Wir legen gegen 6.00 Uhr in Rotterdam ab – und ich merke nichts davon. Scheint also relativ ruhig abgelaufen zu sein, denn in der Tat werde ich erst wach, als die Sonne wieder mal in die Kabine scheint.

Ich schalte testweise mal den Fernseher ein – und siehe da, das Haus ist weg, das TV-Programm wieder da. Kurz vor acht verlassen wir dann den Kanal, der uns aus Rotterdam geführt hat und machen uns auf den Weg mach Hamburg. Irgendwann im Laufe des Tages werden wir dann auf die AIDAaura treffen, die uns auf dem letzten Stück begleiten wird.

Jetzt ist aber erst einmal frühstücken angesagt. Und der Einfachheit halber nehme ich dafür heute noch mal ein Buffetrestaurant – und zwar entscheide ich mich für das East Restaurant. Ich finde sofort einen freien Platz, bekomme einen Kaffee gebracht und finde auch sonst alles das, was man auf AIDA zum Frühstück so gewohnt ist.

Die Spiegeleier werden frisch zubereitet und direkt aus der Pfanne gereicht – lediglich eine Omelettestation habe ich nicht finden können. Und auch in den anderen Buffetrestaurants ist mir die nicht wirklich in die Augen gesprungen. Auf den ersten Blick sieht es also so aus, als ob die im neuen Konzept nicht mehr vorkommt. Außer halt im French Kiss oder beim Suitenfrühstück im Buffalo.

Das Wetter ist auch heute wieder überzeugend und so bin ich jetzt hin- und hergerissen – lege ich mich erst mal in die Sonne oder schreibe ich weiter. Und da das der letzte Tag heute an Bord ist und mir die Zeit sonst wegläuft, entscheide ich mich für die AIDA-Lounge, trinke dort erst einmal einen Cappu und ergänze meine Schiffsbeschreibung bevor ich mich gegen Mittag dann in den Urlaub begebe – ich esse noch eines der frisch eingetroffenen Baguettes in der Lounge und gehe dann aufs FKK-Deck.

Ansonsten genieße ich weiterhin den Seetag. Die Sonne scheint den ganzen Tag (mal auf der einen, dann auf der anderen Seite) und je nach persönlichem Wärmeempfinden kann man heute alle Formen von Sonnenanbetern auf dem Schiff finden: „Wintermantel + Decke“ ist da genauso vertreten wie das Modell „Nackedei“.

Und dann gleich noch ein Wort zu den Außenbereichen – vielfach wird ja davon gesprochen, dass es zu wenige davon gibt. Das kann ich zumindest heute nicht wirklich bestätigen: überall finden sich noch freie Liegen oder Stühle im Freien – sei es an auf dem Lanaideck, an der Lanaibar, hinter dem Four Elements, auf Deck 17 und auch auf dem FKK-Deck. Auch in den „exklusiven Bereichen“ Organic Spa, Patiodeck und AIDA Lounge sind viele Plätze frei – von daher sehe ich das Problem mit den Außenbereichen hier zumindest nicht. Und mit knapp 3.000 Passagieren ist das Schiff jetzt auch nicht wirklich leer.

Ich lasse das Mittagessen ausfallen und entscheide mich stattdessen vielmehr, meine Veranda, die ab heute Mittag zu den Sonnenplätzen an Bord gehört, zu nutzen. Ich mache mir einen Espresso und setze mich mit dem Obstteller und meinem Notebook in die Sonne.

Ab etwa 16.00 Uhr kommt dann wieder etwas Leben in die Bude. In der Ferne ist die AIDAaura zu sehen, die sich heute Morgen in Southampton auf den Weg gemacht hat, um uns bis nach Hamburg zu begleiten. Und so stehen jetzt auf beiden Schiffen winkende Menschen an der Reling, während die Kapitäne Nico Berg und Detlef Harms leicht versetzt hinter- und nebeneinander herfahren.

Und spätestens als sich die beiden Schiffe dann mittels dreifachem Typhoon-Signal gegenseitig begrüßen, ist es wieder da – dieses Gänsehautfeeling.

Um 17.00 Uhr habe ich heute dann noch einen „Pflichttermin“ – Detlef Harms tritt im Theatrium zur „Nautischen Stunde“ an. Und die könnte ggf. ja noch mal interessant werden, da es in Bezug auf die AIDAprima ja manche Neuerung gibt, sei es beim Antrieb oder der Steuerung. Ich lasse mich mal überraschen …

Zunächst erfahren wir einmal, dass die AIDAprima im Gegensatz zu den anderen Schiffen keinen herkömmlichen Schraubenantrieb mehr hat und auch die Steuerung nicht über ein Ruder erfolgt – vielmehr erfolgt Antrieb und Steuerung über sogenannte Pods, die eine Kombination aus Ruder und Schraube sind. Dadurch ist allerdings auch die Steuerung anders als bei den anderen Schiffen, so dass Kapitän Harms im Vorfeld auf der Costa Luminosa „üben“ durfte und aktuell Kapitän Boris Becker bei uns an Bord ist, um sich für seinen Einsatz als Nachfolger von Kapitän Harms vorzubereiten.

Und während die gestellte Fachfrage zum „Frequenzwandler“ nicht beantwortet werden konnte (dafür hätte es den „Chief“ gebraucht), wissen wir jetzt allerdings, dass die Schiffslänge mit 299,95 m bewusst unter der Grenze von 300 m liegt, da dies oftmals die Berechnungsgrundlage für Hafengebühren darstellt – und dadurch gern auch mal „mehrere Tausend Euro“ gespart werden können.

Weiteres Thema war übrigens eine Neuerung, die m.E. nicht unwichtig ist – und zwar die Möglichkeit, dass eine der vier Hauptmaschinen anstelle mit Marinediesel mit umweltfreundlichem Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden kann und diese Möglichkeit sukzessive in allen Häfen der Metropolenroute genutzt werden wird. Dadurch kann während der Liegezeiten in den Häfen auf die Verbrennung von Marinediesel oder gar Schweröl verzichtet werden. Die beiden für 2019 und 2020 geplanten Neubauten werden dann im übrigen komplett, also auch im normalen Schiffsbetrieb, mit LNG betrieben werden.

Alles in allem eine interessante und kurzweilige Veranstaltung, die doch immer wieder den einen oder anderen interessanten Einblick gibt.

Und damit ist es 18.00 Uhr – und der letzte Abend an Bord beginnt. Zunächst mit dem Abendessen, für das heute dann doch noch mal das Brauhaus herhalten muss (Stichwort: „Schweinshaxe“). Und danach mit der letzten Prime Time der Reise, bei der dieses Mal der General Manager zu Gast ist.

Während ich so an der Casino Bar sitze, starte ich dann doch noch mal die Casino App (eigentlich hatte ich mir meinen Gewinn ja gestern schon auszahlen lassen) und schaue mal, ob da heute auch noch was geht – und siehe da … das mit dem Roulette klappt echt gut: ruckzuck sind die Hotelkosten für morgen wieder eingespielt. 🙂

Ich schaue noch mal in der AIDA Lounge vorbei, stelle aber fest, dass es so ohne Sonne im Außenbereich dann doch recht schnell kühl geworden ist – zumindest im T-Shirt ist das hier jetzt nichts mehr. Von daher schreibe ich drin noch ein bisschen weiter, nehme noch einen Cappuccino zum Verdauen und lasse mich dann gegen 22.00 Uhr noch zur Farewell Party im Beach Club sehen.

Hier gibt es dann noch Sex on the Beach aufs Haus bevor ich gegen Mitternacht, nachdem ich mich von den einen oder anderen (neuen) Bekannten verabschiedet habe, den Weg in meine Kabine finde.

Für morgen früh habe ich noch mal ein Frühstück auf die Suite bestellt – dann ist das mit dem Kofferpacken nicht so eine Hektik und alles irgendwie entspannter, so dass ich mich jetzt erst mal um nichts mehr kümmern muss – außer meinen Wecker auf 7.00 Uhr zu stellen.

Weiterlesen: 7. Mai 2016: Zurück in Hamburg – die Taufe der AIDAprima