal eine halbe Stunde geschlummert … mal schauen, ob das auf dem Kurztrip von Madrid nach Berlin besser klappt.

Zwischendurch versuche ich mir immer wieder mal die Beine zu vertreten – wobei das immer ein Hürdenlauf durch den Gang ist. Unglaublich in welchen Positionen die Leute so schlafen – und welche Körperteile dann im Gang rumstehen bzw. -hängen …

Den Frühstückskaffee bekomme ich dann nicht mehr – die Turbulenzen verhindern die Kaffee- und Teeausgabe … allerdings erst nachdem die Stewardess mit der Kanne schon bei Reihe 20 angekommen ist. Gut, dass ich wenigstens noch ein bisschen Wasser dabei habe.

Die Landung verläuft jedoch planmäßig – gegen 6.00 Uhr setzen wir in Madrid auf. Die erste Teilstrecke ist geschafft. Die Passkontrolle geht ruck-zuck, die Sicherheitskontrolle auch (hier piepst noch nicht mal was – wahrscheinlich sind die Dinger kaputt). Wie auf der Hinreise muss ich noch das Terminal wechseln (dieses Mal allerdings in die andere Richtung) – aber wir haben ja fast drei Stunden Zeit bis zum Weiterflug.

Von daher mache ich eine kurze Frühstückspause bei McDonald’s (liegt gerade günstig auf dem Weg) – und der Mini-Snack im Flieger war ja nun auch nicht der Brüller. Vor allem aber gibt’s hier Kaffee … 🙂

Unter ständiger Beobachtung der Bildschirme (bis jetzt weiß ich nur, dass ich zu einem Gate im Bereich H, J oder K muss – und das sind bis zu einer Viertelstunde Differenz) verbringe ich jetzt die Wartezeit ziemlich in der Mitte beim Schreiben dieser Zeilen (außerdem ist hier ein Bistro, so dass es noch einen zweiten Kaffee gibt).

Und dann beginnt der zweite Abschnitt der Heimreise – die Strecke von Madrid nach Berlin. Während es in Madrid noch knapp 10°C hatte, liegt die Temperatur in Berlin ja doch unter dem Nullpunkt. Von daher hoffe ich mal, dass mein Gepäck nachher tatsächlich auf dem Band unterwegs ist – sonst muss ich mir erst mal eine Winterjacke kaufen gehen.

Der Flug verläuft erwartungsgemäß problemlos – wir starten mit rund 40 Minuten Verspätung und kommen damit auch in Berlin verspätet an – aber bis zur Abfahrt meines Zuges bleibt genügend Zeit. Damit wäre das wesentliche mal geschafft – ich bin wieder in Deutschland.

Und – auch meine Reisetaschen sind da. Es dauert zwar wieder fast eine halbe Stunde – aber dann fahren sie an mir vorbei. Also alles gut soweit 🙂

Die beiden (als Touristen getarnten) Zöllner würdigen mich ebenfalls keines Blickes, so dass ich direkt zu den vorm Terminal wartenden Taxen gehen kann. Rund 15 Minuten später und 20 € ärmer bin ich dann auch schon am Hauptbahnhof.

Und siehe da – da fährt noch ein Zug vorher nach Frankfurt … Abfahrt wäre um 13.34 Uhr, zehn Minuten Verspätung werden bereits angezeigt. Noch zwanzig Minuten – das passt gut. Ich reserviere mir schnell per iPhone noch einen Sitzplatz, hole mir noch zwei Brötchen (bei Iberia gab’s auf der Strecke nach Berlin natürlich wieder nichts) und mache mich auf den Weg zu Gleis 13.

Dort steht, dass der Zug heute auf Gleis 14 fährt und dass er inzwischen 25 Minuten später kommt. Super, bei der Kälte auf einem Bahnsteig stehen – das macht Laune. Als zwanzig Minuten später die Anzeige allerdings auf 40 Minuten springt, gebe ich auf. In der DB-App steht was von „Triebwerkschaden“ – der kommt doch nie in Frankfurt an.

Ich entscheide mich also für meinen regulär geplanten Zug um 14.31 Uhr und gehe so lange noch mal auf einen Kaffee in die DB-Lounge. Und wärmer als auf dem Bahnsteig ist es auch.

Als ich dann kurz vor halb drei wieder am Gleis 14 stehe, fehlt der andere Zug immer noch – die aktuelle Vorhersage ist bei 50 Minuten stehen geblieben. Naja, dafür ist meiner pünktlich – und die Reservierungsgebühr lasse ich mir dann halt erstatten … da kann ja ich nichts dafür, wenn die Züge der Bahn entweder im Schnee feststecken oder kaputt sind.

Unterwegs werden dann allerdings auch wir unpünktlicher … ein Weichenschaden zwingt uns einen Umweg über Hannover auf (dafür fällt Hildesheim aus). Und dann ist da noch ein Regionalexpress im Weg: „Auf unserem Gleis befindet sich vor uns noch ein Regionalexpress, den wir nicht überholen können …“ Na, hoffentlich versucht er es nicht doch … 😉

Aber jetzt ist es eigentlich auch egal – ob ich jetzt eine halbe Stunde früher oder später in Frankfurt bin … die Rückreise ist mit über 30 Stunden, seit ich die Cara verlassen habe, eh viel zu lang.

Und trotzdem geht auch sie einmal zu Ende. Mit einer kleinen Verspätung erreichen wir Frankfurt. ich nehme ein Taxi bis zu meinem Auto, dass die zwei Wochen gut in der Banktiefgarage überstanden hat und mache mich auf die letzten Kilometer nach Hause …

Eine lange, aber sehr schöne Reise nach Südamerika liegt hinter mir … und ich freue mich schon wenn es das nächste Mal wieder „Sail away …“ heißt …