Der nächste Stopp unserer Reise ist erreicht: Ilhabela. Gegen 7.00 Uhr haben wir unseren Reedeplatz erreicht und gehen vor Anker. Das ist übrigens schon imposant, wenn der riesige Anker eines solchen Schiffes „ausgeworfen“ wird – und noch interessanter ist die Information, dass der einzige Nutzen des Ankers ist, dass die Kette gespannt bleibt … denn sie ist es, die das Schiff auf Position hält. Obwohl wir nur eine Wassertiefe von 15 bis 30 m haben, werden hier rund 180 m Ankerkette ausgelegt – nur dadurch wird das notwendige Gewicht erreicht, um ein Schiff unserer Größe (und dabei ist die Cara ja eigentlich eher noch klein) nicht abtreiben zu lassen.


Wie auch gestern verzichte ich auch heute auf einen Landausflug – ich nutze den Heiligabend nochmals für Entspannung an Bord. Und die beginne ich wieder mit einem ausgiebigen Frühstück im Marktrestaurant, das über Nacht seine Weihnachtsdeko erhalten hat. Vor der Tür steht ein Weihnachtsbaum, auf dem sich ein Weihnachtsmann in rot-weißem Badeanzug räkelt … Weihnachten im Sommer halt 😉

Da das Wetter sich inzwischen auch wieder unseren Wünschen angepasst hat und die Sonne vom nur leicht bewölkten Himmel scheint (klar, die Wolken müssen nach dem gestrigen Tag ja auch erst mal wieder gefüllt werden), geht’s gleich mit passender Weihnachtslektüre an Deck.

Hier sind heute im Wesentlichen jedoch die schattigen Plätzchen gefragt – in der direkten Sonne kann man es nur wenige Minuten aushalten. So schnell kann man oben gar nicht das Wasser hineinschütten wie es aus allen Poren wieder herauskommt … das sind gefühlte 50°C in der Sonne.

Ich wechsele also ein bisschen zwischen Sonne und Schatten bevor ich mich am frühen Nachmittag doch noch zu einer kleinen Bootsfahrt entschließe. Nach wie vor bietet das Wetter ideale Voraussetzungen für schöne Bilder von der auf Reede liegenden Cara, so dass ich kurzerhand mit dem Tenderboot an Land fahre und von dort gleich wieder retour – nicht ohne den philippinischen Steuermann jedoch zu bitten, beim Rückweg eine Runde um das Schiff zu drehen bevor er an der Tenderpforte anlegt.

Und getreu dem Motto „Der Kunde ist König“ kann ich auf diesem kurzen Rundkurs die Cara von allen Seiten in all ihrer Schönheit in Nullen und Einsen speichern. Tolles Weihnachtsgeschenk …

Diejenigen unter den etwa fünfzig zurückkehrenden Gästen im Tenderboot, die auch fotografieren, finden die Extra-Runde übrigens richtig toll … die anderen mögen mich jetzt vielleicht ein bisschen weniger – zumal der Steuermann mich ständig gefragt hat, ob die Position jetzt so gut sei und er zwischendrin auch immer angehalten hat, damit ich verwacklungsfrei fotografieren kann … damit habe ich jetzt keine Ausrede, dass ich der Urheber dieser Extra-Runde bin … aber ein bisschen Schwund ist ja immer … 😉

Zurück an Bord hole ich jetzt schnell das ausgefallene Mittagessen nach und genehmige mir ein Stück Kuchen und einen Kaffee … für mehr ist kein Platz – immerhin gibt es heute Abend das Weihnachtsmenü (und das hält doch die eine oder andere Verlockung parat).

Und dann beginnt der Weihnachtsabend auf AIDA – wahrscheinlich der einzige Tag des Jahres (den Taufabend einmal abgesehen), an dem ein Teil der Gäste sich der Kleiderordnung „widersetzt“ und solche Dinge wie Anzüge oder Krawatten trägt. Bei weitem nicht jeder – aber doch der eine oder andere. Die zugehörigen Damen führen dann parallel ebenfalls etwas Elegantes aus ihrem Kleiderschrank aus und auch die Kinder werden dem Look der Familie angepasst.

Das Gros der Gäste bleibt jedoch bei der normalen AIDA-Bekleidung und tauscht für das Abendessen höchstens mal das T-Shirt gegen ein Poloshirt.

Wie läuft Weihnachten auf AIDA eigentlich sonst so ab? Nun, eigentlich wie jeder andere Tag an Bord auch, wobei es natürlich dem Anlass entsprechend Abweichungen gibt. Tagsüber geht hier alles seinen gewohnten Gang, es fallen höchstens die Weihnachtsbäume auf, die vor den Restaurants, in der AIDA-Bar und auf dem Hauptmast des Schiffes stehen (je nach Standort mal mehr oder weniger geschmückt).

Abends gibt es dann um 19.00 Uhr in der AIDA-Bar einen Weihnachtsmarkt, bei dem der Weihnachtsmann auf seiner Reise um die Welt auch mal auf der AIDA vorbeischaut, bei dem es die üblichen Naschereien gibt und natürlich eine Live-Band weihnachtliche Stimmung verbreitet

Die „offizielle“ Weihnachtsveranstaltung findet dann um 21.30 Uhr im Theater statt – die „Weihnachtsgala“. Neben den Weihnachtswünschen der Besatzung dominiert natürlich auch an diesem Abend das Showensemble mit einer weihnachtlichen Aufführung – die gleichzeitig sowohl Premiere als auch Abschiedsveranstaltung ist, da sie anlassbezogen natürlich nur einmal aufgeführt wird.

Im Anschluss geht es dann direkt aufs Pooldeck zur Weihnachtspoolparty – tolle Musik und gute Laune lassen den Abend ausklingen. Und wer es dann doch lieber noch besinnlicher mag, findet in der Lambada Bar bei der Weihnachtslesung den richtigen Rahmen.

Tja, und alles andere geht seinen gewohnten Gang … von daher kommen absolute Weihnachtsliebhaber (insbesondere auch Familien mit Kindern) hier genauso auf ihre Kosten wie absolute „Weihnachtsmuffel“ … wie immer findet jeder auf dem Schiff eine Fleckchen für seine Lieblingsbeschäftigung.

Ich selbst versuche vor der Weihnachtsgala noch mein Glück beim „Weihnachtsbingo“ – leider bleibt es bei dem Versuch … aber ich bleibe dran, es ist ja noch über eine Woche Zeit.

Den Abschluss des Abends bildet dann die Weihnachtsgala (ja, so ein bisschen Weihnachtsstimmung schadet ja tatsächlich nichts) bevor es dann aufs Pooldeck geht – Weihnachten bei 27°C ist eine interessante Alternative (an die man sich gewöhnen muss – aber auch gewöhnen kann) 😉

In der Kabine findet sich dann noch ein kleines Weihnachtsgeschenk auf der Kabine – der Kuli vom letzten Jahr wird in diesem Jahr durch einem „kulinarischen Kalender“ ersetzt.