Fast – ja, fast wäre das heute ein Seetag … allerdings kommen wir um 18.00 Uhr in Itajaí in Brasilien an, so dass uns der Abend noch an Land zur Verfügung steht – und das lohnt sich.

Aber beginnen wir beim Frühstück. Da der Abend gestern doch etwas länger war, gibt’s heute erst etwas später Frühstück – da das aber zwischen 6.00 und 11.00 Uhr serviert wird, ist das ja auch kein Problem. Ich esse daher auch nur eine Kleinigkeit, da es heute – wie an Seetagen auf den „kleinen“ Schiffen üblich – den legendären Poolbrunch gibt … und das Buffet an Deck ist immer noch mein Favorit.


Ich liege also etwas in der Sonne und beginne mit der gestern unterm Weihnachtsbaum vorgefundenen Lektüre, muss aber feststellen, dass die Sonne wieder mal mit so einer Macht vom Himmel brennt, dass dies nur im Schatten auszuhalten ist … und die wenigen Schattenplätze an Bord (klar, heißt ja auch Sonnendeck) sind dann doch überschaubar. Von daher muss ich gegen Mittag nach innen wandern – der Weg übers Deck ist dabei übrigens nur noch mit Badeschlappen zu meistern – barfuß ist dies ohne Verbrennungen nicht mehr möglich. Dumm nur, wenn die Schlappen neben der Liege in der Sonne gestanden haben …

Um 16.00 Uhr geht’s dann ins Theater: Vielfahrer-Treff. Bei Häppchen und Sekt begrüßt uns der Club Direktor zum gemütlichen Zusammensein. Interessant ist dabei immer wieder die Frage, nach den meisten absolvierten Reisen – während bei einer meiner letzten Fahrten jemand mit 68 Reisen aufwarten konnte, sind es dieses Mal „nur“ 33 … da ist also immer noch Spielraum für mich (ist das doch „erst“ meine 15. AIDA-Fahrt) …

Ich mache mich jetzt auf den Weg zum 5-nach-5-Aufguss in die Sauna (müsste ziemlich parallel zum Einlaufen von Itajaí sein, was zusätzlich i.d.R. einen schönen Ausblick aus der Sauna verspricht) – und siehe da: das Thema „Sonne“ hat sich (vorübergehend) erledigt … es regnet leicht – jetzt kann man es auch draußen wieder aushalten (da Regen in der subtropischen Zone ja meistens warmer Regen ist, ist das auch – gerade nach dem Saunagang – nicht unangenehm).

Ich nehme dann auch noch den zweiten Aufguss um kurz nach sechs mit – Zeitdruck habe ich heute keinen. Bingo fällt heute sowieso aus (da wir nicht unterwegs sind) und auch das Abendessen kann ich mir schenken, da ich nachher noch einen Ausflug mache, bei dem ein brasilianisches Abendessen enthalten ist.

„ITA01 – Brasilien am Abend“ ist der Name unseres Ausfluges in Itajaí. Und hier stellen wir auch gleich fest, dass auch in Brasilien nicht alles überall gleich ist. Während in allen bisherigen Häfen die Bordkarte ausreichend war, um an Land zu gehen, verlangt man in Itajaí zusätzlich noch eine Kopie des Reisepasses (die wir von AIDA bereits gestern Abend erhalten haben). Außerdem dürfen keine „größeren technischen Geräte“ von Bord mitgenommen werden (z.B. Videokameras und Notebooks) – erlaubt sind lediglich „kleine Digitalkameras“. Ist meine Spiegelreflexkamera jetzt eine „kleine Digitalkamera“? Nun, ich denke schon …

Die AIDA liegt in Itajaí im Übrigen mitten in der Stadt. Die Einfahrt in die Stadt über den Fluss Itajaì führt uns direkt an das mitten im Zentrum liegende „Kreuzfahrtterminal“, so dass wir nur wenige Meter in die Stadt zurückzulegen haben und wir andererseits durchaus auch eine Attraktion sind, die viele Einwohner an ihren Hafen lockt – so viele Kreuzfahrtschiffe legen dann hier wohl doch nicht an.

Unser Ausflug beginnt mit einer etwa halbstündigen Busfahrt durch das abendliche Itajaí und führt uns zu „Cristo Luz“ … ja, auch hier gibt es einen Berg mit einem Cristo auf dem Gipfel. Dieser ist zwar etwas kleiner als der in Rio (mit 33 m Höhe und 22 m „Spannweite“) aber dies nur unwesentlich und nicht minder imposant, denn dieser hier hält ein Licht auf der Schulter (deshalb auch das „Luz“ im Namen), mit dem das ganze Tal erreicht wird – in vielen verschiedenen, ständig wechselnden Farben) – frei nach „Ich bin das Licht der Welt …“

Direkt unterhalb des Cristo findet sich dann zum einen ein brasilianisches Restaurant und zum anderen ist es auch das örtliche Festgelände, auf dem gerade eine typisch brasilianische Weihnachtsfeier stattfindet – wobei das nichts mit einer Weihnachtsfeier zu tun hat wie wir uns das vorstellen würden sondern eher so in Richtung einer Poolparty geht … einfach Stimmung pur.

Wobei wir ja das Abendessen gebucht haben … im Restaurant werden wir zunächst einmal mit einem Caipirinha empfangen – Brasilien halt. Interessante Erfahrung am Rande: hier ist man mit dem Crushed Ice etwas sparsamer als bei uns – ersetzt das aber durch etwas mehr Cacha a … keine schlechte Idee … 😉

Das Essen selbst findet in Buffetform statt – für AIDA-Touristen sicher auch das einfachste, da muss man sich nicht so sehr umstellen. Die brasilianische Küche ist durchaus fleischbasiert: mindestens sechs verschiedene „Tierarten“ liegen hier zum Verzehr bereit … ergänzt um Beilagen jedweder Art, zwei Aufläufen, Salaten, Vorspeisen und einem leckeren Dessertbuffet. Das lohnt sich doppelt – zum einen schmeckt es phantastisch, zum anderen speist man direkt unter dem Cristo Luz und hat einen Super-Ausblick auf die Stadt Balneãrio Camboriú.

Und das Beste daran: bei Buchung des Ausflugs hat das niemand so gewusst … von Cristo Luz war nämlich nie die Rede – weder dass es ihn überhaupt gibt (steht auch nicht in meinem Reiseführer) noch das wir direkt dort hinfahren. Sonst hätten da zwei Busse sicher nicht gelangt – zumindest sind das die Reaktionen, als wir hinterher an Bord von dem Ausflug berichten und die Fotos zeigen.

Kurz nach 23.00 Uhr kommen wir dann – satt gegessen und gesehen – zurück aufs Schiff … und zumindest ich mache nicht mehr wirklich viel: ich gehe ins Bett …