Und auch heute haben wir noch einmal einen Seetag – zumindest bis wir um 22.00 Uhr in Buenos Aires in Argentinien einlaufen.
Das Wetter bereitet uns vorhersagegemäß weiterhin viel Freude – wolkenloser Himmel, viel Sonne und Hitze deutlich jenseits der 30°C-Marke sowie eine spiegelglatte See lassen auch diesen Seetag zum Highlight werden.
Von daher wird auch der heutige Bericht wohl überschaubar werden – es sei denn, es passiert noch irgendetwas Spektakuläres … ansonsten beginne ich zumindest mal genau so wie gestern: mit Sonnenbaden.
Gegen Mittag verschlägt es mich heute zur Abwechslung mal ins Marktrestaurant (oder sagen wir es wie es ist – ich habe den Poolbrunch in der Sonne verschlafen), um nach einer Kleinigkeit zum Mittagessen zu suchen.
Und wie ich da so durch das Marktrestaurant laufe, in die einzelnen Schalen und Schüsseln schaue und gerade am überlegen bin, ob ich die Meeresfrüchte als Antipasti nehme oder doch lieber die scharfe Suppe, da fällt mein Blick auf ein neues Schild. Ein Schild, dass ich so noch nicht gesehen habe, das aber massenhaft verwendet wurde: „Dekoration“ Neuerdings sind offensichtlich alle Teile, die am, neben oder auf dem Buffet stehen und keine echten Lebensmittel sind, so gekennzeichnet. Ob sich da wohl mal einer an der Brotattrappe die Zähne ausgebissen hat? Kann man nur hoffen, dass das dann nicht auf der USA-Reise war – sonst ist ja auch ganz schnell mal so ein Schiff als Schadenersatz weg …
Ich lasse die Deko also liegen und kümmere mich um die essbaren Sachen am Buffet – die sind ja auch lecker genug … Obwohl – da gibt es eine Spezies an Bord, über die ich doch mal ein paar Worte verlieren will: ich nenne sie mal „Die Meckerer“.
Das sind diejenigen, die einen Urlaub wohl im Wesentlichen aus einem Grund buchen: um sich über irgendetwas zu ärgern. Das beginnt z.B. mit Sätzen wie „Mal sehen, was heute wieder schief geht“ noch bevor wir im beim Ausflug richtig im Bus sitzen. Oder halt eben beim Essen: „Das Gemüse schmeckt fad.“, „Das Fleisch ist zu hart/zu weich/nicht durch/blutig (kann man wahlweise einsetzen)“, „Da fehlt Salz.“, „Die Ananas ist nicht gelb genug.“ Und das lässt sich beliebig fortführen.
Ja, sicher. Mag sein, dass die Ananas auch schon mal gelber war. Ja, und vielleicht fehlt an einer Speise tatsächlich etwas Salz – aber vielleicht stehen aus diesem Grund auch die Salzstreuer auf jedem Tisch. Ich habe ja keine Ahnung, was andere Leute so zu Hause zu speisen pflegen – es fällt mir aber schwer zu glauben, dass das alles besser sein soll als hier. Und wenn doch – dann würde ich meinen Urlaub zu Hause verbringen – oder zumindest nicht im Ausland. Denn: meistens sind ja auch die Straßen zu dreckig, die Sitze im Bus zu hart/zu weich, die Händler zu aufdringlich und vieles mehr.
Und – der Gipfel kommt ja noch: man spricht nicht Deutsch! Ungeheuerlich. Das sollte man doch erwarten können wenn man als Deutscher schon bis nach Südamerika fliegt – dass man hier dann wenigstens deutschsprachig empfangen wird. Da frage ich mich manchmal wirklich, welche Vorstellungen manch einer von der Welt so hat … ich kann wirklich nur empfehlen: zu Hause bleiben, Schnitzel essen, Musikantenstadl gucken – und gut ist. Und wir auf der AIDA haben dann auch noch was davon … 😉
Doch ich komme vom Thema ab … Den Nachmittag verbringe ich zunächst mit Mitfahrern aus Frankfurt in der AIDA-Bar (danach hat Apple einen neuen iPad-Kunden) bevor ich mir den 4-nach-4-Aufguss gönne.
Aufgrund unseres Seetages bis zum Einlaufen in Buenos Aires um 22.00 Uhr gibt es auch heute wieder kein Bingo, so dass ich mich zunächst noch mit der Durchsicht meiner Fotos befasse bevor ich im Marktrestaurant die italienische Küche ausprobiere – und die besteht, wie ich immer wieder feststelle, nicht nur aus Pasta und Pizza …
Anschließend statte ich Stephan, unserem Reise-Service-Manager, noch einen Besuch ab und bespreche mit ihm einmal die Möglichkeiten für Weihnachten und Silvester 2011: zur Auswahl stehen eigentlich nur Karibik und (nochmal) Südamerika – ich lasse ihn mal rechnen und schaue mir dann die Angebote zu Hause in Ruhe an … bis Mitte Januar habe ich jetzt zumindest auf beiden Routen mal eine Kabine reserviert.
Inzwischen stehe ich mit meiner Kamera auf Deck 10 – Sonnenuntergang und Einlauf in Buenos Aires bestimmen die nächsten beiden Stunden … grandios kann ich da nur sagen. Das sind dann wieder die Momente wegen denen man hier ist. Dass es in der ganzen Zeit bisher noch nie kälter als 22°C war (nachts!) und tagsüber eigentlich immer die 30°C-Marke gerissen wurde (meistens schon vor 9.00 Uhr) habe ich schon erwähnt, oder? Und dass es aktuell in Berlin -13°C sind, auch? Stell Dir vor, es ist Winter – und keiner macht mit … 😉
Ich springe jetzt noch für eine halbe Stunde und einen Cocktail an Deck zu einer weiteren Poolparty unter sommerlichen Nachthimmel bevor ein toller Seetag zu Ende geht – morgen geht’s dann gleich wieder morgens los mit einem Ausflug in Buenos Aires, so dass es jetzt Zeit wird, das iPad auszuschalten und ins Bett zu gehen …