Alles hat Ende – auch das Jahr 2010 … Nachdem Silvester im vergangenen Jahr in Singapur einige Stunden früher als normal stattgefunden hat, hinken wir in diesem Jahr in Uruguay etwas hinterher … aber macht nichts, dann gehen auch die SMS nach Hause besser durch (und um 3 Uhr wird man da ja wohl noch wach sein). 😉

Aber vor der Silvesterfeier gibt es zunächst noch einen Ausflug in Punta del Este: „PDE 02 – Punta del Este & Ralli Museum“. Auch heute geht es mit einer Rundfahrt zu den Highlights los (wobei sich die gegenüber Buenos Aires und Montevideo naturgemäß in Grenzen halten), wobei im Anschluss das Ralli-Museum auf dem Programm steht.


Und bevor jetzt jeder denkt, ich hätte das versehentlich gebucht – nein, das war schon Absicht (ich war schließlich auch im Sommer im Louvre). Das Ralli-Museum beherbergt neben zeitgenössischer südamerikanischer Kunst nämlich u.a. auch Werke von Salvador Dali – und der gehört durchaus zu den Künstlern, die sogar mir gefallen.

Doch auch heute sollten wir von vorn beginnen: Körperpflege und Frühstück setze ich als bekannt voraus und auch das Treffen für den Ausflug im Theater verläuft wie immer (zwei Kabinen fehlen, einer hat das Ticket vergessen und eine die Bordkarte … also alles ganz normal).

Wer bis jetzt von Punta del Este noch nichts gehört hat, dem geht es wie mir. Auch ich wusste nicht so recht, warum wir hier sind – vielleicht war ja im Hafen gerade noch ein günstiger Liegeplatz zu bekommen. Inzwischen bin ich natürlich etwas schlauer … Punte del Esta ist der beliebteste und teuerste Urlaubsort Südamerikas – es ist heute Treffpunkt der internationalen Schickeria; Stars und Sternchen aus Film und Fernsehen geben sich hier die Klinke in die Hand mit Künstlern, Musikern und Sportlern. Ah, jetzt ja …

Wir fahren daher zunächst zum Aussichtspunkt „La Salina“, von wo man einerseits einen tollen Ausblick auf die Halbinsel genießt, andererseits aber auch einen alten Anker besichtigen kann, der Uruguays südlichsten Punkt markiert.

Im Strandabschnitt zur Atlantikküste, dem Playa Brava, findet sich dann auch gleich wieder Kunst (und jetzt weiß ich auch, dass ich schon vorher von Punta del Este gehört habe, ohne es zu wissen): hier stehen „Los Dedos“ – die Finger. Eine große Plastik zeigt die aus dem Meer ragende Hand eines Ertrinkenden. Das ist endlich mal wieder ein tolles Fotomotiv.

Naja, es wäre eins. Wenn nicht dauernd irgendwelche Leute meinen würden, die Skulptur würde an Qualität gewinnen, wenn sie sich dazu gesellen. Ich will ja niemandem zu nahe treten – aber das ist ein typisches Beispiel für die Abweichung von Eigen- zu Fremdbild. Warum kopieren sich die Leute nicht später mittels Photoshop einfach dazu – da können sie sich gleich auf die Fingerspitze setzen wo sie in natura niemals hinkämen. Also – weg jetzt da vorn …

Auf unserer Fahrt zum Museum fahren wir u.a. auch durch Beverly Hills (nein, nicht das Beverly Hills), einen Stadtteil, der ausschließlich aus den Ferienhäusern der oben erwähnten Urlauber besteht … wow, da ist manch schnuckeliges Domizil dabei …

Das Museum hält dann tatsächlich was es verspricht – hier stehen Kunstwerke, die sogar mir gefallen. Und da gehört schon was dazu … ich will nämlich nie lange raten, was der Künstler mit dem roten Strich auf dem blauen Hintergrund gemeint hat sondern auf einen Blick sehen, was die Idee war. Und das ist so ein Museum … hat mir gut gefallen.

Den Abschluss findet unsere Tour dann im Stadtteil Punta Ballena – hier besichtigen wir das Casapueblo: ein in extremer Hanglage erbautes Haus, das außen weiß ist wie die Häuser auf Santorini in Griechenland und innen ohne gerade Linien und rechte Winkel auskommt. Da hat Vilaró (der auch der Picasso Uruguays genannt wird) wirklich ganze Arbeit geleistet – 36 Jahre Bauzeit sprechen dabei für sich.

Das Feuerwerk für den heutigen Abend dürfte inzwischen auch vorbereitet sein – da wir auf Reede liegen, hat AIDA ein Feuerwerk an Land errichtet, auf das man vom Schiff einen hervorragenden Blick haben soll – zumindest in der Theorie hört sich das richtig gut an. Ich bin mal gespannt, was uns erwartet – die AIDA-Feuerwerke sollen ja immer richtig gut sein …

Zuvor findet aber das normale Nachmittagsprogramm bestehend aus Sonne und Sauna statt, bevor es dann zum großen Silvestermenü in das Marktrestaurant geht. Die Temperatur liegt wieder jenseits der 30°C-Marke (aber das kennen wir ja schon), allerdings geht dieses Mal ein bisschen Wind, so dass man die Sonne (tückischerweise) nicht merkt – ich muss jetzt also erst mal in die Kabine und mein After Sun suchen … sonst werde ich beim Abendessen noch mit einem Hummer verwechselt.

Den gibt’s beim Silvestermenü übrigens nicht (dürfte morgen beim Farewell-Dinner auf der Karte stehen) – dafür aber sonst eine Menge leckere Sachen. Auf vielfachen Wunsch habe ich da mal Protokoll geführt (Sorry an alle diejenigen, die warten mussten, während ich mit dem iPhone alle Buffet-Beschriftungen fotografiert habe …):

Vorspeisen:
Entenbrust mit Campari-Organgengelee
Geräucherter Heilbutt, Forelle und Aal mit Sahnemeerrettich
Hähnchenbrustsalat mit Sellerie, Mais und Mayonnaise
Shrimpssalat mit Erbsen, Frühlingszwiebeln und Mango
Teigrolle gefüllt mit Lachsfarce
Variationen von Wildpasteten mit Sauce Cumberland

Suppen:
Klare Rinderkraftbrühe mit Kräuterfädle
Lachscremesüppchen mit Fenchelwürfeln

Hauptspeisen:
Garnelenschwänze mit Knoblauch
Gebratene Medaillons vom Steinbeißer
Kalbstafelspitz in Schnittlauchsauce mit Bouillon-Kartoffeln
Königsfisch mit Champagnersauce
Schweinefilet mit Kräuterfarce gefüllt in Cognac-Rahm
Spanferkel
Tournedos vom Rinderfilet im Speckmantel
Toulouser Entenragout mit Morcheln im Reisbett

Beilagen:
Brokkoli-Flan
Getrüffelte Kartoffelplätzchen
Grüner Stangenspargel mit Sauce Hollandaise

Kaisergemüse
Karotten und Mais mit braunem Zucker und Rum
Kartoffelauflauf mit Blauschimmel-Käse-Kruste

Pfifferlinge in Rosmarinrahm
Pommes Frites
Schupfnudeln
Waffelkartoffeln
Zucchiniwürfel mit Tomate

Dessert:
Champagnercreme mit Erdbeersauce
Eistorte
Pfirsich Melba im Glas

Schillerlocken mit Nougat Trüffeln gefüllt
Schokoladen-Weinbrand-Torte
Variationen von Muffins

Windbeutel mit Moccacreme gefüllt

 Zusätzlich gibt’s natürlich noch ein Salat-, ein Rohkost- und ein Obstbuffet.

Und da wir heute Abend wieder nicht auf See sind, entfällt auch heute der Bingoabend (stattdessen haben wir zum einen die Neujahrsverlosung und zum anderen die Silvesterpoolparty in der AIDA Heute gefunden), so dass ich es mir am letzten Tag des Jahres noch einmal richtig schmecken lasse … ab morgen wird dann ja sowieso alles anders (getreu dem AIDA-Motto „Abnehmen Ist Danach Angesagt“).

Die diesjährige Neujahrsverlosung, die zu Gunsten des AIDA Nachhaltigkeitsfonds auf allen sieben Schiffen stattfindet, ist dann das erste Highlight des Abendprogramms – auch ich habe mir ein Los gegönnt … mal sehen, ob die Losnummer „112“ Glück bringt. Hauptpreis ist immerhin eine Reise mit der AIDAvita im westlichen Mittelmeer (wobei ich aktuell noch nicht wüsste, wo ich den Urlaub dafür hernehmen soll) – aber wahrscheinlich wird’s ja eh‘ nix.

Und so ist es natürlich auch … die Preise verteilen sich anderweitig unters Volk. Interessant übrigens die Reaktion eines älteren Herrn, der ein iPad gewonnen hat … ich glaube nicht, dass er inzwischen weiß, von was er da Besitzer geworden ist 😉

Die Silvesterpoolparty ist dann – im Gegensatz zu den bisherigen Partys – durchaus gut besucht (sagen wir mal so: ich denke, dass alle da sind), so dass es an Stimmung bis Mitternacht nicht fehlt.

Kurz vorm Jahreswechsel bereite ich mich dann technisch noch auf ein paar nette Fotos vom Feuerwerk vor (gut, dass ich das Gorillapad dabei habe – das passt wie angegossen auf die Reling der Cara), dann heißt es kurz mit den neuen AIDA-Freunden auf das neue Jahr anstoßen, die vorbereiteten SMS in die Heimat schicken (ich hoffe, ich wecke keinen auf) und dann das Feuerwerk genießen. Es ist zwar nicht so ganz ersichtlich, welches davon das von AIDA organisierte ist (der komplette Himmel über der Skyline von Punta del Este ist eigentlich ein einziges Feuerwerk – man sieht schon, dass hier das Geld Urlaub macht) … das ist ja aber eigentlich auch egal.

2011 – ein neues AIDA-Jahr hat begonnen … mal schauen, welche AIDA-Ziele es mit sich bringt – Ideen (und Buchungen) gibt’s ja schon.

Wir unterhalten uns noch ein bisschen, leeren noch eine Flasche Prosecco und dann bin ich auch müde genug für die vorletzte Nacht an Bord bevor es wieder zurück in die Eiseskälte geht …