Zur Erholung von unserem gestrigen Karibikabenteuer haben wir heute gleich unseren zweiten Seetag – von daher gibt es zunächst mal keinen Grund, früh aufzustehen. Es sei denn, man möchte wie Arndt und Birga Sport machen … und das ziehen die beiden ja auch konsequent durch. Während Dennis und ich tendenziell eher länger schlafen (wobei 8.00 Uhr ja nun auch nicht unbedingt „länger“ ist), sind die beiden anderen bis zum gemeinsamen Frühstück schon eine Stunde im Studio unterwegs gewesen.

Zugegeben, das ist auch mein Plan gewesen … aber bislang hat das irgendwie noch nicht so geklappt wie ich mir das vorgestellt habe. Ich hoffe ja, dass ich das noch irgendwie hier auf die Reihe bekomme – sonst wird das bei dem Essensangebot hier irgendwann echt eng (durchaus auch konkret auf den Hosenbund bezogen) 😉

Aber noch ist es ja nicht so weit … also gibt es erst einmal das obligatorische Frühstück im Yacht Club bevor ich eine kleine Einführung in die „Meilenkunde“ für Arndt und Birga vornehme: wo kommen die Lufthansameilen her und wie setze ich sie am effektivsten ein? Bin mal gespannt, wann dort die ersten Zeitschriftenabos und Versicherungen abgeschlossen werden … 😉

Auf dem Rückweg in meine Kabine mache ich derweil noch einen kleinen Abstecher auf Deck 4 – hier ist nämlich der Fotoshop zu Hause. Wobei „Shop“ fast schon zu viel gesagt ist – hier hängen vier große Touchscreens, auf denen alle Bilder sortiert nach Ereignissen abgerufen werden können. Die Bildnummer wird dann einfach auf ein Bestellformular geschrieben – und am nächsten Tag kommen die Fotos auf der Suite vorbei. Ganz einfach – und so habe ich dann auch mein Willkommensfoto gleich mal bestellt … damit ich das mit meinen Kreuzfahrtbilderrahmen (von jeder Fahrt gibt es da ein Bild mit der Fahrtroute, den Daten zu Schiff, Reisedauer, Kabine und Kapitän sowie dem eingefügten Willkommensbild und der Bordkarte) zu Hause fortsetzen kann.

Und wo ich schon mal hier unten bin, kann ich ja auch gleich mal wieder was zum Schiff erzählen:

Außer dem Fotostudio findet sich auf Deck 4 noch die Boutique und der Bordjuwelier Wempe (der durchaus auch hochpreisige Sachen anbietet – zum Beispiel meine Traumuhr, die „Lange 1“ von A. Lange & Söhne … um die zu kaufen, müsste ich aber wohl erst mein Haus verkaufen), der Reise Concierge und die Touristik (z.B. für Ausflugsbuchungen). Im Atrium befindet sich die Pianobar (wie der Name schon sagt, eine Bar mit Loungemusik am Piano) sowie die Rezeption. Das Herrenzimmer (hier darf geraucht werden) und der Jazzclub runden den Bereich der Unterhaltung ab, wobei natürlich das Theater im Bug nicht vergessen werden darf. Dieses erstreckt sich über zwei Decks, bietet eine bewegliche Bühne, LED-Wände und äußerst bequeme Sessel. Ich bin mal gespannt, was wir hier so zu sehen bekommen werden.

Weiterhin befinden sich mit Ausnahme des Sushirestaurants Sakura sowie des Yacht Clubs alle Restaurants auf Deck 4 – also das Restaurant Weltmeere (das Hauptrestaurant), das Elements (der Asiate, zu dem wir heute Abend gehen werden), das Serenissima (der Italiener) sowie das Tarragon (der Franzose). Für private Empfänge und Feierlichkeiten gibt es zusätzlich noch das Speisezimmer, das bei Bedarf gebucht werden kann.

Auf meinem Weg zurück fällt mir übrigens erneut auf, mit welcher Liebe zum Detail das Schiff gestaltet ist – an jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken. Seien es künstlerische Blumenarrangements (aktuell mit weihnachtlichem Bezug), ein Weihnachtsbaum mit Spielzeugeisenbahn, verschiedenste Figuren oder andere Kunstobjekte. Überflüssig zu erwähnen, dass alles durchgängig im gleichen modernen Design gestaltet ist und insbesondere die im Vergleich zu anderen Schiffen hohen Decken ein Gefühl von Raum und Freiheit vermitteln.

Und während ich diese Zeilen so schreibe, nähert sich auch schon die Mittagessenszeit – wie immer bisher im Yacht Club. Da das Angebot hier aber täglich variiert, ist das auch kein Problem, sondern einfach bequem.

Den Nachmittag nutze ich dann erneut für einen kurzen Sauna- und Whirlpoolgang bevor ich mich mal zwei Stündchen in den Saunafreibereich lege. Dieser ist zwar nicht explizit als FKK-Bereich ausgewiesen, wird aber von vielen so genutzt – was bei einem Saunaaußenbereich ja nun auch nicht verwundert und grundsätzlich vermutlich auch der Plan ist. Hinweise dazu gibt es keine – das kann aber natürlich auch mit dem maltesischen Recht zusammenhängen, unter deren Flagge die Europa 2 fährt (und die dann potenziell den gleichen Restriktionen in Bezug auf FKK unterliegen könnte wie die Schiffe von TUI Cruises).

Hier wird der Bereich aktuell nach dem sich immer mehr durchsetzenden „Clothing optional“ Prinzip genutzt – jeder wie er will …

Am Himmel ziehen inzwischen übrigens erste dunkle Wolken auf und windig wird es auch … also Zeit, die Örtlichkeit zu wechseln. Und zwar zunächst aufs Pooldeck , um eine der leckeren Nachmittagswaffeln abzuholen (heute aber ohne Topping) und einen Cappu zu trinken und danach in die Kabine, um diesen Reisebericht zu aktualisieren.

Zwischendurch treffe ich mich noch mal mit Arndt, um die Reiseplanungen für 2016 zu besprechen (wobei das wie immer nicht ganz einfach ist – die Ferientermine an Weihnachten sind da leider nicht wirklich optimal) und mache einen Abstecher zum Guest Relation Service, um mal über das Procedere bei der Abreise in Bezug auf die Farewell Lounge zu sprechen, nachdem das Hotel bei der Anreise ja schon Anlass zur Beschwerde gegeben hat.

Bei dem Gespräch bestätigt sich, was ich befürchtet habe: die Farewell Lounge wird im gleichen Hotel sein – und das habe man aufgrund der Lage gewählt. Allerdings würden sich Ablauf und Service im Hotel, auch gerade wegen des Kofferhandlings, deutlich verbessern, so dass man davon ausgeht, dass die Farewell Lounge dann dem 5* plus Standard wieder gerecht wird.

Nun, wie dem auch sei – da ich eh nicht mehr an den Strand gehen würde und auch Shopping am Ocean Drive nicht auf meiner Agenda steht, werde ich voraussichtlich nach dem Verlassen des Schiffs am Vormittag direkt zum Flughafen fahren, dort einchecken und den Tag dann bis zu meinem Abflug in der Business Lounge der Lufthansa verbringen. Da kann ich den Tag wenigstens ein bisschen zum Aufarbeiten der liegen gebliebenen Dinge oder bereits zur Fotobearbeitung nutzen. Und zu Essen bekomme ich da ja auch etwas 😉

Essen ist übrigens das Stichwort: das steht jetzt wieder einmal an. Und zwar heute im Elements, dem asiatischen Restaurant auf dem Schiff. Hier werden die unterschiedlichsten asiatischen Gerichte angeboten, wobei alle wesentlichen Länder vertreten sind. Und so ist heute eine Suppe aus Vietnam, ein Salat aus Thailand und das Hauptgericht aus Taiwan Bestandteil des Speiseplans – und was soll ich sagen: mir hat’s geschmeckt 😉

Weitere Beispiele gefällig? Gern … Salat aus Rinderfilet, roten Zwiebeln und Minze (Vietnam), gegrillte Garnelen mit grüner Chili-Currysauce (China) oder süß-pilanter Gurkensalat mit junger Kokosnuss, Sesam und thailändischem Dressing (Thailand) bzw. in Curryöl gegarter Seeteufel auf gebratener Wassermelone mit Tomatenchutney (Indien) oder Jakobsmuscheln und Tintenfisch aus dem Wok mit frischem grünen Pfeffer, Minze, Thaibasilikum, Limette und gegrilltem Reis (Thailand). Wer gern asiatisch isst, wird hier mit Sicherheit fündig …

Dennis wiederum hat – da asiatisch nicht zu seinen Lieblingsgerichten zählt – mittlerweile den Suitenservice getestet. Und hat mit der Currywurst „Sansibar“ mit Pommes für sich die richtige Wahl getroffen. Nach einer Viertelstunde ist die Wurst bereits da und kurz nach dem Essen sind die Reste auch schon wieder abgeräumt. Das muss ich auch noch testen … die Speisekarte sieht schon mal gut aus – und Sonderwünsche werden in der Regel ja auch erfüllt.

Den Abschluss des Abends stellt für uns dann heute ein Theaterbesuch dar … unser Gastkünstler auf dieser Reise, Kaya Yanar, mit seinem aktuellen Bühnenprogramm „Around the World“. Das ist schon mal keine schlechte Überraschung! Ich durfte ihn ja schon mal live auf der Jungfernfahrt der AIDAluna 2009 erleben – und fand ihn damals schon gut … und auch heute überzeugt er. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil am 28. Dezember …

Und damit ist der heutige Tag auch schon wieder vorbei … denn um 23.00 Uhr werden die Borduhren um eine Stunde vorgestellt – und somit ist es jetzt schlagartig morgen … und damit Heiligabend.

Frohe Weihnachten!

24. Dezember 2014: Jost van Dyke – Anlandung mit Zodiacs