Heute hat der Wetterbericht leider recht behalten, als von „Bewölkung“ die Rede war – lediglich von Regen bleiben wir verschont. Also raus aus den Federn und – nach einem kurzen Abstecher am Frühstückstisch – von Bord. Heute habe ich keinen Tagesausflug gebucht, da dies – so meine Internet-Recherchen im Vorfeld – nicht unbedingt notwendig wäre, um die Highlights von København zu entdecken. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten: zum einen fährt direkt von der Anlegestelle der AIDA (Langeliniekaj) ein Bus der Linie 26 in die Innenstadt, zum anderen gibt es hier ebenfalls eine Haltestelle (#8 der roten Tour) für einen Bus des „Copenhagen CitySightseeing“. Hier fährt im 1/2-Stunden-Takt ein Stadtrundfahrtbus, bei dem man an jeder Haltestelle ein- und aussteigen kann („Hop on – hop off“). Die Tageskarte hierfür kostet 120 DKK, die Tageskarte für alle drei Stadtrundfahrtlinien (benötigt man, wenn man auch weiter außerhalb liegende Bereiche mit anderen Rundfahrtbussen erkunden möchte) kostet 140 DKK (nähere Infos gibt es übrigens unter http://www.citysightseeing.dk).


Ich bin also direkt am Schiff in einen (bereits wartenden) Bus gestiegen und habe die Tour bis zum eigentlichen Startpunkt in der Innenstadt gemacht, um dann von dort zu Fuß die Einkaufsmeile Strøget und Nyhavn zu erkunden. Bei schönerem Wetter kann man es hier sicherlich eine Weile in einem der Straßenrestaurants aushalten. Interessantes Detail im Rande: viele Fußgängerampeln haben neben den bekannten grünen und roten Lampen auch noch eine Sekundenanzeige bis zum nächsten Wechsel von rot nach grün und umgekehrt – nachahmenswert! Ach ja, und noch etwas gibt es zu berichten: rote Ampeln gelten hier im übrigen auch für Radfahrer (selbst für Fahrradkuriere). Für jemand, der die Frankfurter Verhältnisse gewohnt ist, etwas ungewohnt – aber angenehm, muss man doch nicht ständig Angst haben, über den Haufen gefahren zu werden.

Nach etwa einer Stunde geht es mit dem Bus zur zweite Hälfte der Stadtrundfahrt, u.a. vorbei am Tovili und an Rosenborg in Richtung Hafen. Allerdings ist das Schiff nicht die Endstation; ich fahre noch einmal weiter bis zur Haltestelle #10 („Den Lille Havfrue“) – der „Kleinen Meerjungfrau“. Zunächst einmal lässt sich feststellen, dass sie wirklich klein ist: sie misst gerade einmal 1,30 m. Und – sie ist sicherlich das meistfotografierte Objekt Kopenhagens. Das wäre ja alles nicht so schlimm, wenn nicht jeder noch einen Angehörigen mit aufs Foto bringen wollte, so dass es fast aussichtslos ist, die Meerjungfrau zu fotografieren, ohne dass mir persönlich unbekannte Menschen mit auf dem Bild sind.

Von hier aus ist das Schiff in rund fünfzehn Minuten zu Fuß erreicht (wer also nur die Kleine Meerjungfrau sehen will, kann sich die Stadtrundfahrt sparen und die paar Schritte zu Fuß gehen), wobei man am Kai an zahlreichen Factory Outlets bekannter Marken vorbeikommt und hier noch die eine oder andere Krone lassen kann (u.a. gibt es hier sogar einen Fabrikverkauf von Levi’s … naja, das kann man auch in Heusenstamm haben …).

Und dann ist es soweit: wir verlassen den letzten Hafen unserer Reise und nehmen Kurs zurück auf Kiel. Zunächst steht jedoch um 18.00 Uhr das „Farewell Menu“ in den Bordrestaurants an – wer die Fotos meiner anderen Reiseberichte kennt, weiß, was uns heute erwartet … Wie immer bei Hummer und anderen Köstlichkeiten klingt eine erlebnisreiche Woche aus, die zwar wettermäßig besser, aber auch deutlich schlechter hätte sein können. Den kulinarischen Abschluss bildet dann ein Ramazotti zur Happy Hour in der Blu Lounge, bevor es um 20.00 Uhr in der AIDA-Bar zum „Jackpot-Bingo“ geht. Und heute lohnt es sich in der Tat: rund 500 EUR entlasten die Reisekasse doch merklich – allerdings leider nicht meine 🙁 Also doch wieder auf einen Lottogewinn hoffen …

Zum Abschluss bin ich dann noch einmal im Theater zu finden – bei der „Farewell Show“ zieht das Show-Ensemble der AIDA noch einmal Register: Musik und Tanz auf höchstem Niveau! Ich genehmige mir dann noch einen Abschluss-Caipi auf dem Pooldeck (hier beginnt jetzt die Farewell-Poolparty) und beginne dann damit, alles wieder in meinen Koffer zu bringen (was auch einigermaßen klappt), um anschließend die letzte Nacht auf See zu verbringen.

Tja, auch die schönsten Dinge gehen mal vorbei. So auch diese Kreuzfahrt, die ihr Ende am Ausgangspunkt in Kiel findet. Ein letztes Frühstück an Bord, dann geht es mit Sack und Pack in den AIDA-Shuttlebus zum Hauptbahnhof und von dort zunächst mit einem „Regional-Express“ (von wegen Express) nach Hamburg (wo ich in der DB-Lounge die freie Zeit zur Aufarbeitung eines Teils meiner geschäftlichen Mails nutzen kann) und anschließend mit dem ICE zurück in die heimatlichen Gefilde, wo René seinen Heimweg am Frankfurter Hauptbahnhof unterbrochen hat und mich mit nach Hause nimmt.

Dies war jetzt vermutlich die letzte Fahrt auf der AIDAblu, die ja im kommenden Jahr die Flotte verlassen wird – aber sicher nicht die letzte Kreuzfahrt mit AIDA … vielleicht demnächst auf der AIDAdiva?