Nach einem knappen halben Jahr ist es wieder soweit – eine neue Tour auf der AIDAblu steht vor der Tür. Dieses Mal ist der hohe Norden das Ziel: der Fjordlandschaft Westnorwegens wird bei dieser achttägigen Fahrt durch das Nordmeer ebenso ein Besuch abgestattet werden wie den Städten Oslo und Kopenhagen. Doch beginnen wir von vorn …
Anders als bei den bisherigen AIDA-Touren, bei denen der Abreisehafen nur mit dem Flieger erreicht werden konnte, heißt es dieses Mal in Kiel „Leinen los!“, so dass ich mich für mein Lieblinks-Reisemittel, den ICE, entschieden habe. Somit muss ich dieses Mal auch nicht vor dem Aufstehen am Flughafen sein sondern kann den Tag in aller Ruhe mit einem Frühstück zu Hause beginnen. Dank Eric, der mich um halb zehn abholt und zum Frankfurter Hauptbahnhof bringt, kann ich mir auch Bus, S-Bahn und Taxi schenken.
Und auch heute lässt Murphy grüßen: wenn man rechtzeitig losfährt und genügend Puffer für evtl. Staus und Verkehrsbehinderungen vorsieht, braucht man ihn natürlich nicht – nach nur 25 Minuten sind wir da und ich habe noch fast eine Stunde Zeit bis mein Zug fährt. Also geht es noch auf einen Sprung und einen Cappuccino in die DB-Lounge (da lohnt sich dann auch mal die Bahncard) bis es dann um 10.58 Uhr auf Gleis 8 losgeht.
Zur Zugfahrt gibt es eigentlich nicht viel zu sagen: in noch nicht einmal fünf Stunden habe ich mein Ziel, den Kieler Hauptbahnhof erreicht – bequemer geht es eigentlich nicht (und Dank dem Bonus-Programm der Bahn hat die Fahrt noch nicht einmal was gekostet 😉 Nicht geklärt werden konnte jedoch, warum der Zug jeden Tag fährt (und nicht nur an AIDA-Abfahrtstagen), da – den Kofferanhängern nach zu urteilen – praktisch ausschließlich AIDA-Reisende mit mir in Kiel aussteigen.
Tja, und nun geht’s in die dritte AIDA-Runde: das aus Mallorca und Teneriffa bereits bekannte AIDA-Schild wird in die Luft gehalten, der Koffer eingesammelt und der Weg zum Schiff gewiesen. Aufgrund der räumlichen Nähe von Bahnhof und Hafen ist der Check-In-Schalter auch in wenigen Minuten erreicht – doch was ist das? Hunderte von Leute stehen in langen Schlangen vor den Schaltern – das kannte ich bisher nicht. Aber eigentlich ist es ja klar: hier stehen alle gegen 16.00 Uhr vor der Tür, während in den ausländischen Abfahrtshäfen durch das Tagesprogramm im Vorfeld der Zustrom zum Schiff weitestgehend gesteuert (und damit entzerrt) werden kann. So bleibt also ein bisschen Zeit, um sich die Damen und Herren Mitreisenden anzuschauen – und einen weiteren Unterschied zu den bisherigen Fahrten zu erkennen: während ich bislang in etwa auf einer Linie mit dem Altersdurchschnitt lag, senke ich ihn dieses Mal doch deutlich; offensichtlich spielt hier das Fahrtziel eine erhebliche Rolle – Norwegens Fjorde sind für „sonnenhungrige Partygänger“ (zu denen ich mich aber auch nicht unbedingt zählen würde) wohl nicht das Ziel der Wahl.
Dann geht aber doch alles recht schnell seinen Gang: Schiffsvoucher und Reisepass abgeben, Kreditkarte einlesen lassen (Insider: Amex wird akzeptiert), Foto für die Security und Erinnerungsbild fürs Album – und dann geht’s in Richtung Kabine. Im Gegensatz zur letzten Fahrt mit der AIDAblu habe ich dieses Mal „nur“ eine Außenkabine mit Balkon (die Juniorsuiten waren leider schon alle weg), aber auch dort kann man eine Woche aushalten. OK, die Kabine ist zwar nur halb so groß, die Getränkeflaschen müssen separat bezahlt werden, es gibt keine Obstschale auf der Kabine und der Zutritt in die Private Lounge bleibt verwehrt – dafür ist’s halt auch ein paar Euro billiger.
Nachdem ich mittags im Zug nur einen kleinen Snack hatte, sendet der Magen erste Botenstoffe ans Gehirn und erinnert an die nächste Mahlzeit. Da passt es, dass um 18.30 Uhr parallel zur Restaurantöffnung auch die ersten Schiffsführungen stattfinden, so dass die „Neuen“ schon mal vom Buffet weg sind und ich schnell einen Platz im Marktrestaurant finde. 😉 Natürlich siegt auch dieses Mal der Appetit über die Vernunft und so finden ein Vorspeisenteller, eine Suppe, verschiedene Sorten Fleisch mit Beilagen und ein Eis den Weg in den Harald – ab morgen wird dann alles anders …
Der Rest des Abends ist Geschichte: „Sail-away-Party“ auf dem Pooldeck, einen Caipi und einige Fotos beim Durchfahren der Kieler Förde (noch ein Insider: so wie man die AIDA vom Zeltplatz sehen konnte, konnte man jetzt den Zeltplatz sehen) schließen diesen Tag ab. Und da ja das, was man in der ersten Nacht auf See träumt, angeblich wahr wird, kann es jetzt nur noch richtig gut werden …